Westlich des Harzes liegt die Kurstadt
Bad Gandersheim (Kurtaxe €2.54; bad-gandersheim.de). Benannt
ist sie nach der Dichterin Roswitha von Gandersheim, die im 10.
Jahrhundert lebte. Den Kurtrieb bei der Sole-Quelle gibt es
ungefähr seit 1878. Dieser konzentriert sich heute auf das
„Kurmittelhaus / Vitalpark“, welches zugegebenermaßen eher
den Charme eines Krankenhauses besitzt als den eines Kurbades. Dabei
speist die Herzog-Ludolf-Quelle
die Sole-Bewegungsbäder und die Wannenbäder im Kurmittelhaus,
während sich die Wilhelms-Quelle
eher für Trinkkuren eignet (das Brunnenhäuschen am Zentralkurpark
ist öffentlich zugänglich). Etwas mehr Atmosphäre bietet da schon
das Sole-Waldschwimmbad (mit Bistro oder Pizzabringdienst) im Kurpark
schräg gegenüber (solebad-gandersheim.de). Der Tageseintritt
beträgt derzeit €4, weshalb man Bad Gandersheim zu den günstigeren
Kurbädern zählen kann. Wer ein individuelles Solebad wünscht, kann
dieses im Kurmittelhaus ab €6 bekommen. Natürlich kann man gegen
Aufpreis auch andere Kuranwendungen erhalten (z.B. Massagen).
Sehenswert sind im Ort vor allem die ehemalige romanische
Stiftskirche und die historische Altstadt, außerdem der
Hagenbergpark mit Wildgehege.
Vom Bahnhof Bad Gandersheim aus
verkehren Züge nach Göttingen, Bad Harzburg und Kreiensen. Im Ort
befinden sich Paketshops mit Reisegepäckannahme (u.a. Hermes). Wer
am Bahnhof Göttingen umsteigt, kann den dortigen
Gepäckträgerservice nutzen (Tel. 0551 498-1055). Die
Anschlussstelle Seesen/Harz der A7 liegt nur etwa 10 Kilometer
entfernt.
Nachtrag
Kein Sole-Heilbad mehr – Gandersheim will Luftkurort werden
12. September 2025 15:21
Bad Gandersheim (dpa/lni) –
Luftkurort statt Sole-Heilbad: Bad Gandersheim möchte seinen Status als Kurort anpassen. Der Stadtrat entschied am Donnerstag einstimmig, das Prädikat Sole-Heilbad aufzugeben, wie die Verwaltung mitteilte. Grund für die geplante Änderung ist, dass das salzhaltige Sole-Wasser der Herzog-Ludolf-Quelle seit der Schließung des Kurmittelhauses 2023 nicht mehr als Heilmittel zur Verfügung steht.
Ohne Kurmittelhaus gebe es keine geeigneten Bewegungsbecken oder Wannenbäder für Therapiezwecke – das sei aber unter anderem Voraussetzung dafür, um als staatlich anerkanntes Heilbad zu gelten. Nach Angaben der Stadt wären Millioneninvestitionen notwendig, um Kuranwendungen mit der Sole wieder möglich zu machen. Geld, das nicht vorhanden sei. Zudem gebe es ohnehin kaum Nachfrage nach einem derartigen Angebot.
12. September 2025 15:21
Bad Gandersheim (dpa/lni) –
Luftkurort statt Sole-Heilbad: Bad Gandersheim möchte seinen Status als Kurort anpassen. Der Stadtrat entschied am Donnerstag einstimmig, das Prädikat Sole-Heilbad aufzugeben, wie die Verwaltung mitteilte. Grund für die geplante Änderung ist, dass das salzhaltige Sole-Wasser der Herzog-Ludolf-Quelle seit der Schließung des Kurmittelhauses 2023 nicht mehr als Heilmittel zur Verfügung steht.
Ohne Kurmittelhaus gebe es keine geeigneten Bewegungsbecken oder Wannenbäder für Therapiezwecke – das sei aber unter anderem Voraussetzung dafür, um als staatlich anerkanntes Heilbad zu gelten. Nach Angaben der Stadt wären Millioneninvestitionen notwendig, um Kuranwendungen mit der Sole wieder möglich zu machen. Geld, das nicht vorhanden sei. Zudem gebe es ohnehin kaum Nachfrage nach einem derartigen Angebot.
«Bad» im Stadtnamen darf bleiben
Das Ziel, Luftkurort zu werden, solle dabei nicht als Rückschritt oder Abstufung verstanden werden. «Auch als Luftkurort steht Bad Gandersheim weiter für hohe Qualität», teilte die Stadt mit. Zudem bleibe die Stadt somit touristisch sichtbar und habe weiterhin die Möglichkeit, einen Gästebeitrag zu erheben. Nach Verwaltungsangaben spült der Gästebeitrag jährlich einen sechsstelligen Betrag in den Haushalt.
Bad Gandersheim galt seit 1967 als staatlich anerkanntes Heilbad. Weil es diesen Titel damit auch länger als 20 Jahre trug, müssen sich Bürgerinnen und Bürger beim Stadtnamen nicht umgewöhnen: Das «Bad» darf bleiben.
© dpa-infocom, dpa:250912-930-30626/1
Das Ziel, Luftkurort zu werden, solle dabei nicht als Rückschritt oder Abstufung verstanden werden. «Auch als Luftkurort steht Bad Gandersheim weiter für hohe Qualität», teilte die Stadt mit. Zudem bleibe die Stadt somit touristisch sichtbar und habe weiterhin die Möglichkeit, einen Gästebeitrag zu erheben. Nach Verwaltungsangaben spült der Gästebeitrag jährlich einen sechsstelligen Betrag in den Haushalt.
Bad Gandersheim galt seit 1967 als staatlich anerkanntes Heilbad. Weil es diesen Titel damit auch länger als 20 Jahre trug, müssen sich Bürgerinnen und Bürger beim Stadtnamen nicht umgewöhnen: Das «Bad» darf bleiben.
© dpa-infocom, dpa:250912-930-30626/1
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