Mittwoch, 30. März 2022

Wenig bekannte Standseilbahnen der Schweiz

Die Standseilbahn Unterwasser-Iltios verkehrt im St. Galler Obertoggenburg. Die 1195 Meter lange Bahn beginnt auf 911 m ü. M. unterhalb der Früeweid in Unterwasser. Die Schwellenhöhe in der Bergstation Iltios liegt auf 1339 m ü. M. Von dort aus führt die Luftseilbahn Iltios–Chäserrugg auf den 2262 Meter hohen Chäserrugg, den ersten der Churfirsten. Im Winter ist die Bahn Teil des Skigebietes Obertoggenburg (chaeserrugg.ch). 

Die Treib-Seelisberg-Bahn ist eine elektrische Standseilbahn in der Zentralschweiz im Kanton Uri. Sie führt von Treib am Vierwaldstättersee nach Seelisberg. Die Talstation befindet sich direkt an der Schiffsanlegestelle (450m), die Bergstation in der Ortschaft Seelisberg (780m), die Fahrzeit beträgt etwa 8 Minuten.

Die Thunersee-Beatenberg-Bahn ist eine Standseilbahn im Kanton Bern, die von der Beatenbucht (561m) am Thunersee zu dem oberhalb des Sees gelegenen Dorf Beatenberg (1121m) führt. Sie wurde 1889 eröffnet (niederhorn.ch). Beatenberg ist übrigens der Wohnort des bekannten Paläo-SETI-Forschers Erich von Däniken.

Die Niesenbahn ist eine Standseilbahn im Berner Oberland. Sie fährt von Mülenen im Kan­der­tal in 28 Mi­nu­ten hinauf auf den Niesen (2362m, Bergstation Kulm auf 2336m), einen beliebten Aus­sichts­berg am Thunersee. Die Talstation befindet sich gleich neben dem Bahnhof der BLS. An der Zwischenstation Schwandegg muss umgestiegen werden. An schönen Tagen fah­ren über 2'000 Gäste mit der Niesenbahn. Die Treppe entlang der Gleise hat 11'674 Stufen und ist gemäß dem Guinness-Buch der Rekorde die längste Treppe der Welt. Sie ist aber für die Öffentlich­keit nicht zugänglich. Nur beim jährlich stattfindenden Niesen-Treppenlauf darf die Treppe be­gan­gen werden.

Samstag, 26. März 2022

Höhenwanderung über dem St. Galler Rheintal

Snobs vermeiden gewöhnlich Anstrengungen, aber diese Tour sollten sie sich nicht entgehen lassen. Sie ist auch nicht so anstrengend, wie man zunächst glaubt. Die Reise beginnt im Appen­zellerischen Brülisau. Von dort geht es mit der Seilbahn auf den Hohen Kasten (1793m; hoherkasten.ch) im Alp­stein-Gebirge. Nach einem Besuch des Drehrestaurants be­ginnt der (aber doch nicht so) anstrengen­de Teil in Gestalt einer 3½ Kilometer langen Gratwanderung zur Stau­bern­kan­zel. Der Grat ist mit­unter so schmal, dass man problemlos sowohl in das St. Galler Rhein­tal, als auch in das Appenzeller Land blicken kann. An der Staubernkanzel bietet sich mit dem Restaurant Staubern (1751m; staubern.ch) eine Einkehrmöglichkeit, bevor man entweder mit der Seilbahn nach Frümsen ins Rhein­tal hinabfährt (die weniger anstrengende Variante) oder die Wanderung über die Saxer Lücke oder die Alp Rain­hütten, den wild­ro­man­tischen Fälensee und den Sämtisersee zurück nach Brülisau fortsetzt (Marsch­zeit ca. 5½ Stun­den, gefährliche Stellen sind durch Drahtseile gesichert). Man könn­te die Tour sogar über mehrere Tage legen, denn im Re­staurant Staubern, auf der Furgglenalp und in der Tannhütte gibt es Über­nachtungs­plätze. Beste Reisezeit ist von Juni bis September.

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Dienstag, 22. März 2022

Unbekannte Seilbahnen: Die Herzogstandbahn und die Hochplattenbahn

Nördlich von Mittenwald, zwischen Kochelsee und Walchensee liegt der Herzogstand (1731m). Er ist der Namensgeber der Herzogstandbahn (herzogstandbahn.de), einer 3S-Pendel-Luftseilbahn, die vom Ort Walchensee aus auf den Fahrenberg (1627m) führt. Von dort aus sind es etwa 10 Minuten Fußmarsch zum Berg­gast­haus Herzogstand (1575m, berggasthaus-herzogstand.de) und weitere 20 Minuten zum Gipfel des Herzogstandes. Auf dem Weg passiert man die sehenswerte Fahren­berg­kapelle und von mehreren Aus­sichtspunkten aus hat man phantastische Rund­blicke auf die um­lie­gen­den Berge. Der Herzog­stand gilt als beliebter Hausberg der Münchener, ist aber außerhalb Bayerns eher wenig bekannt.

Die Hochplatte (1586m) in den Chiemgauer Alpen bei Marquartstein wird von einem Doppel­sessel­lift erschlossen (hochplattenbahn.de), der auf die vorgelagerte Staffelalm (1040m) führt. Unweit der Bergstation (Toilet­ten vorh.) liegt ein Berg­restaurant und nicht weit davon ein Altar, an wel­chem im Sommer kirch­li­che Bergmessen ge­feiert werden. In der Nähe findet man außerdem noch andere Alm­gebäude, u.a. die Naderbauernalm und die Maieralm, und in der Nähe der Bergstation einige Sitz­bänke. Etwas weiter entfernt befindet sich das Gasthaus Rachelalm. Die Hochplatte ist ein be­lieb­tes Wandergebiet und bietet beeindruckende Aussichten auf die umgebenden Berge, außerhalb der Region ist sie aber eher unbekannt.

Freitag, 18. März 2022

Bad Radkersburg in der Steiermark

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 208m an der Mur, welche die Staatsgrenze zu Slowenien bildet. Noch bis weit nach dem zweiten Weltkrieg war die Gegend geprägt von Nationalitätenkonflikten. Der Kurbetrieb in und um die ca. 80°C heiße Thermalquelle wurde erst 1975 mit dem Bau der Park­therme aufgenommen (parktherme.at). Im benachbarten Vita med Gesundheitszentrum kann man das natürliche magnesiumhaltige Heilwasser der Stadtquelle direkt am Brunnen trinken. Im Handel ist dieses Heilwasser unter dem Markennamen „Long Life" erhältlich. Das Wasser zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an Magnesium - bei gleichzeitig niedrigem Gehalt an Natrium - aus und wird vor allem bei Nieren- und Harnleiden empfohlen. 

Die Parktherme (regulärer Eintritt €28.90) hat ein paar interessante Sonderangebote, wie z.B. den "Relax Tag" für €52, welcher den Tageseintritt, ein Mittagessen, ein Vitalgetränk und Kaffee und Kuchen beinhaltet (ohne K&K: €39). Eine Überlegung wert ist auch der Abendeintritt, z.B. ab 18 Uhr (bis 21.30 Uhr oder später) für €12.30 oder der freie Eintritt am Geburtstag. An einigen Tagen gibt es Rabatt für Senioren oder für Hochzeitstag-Jubilare.

Bad Radkersburg ist außerdem die Stadt mit der längsten Sonnenscheindauer in Österreich. Erwähnenswert ist darüber hinaus der 365km lange Mur-Radweg, der in Bad Rad­kers­burg endet. Mit der Bahn erreicht man den Ort von Graz aus stünd­lich mit der S-Bahnlinie 51. Mit dem Auto fährt man ab Graz über die A9 und die B69.

Montag, 14. März 2022

Bad Loipersdorf in der Steiermark

Etwa 4km vom Dorfzentrum entfernt, befindet sich das 36.000 Quadratmeter große Thermenresort Loipersdorf (therme.at), de facto ein eigener Ortsteil mit eigener Infrastruktur. Seit 1982 sprudelt hier eine Natriumchlorid-Hydrogencarbonat-Thermal-Sole mit 63 °C und speist die Becken mehre­rer Bäder. Für einen Snob besonders interessant sind diverse Spezialangebote („special offers“).

Ein­zel­besu­chern sei der „Ge­nuss­tag“, der „Schaf­fel­badplus-Tag“ oder der „Schman­kerl-Tag“ em­pfoh­len. Das Angebot „Ge­nuss­tag“ (für €95) be­in­hal­tet den Thermeneintritt (sonst €37), einen Ku­li­na­rik­gut­schein für €22.50, eine Rücken­massage und ein Sportprogramm. Der „Schaf­felbad­plus-Tag“ bietet für €61 den Tages­ein­tritt ins Schaffelbad, eine reservierte Liege mit Decke und Polster, einen eige­nen Ein­gang und eigene Garderobe und einen reservierten Parkplatz. Der „Schman­kerl-Tag“ bietet zu­sätz­lich ein Willkom­mens­getränk, eine Steirische Tapas-Variation und einen regio­nalen Cocktail (€91).

Das „Pri­vate Spa“, ein separater Bereich für Zwei, besteht aus einem privaten Raum mit eige­nem Thermal­was­ser-Pool und Du­sche, einem Himmelbett („für die Nach-Ruhe“, sic!), Sitzmöbeln, Mu­sik­box, Bade­man­tel, einer Flasche Pro­secco, sowie Pralinen und Obst, um das Wichtigste zu nen­nen. Je nach Wo­chen­tag ist das Ver­gnü­gen ab €199 zu haben (für Besuche ab 17 Uhr gibt es Rabat­te). Snobs die Wert darauf legen ein eigenes Badebecken zu haben, können von diesem Angebot durch­aus Gebrauch machen, vor allem in den frühen Abendstunden, wenn der Ein­tritts­preis er­mäßigt wird. Das Himmelbett sollte man aber - aus offensichtlichen Gründen - nicht nutzen.

Das Thermenresort bietet - neben der in Thermen üblichen Bade-Infrastruktur - mehrere Gastro­no­mie­betriebe, eine kleine Einkaufspassage (mit Bancomat), einen Seminarraum, eine Andachts­kapel­le und im Außen­be­reich einen kleinen Park mit Kinderspielplatz (leider nur wenige Sitzbänke). Ho­tels und Pensionen findet man im Umfeld der Therme mehr als genügend. Die Sehens­wür­dig­kei­ten des Haupt­ortes Loipersdorf beschränken sich auf die Pfarrkirche Hl. Florian (1761 bis 1768 er­rich­tet), den Pfarrhof und einen Bildstock im Ortsteil Gillersdorf. Alle drei Objekte sind aber in der Tat einen Blick wert. Weiterhin findet man einen kleinen Supermarkt und eine Bankfiliale vor. Im Orts­teil Dietersdorf bietet eine Hühnerfarm Freilandeier feil.

Bad Loipersdorf liegt in der Steiermark etwa 70km östlich von Graz und ist über die (maut­pflich­ti­ge) A2 (bis Fürstenfeld) oder die fast parallel verlaufende B65 und die anschließende Route B319 / L207 / Dietersdorfer Hauptstraße zu erreichen. Das Thermenresort Loipersdorf hat eine eigene Bus­halte­stelle (Linien 486 und 6011, postbus.at) und zahlreiche Parkplätze. Der nächste Bahnhof liegt im ca. 8km entfernten Für­stenfeld (Linie 486, Fahrzeit ca. 28min.).

Donnerstag, 10. März 2022

Das Café Old Smuggler bei Losheim in der Eifel

In der von Landgasthöfen geprägten Region Westeifel ist es schwierig ein brauchbares Kaffee­haus zu finden. Zum Glück gibt es südlich von Losheim den Ardenner Cultur Boulevard. Neben einem Supermarkt, einer Kunstgalerie und diversen Ausstellungen findet man auch ein Kaffeehaus mit einem ansehn­lichen Kuchenangebot vor: Das Café Old Smuggler. Der Name ist eine An­spie­lung auf den Kaffee-Schmug­gel, der in früheren Zeiten die Region beherrschte (Stichwort: Aache­ner Kaffee­front). Ne­ben Kuchen, Torten, Teilchen, Eis und Pralinen gibt es natürlich auch Brot, Brötchen und andere Backwaren. Wer gerade in der Nähe ist, sollte auf jeden Fall reinschauen. Und im Super­markt ne­ben­an findet man günstigen Kaffee, Alkopops, belgische Pralinen, Ardenner Schinken, pfand­freie Getränke und alles was man an Lebensmitteln benötigt. 

Der ACB ist von Norden und Süden über die B265 und von Osten über die B421 zu erreichen. Aus Richtung Köln wählt man die A1, ab Autobahnende die B51 und fährt dann via Kronenburg / Hall­schlag auf der B421. Der nächste Bahnhof wäre in Kall. Diesen erreicht man vom ACB aus mit dem Ruftaxi (Fahrt­anmeldung mindestens 30 min. vorher unter 0180 6131313 oder 02441 99454545 H: Ardenner Center, Hellenthal - Losheim) via Hellenthal (vrsinfo.de).

Sonntag, 6. März 2022

Bad Rappenau und Bad Wimpfen

Das örtliche Sole-Mineralbad Bad Rappenaus „RappSoDie“ verlangt für eine Tageskarte für Er­wach­sene an Werk­tagen €10, an Wochenenden und Feiertagen €11 (rappsodie.info) und gehört da­mit zu den eher preis­werten Bädern. Auch die Bad-Gastronomie ist einen Blick wert; es gibt sogar eine Kamin-Lounge. Die Stadt Rappenau besitzt überdies ein sehenswertes Wasserschloss und ein paar sehens­werte Sakralgebäude. Einen Besuch wert sind ebenso die Parks und das erst 2008 er­rich­tete Gra­dier­werk, südlich des Salinengartens. Der Bad Rappenauer Bahnhof liegt an der Bahn­strecke Hei­delberg – Heilbronn (-Mannheim) und wird auch von zwei S-Bahn-Linien be­dient. Der Bad Rap­pen­auer Kurpark besitzt eine eigene S-Bahn-Haltestelle. Die Bundes­auto­bahn 6 ist nur we­ni­ge Kilo­meter entfernt. Beim Rathaus befindet sich ein öffentlicher und kosten­loser WLAN-Hot­spot. Die Kurtaxe liegt bei €2.50 (badrappenau-tourismus.de). 

Das unmittelbar benachbarte Bad Wimpfen besitzt ebenfalls ein Solebad. Der Eintritt liegt hier für vier Stunden (maximaler Aufenthalt) bei €10.90 (solebad-badwimpfen.de). Die Gastronomie be­schränkt sich zwar auf einen Getränkeautomaten (ein Café ist nebenan), dafür gibt es aber freies WLAN und gratis Parkplätze (Kurtaxe €1.80). Sehenswert sind im Ort die historischen Stadtkerne der Ortsteile „Berg“ und „Tal“, die Kaiserpfalz und zahlreiche sakrale und profane Bauwerke. Er­wäh­nenswert sind außerdem die Brunnen am Markt und an der Hauptstraße. Der Bahnhof von Bad Wimpfen liegt an der derselben Bahnstrecke wie der des Nachbarortes Bad Rappenau. Außerdem gibt es am Neckarufer eine Anlegestelle für die Personenschifffahrt. Der Kurpark liegt etwa einen Kilometer vom Bahnhof entfernt.

Mittwoch, 2. März 2022

Bolo Ties

Zu einem gepflegten Erscheinungsbild gehört auch heute noch ein Anzug mit Krawatte. Allerdings ist die Krawatte in der jüngsten Zeit aus der Mode gekommen und immer häufiger sieht man auch pro­mi­nente Persönlichkeiten ohne eine solche. Eine gute Alternative zur Krawatte könnte der Bolo Tie (auch Bootlace Tie genannt) sein, der vor allem als Western-Krawatte bekannt ist. Er besteht aus einem dekorati­ven Stück Schnur (meist Leder, mit Silberendstücken), die von einer ebenso dekora­ti­ven (Silber-) Brosche oder Spange zusammen­gehalten wird. Die Brosche zeigt häufig Western-Motive (Pferde, Wölfe, Adler oder farbige geometrische Muster), jedoch gibt es auch solche mit keltischen Orna­men­ten, nauti­schen Motiven oder Mineralsteinen. Für weniger formale Anlässe auf dem Land wäre ein Bolo Tie eine gute Alternative zur üblichen Krawatte und würde – bei ent­spre­chen­der Motivauswahl – auch gut zu einem Tweed-Sakko passen.