Samstag, 27. April 2024

Mit dem D-Ticket ins Ausland

Da das D-Ticket auch auf bestimmten Strecken des benachbarten Auslandes gilt, ist es möglich einige Orte jenseits der Grenze zu besuchen, ohne dafür extra bezahlen zu müssen. Die Interes­san­testen seien im folgenden genannt.

Salzburg

Für Snobs ist Salzburg ein gutes Pflaster, egal ob man die Stadt besichtigen oder dort ein­kaufen will. Das D-Ticket gilt in den Nahverkehrszügen auf der Strecke Freilassing - Salzburg Hbf. Info zu Salzburg für Snobs.

Außerfern

Die Region um den Ort Reutte in Tirol wird von der Außerfernbahn erschlossen, die keine Ver­bin­dung zum österreichischen Schienennetz hat und daher zum Geltungsbereich des D-Tickets gehört, allerdings nur für grenzüberschreitende Fahrten. Zwischen Vils und Ehrwald gilt der lokale Tarif. Ehrwald bietet sich als Startpunkt an, wenn man die Zugspitze besuchen möchte, Vils ist einer der wenigen unbekannten Orte in dieser Gegend, was wohl an seinem Zementwerk und den Kalkstein­brüchen der Umgebung liegt, wovon man im Ort selbst aber kaum etwas merkt. Bekannter sind jedoch der etwa 2km von der Bahnstation Heiterwang entfernte Plansee, die Almkopfbahn mit eigener Halte­stelle (Bichlbach Almkopfbahn) und natürlich Lermoos (das schon Goethe auf seiner Italienreise 1790 besucht hat) und Ehrwald.

Schaffhausen

Zwischen Stuttgart und Singen gilt das D-Ticket auch in bestimmten ICs, die man daran erkennt, dass sie im Kursbuch auch eine RE-Nummer haben. Die Route Erzingen (Baden) – Trasadingen – Schaffhausen – Thayngen – Bietingen gehört ebenfalls zum Geltungsbereich des D-Tickets. Steigt man am Bahnhof Neuhausen Bad Bf. aus, sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum be­kann­ten Rheinfall.

Venlo

Auf der Strecke Kaldenkirchen – Venlo (von Viersen, Mönchengladbach kommend) kann ebenfalls mit dem D-Ticket gefahren werden. Unge­fähr 800m vom Bahnhof Venlo entfernt in der Venloer Innenstadt befindet sich der im Rheinland recht bekannte Supermarkt „2 Brüder von Venlo“ (2bruder.com; WLAN). Etwas näher am Bahn­hof liegt ein Jumbo-Supermarkt. In beiden Märkten erhält man u.a. preiswerten Kaffee, gün­stige frei verkäufliche Medika­mente und pfandfreie Ge­tränke. Man kann dort auch Sonntags ein­kaufen. Tipp: Rollkoffer mitnehmen und die Einkäufe in einem Schließfach am Bahn­hof zwischen­lagern.

Wasserbillig und Müllerthal (L)

Der Nahverkehr in der Zweiten Klasse ist in Luxemburg kostenlos, d.h. wer mit dem D-Ticket bis zur Grenze fährt, kann im Großherzogtum so weit fahren, wie er möchte. Für die Nutzung der Ersten Klasse muss ein Aufschlag entrichtet werden.

Wer zum Einkaufen kommt, findet schon in Wasserbillig jede Menge Super­märk­te, die ihr Warenangebot auf deutsche Kunden ausgelegt haben. Preis­werter sind Kaffee, Spirituosen, Schaum­wein und pfandfreie Getränke. Mehr zum Einkaufen in Luxemburg

Die viel­leicht land­schaft­lich reizvollste Gegend Luxemburgs ist das Müllerthal (lux. Möllerdall; mullerthal.lu) zwi­schen Wald­billig und Cons­dorf, also das Tal der Schwarzen Ernz mit dem Schies­sen­tümpel (lux. Schéis­sen­dëmpel), einem wild­roman­tischen Teich mit Wasserkaskade, sowie der Natur- & Geopark Mël­ler­dall. Nord­west­lich der Ortschaft Müllerthal befindet sich im Wald die Ruine der Heringer­burg. Lei­der ist die Gegend tou­ri­stisch sehr erschlossen, aber an Werktagen ist es auf jeden Fall ruhig genug für einen Besuch. Vom Bahnhof Wasserbillig verkehren mehrere Bus­linien nach Ech­ter­nach. Ab dort fährt die Buslinie 262 ins Müllerthal.

Dienstag, 23. April 2024

Preisbewusste Tagesbesuche im Seebad

Gerade entsteht eine neue Snob-Bewegung: Preisbewusste Snobs die mit dem (nicht mehr ganz) neuen Deutschland-Ticket für €49 plus 1. Klasse Zuschlag für einen oder mehrere Tage in Heilbäder und Kur­orte, aber auch in Seebäder an der Nordseeküste reisen. Die folgende Vorschlagsliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Selfies für Social Media nicht vergessen!

Dangast am Jadebusen

Das südlichste Nordseebad Deutschlands, gelegen am Jadebusen und gegenüber von Wilhelms­haven, erfreute sich vor allem im frühen 20. Jahrhundert bei diversen Kunstmalern großer Beliebt­heit. Eine örtliche Besonderheit ist der „deichlose Meerblick“, weil wegen der ge­schützten Lage der Bau eines hohen Deiches nicht erforderlich ist. Die Strände sind kostenlos zu­gänglich (es gibt auch einen kleinen Hundestrand), allerdings wird für Übernachtungs­aufenthalte eine Gästesteuer von bis zu €3 ver­langt. Mit der Bahn geht es via Oldenburg bis Varel und von dort stündlich mit dem Bus 253 nach Dan­gast (Fahrzeit ca. 20min.). Die Haltestelle Am Strand liegt direkt am Besucher­zentrum Welt­natur­erbe­portal“ (WLAN).

Schillig / (Ost-) Friesland

Das Seebad Schillig im östlichen Wangerland bietet neben dem kostenpflichtigen Strandbad zwei Strandabschnitte bei denen der Zutritt kostenlos ist. Dabei handelt es sich um Naturstrände, auf de­nen teilweise auch der Zugang mit Hund erlaubt ist. Dem Strand am nächsten liegt die ca. 1km entfernte Bushaltestelle Schillig Ort. Von dort verkehren stündlich Busse der Linie 121 nach Wil­helms­haven Hbf. und mehrmals täglich Busse diverser Linien nach Jever (Bf., RB59 Esens - WHV). Mehr zu Schillig

Dagebüll

Der nordfriesische Ort am Rande des Wat­ten­­meers ist der ideale Ausgangspunkt für Standort-Rundreisen, denn von hier fährt die Wyker Dampfschiffs-Ree­derei (www.faehre.de) beinahe stündlich nach Föhr (www.foehr.de) und Amrum (www.amrum.de). Ab Amrum kann man mit den Schiffen der Adler Reederei (www.adler-schiffe.de) nach Hörnum / Sylt oder Hallig Hooge (Tageskurtaxe € 1) weiter­reisen. Dagebüll erhebt keine Kurtaxe, aber die Strandbenutzung kostet €2. Nur wenige Meter von der Mole entfernt beginnt der Strand. Es gibt dort einen Imbiss und öffentliche Toiletten. Vom Bahn­hof Dagebüll, Mole verkehrt die Regionalbahnlinie RB65 etwa stündlich nach Niebüll (Fahr­zeit ca. 20min.).

St. Peter-Ording

Das Seebad ist vor allem bei Windsurfern sehr beliebt. Der Strandbesuch erfordert eine Gästekarte für (je nach Saison) bis zu €3, die an den Strandzugängen oder bei der Touristeninfo erhältlich ist. Der Strandzugang erfolgt über die Seebrücke, die zur Badestelle „Bad“ führt oder über die ähnlich gestalteten Zu­gangs­wege zu den nördlich und südlich gelegenen Stränden. Alternativ könnte man in der Dünen-Therme eine Thalassokur buchen. Preis­werte Speise­möglich­keiten und WLAN bietet die Cafeteria in der Hamm Klinik (Bus-H.: Westküstenpark, ca. 500m). Wer länger bleiben will, sollte außerhalb von St. Peter-Ording (oder Tönning) wohnen, wo keine Gästetaxe erhoben wird. Im Ort existieren zwei Bahnstationen: Die Station Bad St. Peter-Ording liegt etwa 2km land­ein­wärts, aber es verkehren drei Ortsbuslinien in die übrigen Ortsteile und zu den Stränden (v.a. Linie 3). Die Ortsbusse sind mit der Gästekarte kostenfrei. Die Station Bad St. Peter Süd liegt etwa 3km landeinwärts und ab hier fahren u.a. die Buslinien 1 und 2 zum Süd­strand (der Bus 1 fährt außer­dem auch zum Böh­ler Strand). Neben dem Bahnhof befinden sich zwei Supermärkte. Von beiden Bahn­stationen verkehrt stünd­lich die Linie RB 64 nach Husum (Fahrzeit 52min.).

Norddeich / Ostfriesland

Der Bahnhof Norddeich Mole liegt direkt am Ufer der Nordsee. Von dort geht es mit Fährschiffen weiter nach Norderney oder Juist. Man kann jedoch auch den etwa einen Kilometer entfernten Nord­deicher Strand besuchen. Der Zugang zur Promenade ist kostenfrei, der Strandzugang kostet €3.50. Bezahlt wird am Automaten am Strand. Strandkörbe kosten €10 pro Tag. Einen Besuch wert ist auch der angrenzende Kurpark. Im Ort gibt es freies WLAN. Der Bahnhof Norddeich Mole wird von diversen IC-Linien und von der Regionalexpress Linie 1, Norddeich Mole – Hannover (via Oldenburg, Bremen) im 2-Stunden-Takt bedient. Nur in diesem Zug und in den IC 2430 und IC 2322 zwischen Norddeich Mole und Bremen Hbf. gilt das D-Ticket. Der erste RE-Zug verlässt Hannover um 5:20 Uhr und erreicht Norddeich Mole um 9:16 Uhr (weitere Züge ab 7:20 Uhr und 9:20 Uhr). Der letzte Zug nach Hannover verlässt den Bahnhof Norddeich Mole um 20:39 Uhr und kommt um 0:40 in Hannover an.

Westerland / Sylt

Der Zugang zum Strand ist in allen Orten gebührenpflichtig und die Kurabgabe liegt in den Som­mer­monaten zwischen €2.50 und €3.50, wird aber nur bei Übernachtungen erhoben. Statt an den Strand zu gehen, könnte man im Syltness Center eine Thalasso­kur machen (syltnesscenter.de) oder in einem Restaurant die Sylter Austern degustieren (sylter-royal.de). Vom Bahnhof Westerland ver­kehrt – neben IC-Fernzügen nach Köln, Frankfurt/M. und Berlin, in denen das D-Ticket nicht oder nur bis Niebüll gilt - die Nahverkehrslinie RE6 (halb-) stündlich nach Hamburg-Altona (letzter Zug ab 20:20 Uhr, Altona an 23:31 Uhr). Spora­disch fahren auch Nahverkehrszüge nur bis Niebüll, Bred­stedt und Husum.

Freitag, 19. April 2024

Der neue „Spa-Easyjet-Set“

In den 1950er Jahren entstand eine neue, welt­umspannende Partyszene. Ihre Teilnehmer waren ständig mit Flugzeugen unterwegs zu exotischen Orten, wo sie von den ebenfalls neu aufge­kom­me­nen Paparazzi für Klatsch-Illustrierten fotografiert wurden. Der Jet Set war geboren. Im heutigen Zeitalter der Billig­flieger gibt es den Easyjet Set. Die Angehörigen dieser Party­szene fliegen mit preiswerten Billigflügen durch Europa, immer auf der Suche nach einem neuen Party-Hotspot.

Gerade im Entstehen begriffen ist eine neue Snob-Bewegung, die man den „Spa-Easyjet-Set“ nennen könnte: Preisbewusste Snobs die mit dem (nicht mehr ganz) neuen Deutschland-Ticket für monatlich €49 in Heilbäder und Kur­orte reisen. Das Ticket gilt grundsätzlich nur für die 2. Wagen­klasse, je­doch ist es möglich gegen Aufpreis den Zugang zur 1. Klasse zu erwerben. Dies hängt vom Ver­kehrs­verbund ab in welchem man sich bewegt und erfordert die Kenntnis der regionalen Tarif­bedingungen.

Am Zielort wohnt man in einem preiswerten Quartier oder man macht nur einen Tagesbesuch und verlässt den Ort gegen Abend wieder (z.B. am Wochenende). Bevorzugt werden natürlich solche Heilbäder und Kurorte aufgesucht, deren Preisniveau dem Budget des preisbewussten Snobs ent­gegen­kommt. In diesen Orten kann das örtliche Thermalbad zu einem günstigen Tagespreis besucht wer­den und das Trinken des Heilwassers ist kostenlos (seine Badesachen und sein Trinkgefäß hat der Snob natürlich dabei). Selbstverständlich sollte man die Ausschank-Orte oder Zapf­stel­len des Heil­wassers kennen und wissen, welche davon frei zugänglich sind. Und auf keinen Fall darf man die Selfies für die eigenen Social Media Seiten vergessen, die den Snob im Kurpark, beim Trinken des Heilwassers oder gar im Thermalbad zeigen (möglichst mit einem dezenten Orts­hin­weis im Hin­ter­grund). Oft findet man vor Ort WLAN, sodass man die Bilder gleich vom Smartphone aus hoch­laden kann. Hinweis: Für Fotos im Bad eine wasser­feste Kamera verwenden!

Mittwoch, 17. April 2024

Erste Klasse mit dem D-Ticket

Wer mit dem (nicht mehr ganz so neuen) D-Ticket für monatlich €49 durch die Republik reisen will, aber die Erste Klasse bevorzugt, was bei Snobs eigentlich immer der Fall ist, dem sei gesagt, dass es eine Möglichkeit gibt dies zu tun. Auf der FAQ-Seite der Hilfefunktion der Bahn-Webseite (bahn.de) heißt es:

Wie kann ich die 1. Klasse für Fahrten mit dem Deutschland-Ticket nutzen?

Ein Übergang in die 1. Wagenklasse ist sowohl

  • als Einzelübergang,

  • oder als Monatsübergang für Zeitkarten

gemäß der Bedingungen des Deutschlandtarifs, der Verkehrsverbünde oder Landestarife erhältlich.

Die Wahl des Übergang-Fahrscheins hängt somit also im Wesentlichen von dem Verkehrsverbund ab, in welchem man unterwegs ist. Man muss folglich zunächst das Tarifmodell des jeweiligen Verbundes kennen. Generell empfiehlt es sich wohl den Einzel­übergang zu wählen, wenn man schwerpunktmäßig mit Bussen oder Straßen­bahnen unterwegs ist, denn diese haben keine 1. Klasse. Auf jeden Fall kann man so aber mittels eines Aufpreises auch mit dem D-Ticket die 1. Wagen­klasse in Nahverkehrs­zügen nutzen.

Samstag, 13. April 2024

Bad Zwesten

Der Kurort in Nordhessen am Rande des Kellerwaldes besitzt mit der „Zwestener Löwenquelle“ ein Natrium-Calcium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Wasser, welches bei Erkrankungen des Magens, der Galle, der Leber, des Darms und der Harnwege hilft. Das Prä­­dikat „Heilbad“ wurde dem Ort recht spät im Jahre 1992 verliehen. Der Schwerpunkt der Behandlungen liegt auf Burnout- und neuro­logischen Erkrankungen. Außerdem gibt es mehrere Mineralquellen, u.a. den „Löwensprudel“ eine seit 1769 bekannte Quelle, aus welcher vermutlich auch der Grimm-Bruder Ludwig im Jahre 1824 getrunken haben dürfte, als er an ihr ver­weil­te.

Die Quellen entspringen im Kurpark am Löwen­sprudel, der sich am südlichen Ortsrand befindet. Dort gibt es einen Brunnentempel, eine Liege­halle, Toiletten und ein Kneipp-Becken. Dieser Park liegt etwa 1.5km vom Kurhaus entfernt, wo es einen zweiten Kurpark gibt. Der Kurpark am Kur­haus beherbergt - neben dem Kurhaus - einen Baum­lehr­pfad, einen Klangerlebnispfad, eine begeh­bare Sonnenuhr, einen Bewegungsgarten sowie einen Boule/Boccia-Platz und Freiluft-Schach. Der Stan­dard-Kurbeitrag liegt bei €1.70 (badzwesten.de). Kur­karten­inhaber dürfen u.a. kosten­los an den Trinkstunden der Heilquelle im Kurhaus (ganzjährig) oder im Brunnen­tempel (nur im Sommer­halb­jahr) teilnehmen, die Leih­bücherei im Kurhaus be­nutzen und erhalten diverse Rabatte auf Eintritte und zu Veranstaltungen.

Die Nutzung des „Löwenbades“ im Kurhaus ist mit €4.50 pro Tag durchaus günstig (mit Kur­karte €3.80; es gibt u.a. auch 10er-Karten), jedoch sind die Öffnungs­zeiten etwas restriktiv: Montag von 16.00 bis 20.30 Uhr, Dienstag und Mittwoch geschlossen, Donnerstag von 16.00 bis 20.30 Uhr, Freitag von 08.30 bis 21.30 Uhr, Samstag von 14.00 bis 21.30 Uhr, Sonntag von 8.30 bis 18.00 Uhr und an Feiertagen gemäß Aushang. Neben dem Hauptbecken (31°C) gibt es ein zusätzliches 34°C warmes Rundbecken mit Massagedüsen und ein Solarium (kostet extra). Massagen erhält man im Kur­haus zwar nicht, jedoch befinden sich im Ort gleich zwei Massagepraxen in denen (seriöse) thai­ländische Massagen verabreicht werden (lukkana-thaimassage.de und baan-chittawan.de).

Das Stadtgebiet hat einige sehenswerte mittelalterliche Bauwerke (u.a. die Wehrkirche), das Hei­mat­museum (museumbadzwesten.de) und die Sternwarte in der Hardtwaldklinik I (sternwarte-hwk.de). An besonders interessanten Fotostandorten findet man Foto-Points. Im Kurhaus werden regelmäßig Kon­zerte ver­anstaltet, außerdem gibt es dort einen WLAN Hot­spot. Preis­wert speisen kann man u.a. im örtlichen Rewe (WLAN) oder in den Cafeterien der Hardt­waldkliniken I & II (WLAN; Klinik I hat auch einen Kiosk). Ferienzimmer sind ab etwa €35 pro Tag und pro Person im Angebot (buchen.badzwesten.de). Die Region um Bad Zwesten ist über­dies ein beliebtes Wander­revier.

Lei­der verkehren derzeit keine Flixbusse nach Bad Zwesten. Der etwa 10km entfernte Bahnhof von Bad Wildungen kann mit dem stündlich verkehrenden Bus 410 erreicht werden. Ab dort fahren Züge und Busse (Linie 500) nach Kassel (nvv.de). Näher liegen die Bahnhöfe von Borken oder Neuental-Zimmerode und von dort fahren Regionalzüge nach Frankfurt/M., jedoch gibt es dorthin keine Busverbindung. Für die Anreise mit dem Auto liegt Bad Zwesten am Schnitt­punkt der Bun­des­straßen 3 und 485. Zur A49 (Kassel – Fritzlar – Marburg), Anschluss­stelle Bor­ken/Bad Zwesten sind es ca. fünf Kilometer. 

In der Nähe:  Ausflug nach Bad Wildungen  ##  Die Seilbahnen am Edersee

Donnerstag, 11. April 2024

Die Sommerfrische

Das sommerliche Übersiedeln von der Stadt auf das Land war schon in der Antike weit verbreitet. Richtig populär wurde es mit dem Bau der Eisenbahn im späten 19. Jahrhundert. Adlige und wohl­habende Bürger bauten sich nun in malerischen Orten entlang der Bahnstrecken Sommervillen oder quartierten sich in Gasthöfen und Privathäusern ein. Schnell entstanden in den beliebtesten Orten Unter­hal­tungs­angebote für die Sommergäste, wie z.B. Spazierwege zum Promenieren und Fla­nie­ren, Musik­pavillons, Flussbäder oder Aussichtspunkte; in besonders mondänen Orten auch Theater und ein Kurpark, oft mit einem oder mehreren (Kaiser-) Denkmälern. Vor allem in Öster­reich ent­wickel­te sich die Sommerfrische bald zu einem Status­symbol. Sommerfrische-Orte gab es dort viele; die Bekanntesten dürften wohl Semmering, Rax, Baden bei Wien und Bad Vös­lau sein. Nicht weniger populär waren aber auch der Wienerwald und das Kamp­tal, die auch heute noch be­liebte Ziele für Sommertouristen sind (z.B. besaß der Wie­ner Pop­sänger Falco ein Haus in Gars am Kamp). Selbst Kaiser Franz-Josef hatte eine Saison-Villa in Bad Ischl. Natürlich war er nicht der einzige Prominente; z.B. taten auch Gustav Mahler, Johannes Brahms, Sigmund Freud oder Arthur Schnitzler es ihm gleich, wenn auch nicht alle in Ischl. In der Hochblüte der Sommer­frische ver­brach­ten Frauen und Kinder meist den ge­sam­ten Sommer auf dem Land, während die Männer unter der Woche in der Stadt ihrer Arbeit nachgingen. Durch die Veränderung der Reise­gewohn­heiten ab den 1950er Jah­ren, wurde die Sommerfrische unpopulär, gewann aber in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit. Zum Glück noch nicht so sehr, dass sie für Snobs uninteressant wäre.

Sonntag, 7. April 2024

Statussymbol des Easyjet Set?

Auch der Easyjet Set hat seine Statussymbole. Eine Sache, die gerade dabei ist zum neuen Merk­mal des Easy­jet Sets zu werden, ist die Visa-Kreditkarte von Euro­wings. Es gibt sie in zwei Aus­führun­gen: Classic und Platinum. Die Classic-Karte beinhaltet unter anderem die kostenfreie Mit­nahme von Sport­gepäck, Security-Fastlane-Nutzung an be­stimm­ten Flug­häfen, gebührenfreie Bargeld­ab­hebun­gen außerhalb der BRD, gebührenfreie Nutzung innerhalb der Euro-Zone und die Teilnahme am Miles&More Pro­gramm der Star Alliance mit einer Prämien­meile pro €2 Umsatz. Bei der Pla­tinum-Karte kommen unter anderem hinzu: Priority-Check-in, Sitz­platz­reservierung, Security-Fast­lane-Nutzung an weiteren Flughäfen, keine Gebühren bei welt­weiter Nutzung und diverse Reise­ver­sicherungen. In allen Fällen muss natürlich mit der Karte bezahlt werden. Mit 29 Euro für die Classic-Karte und 99 Euro für die Platinum-Karte hat das Vergnügen jedoch auch seinen Preis. Dennoch werden Viel­flieger die Vorteile sicher höher wertschätzen. Der Easyjet Set wohl auch.

Dienstag, 2. April 2024

Der Easyjet Set

Mit dem Aufkommen der düsengetriebenen Passagierflugzeuge und dem zunehmenden Wohlstand in den 1950er Jahren entstand eine neue, welt­umspannende Partyszene. Ihre Teilnehmer – Playboys, Künstler, Prominente, Adlige und andere wohlhabende Nichtstuer - waren ständig mit Flugzeugen unterwegs zu exotischen Orten in Europa und Übersee, wie z.B. Cannes, Saint-Tropez, Portofino, St. Moritz, Gstaad, Acapulco, die Bahamas, Marbella oder Mykonos, wo sie von den ebenfalls neu aufge­kom­me­nen Paparazzi, vor allem für europäische Boulevardblätter, fotografiert wurden. Der Jet Set war geboren.

In den 1980er Jahren ebbte der Trend zwar ab, aber mit dem Zeitalter der Billig­flieger gab es eine Neuauflage: Den Easyjet Set. Die Angehörigen dieser Party­szene fliegen eben­falls um die Welt, oder zumindest durch Europa, immer auf der Suche nach einem neuen Party-Hotspot. Nur, dass sie nicht in der Ersten Klasse von (damals) sündhaft teuren Düsen­maschinen reisen, sondern mit preis­werten Billigflügen namhafter europäischer Billigflieger oder – wenn es sich um regionale Party-Hotspots oder die „letzte Meile“ zum Zielort handelt – mit dem Fernbus oder dem D-Ticket im Nah­verkehr. Einer der Billig­flieger ist die britische Flug­gesell­schaft „Easyjet“, die einen Teil des Namens beisteuert. Man erkennt Easyjet Setter oft daran, dass sie ein kleines Gepäckstück (Tasche oder Ruck­sack) mit den maxi­malen Abmessungen 40x20x25cm bei sich tragen. Das ist genau die Gepäckgröße, die bei den meisten Billig­flug­gesell­schaften unter den Vor­der­sitz passt und im Flug­preis inbegriffen ist.

Organisiert wird die Reise mit dem Smartphone; hier darf es auch schon mal ein teures iPhone sein. Statt in einer Flug­hafen­lounge oder irgendeinem VIP-Privat­club, ver­kehrt man im örtlichen „Star­bucks“ oder „Costa Coffee“ (not­falls tut es auch ein „McCafé“), wo man - neben Cappuccino Gran­de oder Caffè Misto mit Blaubeermuffin oder Cheesecake New York Style - gratis Wlan und gele­gent­lich auch Steckdosen vor­findet. Bezahlt wird natürlich mit der haus­eige­nen Kunden­karte oder App. Bei Vielen ist sogar schon der eigene Mehrweg-Kaffee-Thermo­becher zum Status­symbol ge­worden.

Am Zielort wohnt man möglichst preiswert, z.B. in einem Zimmer das man via Airbnb ge­bucht hat, in irgendeinem Hostel oder man verzichtet komplett auf ein Zimmer und über­nachtet direkt auf der Party. Da es heute kaum noch Paparazzi gibt und die wenigen Verbliebenen sich nicht für den Easy­jet Set interes­sie­ren, nutzt man sein eigenes Smart­phone, um auf der Party Selfies zu schießen und diese dann ir­gend­wo ins Internet hoch­zu­laden. Als Party-Loca­tion kommen alle möglichen Orte infrage. Aus­ge­fallene Orte sind besonders be­liebt, wie z.B. so­ge­nannte „Lost Places“ oder auch die Hohl­räume in einer Auto­bahn­brücke (z.B. in der A4, Schlin­gen­bach­tal­brücke bei Overath im Juni 2021). Oft sind die Eigen­tümer davon nicht be­geistert und nicht selten gibt es Schwierigkeiten mit ört­lichen Be­hör­den. Aber dann zieht man halt weiter zur nächsten Party.

Samstag, 30. März 2024

Gehobene Dinge Heute: Premium-Warenhäuser

Es ist nicht die Epoche der gehobenen Warenhäuser, wie die kürzlich erfolgte Pleite der öster­reichi­schen Signa Holding bewiesen hat. Mit ihr stehen alle drei Premium-Warenhäuser in der BRD - das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus im Hamburg und das Oberpollinger in München – außerdem die schwei­zerischen Globus-Warenhäuser zur Disposition. Wenn dann das Zürcher Jelmoli zum Jahres­ende 2024 ge­schlossen wird, existieren im deutschsprachigen Raum keine Pre­mium-Warenhäuser mehr. 

 Es gibt allerdings Alternativen. Eine davon sind die Manu­factum-Warenhäuser (manufactum.de). Das Sortiment ist mit etwa 6000 Artikeln nicht so um­fang­reich, aber es werden ausgewählte Pro­dukte angeboten, die von erlesener Qualität sind und die man (jetzt) anderswo kaum bekommt. Bundesweit existieren Häuser an 14 Stand­orten, außer­dem ein Haus in Wien (manufactum.at). Einige Geschäfte haben auch eine Ab­teilung mit frischen Lebensmitteln. Daneben gibt es vom selben Betreiber noch drei Magazin-Einrichtungshäuser mit Kleinmöbeln und Haus­halts­waren und zwei weitere Standorte mit einem Gartenbau-themen­bezo­ge­nen Sorti­ment.

Eine weitere Alternative bietet die französische Luxusladenkette Hermès (hermes.com). In der BRD existie­ren 11 Filialen; neun in der Schweiz und zwei in Österreich. Hermès dürfte in Snob-Kreisen wohl hin­läng­lich bekannt sein. Lebensmittel erhält man dort aber leider nicht.

Ansonsten bleibt noch der Blick nach London. Für Snobs ist besonders Fortnum & Mason interes­sant, schon wegen des umfangreichen Picknickzubehörs (fortnumandmason.com). Die frischen Lebens­mittel kann man natür­lich nur persönlich vor Ort erwerben, aber haltbare Lebensmittel können pro­blem­los verschickt werden, z.B. Tee und Brot­auf­striche für den Nachmittagstee. Auch Pflege­pro­dukte von allen wich­tigen Her­stellern (Truefitt & Hill, Geo. F. Trumper, Penhaligon's etc.) wer­den geliefert, ebenso gehobene Haus­halts­waren und Geschirr. Wer Waren von F&M aber lieber per­sönlich ein­kaufen möchte, ohne nach London zu fahren, könnte einen der beiden mittel­europä­ischen Stockisten be­suchen, auch wenn diese nicht das gesamte Sortiment führen: Trabitsch in Wien (awodf.com) oder La Grande Epicerie in Paris (lagrandeepicerie.com).

Montag, 25. März 2024

Gehobene Dinge Heute: Die Trüffel

Die knolligen Pilze stellen heute wohl das einzige verbliebene exklusive Lebensmittel dar, nachdem Wild­fang-Kaviar verboten, Zuchtkaviar nicht immer genießbar und sogar Champagner zum Massen­produkt geworden ist. Natürlich gilt dies nur für die Gattung Tuber, die „echte“ Trüffel. Schon in der Antike wurden Trüffeln gerne gegessen und seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gilt die Trüffel als exklusiver und gehobener Speisepilz. Wichtigster Produzent ist heute Frankreich. Der Trend geht zur Zucht von Trüffeln, da die natürlichen Bestände im Laufe der letzten 200 Jahre erheblich dezimiert worden sind. Die wichtigsten Arten sind die Schwarze Perigord-Trüffel, die Weiße Pie­mont-Trüffel und die Burgunder-Trüffel; des weiteren werden auch die sog. Sommer- und Winter­trüffeln verzehrt. Eine Portion Trüffeln für zwei Personen (ca. 20–25 Gramm) kostet etwa €40–60; Sommer-Trüffeln sind in Umbrien frisch ab ca. €30 pro 100g zu bekommen. Die lang­fristige Lagerung von Trüffeln (in Gläsern oder Konservendosen) ist nur bei schwarzen Trüffeln möglich, wenn diese gründlich gereinigt und in ein luftdichtes Gefäß gegeben werden, das drei Stunden im Wasserbad sterilisiert wird. Dabei verlieren die Trüffeln u.U. jedoch Flüssigkeit und Aroma.

Für Privatkunden ist vor allem der Marché aux truffes d'hiver von Carpentras interessant, der jedes Jahr von Mitte November bis Ende März an Freitagen stattfindet (carpentras.fr). Etwa 10 Stände bieten dort Trüffeln an. Die Anzahl der Marktstände und der Typ der angebotenen Waren schwan­ken jedoch stark mit den Saisonen. In den Sommermonaten findet jeden Freitag der Marché aux truffes d'été in Carpentras statt. Auf diesem Markt sind meist weniger als zehn Trüffel-Stände anzutreffen.

In Italien wird im Oktober an den jeweils hintereinander liegenden Wochenenden immer Samstags und Sonntags in Alba im Palazzo Mostre e Congressi die Trüffelmesse Fiera Internazionale del Tartufo Bianco Alba veranstaltet (fieradeltartufo.org). Auf dieser Messe werden auch weitere regionale Kostbarkeiten wie Wein, Käse, Pasta und Backwaren offeriert. Die Produkte können im Palazzo probiert und verkostet werden, außerdem gibt es eine Show-Cooking-Veranstaltung und Kochwerkstätten. Kaufen kann man Trüffeln dann auch in vielen Geschäften in der Stadt.

Leider werden sogar auf renommierten Trüffelmärkten immer wieder auch mal Fälschungen ange­boten. Die Echten Trüffeln bilden kugelig-knollige haselnuss- bis kopfgroße Fruchtkörper. Ihre Ober­fläche ist häufig höckerig. Das Fleisch ihrer Fruchtkörper ist fleischig-zäh und gelblich bis dunkelbraun gefärbt. Es kann vollfleischig oder mit Hohlräumen versehen sein. Ihr sporenbildendes Inneres ist durch verschiedenfarbige Adern marmoriert. Helle Adern, die sogenannten „Venae externae“ münden an der Oberfläche der Fruchtkörper. Auffällig ist oft der starke Geruch.

Die meisten „Trüffelprodukte“, wie z.B. Trüffelöl, Trüffelbutter oder Nudeln mit Trüffel, enthalten zugesetzte Aromastoffe und selbst dort, wo keine Aromen verwendet werden, müssen nicht immer hochwertige Trüffel enthalten sein. Die große Zahl unterschiedlicher Arten ermöglicht es, preis­wer­tere Trüffelarten hinzuzufügen, die es zwar erlauben, „Trüffel“ auf die Packung zu schreiben, die aber qualitativ nicht mithalten können.

Aktuell ist das Angebot an Trüffeln eher bescheiden, was natürlich auch daran liegt, dass die Saison vorbei ist. Preislich erschwinglich ist derzeit eigentlich nur die Offerte von Caviarhouse & Prunier "Sommertrüffelscheiben inOlivenöl", d.h. 90g Tuber Aestivum für €39.50. Die ganze, schwarze Wintertrüffel ist leider momentan nicht lieferbar.

Mittwoch, 20. März 2024

Gehobene Dinge Heute: Lounges

Zunächst muss man sagen, dass nicht alles „Lounge“ ist, was sich „Lounge“ nennt. Selbst manche Gaststätten wagen es heutzutage sich „Lounge“ zu nennen, obwohl es sich um einen gewöhnlichen Gastronomiebetrieb handelt. Häufig ist es sehr schwer zu erkennen, was ein Betrieb überhaupt mit einer „Lounge“ gemeinsam haben soll. Der Duden kennt vor allem drei Arten von Lounges: 1. Gesellschaftsraum in einem Hotel o.Ä.; Hotelhalle, 2. Bar, Klub mit anheimelnder Atmosphäre, 3. luxu­riös ausgestatteter Aufenthaltsraum auf Flughäfen, in Bahnhöfen, großen Stadien o.Ä. Die De­finition „luxuriös ausgestatteter Aufenthaltsraumdürfte wohl am Universellsten sein. Lounges an Flughäfen und Bahnhöfen (seltener in Seehäfen) befinden sich in der Tradition des Warte­saals Erster Klasse. Bei diesen Reiselounges stehen naturgemäß die Bedürfnisse der Reisen­den im Vordergrund. Exklusiv sind sie nicht. Für den Snob ist eine Reiselounge aber auf jeden Fall besser, als ein ge­wöhn­li­cher Warte­raum mit ungemüt­lichen Plastik­möbeln.

Das Angebot der Flughafen-Lounges ähnelt sich: Bequeme Sitzmöbel, Getränke und Snäcks, Zei­tun­gen und Zeitschriften, Fernseher mit Nachrichten­programmen, Abflugmonitor und natürlich alles klimatisiert und barrierefrei. Im Businessbereich befinden sich meist Notebook-Arbeitsplätze, Steck­dosen, Handyladegeräte und WLAN. Dennoch findet man einen Snob nur selten in einer der übli­chen Flughafen (Business) Lounges; das gilt sogar für die Erste-Klasse-Lounges diverser Flug­gesell­schaften. Einen Vielfliegerstatus hat er schon gar nicht. Der Grund ist simpel: Ein Snob fliegt bevorzugt mit einer Chartermaschine oder einem Lufttaxi. Diese starten entweder vom General Aviation Terminal oder von einem kleinen Flug­platz aus (v.a. wenn es sich um eine Propeller­maschine handelt). Auf beiden gibt es in der Re­gel keine (Business) Lounges.

Am Boden stellt vor allem die Erste Klasse der Eisenbahn die bevorzugte Snob-Transportart dar, sofern der Snob nicht mit dem Nachtzug-Schlafwagen reist. Die Wahr­schein­lichkeit einen Snob in einer Bahnlounge anzutreffen ist demzu­fol­ge deut­lich höher. Den Rei­senden in der Erste Klasse stehen 15 DB Lounges der Deutschen Bahn und 7 ÖBB Club Lounges der Österreichischen Bundes­bahn offen, wobei Nachtzugpassagiere in Österreich ebenfalls Zugang zu den Lounges erhalten. Das Angebot um­fasst für ge­wöhn­lich bequeme Sitzmöbel, Zeitun­gen und Zeit­schriften (bei den ÖBB nur digital), TV-Nach­rich­ten (nur DB), Notebook-Arbeitsplätze mit Steckdosen und WLAN, alkoholfreie Heiß- und Kaltgetränke und eigene Toiletten; bei den ÖBB und in den Premium­berei­chen der DB Loun­ges auch kleine Snäcks. Außerdem existieren in vielen euro­päischen Nach­bar­län­dern ebenfalls Bahn­lounges, u.a. in Frank­reich, den Nieder­lan­den (Amsterdam Central, Schiphol und Rotterdam Central), Spanien und Schweden, wo­bei das An­gebot und die Qualität recht un­ter­schiedlich sein können (z.B. sind in Frankreich Ge­tränke kosten­pflichtig).

Von den derzeit insgesamt 15 Lounges an deutschen Bahnhöfen besitzen die Loun­ges in Berlin, Frankfurt Hbf., Hamburg, Köln und München einen separaten Bereich für Passagiere der Ersten Klasse. Zugang erhält man mit einem Fahrschein für die Erste Klasse im Fernverkehr, jedoch nicht mit einem Super-Sparpreis-Fahrschein für die Erste Klasse (auch nicht im allgemeinen Lounge­bereich). Getränke und Snäcks werden - im Gegensatz zum normalen Lounge­bereich - am Sitzplatz serviert und man bekommt auch kostenlose alkoholische Getränke. Ansonsten unter­schei­det sich das Angebot im Erster-Klasse-Bereich nicht von dem im allgemeinen Loungebereich, zu dem schon einfache Bahncard-Inhaber mit Vielfahrerstatus Zugang haben. Zu Spitzenzeiten ist der Erste-Klasse-Bereich aber meistens weniger überfüllt, als der allgemeine Bereich.

Vor einigen Jahren wurden v.a. in Einkaufszentren Shoppers’ Lounges (auch Customer Lounge ge­nannt) eingerichtet. Leider sind diese Lounges wieder verschwunden, noch dazu praktisch lautlos. Des weiteren fand man noch vor ein paar Jahren in Innenstädten und in Business Parks oft sog. Business Lounges mit Büros und Notebook-Arbeitsplätzen zur Tagesmiete vor. Von ihrem Wesen her waren sie aber auf die Bedürfnisse von Geschäftsleuten zugeschnitten und für Snobs unge­eig­net. Weniger verbreitet sind Lounges in Seehäfen. In der BRD gab es mal eine See­hafen-Lounge im Hafen von Kiel, aber die wurde schon vor geraumer Zeit geschlossen.

Eine Besonderheit stellt die LuxxLounge am Flughafen Frankfurt/M. dar (luxxlounge.de). Die Flug­hafen­lounge be­fin­det sich außer­halb des Sicher­heits­bereiches, sodass auch Besucher ohne Flug­ticket Zugang ha­ben, z.B. solche, die am Flughafenbahnhof umsteigen. In einem angenehm ruhigen Ambiente wer­den dem Gast Getränke und Snäcks, internationale Tageszeitungen und Magazine, kostenfreies WLAN sowie komfortable Sanitäranlagen mit Dusch­mög­lich­keit offeriert. Außerdem gibt es einen kleinen Kon­ferenz­raum. Der einzelne Ein­tritt für bis zu 3 Stun­den Aufenthalt liegt bei €35, es gibt auch eine Jah­res­mitglied­schaft.

Freitag, 15. März 2024

Gehobene Dinge Heute: Die Erste Klasse

In der Eisenbahn konnte sich die Erste Klasse bis heute halten, gelegentlich auch auf Passagier­schiffen. Ihr größter Vorteil ist natürlich die Abgrenzung von den übrigen Reisenden, was sich vor allem in überfüllten Zügen positiv bemerkbar macht, beschränkt sich die Überfüllung in der Regel doch nur auf die Zweite Klasse. Die Erste Klasse ist im Allgemeinen schon auf der Außenseite des Zuges als solche markiert, meistens durch eine gelbe Linie (seltener orange) an der Dachkante oder an der Tür und durch die Ziffer „1“ oder (röm.) „I“ neben der Tür. In modernen Hoch­ge­schwin­dig­keits­zügen und auf Passagier-Katamaranen werden die Klassen nicht mehr nummeriert, sondern tra­gen einen Namen, z.B. First, Business, Premier, Select, Comfort, Priority für die gehobene Reise­klasse; z.B. Economy, Standard, Budget für die zweite Klasse.

Die DB AG fährt heute im Fernverkehr generell mit der Ersten und Zweiten Wagenklasse in einem Sitzverhältnis von 20:80. Vorzüge der Ersten Klasse sind bequemere Sitze mit größerem Sitzabstand als in der Zweiten Klasse, WLAN ist inbegriffen und es existiert eine Ruhezone (keine Klingeltöne, Handygespräche, laute Musik etc.). In ICE-Zügen wird auch gastronomische Bedienung am Platz geboten und - je nach Tarif - Sitzplatz­reservierung und die kostenlose Benutzung der DB Lounge an großen Bahn­höfen. Der Aufpreis einer Fernverkehrsfahrkarte der Ersten Klasse liegt bei etwa 60% des Preises einer Fahr­karte für die Zweite Klasse, jedoch finden sich hin und wieder Sonder­ange­bote, die kaum über dem Preis der Zweiten Klasse liegen.

Im Nahverkehr unterscheiden sich heute Erste und Zweite Klasse teilweise kaum mehr. In manchen Nahverkehrszügen weicht die Erste Klasse nur durch die Farbe der Polster von der Zweiten ab. An­dererseits findet man in den neuen Doppelstockwagen in der Ersten Klasse eine „2+1“-Bestuhlung, verstellbare Sitze, Klapptische und Fußablagen. Oft gibt es auch Einzelsitze in der Ersten Klasse und Sitzbänke in der Zweiten.

Die Österreichischen Bundesbahnen bieten die Erste Klasse fast nur in Fernverkehrszügen und selten in internationalen Regionalzügen an. Es gibt bequemere Sitze mit Steckdosen, WLAN (nur Railjet und ICE), gastronomische Bedienung am Platz (nicht im IC) und an großen Bahnhöfen darf die ÖBB-Lounge besucht werden. Der Railjet hat zusätzlich eine Business Class, die in Öster­reich für den Fahr­preis der Ersten Klasse mit einem Zuschlag von €15 (einschließlich Platzreservierung) zu nutzen ist (im Ausland gilt dieser Bereich in den ÖBB-Wagen als normale Erste Klasse). Im Fahr­preis ist ein Begrüßungsgetränk enthalten, das an den Platz gebracht wird.

Die österreichische Westbahn (westbahn.at) verkehrt zwischen Wien und Salzburg, und von dort weiter nach Innsbruck oder München. Es gibt mehrere Reiseklassen; die Höchste ist die First Class im Oberdeck des Endwagens 16. Für die Nutzung ist zusätzlich zum gültigen Ticket ein strecken­abhängiges Upgrade zu erwerben. Im Doppelstockzug gibt es für alle bequeme und geräumige Leder­sitze, Steck­dosen, gratis WLAN, geschlechtergetrennte Toiletten und Kaffee-, Kalt­ge­trän­ke- und Snäck­auto­maten. In der First Class erhält man überdies ein Getränk und einen Snäck gratis und 220V Steck­dosen und eine integrierte Leseleuchte an jedem Platz.

In der Schweiz ist die Erste Klasse nicht nur im Fernverkehr, sondern auch im Regionalverkehr weit verbreitet. In der S-Bahn ist der Komfortunterschied gering, sonst aber wird in der Ersten Klasse im Allgemeinen merklich mehr Platz pro Fahrgast geboten (Sitzplatzanordnung 2+1 und mehr Bein­frei­heit). Außerdem gibt es im SBB-Fernverkehr Erste-Klasse-Wagen mit Business- und Ruhezonen und Steckdosen im Abteil. In den Businesszonen findet man Arbeitsplätze mit großen Tischen, Steck­dosen und Leselampen sowie teilweise Induktions­lade­flächen für Smartphones für kabelloses Laden («Qi») vor. Mittels der App «SBB FreeSurf» (Android, Apple) kann man via Bluetooth gratis ins Internet gehen.

Gelegentlich findet sich auch auf schweizerischen Fahrgastschiffen auf den größeren Seen eine Erste Klasse. Ihr wichtigster Vorteil besteht darin, dass man auch das Ober­deck be­tre­ten darf, wo man etwas mehr Platz hat, es dort etwas ruhiger und die Aussicht besser ist. Bisweilen trifft man auch auf Schiffe, bei denen für die Nutzung des gastronomischen Angebotes ein Billett der Ersten Klasse notwendig ist, vor allem auf dem Genfersee.

Der Halunder Jet Katamaran (helgoline.de), der von Hamburg oder Cuxhaven zur Nordseeinsel Hel­go­land ver­kehrt, bietet vier verschiedene Reiseklassen, die sich hauptsächlich durch die Sicht nach Draußen unterscheiden. Die Höchste ist die Premi­um Class auf dem vorderen Oberdeck. Es gibt be­que­me Sitze mit kleinen Tischen und kostenlosem Obst- und Getränkebuffet (alkoholfrei). Im Hafen ist außerdem der VIP-Balkon geöffnet. Überdies stehen den Passagieren aller Reise­klas­sen an den Sitzen USB-Ladebuchsen und gratis WLAN zur Verfügung. Speisen und Getränke wer­den direkt am Platz serviert.

Zwei weitere Katamarane auf den Routen Bremerhaven oder Cux­haven - Helgoland und Emden – Borkum sind die „MS Nordlicht“ und die „MS Nordlicht II“ der Reederei Cassen Eils (cassen-eils.de). In der Cap­tains Class auf dem Oberdeck kostet die Reise etwas mehr, aber dafür reist man „mit noch mehr Beinfreiheit und größeren Sitzen.“ Außerdem gibt es eine Tasse Kaffee oder ein Mineralwasser. Den Passagieren aller Reise­klas­sen stehen die Bordgastronomie und an den Sitzen USB-Ladebuchsen zur Verfügung.

In den Sommermonaten verkehrt der Katamaran „MS Adler Cat“ Freitags und Samstags zwischen Cuxhaven und Sylt (adler-schiffe.de). Die Fahrt dauert ca. 2.5 Stunden. Sitzplätze auf dem Ober­deck sind geringfügig teurer, aber dafür hat man von dort eine bessere Aussicht. Bordgastronomie besitzt das Schiff ebenfalls.

Der Twin City Liner (twincityliner.com) ist eine Katamaranlinie zwischen Wien und Bratislawa und benötigt für die ca. 60 Kilometer lange Donaustrecke 75 bis 90 Minuten. Es gibt verschiedene Reise­klas­sen, die sich hauptsächlich durch die Sicht nach Draußen unterscheiden. Die Höchste ist die Captain´s Lounge, be­stehend aus 35 separa­ten Sitzplätzen auf dem Ober­deck mit First-Class-Be­stuh­lung und Tischen, gratis WLAN und Ladestationen. Bordgastronomie (für alle) gibt es natür­lich auch.

Sonntag, 10. März 2024

Bad Wurzach

Zwischen Memmingen und Ravensburg gelegen, ist der Ort für seine Moorbäder bekannt. Die Feelmoor Therme (feelmoor.de) bietet jedoch auch ein Thermalbad mit vier Becken. Das Bad Wurzacher Thermalwasser ist rund 12.000 Jahre alt und sprudelt mit 34°C an die Oberfläche. Es handelt sich um ein fluoridhaltiges Natrium-Hydrogenkarbonat-Wasser. Natürlich gibt es auch eine Sauna, Massagen und Ruheräume, sowie fünf Moorbaderäume plus Räumlichkeiten für die Nach­ruhe. Vor allem bei Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Muskel- und Gelenk­erkrankungen und Arthrosen können Moorbäder Linderung verschaffen. Auf der Thermen-Webseite findet man über­dies diverse Paketangebote inklusive Übernachtungen. Einen kleinen Gastronomiebereich hat die Therme ebenfalls.

Im Ort existieren diverse sehenswerte Gebäude, aber eine besondere Attraktion ist – neben dem Torfmuseum – die historische Moorbahn, eine Feldbahn die früher Torf aus dem Moor in den Ort transportiert hat und heute in den Sommermonaten Besucher spazieren fährt. In der Innenstadt gibt es kostenfreies WLAN. In der Stadtbücherei steht ein PC-Arbeitsplatz zur Verfügung; für die Be­nutzung wird eine kleine Gebühr erhoben. Der Bahnhof liegt am westlichen Ortsrand, in der Nähe des Torfmuseums, aber etwa 1.5km von der Therme entfernt. Derzeit findet jedoch kein Schienen­verkehr statt. Direkt am Bahnhof Bad Wurzach befindet sich aber ein Supermarkt, zwei weitere liegen etwa einen Kilometer in südöstlicher und östlicher Richtung. Bad Wurzach ist ab dem Bahn­hof Bad Waldsee oder ab Leutkirch mit dem Bus R80 zu erreichen. Die Kurtaxe beträgt €2 pro Tag und Person.

Mittwoch, 6. März 2024

Gehobene Dinge Heute: Privatbäder

Das Wichtigste für einen Snob ist die Abgrenzung zur Masse. Und wo immer diese möglich ist, macht ein Snob von ihr Gebrauch. In einigen Thermal-Heilbädern ist dies leichter als man denkt, haben doch vor allem altehrwürdige Badeorte noch ein Kurmittelhaus in welchem man in seiner privaten Badewanne ins Thermal­wasser gleiten kann. Separate Badebecken sind jedoch selten und dort wo es sie gab, wurden sie oft Teil der allgemeinen Badelandschaft. Nur ein Heilbad hat seine Tradition bis heute beibehalten. Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Voll­ständig­keit.

Das Friedrichsbad in Baden-Baden

Im vielleicht renommiertesten Kurort der Republik findet man im römisch-irischen Friedrichsbad von 1877 private Badezellen. Diese bestehen aus einem in den Boden eingelassenen Badebecken und einem großzügigen Umkleide- und Ruhebereich mit Sitzmöbeln, Tisch, Kleiderhaken etc. Den Besuchern wird Sekt und Mineralwasser zum Bade ser­viert (sicherheitshalber eigenen Schaumwein mitbringen!). Die Badezeit liegt bei maximal 90 Minuten für maximal zwei Personen. Gebadet wird im Original-Baden-Badener Thermalwasser, einer fluoridhaltigen Natrium-Chlorid-Therme aus zwölf Einzelquellen. Man sollte noch wissen, dass das Frie­drichsbad generell ein sog. Nacktbad ist, was den Neigungen eines Snobs nicht notwendigerweise entgegen kommt. Im Privatbad spielt das jedoch keine Rolle.

Die Königskabine in Bad Elster

Das sächsische Staatsbad (badelster.de) kann mit einer Besonderheit aufwarten. Im nostalgischen Am­biente des Albert Bades, das mit seinen kunstvollen Bögen, Kacheln und Wän­den an einen ba­rocken Schloss­bau erinnert, lädt die einstige Königs­kabi­ne, die bis 1918 ausschließlich den sächsi­schen Königen vorbehalten war, zu einem prickel­nden Kohlen­säure­sprudelbad in der original erhal­tenen Kupferwanne ein. Für den Besuch ist eine Reservierung notwendig.

Private SPA-Suite in Bad Schönborn

Das Thermarium in Bad Schönborn im Kraichgau offeriert in seiner Rubrik „Spa-Vital“ eine private SPA-Suite für eine oder zwei Personen, ausgestattet mit zwei freistehenden Luxus-Whirlwannen, Massageliegen und einer Regendusche (thermarium.de). Bei dem Wasser handelt es sich um eine Thermal-Sole mit 43,8°C.

Bad Aibling

Das bayerische Heilbad bei Rosenheim (therme-bad-aibling.de) bietet unter der Bezeichnung „Fürsten­bad“ einen Privatbereich, welcher im wesentlichen aus einer geräumigen Badewanne (für 2 Personen) in einem durchaus ansprechen­den Ambiente besteht. Sehr spek­ta­ku­lär ist dies nicht, aber immerhin hat man etwas Privatsphäre.

Bad Gandersheim am Harzrand

Westlich des Harzes liegt die Kurstadt Bad Gandersheim (bad-gandersheim.de). Das „Kurmit­tel­haus / Vitalpark“ besitzt zugegebenermaßen eher den Charme eines Krankenhauses als den eines Kurbades, aber wer ein individuelles Solebad wünscht, kann dieses dort be­kommen. 

Bad Loipersdorf in der Steiermark

Das dortige Thermenresort (therme.at) offeriert das „Pri­vate Spa“, einen separaten Bereich für Zwei, besteht aus einem privaten Raum mit eige­nem Thermal­was­ser-Pool und Du­sche, einem Himmelbett („für die Nach-Ruhe“, sic!), Sitzmöbeln, Mu­sik­box, Bade­man­tel, einer Flasche Pro­secco, sowie Pralinen und Obst, um das Wichtigste zu nen­nen. Snobs die Wert darauf legen ein eigenes Badebecken zu haben, können von diesem Angebot durch­aus Gebrauch machen, vor allem in den frühen Abendstunden, wenn der Ein­tritts­preis er­mäßigt wird. Das Himmelbett sollte man aber - aus offensichtlichen Gründen - nicht nutzen.

Das „Fürstenbad“ in Bad Pyrmont

Die Hufeland Therme in Bad Pyrmont offeriert ein sogenanntes „Fürstenbad“ (hufeland-therme.de). Dabei handelt es sich um ein Bad in einer großen, in den Boden eingelassenen, histo­ri­schen Badewanne, dessen Bade­wasser ent­weder mit ätherischem Öl, Milch und Honig oder Meeres­algen angereichert ist. Zweck der Behand­lung ist die Bewältigung von Stress. Als Zugabe wird Tee oder ein Glas Sekt serviert. Eine nette Idee zwar, jedoch dürfte diese Art von Bad wohl eher in den Bereich Wellness fallen. Eine klassi­sche Kuranwendung stellt es jedenfalls nicht dar und einen medizinischen Nutzen kann man ebenso wenig erkennen. Als Snob wird man von dieser Art von Badekur also eher absehen.

Sonntag, 3. März 2024

Ferienruhe am Brenner II

Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, findet sie oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet, zum Beispiel entlang des Brennerpasses. Natürlich nicht direkt neben der Brenner-Autobahn oder der Eisenbahnstrecke, sondern in den vom Brenner abzweigenden Seitentälern. Nebenbei bemerkt sollte man – wenn man den Brennerpass zwischen Innsbruck und Grasstein meint – vom „Wipptal“ sprechen, denn so lautet die korrekte, aber weitgehend unbekannt Bezeichnung das Tales, welches durch den Brenner Passübergang in zwei Hälften geteilt wird (wipptal.at). Nördlich der heutigen Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien zweigen vom Wipptal das „Navistal“, das „Schmirn­tal“ und das „Valser Tal“ nach Osten und das „Gschnitztal“ und das „Obernbergtal“ nach Westen ab. In allen Tälern geht es erstaunlich ruhig zu, wenn man ersteinmal die belebte Brenner­straße hinter sich gelassen hat. Die Gästetaxe liegt in allen Tälern bei €2 pro Person und Tag.

 

Das Gschnitztal

Mit einer Längenausdehnung von ca. 17km, ist das Gschnitztal das längste der Seitentäler. Es zweigt auf der Höhe von Steinach vom Wipptal ab. Nach etwa viereinhalb Kilometern gelangt man nach Trins, dem ersten Ort im Tal, mit den Resten des Schlosses Schneeberg und seinem heutigen Wohnbau aus dem 18. Jahrhundert, sowie einigen sehenswerten sakralen und profanen Bau­werken. Außerdem befinden sich auf dem Gemeindegebiet drei von insgesamt sechs bewirt­schaf­teten Berg­hütten und Almen des Gschnitztales. Vor allem der Berg Blaser (2241m) gilt als sehr blumen­reich. Im Winter werden in Trins ein kleiner Skilift (schilift-trins.at) betrieben und mehrere Lang­lauf­loipen gespurt (die Benutzung der Loipen ist kostenlos, aber die Parkplätze sind gebühren­pflichtig). In Trins gibt es fünf Gaststätten, einen kleinen Supermarkt und einen Geldautomaten der örtlichen Raiffeisen­bank.

Nach weiteren sieben Kilometern erreicht man Gschnitz. Hier sind vor allem die historischen Kapellen und Bauernhäuser einen Blick wert. Auch findet man zwei Gaststätten, einen kleinen Dorfladen und einen Geldautomaten vor. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich neben der Laponesalm auch zwei Berghütten und die Wallfahrtskapelle St. Magdalena mit einem Klettergarten (alle bewirtschaftet). Die Talstraße endet in Obertal beim Gasthaus Feuerstein. Dort gibt es einen großen Parkplatz (ev. kostenpflichtig), eine öffentliche Toilette und eine Bushaltestelle (Linie 4146). Außer­dem liegen in der Nähe das Freilichtmuseum Mühlendorf (muehlendorf-gschnitz.at) und der Sandes­wasserfall, dem eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Im Winter gibt es auch hier gespurte Lang­laufloipen. Von Obertal aus gelangt man zu Fuß zur etwa 3km entfernten Lapones­alm, die den Talabschluss bildet.


Das Obernbergtal

Zunächst durchfährt man von Gries am Brenner kommend ein V-förmiges Kerbtal aber schon nach kurzer Strecke weitet sich das Tal zu einer Art von Bergen umrahmter Hochebene. Tief im Inneren des 8km langen und blumen­reichen Tales befindet sich der Obernberger See, einer der schönsten Seen der Alpen und seit 1935 Naturdenkmal. Erster Ort im Tal ist nach 2km Vinaders mit seiner markanten, spätgotischen Pfarrkirche aus dem 15. Jahr­hundert. Etwa 3km davon entfernt liegt Obernberg (Gasthof, Geldautomat), bekannt für seine spätbarocke Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem Jahre 1760. Die Talstraße endet am Gasthaus Waldesruh, wo es einen Parkplatz mit öffentlicher Toilette und eine Bushaltestelle (Linie 4145) gibt. Von hier aus kann man zu Fuß zum 2km ent­fernten Obern­berger See gelangen. Dort gibt es auch einen Klettergarten. Weitere Sehenswürdig­keiten in dem knapp 400 Einwohner zählenden Tal sind die Frader Mühle und die beiden Kapellen am See und im Innertal.


Das Schmirntal und das Valsertal

Das Schmirntal erstreckt sich von St. Jodok am Brenner (Tankstelle, Bf.) etwa 12km nach Nord­osten, während das 6km lange Valsertal von St. Jodok in Richtung Südosten abzweigt. In St. Jodok ist die gotische Pfarrkirche von 1425 einen Besuch wert. Die Kirche wurde 1784 umgebaut und mit barocken Stilelementen versehen. Oberhalb des Ortes existiert ein Klettersteig.

Über die Schmirner Landstraße erreicht man nach etwa 7.5km den Hauptort Schmirn. Sehenswert sind im Ort die beiden Kirchen, der Pfarrhof (Widum) und die historische „Obere Schnattermühle“ am jenseitigen Ortsrand. Außerdem gibt es einen kleinen Supermarkt, einen Geldautomaten, einen Gast­hof und im Gemeindeamt eine Bücherei. Die Talstraße verzweigt nach weiteren 4.5km in Madern (Bushaltestelle, Linie 4144) und endet nach wenigen Metern auf einem (Wander-) Park­platz, während der Ab­zweig zum Gasthof Kasern führt.

Von St. Jodok reicht die Valser Straße etwa 2.3km ins Valser Tal hinein, wo dann die Straße nach Padaun abzweigt. Die Padauner Straße führt ca. 5km den Berg hinauf bis zum Weiler Padaun. Dort gibt es einen Gasthof und einen Hofladen, in dem man Butter und Speck kaufen kann. Die Valser Straße geht dann noch etwa 4km weiter bis zur Jausenstation Touristenrast, wo sich die letzte Bus­halte­stelle im Tal (Linie 4144) und ein Wanderparkplatz befinden. Ungefähr 400 Meter davor zweigt ein Weg rechts ab, der zum Parkplatz Alpeiner führt. Von dort geht es zu Helgas Alm, wo sich die „Schule der Alm“ befindet und wo man neben einer Jause eine Lektion in Almwirtschaft erhalten kann (helgasalm.at). Das Valser Tal ist ein Naturschutzgebiet und für seine vielfältige Alpenflora bekannt.


Das Navistal

Von Matrei am Brenner nach Osten abzweigend, führt die Talstraße ca. 10km weit in ein enges Kerbtal hinein. Besiedelt ist nur die Sonnenseite des blumenreichen Tales. Am Taleingang befindet sich die Burgruine Aufenstein und im Talinneren gibt es eine Handvoll sehenswerte sakrale und profane Bauwerke. Im Tal findet man drei Gasthöfe, zwei bewirtschaftete Almen und diverse Ferien­häuser und Zimmervermieter, außerdem einige Handwerksbetriebe, u.a. eine Reparatur­werk­statt für Dieselmotoren, eine Schnapsbrennerei, ein Modedesign-Studio, eine Änderungs­schneiderei, und im Winter einen kleinen Skilift und ein Rodelsportzentrum (öffentl. Toilette). Die Wanderpark­plätze Schranzberg (öffentl. Toilette) und Grün sind gebührenpflichtig (Sitz­bänke in der Nähe). Die hintersten Bushaltestellen im Tal sind „Grünhöfe“ und „Schranz­berg“. Der letzte Bus nach Matrei fährt dort Mo.-Fr. um 19.30 Uhr, Sa. um 18.44 Uhr und So. um 15.24 Uhr ab (Linie 8365). Vor dem Gemeindeamt steht ein öffentlicher Brunnen, ein weiterer befindet sich im Wald oberhalb der Panoramahütte.

Freitag, 1. März 2024

Im Jaccuzzi auf mehr als 2500 Metern

Das Berghotel Riffelhaus 1853 (riffelhaus.ch) bei Zermatt bietet in seinem Spa-Bereich einen 37°C warmen Jaccuzzi (Whirlpool) im Freien mit direktem Blick auf das Matterhorn. Dieser ist für Hotel­gäste täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Externe Gäste können ihn von 10:00 bis 16:00 Uhr für CHF 45.00 nutzen. Eine Voranmeldung ist erforderlich (riffelhaus.ch/spa/). Das Berghotel befindet sich in unmittelbarer Nähe der Station Riffelberg der Gornergratbahn und kann entweder mit der Bahn ab Zermatt oder mit einer Seilbahn von Furi aus erreicht werden.

Freitag, 23. Februar 2024

Der Sandeswasserfall im Gschnitztal

Ein Gesundheitserlebnis der besonderen Art bietet der Wasserfall des Sandesbaches im hinteren Gschnitztal. Am oberen Ende des Freilichtmuseums Mühlendorf (muehlendorf-gschnitz.at) gelegen, besitzt der Wasserfall sein eigenes Mikroklima mit hoch konzentrierten negativ geladenen Luft­ionen und Hochgebirgsluft. Es wurden 35.000 negative Ionen und 3.081 positive Ionen pro Kubik­zenti­meter gemessen und eine sehr hohe Konzentrationen von Nano­aero­solen: 5.537 Partikel/cm³ mit einem Durchmesser von 41,7 Nanomillimeter. Der Wasser­fall­luft­strom des Sandeswasserfalls, der die Ionen transportiert, ist durch die umgebenden Felsen be­günstigt und bietet eine optimale medizinische Nutzung mit dem Fokus auf das Herz-Lungen-System und den Stressabbau. Eine neu gebaute Plattform befindet sich direkt über dem Flusslauf und ist über das Mühlendorf zu erreichen. Der einfach Eintritt ins Freilichtmuseum kostet €4.50, eine Saisonkarte gibt es für €15. Von der anderen Uferseite her ist der Wasserfall kostenlos zugänglich. Außerdem gibt es einen Wasserfall-Rundweg mit Aussichtspunkt.

Das Gschnitztal ist ein ruhiges Seitental des Wipptales, welches auf den Brennerpass zuführt. In Steinach am Brenner zweigt die Gschnitztalstraße in das etwa 17km lange Seitental ab. In Trins befinden sich ein kleiner Supermarkt und eine Bankfiliale, in Gschnitz gibt es einen Dorfladen und einen Geldautomaten. Die Talstraße endet am Gasthaus Feuerstein; dort findet man eine Bushalte­stelle und eine öffentliche Toilette. Den Talabschluss bildet die von hier etwa 3km entfernte Lapones­alm. Die Gästetaxe liegt bei €2 pro Person und Tag (der öffentl. Nahverkehr ist mit der Gästekarte gratis). Und wem die Ruhe im Tal zu viel wird, der könnte einen Ausflug zum Brenner Outlet Center auf der Brenner Passhöhe machen (outletcenterbrenner.com).

Die Anreise ist zumindest mit der Eisenbahn unkompliziert. Die meisten Bahnhöfe entlang der Brennerbahn sind in das S-Bahn-Netz von Innsbruck einbezogen, ebenso der Bahnhof Steinach am Brenner. Von dort geht es mit dem Linienbus 4146 oder einem Taxi in das Tal hinein. In Innsbruck enden die ÖBB-Nachtzüge aus Amsterdam und Düsseldorf. Mit dem Auto kann man zwar die maut­pflichtige Autobahn benutzen. Wer sich aber die Autobahnmaut sparen will, der könnte es mit dieser Route versuchen: A7 (Füssen) – Fernpass – Telfs – Innsbruck – Brennerpassstraße B182. Bis Innsbruck könnte man auch einen der Nachtzüge mit Autotransport der Firma Urlaubs-Express ab Hamburg oder Düsseldorf nehmen (urlaubs-express.de).

 In der Nähe: Herbst in Innsbruck  ##  Obernberg am Brenner

Mittwoch, 21. Februar 2024

Aerosol-Inhalations-Therapie am Wasserfall

Der neueste Trend auf dem Gesundheitsmarkt sind Atemkuren an Wasserfällen, vor allem für Asthmatiker. Wenn die Wassermassen ins Tal donnern, steigen Gischt und Nebel fast zum Greifen nahe nach oben. Genau in diesem feinen Nebel liegt das Geheimnis des heilsamen Effektes. Durch die Wucht des Wasserfalls werden die einzelnen Wassermoleküle beim Aufschlagen am Felsen regelrecht in winzige Fragmente zerschmettert. Es entstehen negativ geladene, lungengängige, nanometergroße Wasserfragmente, die so genannten Nano- bzw. Wasserfallaerosole. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie besonders tief in die Atemwege eindringen und dort ihre reinigende und immun­modulie­rende Wirkung entfalten. Allergie und Asthmasymptome verschwinden, die Atem­wege werden gereinigt und die allergische Entzündung wird nachhaltig gelindert.

Vor allem an den 380 Meter hohen Krimmler Wasserfällen (wasserfaelle-krimml.at) im österreichischen Pinzgau wird eine solche Atemkur angeboten (hohe-tauern-health.at). Die Empfehlung lautet, sich dort täglich für eine Stunde über einen Zeit­raum von 14 bis 21 Tagen der Gischt auszusetzen. Abgerundet wird die Kur mit einem Rahmen­programm, welches Sport und Bewegung beinhaltet, aber auch Vorträge über gesunde Ernährung oder Entspannungs­techniken. „Schnupper“-Angebote mit einer Woche Aufenthalt kann man im Paket mit Unterkunft und Rahmen­programm buchen.

Montag, 19. Februar 2024

Bad Waldsee

Nur etwa 10km von Aulendorf, liegt Bad Waldsee rund um den besagten See. Der Ort ist in erster Linie ein Moorheilbad, bietet aber auch Kneipp-Kuren an. Eine Heilquelle besitzt er nicht. Leider sind die Moorbäder nur nach ärztlicher Verordnung erhältlich und werden auch nicht in der Waldsee Therme (waldsee-therme.de) verabreicht, sondern nur im benachbarten Reha-Zentrum (rehakliniken-waldsee.de) oder in einer der anderen Reha-Kliniken im Ort. Die Therme befindet sich etwa einen Kilometer vom Seeufer entfernt in südöstlicher Richtung und offeriert mehrere Badebecken und die üblichen Extras wie Sauna und Massagen. Ob man dort in normalem Leitungs­wasser baden will, muss man selbst entscheiden, jedoch spricht nichts dagegen eine Massage zu buchen oder die Cafeteria zu besuchen. In letzterer erhält man einen Tagesteller, kleinen Speisen und Kuchen. Im nahen Kurpark existiert eine Wasser­tret­stelle. Der 1.5km entfernte Bahnhof liegt relativ Innenstadt-nah und bietet Bahn­verbin­dungen nach Aulendorf, Ulm und München. Um den Bahnhof herum findet man mehrere Supermärkte. In der Altstadt existieren zwei öffentliche Toiletten am Bürgerbüro und an der Stadthalle. Am Ortsrand liegt ein Golfplatz. Die Kurtaxe beträgt €2 pro Tag und Person.

Samstag, 17. Februar 2024

Aulendorf

Der Ort in Oberschwaben verdankt seine bisherige Bekanntheit vor allem der Eisenbahn. Die dortige Heilquelle, ein schwefel- und fluoridhaltiges Thermalwasser aus etwa 1.200m Tiefe und 54,5°C warm, wurde erst 1994 angebohrt. Die Schwaben-Therme (schwaben-therme.de) ist ein modernes Freizeitbad mit mehreren Becken und allem, was man aus Freizeitbädern kennt, inklusive Sauna und Massagen. Es gibt sogar eine Poolbar, Gastronomie im Foyer und ein Hotel nebenan. Im Ort findet man diverse gastronomische Angebote, darunter einige Reha-Kliniken, die oft eine Cafeteria oder ähnliches besitzen. Direkt am Bahnhof liegt ein Rewe mit heißer Theke. Vom Bahnhof aus fahren Züge u.a. nach Stuttgart oder Friedrichshafen. Die Kurtaxe beträgt maximal €2 pro Tag und Person.

Donnerstag, 15. Februar 2024

Bad Buchau

Das oberschwäbische Heilbad beherbergt eine 47 Grad warme Akrato-Therme, was bedeutet, dass das Wasser ungemischt und rein ist. Es enthält weniger als 1g gelöste Salze pro Kilogramm und ist reich an schwefelwasserstoffhaltigen Eigenschaften. Medizinische Bäder können Muskeln und Gelenke entlasten, Schmerzen lindern, den Stoffwechsel und das Immun­system anregen sowie das vegetative Nervensystem positiv beeinflussen. Gebadet wird in einem von neun Becken der Adelindis Therme (adelindistherme.de). Sauna und Massagen gibt es natürlich ebenso, aber auch diverse Ruheräume und ein sog. Offenes Bücherregal: Man kann dort kostenlos Bücher ausleihen oder tauschen. Außerdem findet man ein SB-Bistro vor. In der Innen­stadt gibt es an mehreren Plätzen kostenloses WLAN und eine Toilette in der Hauptstraße, Ecke Schustergasse. Die Kurtaxe liegt bei €1.80 pro Tag und Person. Der Rewe im Ort verfügt über eine heiße Theke. Nach Bad Buchau gelangt man mit dem Bus 272 von Aulendorf via Bad Schussenried.

Mittwoch, 14. Februar 2024

Bad Saulgau

Das Heilbad in Oberschwaben besitzt eine stark schwefelhaltige Thermalquelle, die vor allem Krankheiten des Bewegungsapparates kuriert. Die Sonnenhof-Therme (bad-saulgau.de/sonnenhof/) bietet verschiedene Badebecken und die üblichen Ergänzungen, wie Sauna oder Massagen. Im Eingangsbereich findet man einen kostenlosen Trinkbrunnen. Natürlich gibt es auch Thermen-Gastronomie und neben der Therme einen Kurgarten. Im Ort sind Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten ausreichend vorhanden; der Rewe hat eine heiße Theke. Es gibt außerdem einen McDonalds mit gratis WLAN. Der Bahnhof im Ort bietet Zugverbindungen u.a. nach Stuttgart. Die Kurtaxe liegt bei maximal €1.50 pro Tag und Person; in den Ortsteilen eventuell niedriger.

Montag, 12. Februar 2024

Bad Wörishofen

Der Heimatort des Pfarrers Sebastian Kneipp ist vor allem für die gleichnamigen Kneipp-Kuren bekannt. Nur wenige wissen, dass er auch eine 34-37 °C warme Thermalquelle besitzt (therme-badwoerishofen.de), die vor allem bei Krankheiten des Bewegungsapparates Linderung verschafft. Man kann in der Therme diverse Bäder (Jod, Sole, Schwefel etc.) in einem von 16 Becken erhalten und natürlich die üblichen Ergänzungen wie Sauna, Massagen und Wellness-Behandlungen. Weiterhin gibt es verschiedene Ruhebereiche, darunter auch private Liegeinseln mit Panorama-Ausblick. Restaurant, Poolbar, Thermen-Geschäfte und ein Friseur dürfen natürlich nicht fehlen. 

Leider liegt die Therme außerhalb des Ortes, etwa 2.2km vom Bahnhof entfernt. Es verkehren jedoch zwei innerstädtische Buslinien zweimal stündlich zwischen dem Bahnhof und der Therme. Für Fahrgäste mit Kurkarte oder einer an diesem Tag gültigen Thermeneintrittskarte bzw. Bahn­fahrkarte ist die Fahrt in die Therme kostenlos (sonst €1). Nur wenige hundert Meter von der Therme entfernt, befindet sich ein Gewerbegebiet mit mehreren Supermärkten. 

Im stadtnahen Kurpark gibt es eine Gradieranlage und in ihrer Nähe einen (Trink-) Brunnen. Nicht weit davon befindet sich am Parkplatz Mindelheimerstraße eine öffentliche Toilette. Der Nahkauf-Supermarkt auf der Hauptstraße bietet auch gratis WLAN. Außerdem gibt es weitere Geschäfte, u.a. ein Käsefach- und ein Feinkostgeschäft. Die Kurtaxe liegt bei maximal €2.70 pro Tag und Person, in den Ortsteilen eventuell weniger. Vom Bahnhof Bad Wörishofen gelangt man mit dem Zug nach Türkheim und Augsburg.

Sonntag, 11. Februar 2024

Reisegepäck als Paket versenden

Eine einfache Art sein Reisegepäck an ein Feriendomizil zu versenden besteht darin, dieses als Paket dorthin zu schicken. Dazu nehme man einen großen (Umzugs-) Pappkarton, der – je nach Paketdienst – die Maße 120x60x60cm (DHL) oder alle drei Seiten max. 250cm (Hermes) und das Gewicht von 31.5kg (beide Dienste) nicht überschreiten darf. Als Zusatzleistung zum Versand buche man die Abholung. Die Beauftragung geschieht über die jeweilige Webseite des Paket­dienstes, die Bezahlung erfolgt je nach Dienst via Internet (z.B. mit Kreditkarte) oder in bar bei der Abholung. Der Karton kann nach Ferienende auch gleich für den Rücktransport des Reisegepäcks genutzt werden und der Versand als Paket kann sogar ins Ausland erfolgen.

Samstag, 10. Februar 2024

Bad Schwalbach II

Die Kurtradition von Langenschwalbach, das seit 1927 Bad Schwalbach heißt, reicht bis in das Jahr 1568 zurück. Heute gibt es sieben frei zugängliche Trinkbrunnen, an denen man kostenlos trinken und Wasser abfüllen kann (Trinkgefäß mitbringen!). Das sind der Brodel-, Linden-, Stahl-, Wein-, Champagner-, Ehe- und Schwalbenbrunnen, die sich fast über den ganzen Ort verteilen. Auch die beiden Stadtteile Ramschied und Fischbach sind in der glücklichen Lage einen gefassten Trinkbrunnen ihr Eigen zu nennen. Einen Ortsplan erhält man in der Touristeninformation am Rathaus oder auf der Webseite www.bad-schwalbach.de. Der Adelheid-, Ehe- und Paulinenbrunnen speisen ein Badewasser­reservoir für die Mineralbäder im Stahlbadehaus und auch die Moorpackungen und Moorbäder im Moorbadehaus sind mit dem Heilwasser angereichert. 

Neben den diversen Brunnen und Villen stellt vor allem die Kurbahn, die auf den 1.6km langen, historischen 600mm-Feldbahn-Gleisen der ehemaligen Moortransportbahn im Kurpark verkehrt, eine Attraktion dar. Von April bis Oktober fahren die Züge des Bad Schwalbacher Kurbahnvereins an allen Sonn- und Feiertagen. Sehenswert ist auch der Kurpark, in welchem im Jahre 2018 die Landesgartenschau stattfand. 

Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. Die Montanus-Klinik am Kurpark hat einen Kiosk, in dem es Automaten für frischen Kaffee und Säfte gibt. Im benachbarten Krankenhaus findet man eine Cafeteria. In der Stadtbücherei existiert ein Internet-Arbeitsplatz, der Kurkarteninhabern kostenlos zur Verfügung steht. Die Kurtaxe liegt maximal bei €2.65 pro Tag und Person. Bad Schwalbach erreicht man mit dem Bus 274 am Wiesbaden Hbf. oder von Eltville mit der Linie 265. 

Siehe auch hier: https://dersnob-blog.blogspot.com/2019/01/bad-schwalbach.html