Mittwoch, 29. Juni 2022

Ausflugsziel: Die Felsenkirche von Idar-Oberstein

Oberhalb von Idar-Oberstein an der Nahe liegt die Felsenkirche. In ihr sind die Reste einer alten Burg verbaut, was man noch heute an den 1,90 Meter dicken Außenmauern mit drei schieß­schar­ten­artigen Öffnungen unterhalb der Bogenfenster erkennen kann. Die heutige Kirche wurde im 15. Jahr­hundert erbaut, die Burg vermutlich 300 Jahre früher. Einer Sage nach entstand die Felsen­kirche, weil der Ritter vom Oberen Stein einen Brudermord bereute. In der Felsenkirche befinden sich diver­se, sehenswerte Einzelstücke, u.a. ein Epitaph eines Ritters von Daun-Oberstein und ein Gemälde der gleichnamigen Familie, ein mittelalterlicher Taufstein und eine spätgotische Tauf­schüssel. Die Kirche war die letzten Jahre wegen einer grundlegenden Sanierung geschlossen und ist erst seit Ende 2021 wieder geöffnet. Obwohl sie das Wahrzeichen Idar-Obersteins darstellt, ist die Felsenkirche außerhalb der Region eher unbekannt.

Idar-Oberstein ist ansonsten vor allem für die Überbauung der Nahe durch die Bundesstraße 41 (Nahe­hochstraße) berüchtigt, die den Fluss in einen zwei Kilometer langen Betonkanal zwängt und der Stadt 1988 den ersten Platz im „Wettbewerb um die konsequen­teste Verschandelung eines histo­ri­schen Stadtbildes“ eingebracht hat. Immerhin aber wurde die sommerliche Geruchs­belästigung aus dem Flussbett bei Niedrigstwasser vermindert. Besuchenswert sind im Ort u.a. das Edel­stein­muse­um und das Mineralienmuseum. Im übrigen bieten zahlreiche Händler im Ort Edelsteine und Mine­ra­lien zum Kauf an. Die Felsenkirche liegt etwa 850 Meter von Bahnhof Idar-Oberstein entfernt.

Freitag, 24. Juni 2022

Ausflugsziel: Die vergessene Burgruine Biederburg in der Vulkaneifel

Auf einem Felssporn über der Lieser, zwischen dem Etschenbach und dem Hammelbach, ver­steckt im Wald, liegen die kläglichen Überrreste der Biederburg. Groß war sie nicht; denn mit einer Grund­fläche von nur 15x6.5m könnte man gerade einmal zwei Reisebusse darin parken. Niemand weiß, wer diese Burg erbaut oder darin gewohnt hat. Möglich wäre, dass ein Adelsgeschlecht v. Öfflingen (aus dem gleich­namigen, nahegelegenen Ort), das in diversen Urkunden auftaucht, die Burg genutzt hat. Aber sicher ist das nicht. Bei Ausgrabungen wurden zwar einige Gegenstände ge­funden, die aber leider auch keine Hinweise liefern konnten und später auch noch ver­lo­ren­gegan­gen sind. Folg­lich bleibt die Geschichte der Biederburg im Dunkeln.

Anreise: Nächstgelegene Ortschaft ist das Dorf Karl, welches man über die L62 und die K15 er­reicht. Von der A1, Ausfahrt Manderscheid aus fährt man nach Manderscheid und dann die L46 und die L62 nach Karl. Mit dem öffentlichen Nahverkehr kann man vom Bahnhof Witt­lich-Wen­ge­rohr (Hbf.) mit dem Bus 300 bis zu acht Mal täglich nach Karl Abzw. fahren. Dann geht es zu Fuß wei­ter. Der Neue Weg führt aus dem Dorf hinaus in den Wald und wendet sich in nördlicher Richtung zum Burgblick, einem Aus­sichtspunkt mit Regenschutzhütte, von wo man die Burgruine sehen könn­te, wenn sie nicht vom Wald überwuchert wäre. An der vorgelagerten Wegkreuzung gibt es eine Picknickbank. Von dort führt ein Weg hinunter zur Lieser, zu einer Stelle mit einer Brücke. Ober­halb am anderen Lieserufer befindet sich die Burg­ruine. 

Mehr zur Biederburg 

Sonntag, 19. Juni 2022

Einige Strände auf Lolland

Die zu Dänemark gehörende, flächenmäßig viertgrößte Ostseeinsel ist bekannt für ihre Vor­zeit­denk­mäler, die sich teilweise hervorragend als Picknickplätze eignen. Weniger bekannt sind die Strände, an denen man in den Sommermonaten auch Baden kann. Die Besten seien unten auf­geführt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anreise nach Lolland erfolgt am Einfachsten über die Fähr­linie Puttgarden (Fehmarn) – Rødbyhavn (ca.45min.). An Bord der Fährschiffe kann man pfandfreie Getränke kaufen.

Bei Hummingen, westlich des Fährhafens Rødbyhavn und an der Südwestküste gelegen, befindet sich vor dem Deich der Sandstrand von Hummingen. Hinter dem Deich liegen ein Ferien­haus­ge­biet und ein Campingplatz mit Parkplätzen, Toiletten, einem Restaurant und einem Kauf­manns­laden. Die Gegend ist beliebt bei Anglern und Surfern. Für Hunde besteht Leinenpflicht.

Der Sandstrand von Albuen liegt ganz im Westen der Insel an der Südwestküste. Es gibt Park­plätze, Toiletten und Sitzbänke. Auf dem Campingplatz nebenan befindet sich ein Kauf­manns­laden. An den Strand schließt sich das Naturschutzgebiet Albuen an – eine 7,5 km lange Landzunge, welche die Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten bildet. Auch hier gibt es Bade­mög­lich­keiten. Das Leucht­feuer am Ende der Landzunge ist ein beliebtes Ausflugsziel und beim Haus der Küstenwache findet man Picknickplätze. Für Hunde besteht Leinenpflicht.

Unweit der Stadt Nakskov, an der gleichnamigen Förde gelegen, und in einer weiten Bucht an der West­küste befindet sich der Strand Hestehovedet. Der Sandstrand besitzt die mit 190 Metern zweit­längste Bade­brücke Dänemarks und gilt als kinderfreundlich. Es gibt ein Restaurant, einen Cam­ping­platz und einen Segelhafen, sowie diverse Sportmöglichkeiten. Der Strand liegt gerade einmal 3km vom Bahn­hof Nakskov entfernt; es existiert eine Bushaltestelle am Hafen. Einen Kiosk, Toilet­ten und Parkplätze findet man beim Campingplatz.

Direkt beim Ort Bandholm an der Nordküste liegt der gleichnamige Strand, der erst 2016 angelegt wurde. Der Strand ist 100 Meter breit und es gibt Sitzbänke mit Aussicht auf das Wasser. Es exi­stiert auch eine offi­ziell­e Badeanstalt mit einer Wasserrutsche.

Der Strand von Nysted (wird auch Skansen genannt) liegt an der östlichen Südküste in der Nähe einer alten Schanzenanlage (dän: skanse). Wassertiefe und Strömung sind hier eher gering. Schatten spenden einige Bäume und Büsche. Es gibt einen Beachvolleyballplatz, einen Badesteg, Toiletten und Um­kleide­möglich­keiten. Der Strand befindet sich im Ortsnähe am Ende des Skanse­vej. Dort gibt es auch ausreichend Parkmöglichkeiten.

Mehr zum Thema: Picknick auf Lolland

Dienstag, 14. Juni 2022

Zwei Strände in Dänemark

Der südlichste Staat Skandinaviens hat sehr schöne Strände, die im Sommer von der Temperatur her auch das Baden erlauben. Leider ist der Urlaub dort nicht so ganz billig. Da vor allem die Le­bens­mit­tel­preise in Dänemark merklich höher als beim südlichen Nachbarn sind, empfiehlt es sich ein Ferienhaus zu mieten und den Proviant von zu Hause mitzubringen oder vor dem Grenz­über­tritt in einem der zahlreichen Grenzsupermärkte, die es auch in den Fährhäfen gibt, einzu­kaufen.

Marielyst

Der Badeort auf der dänischen Insel Falster gilt als der Beste Dänemarks. Der Strand ist ein 15km langer, kinder­freund­licher Sandstrand mit flachem und ruhigem Wasser und mehreren Sand­bän­ken. In den Dünen findet man Schutz vor dem Wind. Der Strand hat einen Rettungs­schwimmer­turm. Die Zahl der Ferien­gäste kann im Sommer allerdings bei bis zu 50.000 Personen liegen, gegenüber 725 ständigen Bewohnern. Es gibt ca. 7200 Ferienhäuser! Es liegt folglich auf der Hand, dass es im Som­mer voll werden kann und dass dies alles andere als exklusiv ist. Vielleicht sollte man daher in der Vor- oder Nachsaison kommen. Zum Fährhafen Gedser sind es etwa 15km (es existiert eine Bus­ver­bin­dung). Am Strand findet man Parkplätze und Toiletten.

Ristinge

Auf der Insel Langeland mit ihrer 140km langen Küstenlinie findet man viele Strände. Einer der Schönsten ist der Sandstrand von Ristinge im westlichsten Zipfel des Inselsüdens gelegen. Hier gibt es auch einen Kiosk, Parkplätze und Toiletten. Wegen der abseitigen Lage wäre dieser Strand einem Snob zu empfehlen. Außer­dem sehenswert sind in Süd-Langeland das Ristinge-Kliff, der Leucht­turm an der Südspitze, ein Militärstützpunkt-Museum aus dem Kalten Krieg, diverse vor­ge­schicht­liche Gang­gräber und Dolmen und der Keldsnor, ein Strand­see der aus einer früheren Meeres­bucht ent­standen ist. Die Anreise nach Langeland ist etwas kompliziert, muss sie mit dem Auto näm­lich via Fehmarn – Rød­by­havn – Tårs und dann mit der Fähre nach Spodsbjerg (45min.) er­fol­gen. Der nächste Bahnhof wäre in Svendborg auf der Nachbarinsel Fyn. Ab dort verkehren Busse mit Um­steigen in Rudkøbing nach Ristinge (ca 1h Busfahrt).

Donnerstag, 9. Juni 2022

Offene Gärten

Diesen Sommer öffnen wieder zahlreiche Privatgärten ihre Pforten für Besucher, vor allem am nächsten Wochenende, 11. und 12. Juni. Einzelheiten und weitere Termine finden sich auf den Webseiten der Organisatoren. Eine (unvollständige) Übersicht gibt es hier.

Montag, 6. Juni 2022

Ausflugsziel: Die Burgruine Wernerseck in der Pellenz

Sie gehört zu den eher unbekannten Burgruinen, die Höhenburg Wernerseck bei Ochtendung in der Pellenz, unweit von Koblenz. Bauherr war der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein, der die Burg gegen 1401 als Grenzfestung errichten ließ. Am selben Platz hatte bereits eine römische Be­festigungs­anlage gestanden, deren Überbleibsel einfach mitverwendet wurden. Eine Be­son­der­heit der Burg Wernerseck war, dass fast ausschließlich der Burgturm bewohnt wurde. Dieser ist von einer fünfeckigen Mauer umgeben, auf deren Ecken sich kleinere Wehrtürme befinden. In ihrer akti­ven Zeit wurde die Burg vorwiegend als Verwaltungssitz genutzt. Die Burgruine steht auf einem ca. 154 Meter hohen Felsen und wird an drei Seiten von der Nette umflossen. Vor einigen Jahren wurde der Wohnturm restauriert. In der Nähe der Ruine befindet sich ein Heiligen­häuschen.

Anreise: Von der A61, Ausfahrt Plaidt auf die L117, Richtung Ochtendung. Nach ca. 1km rechts ab­biegen (Auf den Heseln). Nach etwa 300m kommt ein Wanderparkplatz. Von da zu Fuß weiter zur Heseler Mühle (heseler-muehle.de), dort die Nette überqueren, nach rechts wenden und dem Weg ca. 1km fol­gen. Die Burg ist nicht zu übersehen.

Mit öffent­lichen Verkehrsmitteln sind nur die Orte Plaidt oder Ochtendung in der Umgebung zu er­reichen, nicht jedoch die Burgruine. Der näch­ste Bahn­hof wäre der von Plaidt (ca. 4km). Vom Bahn­hof Plaidt aus durch den Ort (Einkaufsmöglichkeiten) ans südwestliche Ortsende. Dann die Frau­kirch­ner Straße entlang bis zu Gabelung Wankelburgsweg und weiter dem Flusslauf oberhalb auf dem Wingertsbornweg bis zur Burgruine folgen. 

In der Nähe: Die Barockkirche von Saffig

Mittwoch, 1. Juni 2022

Das Jugendstil-Freibad in Bad Fischau

Etwa 50km südlich von Wien und weniger als 10km westlich der Wiener Neustadt liegt Bad Fisch­au. Bereits Kelten und Römer nutzten die wohltuende Wirkung des glasklaren, 19°C warmen Quell­wassers zur Regeneration und 1771 entstand dort erstmals ein eigenes Badehaus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das heutige Jugendstil-Freibad mit seinen typischen, grün-gelben Bade­kabinen gebaut (fischauer-thermalbad.at). In den Wintermonaten ruht der Badebetrieb, jedoch sind die Sauna und das Restaurant auch im Winter geöffnet (fischauer-thermalcafe.at). Das Bad ist nur etwa 700 Meter vom Bahnhof Bad Fischau entfernt. Von dort ver­keh­ren Züge nach Wiener Neu­stadt. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bades eine Bushaltestelle mit Ver­bin­dun­gen nach Wiener Neustadt. Mit dem Auto erreicht man Bad Fischau über die Südautobahn A2 bis Kreuz Wöllersdorf, die B21 zum Industriegebiet und ab dort wei­ter über Ortsstraßen nach Bad Fischau.