Samstag, 29. Januar 2022

Trinkkur in Bad König

In der frei zugänglichen Brunnenhalle direkt neben der Wandelhalle sprudelt das heilende Wasser Bad Königs aus einem Trinkbrunnen aus original Odenwälder Buntsandstein (badkoenig.de). Man kann es kosten­los probieren und eine Trinkkur durchführen (Trinkgefäß mitbringen!). Das Stahl­was­ser ist ein sehr eisenhaltiges Heilwasser und wirkt vor allem blutbildend. Das Thermalwasser ist ein mineralarmes Wasser.mit dem Hauptbestandteil Natrium. Es fördert den Körperstoffwechsel durch die verstärkte Flüssigkeitszufuhr und hat eine mild laxierende Wirkung. Geöffnet ist die Brun­nen­halle täglich von 10 bis 18 Uhr; es gibt WLAN und öffentliche Toiletten. Der Bahnhof ist nur 600 Meter entfernt. Sehenswert sind am Ort die beiden Schlösser, die Parks und diverse Denk­mäler. Im Ort gibt es auch einige Cafés, die sich sehr gut für den Nachmittagstee eignen. Preis­wert speisen kann man in der Metzgerei Urich, die einen täglichen Mittagstisch anbietet (landmetzgerei-urich.de), oder im Restaurant der Odenwald Therme (odenwald-therme.de, Tages­karte €12.50). Das Möbelhaus Kempf im Gewerbegebiet an der B45, südlich des Hauptortes bei Zell gelegen, besitzt ein besuchenswertes SB-Restaurant. Bad König liegt an der B45 und hat einen Bahn­hof an der Oden­waldbahn. Züge nach Frankfurt/M. benötigen eine Fahrzeit von etwa 75 Minuten. Die Kurtaxe liegt derzeit bei €1.40.

Mittwoch, 26. Januar 2022

Terminvorschau 2022

Noch ist bei vielen Veranstaltungen nicht sicher, ob sie dieses Jahr überhaupt stattfinden, aber zumindest sind die Folgenden schon mal terminlich angesetzt.

24.03.-15.05. Blumenschau Keukenhof (keukenhof.nl)

29.04.-08.05. Genter Floralien (gentsefloralien.be oder visit.gent.be)

21.05.-28.08. Glyndebourne Festival Opera (glyndebourne.com)

24.05.-28.05. Chelsea Flower Show (rhs.co.uk)

15.07.-24.07. Belcanto Opera Festival Rossini in Wildbad (bad-wildbad.de)

30.07.-31.07. Polopicknick in Münster (polopicknick.de)

 

An diversen Sonntagen im Mai und Juni öffnen wieder zahlreiche Privatgärten ihre Pforten für  Besucher. Welche das sein werden, steht derzeit noch nicht fest. Infos unter:
Bergische Gartentour: bergische-gartentour.de,
Offene Garten­pforte Rheinland: offene-gartenpforte-rheinland.de,
Offene Gartenpforte Hessen: offene-gartenpforte-hessen.de,
Für Orte in Schleswig-Holstein und Hamburg: offenergarten.de,
Für Niedersachsen: offene-pforten-niedersachsen.de.

In der Schweiz sind bereits Termine für offene Gärten für Juni und August festgelegt: offenergarten.ch.

Ob die Königlich-belgischen Gewächshäuser in Laeken bei Brüssel dieses Jahr besucht werden können, ist leider noch nicht entschieden.

Samstag, 22. Januar 2022

Wassertreten in Bad Tennstedt

Für Snobs gilt, dass ein Heilbad unbedingt eine Heilquelle haben muss. Ein Ort ohne Heilquelle kann niemals ein Heilbad sein, auch wenn dort Anwendungen gemäß der Lehre von Pfarrer Kneipp durchgeführt werden, die überdies in Fachkreisen auch heute noch umstritten sind. Ein Ort ohne Heilquelle kann ein Ferienort oder ein Erholungsort sein, aber niemals ein Heilbad! Das gilt auch, wenn anstelle des Begriffes „Heilbad“ verwandte Wörter wie „Kurbad“ oder „Kurort“ benutzt werden.

Gemäß dieser Definition wäre Bad Tennstedt aber auf jeden Fall ein Heilbad, denn seit 1812 spru­delt dort die Schwefelwasserquelle des „Stinkenden Molchs“, in welcher auch J.W. von Goethe ge­kurt hat (stadtbadtennstedt.de; Kurtaxe €1). Der Badebetrieb wurde 1990 in die Median-Klinik ver­legt und ist nur mit ärztlicher Verschreibung zugänglich, jedoch existiert im Kurpark ein Wasser­tret­becken, wel­ches in den Sommermonaten mit dem Wasser aus der Schwefelwasserquelle gefüllt wird und gratis genutzt werden kann. Zum Baden ist das Becken allerdings nicht geeignet.

Natür­lich gibt es in Bad Tenn­stedt auch sonst fast alles, was einen Kurort aus­macht: Einen Kur­park, diverse Baudenkmäler, zwei kleine Museen und eine landschaftlich an­spre­chen­de Um­ge­bung. Ga­stro­nomie und Pensionen findet man ebenfalls und am Ortsrand stehen ein paar Super­märkte. Di­rekt neben dem Kurpark befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof von Bad Tennstedt. Von hier ver­keh­ren Busse u.a. nach Bad Lan­gen­salza und zum dortigen Bahnhof (Linie 740). Die nächst­ge­le­ge­nen Auto­bah­nen wären die A71 und die A4.

Dienstag, 18. Januar 2022

Historische Markthallen in Cork, Madrid und Stockholm

Die Markthalle „English Market“ in Cork

Irlands älteste Markthalle von 1788 versorgt mit ihren 130 Marktständen bis heute an sechs Tagen in der Woche die Bevölkerung der Stadt im Süden der Insel mit Essbarem (außerdem gibt es Kera­mik­waren, Kleidung und sogar Kunst). Der Name aus dem 19. Jahrhundert rührt von seinen eng­li­schen Grün­dern und ermöglichte die Unterscheidung zwischen dem „Irish Market“ (inzwischen eine Bodega) und dem bis heute existierenden, zentral gelegenen „English Market“. Leider haben zwei Brände in den Jahren 1980 und 1986 großen Schaden angerichtet und der Markt musste kom­plett renoviert werden. Heute ist der Markt eine beliebte Touristen­attraktion. Prominente Besucher waren im Jahre 2011 Königin Elisabeth II. und 2018 ihr Sohn Prinz Charles.

Der „Mercado de San Miguel“ in Madrid

Seit 1915 beliefert die Markthalle „Mercado de San Miguel“ im Zentrum Madrids mit ihren (der­zeit) 26 Ständen die Besucher mit frischen spanischen und internationalen Lebensmitteln aller Art, auch wenn sie heute eher an ein Einkaufszentrum erinnert, als an eine traditionelle Markthalle. Ga­stro­nomie gibt es natürlich auch. Die Jugendstilhalle ist außerdem eine beliebte Touristen­attraktion. Geöffnet ist täg­lich außer Sonntags (und Feiertags). Parkplätze sind jedoch rar an der Plaza de San Miguel; die nächste Parkmöglichkeit wäre an der Plaza Mayor (mercadodesanmiguel.es).

Die Markthalle „Östermalms Saluhall“ in Stockholm

In einer gelungenen architek­to­ni­schen Mischung aus Gusseisen und Backstein, belie­fern seit der Eröffnung 1888 bis zu 18 Händler in der 3000 Quadratmeter großen Halle die Bevölkerung der schwedischen Hauptstadt mit allem was essbar ist (ostermalmshallen.se). Gastronomie gibt es na­tür­lich auch. Die Halle befindet sich im Stadtteil Öster­malm, etwa anderthalb Kilometer nordöstlich des Hauptbahnhofes und ca. 450 Meter von der U-Bahn­station Östermalms­torg entfernt. Ge­öff­net ist sie von Montag bis Samstag.

Samstag, 15. Januar 2022

Die letzten Markthallen in Berlin

Einst gab es in Berlin 14 Markt­hallen (durchnummeriert von römisch eins bis 14), aber nur ein paar wenige haben die Wirren der Zeit über­lebt. In verschiedenen Bezirken der Stadt boten und bieten sie frische Lebensmittel wie Obst, Ge­mü­se, Fleisch, Fisch und Backwaren, aber auch Blu­men an. Viele Markt­hallen haben heute zusätz­lich Schmuck und Haushaltswaren, Bekleidung und Dienst­leistungen im Angebot. Ob sie (heute noch) eines Snobs würdig sind, wäre jedoch zu über­prüfen, denn es besteht heutzutage die Gefahr, dass eine tra­di­tio­nelle Markthalle zu einem ge­wöhn­lichen Einkaufszentrum mutiert und damit ihren Snob-Appeal verliert.

Markthalle Tegel

Derzeit ist sie wegen Renovierung geschlossen und ein Termin für die Wiedereröffnung steht noch nicht fest. Dennoch blicken die Märkte in der Tegeler Fußgängerzone auf eine über hundert­jährige Tradition zurück, auch wenn die heutige Markthalle erst 1972 erbaut wurde. Nicht nur Lebens­mittel und Blumen konnte man bei den unzähligen, unab­hängigen Händlern bekommen, auch Traditions­hand­werke beherbergte die von Montag bis Samstag geöffnete Halle. Und nach dem Markttag konn­te man noch etwas auf der Tegeler Seepromenade lust­wandeln.

Arminiusmarkthalle (ex X)

Gelegen in Moabit, eröffnet im Jahre 1891 und 2010 revitalisiert. Im Mittelpunkt stehen frische Lebens­mittel; aber auch frische Säfte, Eis und Süßigkeiten haben hier ihren festen Platz. Blumen gibt es auch. Verschiedene Imbissstände locken mit internationalen kulinarischen Spezialitäten, aber ebenso Currywurst und Pommes, Erbseneintopf oder Rindersauerbraten. Neuerdings werden auch immer öfter Kunsthandwerk und Manufakturprodukte angeboten (arminiusmarkthalle.com).

Markthalle IX

Auch diese Markthalle in Kreuzberg wurde 1891 eröffnet und ersetzte einen bis dahin unter freiem Himmel abge­hal­tenen Markt. Seit 2011 wird versucht den kleinteiligen Handel, wie er früher die Markthalle be­herr­schte, wieder zu beleben. Leider ist nicht an allen Tagen der Woche das voll­stän­dige Markt-Angebot verfügbar, aber an mindestens fünf Tagen in der Woche (Di-Sa) geht man nicht mit leeren Einkaufstaschen nach Hause (markthalleneun.de).

Marheineke Markthallen (ex XI)

Auf rund 2500 Quadratmetern präsentieren etwa 40 Händler ihre Lebensmittel und Spezialitäten. Ga­stro­nomie besitzt die Halle im Kreuzberger Bergmannkiez natürlich auch, weiterhin einen Buch­laden sowie Hand­werk und Dienst­leistungs­angebote (Schlüsseldienst, Änderungsschneiderei, Schu­ster, Reinigung etc.). Es gibt sogar eine Gynäkologin. Und gelegentlich finden auch Kunst­aus­stel­lun­gen statt (meine-markthalle.de).

Markthalle Zwanzig

Erst seit 2020 und nur jeden Freitag und Samstag bietet die Markthalle südlich des Teltowkanals aus­ge­wähl­te Lebens­mit­tel aus über 70 Ländern und aus dem Berliner Umland in einer „Kombi­na­tion aus Markt, Street Food und Event“ an. Der Schwerpunkt liegt auf regionalem Obst und Ge­mü­se, fang­frischem Fisch und nach­haltig produziertem Fleisch. Im Gegensatz zu an­deren Markthallen gibt es hier nur einen Anbieter und Betreiber, die Firma Havelland Express, die bisher vor al­lem Groß­kunden be­liefert hat. Die Idee auch Endkunden zu beliefern entstand während des ersten Co­ro­na-Lock­downs, als Restaurants und Hotels als Abnehmer wegbrachen und man neue Wege suchte, um die Ware zu den Kunden zu bringen (markthalle20.de).

Mittwoch, 12. Januar 2022

Ferienorte im Harz ohne Kurtaxe

Vor allem wer beabsichtigt länger an einem Ferienort zu verweilen, versucht den Aufenthalt nicht nur angenehm, sondern auch brieftaschenfreundlich zu gestalten. Eine für den Feriengast lästige Aus­gabe ist dabei die Kurtaxe. Sie zu vermeiden kann bei einem ausgedehnten Urlaub sehr viel Geld sparen. Folglich sollte man Urlaubsorte bevorzugen, die nur ein geringe oder sogar gar keine Kur­taxe (Gästeabgabe, Gästetaxe etc.) erheben. Leider können die meisten renommierten Ferien­orte nicht widerstehen ihren Gästen in die Tasche zu greifen. Es gibt aber auch Aus­nah­men. Im Harz sind das die im Folgenden gelisteten Orte (Angaben ohne Gewähr).

Königerode und Schielo

Die beiden unmittelbar benachbarten Ortschaften stellen Stadtteile der Stadt Harzgerode dar. Im Gegensatz zur Kernstadt, be­zahlt man in ihnen keine Kurtaxe. Die Umgebung ist sehr ruhig und waldreich. In Königerode findet man einige Einzelhändler und Gaststätten mit Zim­mer­ver­mietung (schwarzer-adler-koenigerode.de), in Schielo zumindest eine Tankstelle und zwei Fe­rien­woh­nun­gen. Am Rande von Kö­ni­ge­rode befindet sich der Mönchsteich, ein kleines Staubecken, wel­ches im Sommer zum Baden ge­nutzt wird. Der nahe Wald eignet sich gut für Spaziergänge und ein paar Sitz­bänke gibt es auch. Durch Königerode verläuft die B242. Das 3km entfernte Schielo erreicht man über eine Landstraße. Beide Orte werden von regionalen Buslinien angefahren.

Siptenfelde und Straßberg

Diese beiden Nachbarorte sind ebenfalls Stadtteile von Harzgerode und beide erheben keine Kur­taxe. Die Umgebung ist auch hier sehr waldreich. In Sip­ten­fel­de gibt es einen Supermarkt und ein paar Fe­rien­wohnungen. Durch den Ort verläuft die B242. Etwa 5km südlich liegt Straßberg direkt im Fluss­tal der Selke. Der Ort hat einen Bahnhof an der Selke­tal­bahn, zudem verkehren Regional­busse in die Umgebung und man findet ein paar Gaststätten und Ferienwohnungen vor. Auf dem Orts­ge­biet liegt zudem das Museumsbergwerk Grube Glasebach. Am Ortsrand befinden sich die Killians­teiche, ein beliebtes Nah­erholungsgebiet.

Langelsheim und Astfeld

Beinahe am anderen Ende des Harzes bei Goslar gelegen, erhebt die Stadt Langelsheim in ihrer Kern­stadt und im Ortsteil Astfeld keine Kurtaxe (in den übrigen Ortsteilen schon). Sehenswert sind im Stadtteil Lautenthal das Bergbaumuseum und das Brauereimuseum, in Langelsheim die evan­ge­lische Kirche und einige profane Gebäude und in der Umgebung die Innerstetalsperre und Gra­ne­tal­sper­re. Im Kernort findet man mehrere Supermärkte und Geschäfte, Gastronomie, Tank­stel­len, Bank etc. und einen Bahnhof (Züge u.a. nach Goslar). Um den Ort verläuft die B82. Nach Astfeld – dort gibt es immerhin eine Bäckerei - verkehrt ein Linienbus. Einen Besuch wert ist auf jeden Fall das evangelische Gethsemane-Kloster zwischen Astfeld und Goslar (gethsemanekloster.de).

Samstag, 8. Januar 2022

Ein paar kostenlose Trinkbrunnen

In Sibyllenbad, Ortsteil von Neualbenreuth im Bayerischen Wald, befindet sich im Untergeschoss des Kurmittelhauses ein Trinkbrunnen mit kohlensäuremineralhaltigem Heilwasser aus der Sibyl­len­quelle (sibyllenbad.de). Das Trinken ist kostenlos. Sicherheitshalber sollte man ein Trinkgefäß mit­bringen. 

Der Gesundbrunnen in der Dübener Heide, am Rande des Kurortes Bad Düben in Sachsen, ist ein be­liebtes Wanderziel. Der 3.5km lange Weg (mit der Markierung TK3) führt vom Ort in den Hoch­wald zur aus zwei Rohren sprudelnden Quelle, deren eisenhaltiges Wasser den Grund und die Ein­fassung der Quelle kräftig rotbraun färbt (bad-dueben.de). 

In Bad Liebenstein in Thüringen sprudelt seit 1913 das Heilwasser eines seit 1590 bekannten Natri­um-Calcium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Säuerlings in der Wandelhalle. Trinken ist dort kosten­los, si­cher­heitshalber sollte man ein Trinkgefäß mitbringen. Als Trinkkur eignet sich das Wasser gut bei Calcium- und Eisenmangel. 

Im Füssener Ortsteil Bad Faulenbach (im Allgäu) befindet sich nahe beim Gipsbruchweiher eine Mineralwasserquelle. Der Zugang erfolgt über die Alatseestraße bis zum Abzweig Badeseeweg. 

Bei Oberhambach, im Hunsrücker Hochwald, befindet sich die Heilquelle Sauerbrunnen Oberham­bach. Die eingefasste Quelle unter freiem Himmel ist öffentlich zugänglich, weist jedoch eine er­höh­te Kon­zen­tra­tion von Arsen, Eisen und Mangan auf. Man sollte also nicht zu viel davon trinken. 

In der Eifel existieren zahlreiche Mineralquellen. Eingefasst und frei zugänglich sind u.a. die Quel­len Demerather Drees, Lindenquelle (Birresborn), Vulkania Heilquelle (Dreis-Brück), Bo­den­bacher Drees und die Helenenquelle in Gerolstein. 

Bei allen Quellen gilt: Trinkgefäß mit­bringen!

Mittwoch, 5. Januar 2022

Raum für religiöse Andachten in Corona-Zeiten

Religion ist normalerweise kein Lebensbereich in dem Snobismus eine Rolle spielt. Denn die mei­sten Religionen stehen ja jedem Gläubigen offen, also auch den Nicht-Snobs. So lautet zum Bei­spiel die Jahreslosung der Evan­ge­li­schen Kirche für das Jahr 2022: „Wer zu mir kommt, den wer­de ich nicht abweisen.“ (Joh. 6, 37). Wie sich das allerdings mit der in den Kirchen­räu­men gel­ten­den 2G-Corona-Regel verträgt, bleibt das Geheimnis der Kirchen­oberen.

Dem unge­impf­ten Gläu­bigen bleibt da nur eine Alternative: Er muss seine pri­vate Andacht zele­brie­ren, was durchaus einen gewissen Snobappeal hat. Passen­de Orte dafür wären – neben dem pri­vaten Andachtswinkel in den eigenen vier Wän­den – religiöse Flur­denk­mäler, wie zum Bei­spiel Feld- und Wegkapellen, Heiligenhäuschen oder Bild­stöcke. Ur­sprüng­lich als Mah­nung zur Fröm­mig­keit, zur Erinnerung an Schicksalsschläge oder als Schutz- und Se­gens­zei­chen gedacht, erhalten sie durch die geltenden Corona-Vor­schrif­ten eine neue Funk­tion: Als An­dachts­stätte für Un­ge­impf­te denen der Zutritt zur Kirche verweigert wird. Denn selbst Weg­ka­pel­len haben meist keinen oder nur einen winzig kleinen Innen­raum, der noch dazu in aller Regel zum Schutz vor Van­dalismus vergittert ist, weshalb die Zugangsregeln für Innen­räume dort nicht greifen. Sie stellen somit einen recht passablen Ort für eine Andacht dar.

Der Begriff „Andacht“ bezeichnet einen Zustand der besonderen Aufmerksamkeit und geisti­gen Kon­zentration. Die Andacht hat keine feste Struktur wie ein Gottesdienst, sondern wird freier ge­staltet. Andachten werden auch ohne Corona oft außerhalb von Kirchengebäuden gefeiert. Man kann seine An­dacht alleine in stiller Einkehr oder zusammen mit Anderen zelebrie­ren. Es gibt viele Möglichkeiten eine Andacht zu gestalten, jedoch sind Gebete und gelegentlich auch Lieder das Zen­trum jeder An­dacht. Bei gemein­sa­men Andachten kann man ebenso Gedanken zu einem The­ma, einer Bibelstelle oder eine Meditation über ein Bild oder einen Gegenstand vor­tra­gen. So können An­dach­ten helfen, gestärkt in den Corona-Alltag zurückzukehren.

Samstag, 1. Januar 2022

Einige Markthallen

Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein waren Markthallen das ökonomische Rückgrat der Lebens­mit­tel­versorgung in den Städten. Erst in der zweiten Jahrhunderthälfte wurden sie von Super­märk­ten und Einkaufszentren abgelöst. Viele Markthallen wurden danach anderen Verwendungs­zwecken zugeführt, aber an manchen Orten haben sie sich bis heute erhalten und versorgen nach wie vor die Stadt­bevölkerung mit Lebensmitteln. Einige Ausgewählte seien im Folgenden genannt.

Die Markthalle Hannover

In einem Bau aus den 1950er Jahren präsentieren etwa 70 Verkaufsstände an sechs Tagen in der Wo­che ihre Waren (markthalle-in-hannover.de). Feilgeboten werden vorwiegend Lebensmittel. Dazu gesellen sich ein paar Ga­stro­nomiebetriebe. Für Snobs könnten u.a. der Tee-Treff (Stand Nr. 25c) und der Fischstand (Fisch Müller, Nr. 36, 38, 39) interessant sein. Die Markthalle befindet sich in der Innenstadt Hannovers, schräg gegenüber vom Landtag. Sie hat eine eigene U-Bahn-Station. Parkplätze gibt es auf der Rück­seite in der Marktstraße (kostenpflichtig). Kostenlos parken kann man am Niedersächsischen Landesarchiv (ca.600m). Zum Hauptbahnhof sind es etwa 900 Meter oder zwei U-Bahn-Stationen. Ansonsten wären in Hannover noch die Herrenhäuser Gärten (ein weitläufiger Ziergarten aus dem 17. Jh. mit einer der größten Fontänen Europas) erwähnens­wert.

Die Rindermarkthalle in Hamburg – St. Pauli

Die 15.000 qm große Rindermarkthalle (rindermarkthalle-stpauli.de) befindet sich mitten in St. Pau­li. Hier gibt es neben den über 20 Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern auch einige größere Supermärkte. Auf dem hi­storischen Gelände finden ebenfalls Podiums­diskus­sio­nen und Schaukochen statt. Im Som­mer wird das Gelände davor zu einem Beachclub, im Winter zum Weih­nachts­markt. Es gibt kosten­lose Park­plätze (max. 2h), WLAN, Handyladestationen, Gepäck­schließ­fächer, gratis-Leitungs­wasser und Kunden-WCs. Die nächste U-Bahn-Station heißt Feldstraße.

Die Kleinmarkthalle Frankfurt/M.

Es sei mehr als ein überdachter Wochenmarkt, sagen viele Frankfurter. Knapp 1200 qm, über 60 Händ­ler, über 70 Park­plätze; das wäre die Kleinmarkthalle in Zahlen (kleinmarkthalle.de). Und man be­kommt hier praktisch alles, was ein hungriger Bauch begehren könnte und das in einer Auswahl wie sonst nirgendwo in der Mainmetropole. Viele Händler servieren ihre Spezialitäten auch zum so­fort essen, außerdem existieren diverse Gastronomiebetriebe. Natürlich gibt es neben regionalen auch internationale Spezialitäten. Des weiteren findet man Blumen und Gartenbedarf, Bücher, einen Sou­venirs­hop und einen Kiosk. Die Kleinmarkthalle befindet sich in der Frankfurter Innen­stadt, un­weit des Römers und der Paulskirche (Haupteingang Hasengasse, direkt gegenüber der Zentral­biblio­thek). Vom Hauptbahnhof sind es etwa 2km zu Fuß, die S-Bahnstation Konstabler­wache liegt etwa 400m entfernt. Auf dem Weg passiert man den Open-Air Erzeugermarkt Kon­stab­lerwache, der immer Don­nerstags und Samstags stattfindet (erzeugermarkt-konstablerwache.de).

Die Markthalle Stuttgart

Erbaut 1914 in der Epoche des Jugendstils, bietet die Stuttgarter Markthalle auf einer Fläche von 6800 Quadratmetern und mit 33 Verkaufsständen auf zwei Etagen an sechs Tagen in der Woche alles, was man sich an Lebensmitteln vorstellen kann, außerdem Wohnaccessoires, Kunst, Schmuck, einen Friseur und drei Gastronomiebetriebe (markthalle-stuttgart.de). Es gibt sogar eine Austern­bar (fischhalle-stuttgart.de). Die Markthalle befindet sich in der Stuttgarter Innenstadt zwi­schen Dorotheenstraße und Rosenstraße hinter dem Alten Schloss und unweit der U-Bahn-Station Char­lottenplatz. Der Hauptbahnhof liegt etwa einen Kilometer nördlich von der Halle.

Die Markthalle Innsbruck

Die heutige „Westhalle“ der Markthalle Innsbruck wurde 1913/1914 als rechteckige, Nord-Süd-aus­ge­richtete Halle am rechten Innufer zu Beginn des Innrains als eindrucksvoller Jugendstilbau er­rich­tet (markthalle-innsbruck.at). Im Jahre 1960 wurde sie um die „Neue Markthalle“ ergänzt. Etwa 40 Händler offerieren Lebensmittel, Blumen, Kosmetikprodukte und einige Dienstleistungen. Ga­stro­nomie gibt es auch. Vor allem der Bauernmarkt mit regionalen Produkten dürfte das Interesse eines Snobs finden. Die Markthalle liegt am Rande der Innenstadt direkt am Innufer, nahe der inner­städ­tischen Innbrücke. Fast vor der Tür halten diverse Bus- und Straßenbahnlinien. In der Nähe liegen kostenpflichtige Parkplätze.