Dienstag, 30. Oktober 2018

Zur Tanzballsaison in Wien

In Wien beginnt bald wieder die Tanzballsaison. Eröffnet wird sie offiziell am 11. November mit einem öffentlichen Walzer-Tanzen in der Wiener Innenstadt, inoffiziell vom Ball der Rauchfang­kehrer am 16. November und beendet, nach aktuellem Stand, vom Frühlingsball im April 2019 (offizielles Ende ist jedoch immer schon Faschingsdienstag). Neben dem bekannten Opernball (am 28.02.2019) in der Staatsoper stellt auch der Silvesterball in der Hofburg einen Höhepunkt dar. Sehr beliebt ist außerdem der Ball der Kaffeesieder, zu dem etwa 6000 Gäste erwartet werden. Einen Ballkalender findet man auf der Webseite der Stadt Wien stadt-wien.at; zwei weitere auf wien.info und ballkalender.com. In der „Hauptsaison“ gibt es kaum einen Tag, an dem nicht mindestens ein Ball stattfindet, da es kaum eine Schule, Berufsgruppe oder Verein gibt, die es sich nehmen ließen zum Tanz zu bitten - wenn auch in kleinem oder kleinstem Rahmen. Insider gehen von etwa 450 Bällen pro Saison aus. Als Snob wählt man natürlich einen der kleineren und authentischeren Bälle und überlässt die „großen“ Bälle gerne den neureichen Parvenues.

Sonntag, 28. Oktober 2018

Bad Münstereifel

Wer Euskirchen und das dortige Tropenbad besucht, macht vielleicht auch einen kleinen Ausflug in das benachbarte Kneippheilbad Münstereifel (bad-muenstereifel.de). Interessant sind dort das Designer Outlet Center in der Innenstadt und diverse Museen. Vor allem das mittelalterliche Stadtbild mit seinen historischen Gebäuden zieht zahlreiche Besucher an. Außerdem ist der Ort ein guter Start- oder Zielpunkt für Wanderungen.
Das Schwanen-Apotheken-Museum befindet sich in einem Gebäude, dass seit 1804 eine Apotheke beherbergt hat und kurz vor der Jahrtausendwende in ein Museum umgewandelt wurde (Montags geschlossen). Die Regaleinrichtung stammt noch aus den Anfangsjahren der Apotheke. Im Werther Turm wurde das Natur- und Landschaftsmuseum eingerichtet, dessen Kernstück ein begehbares Diorama der Umgebung Münstereifels ist (nur Sonntags geöffnet). Das Hürten-Museum präsentiert vor allem Fundstücke aus der Geschichte der Stadt und der Region in einem Wohnhaus aus dem 12. Jahrhundert (geöffnet nur am Wochenende; huertenmuseum.de). Auch das Spielzeugmuseum ist einen Besuch wert (geöffnet nur am Wochenende; museum-puppen-und-spielzeug.de).
Das Designer Outlet Center (cityoutletbadmuenstereifel.com) verteilt sich in diversen Gebäuden über die gesamte Innenstadt. Der Angebotsschwerpunkt liegt auf Freizeit- und Outdoorkleidung, aber auch Spielwaren, Schokolade und Haushaltswaren werden offeriert.
Bad Münstereifel wird von mehreren Wanderwegen des Eifelvereins tangiert, u.a. vom Ahr-Urft-Weg und vom Wasserfallweg nach Daun. Empfehlenswert ist vor allem eine Wanderung auf einer eher wenig begangenen und nicht ausgeschilderten Route von Nettersheim nach Bad Münstereifel (ca. 15 km), die allerdings stellenweise dem Eifeler Kräuterpfad folgt. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Nettersheim und führt zunächst zur römischen Tempelanlage bei Zingsheim. Über die Autobahn hinüber geht es in den Zingsheimer Wald und südlich von Pesch über ungekennzeichnete Wege zum Wurstberg, wo man einige geologische Besonderheiten besichtigen kann. Östlich davon überquert man die Kreisstraße und einen Bach und ersteigt dann einen kleinen Hügel. Oben liegt die Schutzhütte auf dem Zimmerscheid, der schon zum Gemeindewald Nöthen gehört (in der Nähe gibt es eine weitere Hütte). Von der Hütte auf dem Zimmerscheid führt der Wanderweg dann geradewegs nach Bad Münstereifel.

Samstag, 27. Oktober 2018

Der Schatten des Winters

Noch ist es nicht so weit, aber der Winter wirft seine Schatten voraus. Die Temperaturen sinken herab, das abgefallene Laub verflüchtigt sich und in den Bergen liegt schon Schnee. Für den Snob ergibt sich damit - wie jedes Jahr - die Frage, wie er den Winter gestaltet.
Eine Möglichkeit besteht darin irgendwo im Süden zu überwintern. Ideale Orte wären Sanremo oder Triest. Wegen der geschützten Lage der nahen Berge der bis ans Meer vorstoßenden Seealpen besitzt der ligurische Kurort Sanremo ein gleichmäßig mildes Klima und wird gerne von Mailändern und Turinern zum Überwintern genutzt. Praktischerweise kann man (wenn man schon mal da ist) in dieser Saison auch gleich der Neueröffnung des neuen Luxury OutletsThe Mall“ im Frühjahr 2019 beiwohnen. Die besondere Attraktion in Triest ist ebenfalls das milde Klima, denn die Durchschnittstemperatur liegt dort im Winter bei +8°C, bei oft völliger Windstille.
Wer nicht in den Süden will, könnte für ein paar Tage nach Lappland reisen und dort, neben den üblichen Winteraktivitäten, die Nordlichter bewundern. Oder man fährt ganz schlicht für ein paar Tage an die Nord- oder Ostsee, wo man den Ferienort im Winter praktisch für sich alleine hat.
Im November gibt die Staatskapelle Dresden Gastspiele in Berlin, Dortmund, München, Köln, Stuttgart und Freiburg, für alle, denen der Weg nach Sachsen zu weit ist. Derweil wird in Dresden „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti gespielt. Außerdem gibt es diverse Ballett-Aufführungen, u.a. gefolgt von „La Traviata“ und „Der Nussknacker“ (semperoper.de).

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Tagine d’agneau à la cannelle

Jetzt ist die ideale Zeit für ein vorweihnachtliches Dîner mit elitären Freunden. Wer seinen Gästen in diesem Herbst etwas orientalisches anbieten möchte, der sei auf diesen schlichten Eintopf hingewiesen, der unbedingt in einer Tagine (oder Tajine) zubereitet werden sollte. Bei Le Creuset gibt es eine Tagine aus Gusseisen, welche stabiler und leichter zu handhaben ist, als eine aus gebranntem Lehm. Glasierte Keramik-Tagines sollten wegen der in der Glasur häufig vorkommenden Schwermetalle ohnehin nicht verwendet werden.

3 weiße Zwiebelnund
2 rote Zwiebelnmit einem Löffel
Olivenölblanchieren.
1 kg Lammfleischin gleich große Stücke schneiden und einige Minuten schmoren. Das Fleisch mit ein wenig Wasser übergießen.
2 Stäbchen Zimt, Safran,eine Handvoll
getrocknete Pflaumen und Rosinenhinzufügen. Eine Stunde auf kleiner Flamme kochen lassen. Vor dem Servieren mit
Mandeln oder Sesamgarnieren.

Als Beilage orientalisches Brot reichen. Zum Servieren die Tagine auf den Tisch stellen und
orientalisches Geschirr verwenden.

Dienstag, 23. Oktober 2018

Kataloniens erlebenswerte Bergdörfer

Die meisten Touristen konzentrieren sich bei ihrem Costa-Brava-Besuch auf die Küstenregion. Dabei hat auch das Hinterland einiges zu bieten, wie zum Beispiel den Ort Castellfollit de la Roca. Das typisch katalanische Dorf liegt auf einem 50 Meter hohen Felsplateau. Sehenswert sind die ehemalige Kirche San Salvador und das außerhalb des Kernortes gelegene Wurstmuseum, aber die besondere Attraktion ist die Aussicht über die beiden Flusstäler des Riu Fluvià und des Riu Turonell. Nicht weit von Castellfollit liegt auf einer felsigen Anhöhe am Fluss Fluvià die mittelalterliche Ortschaft Besalú. Der gesamte Ortskern ist interessant und steht unter Denkmalschutz. Beide Orte sind von Figueres aus mit dem Auto über die N-260 und die daran anschließende A-26 zu erreichen.
Einige Kilometer weiter südlich befindet sich der Ort Santa Pau. Die Gemeinde gilt als Ort von besonderem historischen und künstlerischem Interesse, insbesondere wegen der den Marktplatz umgebenden mittelalterlichen Bogengänge und der Marien-Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Santa Pau erreicht man von der Küstenregion aus über die GI-524.

Im übrigen liegt ca. 30km südlich von Santa Pau, unweit der C-63, die Gorgues De Santa Margarida, ein idyllisches Badebassin in einem Flusslauf an einem Wasserfall. Im Hochsommer leider etwas zu gut besucht.

Montag, 22. Oktober 2018

Gewürzgurken als Picknickbeilage

Das grüne Kürbisgewächs ist eine hervorragende Zutat zu einem Picknick. Geradezu ideal sind die eingedosten Gewürzgurken aus dem Spreewald Gurken Snack Get One. In der 13 x 5.5 cm hohen, bruchsicheren Dose mit Öffnungsring (kein Dosenöffner erforderlich) befindet sich exakt eine, etwa 100 Gramm schwere Gurke – eingelegt in Branntweinessig, Zwiebeln, Dill und diversen Gewürzen. Als Picknickzutat geradezu ideal!
Ein weiteres, ähnliches Produkt erhält man zu einem geringfügig höheren Preis auf der selben Webseite von einem anderen Hersteller: Eine u.a. in Branntweinessig und Zwiebeln eingelegte Gurke im Glas Rabe to Go. Auch diese Gurke ist picknickgeeignet; dagegen spräche höchstens das wenig bruchfeste Glas.

Samstag, 20. Oktober 2018

Cadaqués / Costa Brava


Man sollte meinen, dass die spanische Mittelmeerküste vom Massentourismus überlaufen ist. Dennoch konnten sich ein paar wenige Orte ihre Ursprünglichkeit bewahren. Einer davon ist Cadaqués, ein ehemaliges Fischerdorf das in den 1950er Jahren ein Anziehungspunkt für zahlreiche Künstler war, nachdem sich der Maler Salvador Dalí im unmittelbaren Nachbarort Portilligat niedergelassen hatte. Bedeutendstes Bauwerk ist die gotische Kirche Santa Maria. Im Sommer werden regelmäßig Freiluftkinos und Konzerte organisiert. In der übrigen Zeit wird der Ort jedoch eher wenig besucht. Bemerkenswert ist vor allem die von Hochhäusern und Neubauten unzerstörte Silhouette des Ortes. Daher gilt Cadaqués auch als eines der schönsten Dörfer Kataloniens.
Cadaqués liegt recht abgelegen auf einer bergigen Halbinsel am Meer. Die nächste Bahnstation ist im etwa 30km entfernten Vilajuïga (Bahnstrecke Portbou - Barcelona). Ab dort verkehrt die örtliche Buslinie 12 nach Cadaqués. Es gibt eine saisonale Fernbusverbindung von DeinBus.de ab Freiburg im Breisgau nach Figueres, wo man in den Regionalzug nach Vilajuïga umsteigt. Eurolines bietet eine weitere Fernbusverbindung von Karlsruhe nach Figueres.

Freitag, 19. Oktober 2018

Thermen & Badewelt Euskirchen

Seit Ende 2015 hat das Tropenbad „Thermen und Badewelt“ in Euskirchen geöffnet (badewelt-euskirchen.de). Das Besondere: Zu den 500 Palmen und tropischen Temperaturen haben nur über 16jährige Zutritt (ausgenommen an Familientagen und Kinder unter 3 Jahren). Wer sich die Reise in die Tropen (und die dabei üblichen Darmprobleme) ersparen möchte, hat hier eine ernstzunehmende Alternative. Das Tropenbad verfügt außerdem über ein Restaurant und ein Geschäft für Badeartikel.
Weiterhin besuchenswert ist in Euskirchen Spork’s Haarmanufaktur (friseur-euskirchen.de) in der alten Tuch­fabrik, etwa 2.5km westlich des Bahnhofs (Bus 808, 810). Die Nassrasur kostet dort € 25.
Ausflug: Ca. 15km südlich von Euskirchen befindet sich der Kneippkurort Bad Münstereifel mit seinem Designer Outlet Center (mit Bus oder Bahn ca. 30min.; cityoutletbadmuenstereifel.com).
Anreise: Euskirchen liegt an der Eifelhauptbahnstrecke Köln - Trier mit einem Abzweig nach
          Bonn. Regionalbahnzüge fahren von Köln (DB Lounge am Hbf.), Bonn oder Trier nach Euskirchen. Weiterhin gibt es eine Flixbuslinie von/nach Berlin. Den Hermes-Reisegepäckversand übernehmen Kremer Laden, Hochstr. 56 oder die JET Station Khalil, Kölnerstr. 145. Mit dem Auto geht es über die A1 oder die A61 (beschildert).

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Kurzbesuch im Varieté in Hamburg

Das Hamburger Hansa Theater am Steindamm ist das letzte traditionsreiche Varieté-Theater im deutschsprachigen Raum (www.hansa-theater.de). Seit der letzten Renovierung im Jahre 1953 hat sich wenig verändert, sodass der Gast sich in einem plüschigen 50er-Jahre Ambiente wiederfindet. Zum Speisen wird u.a. der sog. Theaterteller offeriert, die Bedienungen tragen Schürze und Häub­chen und die Tischklingeln für die Kellner sind mittlerweile zum Kult avanciert. Gespielt wird nur in der Wintersaison, geboten werden u.a. Artisten, Komiker, Puppenspieler, Zauberer, eine Live-Kapelle und natürlich ein Moderator. Die Abendvorstellungen beginnen zwischen 19 Uhr und 20 Uhr und dauern etwa zweieinhalb Stunden. An einigen Tagen finden auch Nachmittagsvorstellun­gen statt, die um 15 Uhr oder 16 Uhr anfangen.
Wer mit einem Nachtzug nach Hamburg reist, morgens ankommt und den Tag über Zeit hat, könnte von den reichlich vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten der Stadt Gebrauch machen. Insbesondere gilt das für Harald Lubner (Große Bleichen 23; u.a. Herrenpflegeprodukte von D.R. Harris; harald-lubner.de), das Alsterhaus (Jungfernstieg 16-20, mit Boutiquen von Montblanc, Caviarhouse & Prunier, Artisan de la Truffe und Fortnum & Mason), Hermès (Neuer Wall 40) und Manufactum (Fischertwiete 2). Nassrasuren erhält man in Meinecke's Barbershop (Europa Passage, 2. OG, Ballindamm 40; barbershop-hamburg.de), im Herrensalon eric:barbier (Ballindamm 36; eric-barbier.de) und im Salone Il Barbiere (ABC-Strasse 4 – 8; il-barbiere.de).
Interessante, für einen Kurzbesuch geeignete Sehenswürdigkeiten wären u.a. das „Panoptikum – Das Wachsfigurenkabinett“ (www.panoptikum.de) die U-Bahnstation Hafencity (interessante Beleuchtung) und Sonntags auch der Fischmarkt.
Zur Übernachtung in Hamburg bietet sich vor allem das Generator-Hostel am Steintorplatz an (generatorhostels.com), welches sich beinahe auf halbem Weg zwischen dem Hauptbahnhof und dem Theater am Steindamm befindet. Es wäre jedoch auch möglich, sich die Übernachtungskosten zu sparen und die Elbmetropole noch am selben Abend mit einem Nachtzug wieder zu verlassen. Vom Theater zum Hamburger Hauptbahnhof sind es ungefähr 300 Meter Fußweg.
Endet die Abendvorstellung gegen 22 Uhr, dann könnte man noch den Nachtzug nach Frankfurt/M. erreichen (via Münster, Dortmund, Köln, Mainz), der den Hamburger Hauptbahnhof gegen 22:46 Uhr verlässt (Frankfurt/M. an 07:02 Uhr).
Wer eine Nachmittagsvorstellung besucht hat die etwa gegen 18:30 Uhr beendet wird, erreicht die Nachtzüge nach Basel (Hamburg Hbf. ab 19:46 Uhr, Basel an 06:22 Uhr), Lörrach (Flixtrain, Hamburg Hbf. ab 20:08 Uhr, Lörrach an 08:30 Uhr), Innsbruck und Wien (Hamburg Hbf. ab 20:29 Uhr, Innsbruck an 09:14 Uhr / Wien an 08:19 Uhr) und Zürich (Hamburg Hbf. ab 21:01 Uhr, Zürich an 09:05 Uhr).
Weiterhin bietet Flixbus diverse Nachtbusverbindungen ab Hamburg ZOB (neben dem Hbf.) an.


Montag, 15. Oktober 2018

Tellaro am Golf von La Spezia

Es soll einer der schönsten Orte Italiens sein, das 1200-Seelen-Dorf am Golf von La Spezia. Nur über eine einzige Straße erreichbar, liegt das Dorf weit abseits der üblichen Touristenrouten. Bekannt ist Tellaro - wenn überhaupt - für seine etwas merkwürdigen Festivitäten. So wird am zweiten Sonntag im August die Sagra del Polpo (Krakenfestival) gefeiert. Die Legende besagt, dass einst eine Riesenkrake aus dem Meer die Bewohner vor einem Piratenangriff gewarnt haben soll. Und die Weihnachtsfeier wird gewöhnlich unter Wasser zelebriert: Dazu deponiert eine Gruppe von Tauchern eine Statue des Jesuskindes unter Wasser. In der Nacht zum 1. Weihnachtsfeiertag wird dann vor einer Kulisse von über 8000 Kerzen das Christuskind von der Tauchergruppe aus dem Meer geborgen. Dass der Massentourismus am Dorf vorbei geht, liegt wohl auch daran, dass es an der Steilküste keine Sandstrände gibt und auch sonst nur wenige Stellen, wo man im Wasser baden könnte. Sehenswert ist im Ort die Kirche San Giorgio. Tellaro ist mit dem Bus aus dem Nachbarort Lerici erreichbar. Dorthin gelangt man mit einem anderen Bus vom Bahnhof La Spezia aus (atcesercizio.it).

Samstag, 13. Oktober 2018

Overtourism in Paris

Die französische Hauptstadt gehört zu den am meisten besuchten Orten der Welt und leidet daher auch unter dem bekannten Problem des Overtourism. Wer sich dennoch in den Hexenkessel Paris hinein wagen will, sollte seinen Aufenthalt sorgfältig vorbereiten. Dazu gehört, dass man weiß, wie man sich von der Besuchermasse abgrenzen und für den Besuch der klassischen Sehenswürdig­keiten Zeitfenster nutzen kann, in denen der übliche Tourist nicht am Zuge ist. Ein wichtiges Hilfs­mittel ist die Webseite help-tourists-in-paris.com, über die man u.a. auch Eintrittskarten und Metro­fahrkarten bestellen kann. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dürften wohl der Eiffelturm, der Louvre und die beiden Kirchen Sacré-Cœur und Notre-Dame sein. Deshalb sind diese besonders überlaufen.

Eiffelturm
Mit 25.000 Besuchern täglich ist er wahrscheinlich die meistbesuchte Pariser Attraktion. Man kann u.a. über die o.g. Webseite oder über die Webseite des Eiffelturms toureiffel.paris/de sog. skip-the-line-tickets erwerben, die einem das Warten in der Schlange vor den Kassen ersparen. Man braucht für den Zutritt zu jeder der drei Ebenen eine eigene Eintrittskarte bzw. man kauft eine Karte für mehrere Ebenen. Wer nur eine Karte für die unterste Ebene (ca. 58m) hat und sich dann erst überlegt ganz nach oben zu wollen, muss sich u.U. erst wieder unten am Eingang in die Warteschlange stellen. Die beste Besuchszeit ist natürlich die Nebensaison (Juli und August unbedingt vermeiden). Im Winter ist die unterste Ebene vor allem an Wochentagen kurz vor Sonnenuntergang zu empfehlen.

Louvre
Das bekannte Museum mit der Mona Lisa (Raum 711) kann in den Wintermonaten von Oktober bis März an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos besucht werden. Das erspart einem nicht nur das Eintrittsgeld, sondern auch das Warten an der Kasse. An den anderen Tagen kann man auch für den Louvre skip-the-line-tickets kaufen (louvre.fr). Mittwochs und Freitags schließt der Louvre erst um 21:45 Uhr, sodass man seinen Besuch dort auch erst spätabends machen könnte. Ansonsten ist um die Mittagszeit herum meist wenig Betrieb. An den Eingängen Porte des Lions und Galerie du Carrousel ist die Warteschlange in der Regel kurz.

Sacré-Cœur
Die Kirche auf dem höchsten Punkt des Montmartre (ca. 130 M.ü.M.) im 18. Arrondissement ist täglich von 06:00 Uhr bis 23:30 Uhr geöffnet. Man könnte seinen Besuch also auf den Abend legen. Der Eintritt ist frei. Wer allerdings die Kuppel besteigen will (300 Stufen) - und die Aussicht ist es zugegebenermaßen wert - der sollte früher kommen, denn die Kuppel schließt im Sommer um 19:00 Uhr und im Winter um 18:00 Uhr. Der Besuch der Kuppel und der Krypta kostet €8. Wer nur die Kuppel ersteigt, zahlt €6.

Notre-Dame
Die Kathedrale im Herzen der Stadt kann kostenlos besichtigt werden. Lediglich des Besteigen des Turms kostet €10 (387 Stufen), der Besuch der Schatzkammer €4. Früh morgens sind meist weniger Besucher unterwegs, als in späteren Stunden und im Winter ist es ruhiger als im Sommer. Dennoch sollte man mit etwa einer Stunde Wartezeit kalkulieren. Wer eine Führung wünscht, kann diese an Freitagen und Samstagen um 14:00 Uhr sogar auf Deutsch bekommen. Besitzer eines iPhone können über die JeFile App Reservierungen vornehmen. In die Kathedrale dürfen keine Gepäck­stücke mitgenommen werden!

Wer übrigens seine Metrofahrkarte an einem Automaten kaufen will, sollte sich dabei auf gar keinen Fall von Fremden helfen lassen, auch dann nicht, wenn sie aussehen wie Mitarbeiter der Verkehrs­betriebe. Meistens handelt es sich dabei um Betrugsversuche. Im Zweifelsfall die Fahrkarte lieber am Schalter kaufen. Nett zu lesen ist überdies ein Paris-Artikel im Blick am Abend

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Llafranc / Costa Brava

An der spanischen Mittelmeerküste einen Ort zu finden der nicht mit Hotelhochhäusern zugebaut ist, stellt eine besondere Herausforderung dar. Eine der wenigen Ortschaften ist Llafranc, 40km östlich von Girona und 60km südlich von Figueres gelegen. Der Ortskern liegt an einer 330 Meter langen und 40 Meter breiten, von Felsenküste und Tamariskenbäumen umrahmten Sandbucht. Außerhalb der Feriensaison und innerhalb der Woche wird der Strand nur wenig besucht. Die Küste ist ein beliebtes Tauch- und Segelrevier, auch wenn die Winde an der Costa Brava als schwierig gelten. Entlang der Küste existieren zahlreiche Aussichtspunkte mit Blick auf das Mittelmeer. Sehenswert ist auch der am Südende der Bucht gelegene botanische Garten von Cap Roig (visitpalafrugell.cat).
Die Anreise erfolgt mit der Bahn bis Flaçà (renfe.es) und von dort mit dem Bus der Sarfa (sarfa.com) nach Llafranc. Es gibt eine saisonale Fernbusverbindung von DeinBus.de ab Freiburg im Breisgau nach Figueres oder Girona, wo man in den Regionalzug nach Flaçà umsteigt. Eurolines bietet eine weitere Fernbusverbindung von Karlsruhe nach Figueres. Wer mit dem Flugzeug über Barcelona anreist, kann von dort mit dem Bus nach Palafrugell fahren.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Speisen wie unter dem Meer


Meeresaquarien gibt es in Mitteleuropa erstaunlich häufig. In den meisten kann man Räum­lich­keiten für Veranstaltungen mit direktem Blick in die Tiefsee mieten. Bekannt ist vor allem Sealife (visitsealife.com), wo man vom Kindergeburtstag bis zum Sektempfang so ziem­lich alles organisieren kann. In einigen Filialen sind auch private Diners möglich, wie z.B. in Kö­nigswinter. Dort gibt es ein exklusives Diner unter Wasser für Zwei mit einem 3-Gän­ge-Me­nü in Deutschlands ein­zi­gem 360° Unterwassertunnel. Und in der Sealife-Nie­derlassung beim schottischen Loch Lomond kann man so­gar über­nachten. Aber auch an­de­re Anbieter haben einiges im Programm. Am interes­san­te­sten sind die nachfolgenden Mög­lich­keiten.

Neuwied
Es ist fast schon zu bekannt, aber dennoch einen Besuch wert: Das größte Unter­wasser­restau­rant Europas, das La Mer in Neuwied (restaurant-lamer.de). Zwar sind die Preise so gesalzen wie das Meerwasser, aber dafür speist man halt in dem ein­­ma­li­gen Ambiente eines Tiefsee-Aquariums. Seltsamerweise aber bietet die Speisekarte über­­­ra­schend wenig Auswahl; wahrscheinlich, weil die Fische für das Aquarium gebraucht wer­den. Wer einen Platz mit direktem Blick auf die Tiefseebewohner haben möchte, sollte un­bedingt frühzeitig reservieren.

Hull
Eine der Hauptattraktionen in der britischen Hafenstadt Hull ist das Meeresaquarium The Deep (thedeep.co.uk). Teil des Komplexes ist das Two Rivers Restaurant, welches einen di­rekten Einblick in das Leben der Tiefseebewohner ermöglicht. Beliebt sind die diversen Ar­ran­gements, z.B. das Drei-Gänge-Menü am Donnerstagabend für £19.95 oder das private Di­ner für Zwei nach Geschäftsschluss zum Preis von £165 (Zwei-Gänge-Menü, eigener Kell­ner, je eine Flasche Cava/Prosecco und Mineralwasser, Kaffee/Tee nach dem Essen). Um früh­­zeitige Reservierung wird gebeten. Hull erreicht man am Besten mit der Fähre ab Zee­brüg­ge oder Rotterdam.


Nachtrag März 2019: Neueröffnung eines Unterwasserrestaurants in Norwegen.  

Montag, 8. Oktober 2018

Das Duftmuseum in Köln

Snob-Besucher der Domstadt haben es schwer dort etwas interessantes zu finden. Immerhin könnte man aber dem Duftmuseum von Farina und damit der Geburtsstätte des Eau de Cologne einen Besuch abstatten. Es war der italienischstämmige Parfümeur Johann Maria Farina, der in der Zeit des Rokoko im Jahre 1708 das duftende Wässerchen schuf und damit die Stadt Köln als Duftmetropole etablierte. In seiner ehemaligen Wirkungsstätte im Keller des Hauses Obenmarspforten 21 befindet sich noch heute ein Zedernholzfass aus den Anfangszeiten der Firma. Weiterhin hat man den Nachbau einer Destille aufgestellt, wie sie von Johann Maria Farina damals benutzt wurde. Um in das Museum zu gelangen, sollte man vorab eine Eintrittskarte auf der Webseite farina.org (ab €5) erwerben. Man kann auch eine private Führung buchen.

Samstag, 6. Oktober 2018

Sylt

Die nördlichste Insel Deutschlands ist vor allem als Schickimicki-Destination für Neureiche be­kannt. Dennoch findet dort auch ein Snob ein paar wenige, interessante Dinge. Allem voran sind Austern etwas, wofür sich Snobs gewöhnlich begeistern können, auch wenn sich in diesem The­menbereich die Parvenüs natürlich besonders gerne tummeln. Ein Besuch in der Lister Austernstube gehört dennoch zum Pflichtprogramm (sylter-royal.de). Inselweit gibt es vier Golfplätze, diverse Luxusboutiquen u.a. von Louis Vuitton, Gucci und Hermès in Kampen und ein Delikatessen­geschäft von Johannes King in Keitum (johannesking.de). Einen Besuch wert ist auch der Fisch Kiosk Matthiesen in Hörnum. Wer lieber picknicken möchte, kann sich hier einen Picknickkorb zusammenstellen lassen.
Ob man in Sylt unbedingt an den Strand gehen sollte, ist Ansichtssache. Der Zugang zum Strand ist in allen Orten gebührenpflichtig und die Kurabgabe liegt in den Sommermonaten zwischen €2.50 und €3.50. Sinn macht ein Strandbesuch ohnehin nur im Hochsommer, wenn man baden kann. Stattdessen könnte man im Syltness Center eine Thalassokur machen (syltnesscenter.de). Und wer als Tagesbesucher nicht an den Strand geht, zahlt i.d.R. keine Kurabgabe.
Was die Unterkünfte betrifft, herrscht in Sylt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, d.h. Unterkünfte im Süden der Insel sind gewöhnlich etwas preiswerter als im Norden. Teuer ist natürlich vor allem Kampen, aber wirklich preisgünstig ist es auf Sylt nirgends. Man könnte folglich auf dem Festland wohnen und mit der Bahn auf die Insel pendeln. Die Südspitze Hörnum ist saisonal auch sehr gut mit dem Fahrgastschiff ab Nordstrand zwei Mal täglich erreichbar (adler-schiffe.de). In den Insel­norden gelangt man das ganze Jahr über mit der Fähre ab Havneby/Rømø (syltfaehre.de; ca. 40min., derzeit €11.50 retour, Restaurant und Bordshop; es gibt pfandfreie Getränke, skandinavische Süß­waren und pro Person eine Schachtel zollfreie Zigaretten für € 3.90); übrigens auch sehr gut als Ausflug ab List geeignet.

Freitag, 5. Oktober 2018

Beginn der Polarlichtsaison


Statistisch gesehen treten die meisten Polarlichter von Oktober bis Mitte Dezember auf, dann schwächt sich die Häufigkeit im Januar ab und steigt Ende Februar wieder an. Die Saison endet gewöhnlich im April. Ein besonders günstiger Standort für die Sichtung der Lichterscheinungen ist Lappland. Im schwedischen Teil Lapplands ist vor allem das Treehotel, etwa 2 Kilometer von Harads, ein recht beliebter Beobachtungsstandort (treehotel.se). Im finnischen Teil Lapplands wäre das Kakslauttanen Arctic Resort eine gute Wahl (kakslauttanen.fi). Für beide Destinationen gilt, dass man wegen der hohen Preise vor Ort ein paar Flaschen Schaum­wein von Zu­hause mitbringen sollte!

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Museen für mechanische Kunstwerke

Eine Musikdose (auch Spieldose oder Spieluhr genannt) ist unzweifelhaft ein Gegenstand der den Besitzer als kultivierten Menschen ausweist (natürlich nur insofern es sich nicht um eines dieser albernen Kitschobjekte aus irgendeinem Souvenirladen handelt). Die im Jahre 1796 vom Genfer Uhrmacher Antoine Favre erfundene, melodiespielende Mechanik war damals ein kleines Wunder­werk. Heute gibt es zwar bessere Methoden um Musik zu speichern, aber der Reiz der kleinen, farb- und intarsienverzierten Holzkistchen ist geblieben. In Mitteleuropa findet man erstaunlich viele Museen, die sich dem Erhalt mechanischer Kunstwerke verschrieben haben, von der Musikdose bis zur Karussellorgel. Eine Auflistung der Wichtigsten findet sich auf der Webseite der Drehorgel­freunde Berlin unter internationale-drehorgelfreunde-berlin.de/museen-sammlungen/index.html. Sehenswert sind sie alle, aber zwei Ausstellungen die sich ausnehmend den Musikdosen widmen seien dem Snob besonders zum Besuch empfohlen.
Hauptstadt der Musikdosen ist bis heute Sainte-Croix in der Westschweiz, unweit von Yverdon-les-Bains am Neuenburger See (einem sehenswerten Kurort mit Belle-Epoque-Atmosphäre). Vor allem das Museum für mechanische Kunstwerke Centre International de la Mécanique d'Art beherbergt eine große Zahl an interessanten Exponaten. Der Eintritt liegt derzeit bei SFr. 14, geöffnet hat das Museum in den Sommermonaten täglich außer Montags mit mehreren Führungen; im Winter nur nachmittags. Einzelheiten findet man auf der Webseite musees.ch. Weiterhin gibt es eine Museumsboutique, eine Boutique des Musikdosenherstellers Reuge und einen Tea Room.
Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett (siegfrieds-musikkabinett.de) im Brömserhof in Rüdesheim am Rhein (ruedesheim.de) besitzt etwa 350 selbstspielende Musikinstrumente aus drei Jahrhunderten. Geöffnet ist von März bis Dezember täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr (im Winter auf Anfrage). Der Eintrittspreis liegt bei € 7. Im Museumsladen kann man u.a. Musikdosen erwerben, allerdings wird dort auch sehr viel Kitsch angeboten.

Montag, 1. Oktober 2018

Iphofen in Unterfranken

Am Fuße des von Weinbergen durchzogenen und mit einer bewaldeten Kuppe versehenen Schwan­berges (474m) und etwa 10km vom Mainufer gelegen, ist die mittelalterliche Stadt in Unterfranken mit ihren ca. 5000 Einwohnern vor allem als Weinort bekannt (iphofen.de). Es wird gesagt, der emeritierte Papst Benedikt XVI. soll sich von hier seinen Wein liefern lassen. Hauptattraktion des Ortes ist – neben dem Wein - die weitgehend unveränderte, mittelalterliche Altstadt mit einer voll­ständig erhaltenen Stadtmauer. Einen Besuch wert sind überdies das evangelische Frauenkloster auf dem Schwanberg (schwanberg.de) und das Solebad im Nachbarort Kitzingen (ca. 6km; aquasole.de). Preiswert speisen kann man an Peter's Imbiss im Gewerbegebiet Alte Reichsstraße, südlich des Bahnhofes Iphofen.
Die Stadt Iphofen liegt an der Bahnlinie Würzburg – Nürnberg (vvm-info.de). Im Ort gibt es zwei Hermes-Paketshops. Für Autoreisende: Iphofen befindet sich südöstlich des AK Biebelried (A3+A7) bei Kitzingen an der B8.