Der Blog zum eBook "Snob mit wenig Geld - Wie man sich auch mit geringen Finanzmitteln von der billigen Masse abgrenzt"
Sonntag, 31. Dezember 2017
Silvestercocktail "New Year Royal"
Wer zu Silvester mal was anderes probieren möchte als den sonst üblichen Champagner, dem sei der folgende Cocktail empfohlen: 2cl Wodka und 2cl Cranberrysaft mit etwas Eis in einen (Boston-) Shaker geben. Über ein Barsieb (ohne das Eis) in einen vorgekühlten Schaumweinkelch abseihen und mit Winzersekt aus dem eigenen Weingut auffüllen. Wer kein eigenes Weingut besitzt und auch nicht an einem Weingut finanziell beteiligt ist, nimmt den Winzersekt seines Stammwinzers ("Hoflieferanten"). Im Notfall könnte man natürlich auch mit Champagner auffüllen.
Samstag, 30. Dezember 2017
Der Schlosspark Evenburg in Leer (Ostfriesland)
Östlich des Leerer Hauptbahnhofes,
unmittelbar an den Gleisen, beginnt die Evenburgallee und zieht sich
über etwas mehr als zwei Kilometer zum 1863 im neugotischen Stil
erbauten Wasserschloss Evenburg (evenburg.landkreis-leer.de).
Seit 1975 im Besitz des Landkreises Leer, beherbergt das ehemals
im Besitz der Grafenfamilie Wedel befindliche Schloss eine
Berufsakademie und eine Musikschule und dient weiterhin als
Veranstaltungsort u.a. für Konzerte. Der etwa 20.000m²
große Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsgartens
erstreckt sich bis zum Fluss Leda. Im Park gibt es für die Besucher
ein Schlossparkcafé; ideal für den Nachmittagstee.
Mittwoch, 27. Dezember 2017
Last Minute Reisetipp: Silvester in Frankfurt/M.
Wer zum Jahreswechsel noch nichts
konkretes vor hat, könnte das neue Jahr im 28. Stock des hundert
Meter hohen Leonardo
Royal Hotel in
Frankfurt/M.-Sachsenhausen begrüßen (Zimmer ab ca. € 60;
leonardo-hotels.com). Vom dort hat man eine beeindruckende Sicht auf
die Frankfurter Innenstadt und das allgemeine Feuerwerk. Ist auch
ideal für einen Silvester-Empfang für und mit einigen
elitären Freunden.
Montag, 25. Dezember 2017
Austern, Muscheln und Hummer in Zeeland
Die Niederlande sind der drittgrößte
Austernproduzent in Europa. Wichtigstes Zentrum ist die Ortschaft
Yerseke an der Oosterschelde, in der südlichen Provinz Zeeland, wo
sich eine Austernzucht an die andere reiht. Bestes
Austernrestaurant soll die Oesterij (Havendijk
12, www.oesterij.nl, Onlineshop) sein. Hier sitzt man an
einfachen Holztischen und kann sich im Extremfall
auch eine einzige Auster zum Probieren – serviert mit Seegras und
Brot - für zwei Euro bestellen. Weitere gute Adressen
wären Nolet's Vistro
(Burgemeester Sinkelaan 6, vistro.nl) und das Restaurant
De Branding (Havendijk 50,
debranding.com). Die Austernsaison dauert in Seeland von September
bis Juni.
In der Oosterschelde gibt es aber auch
Hummer. In Yerseke erhält man diesen von Anfang April bis Mitte Juli
u.a. im Restaurant Oesterbeurs
(Wijngaardstraat 2, oesterbeurs.nl). Beinahe nahtlos schließt
sich daran dann die Muschelsaison an, die etwa im Juli beginnt und
bis zum April des folgenden Jahres geht. Muscheln werden gerne
mit Pommes Frites dargereicht, u.a. in Nolet's
Vistro.
Ein
paar interessante Accessoires bietet außerdem der Webshop der
Oesterij: Neben Muscheltöpfen,
Austern-Servierplatten und Hummerzangen wird ein Muschelbesteck aus
versilbertem Zinn präsentiert. Interessant ist auch das
Algen-Chutney, welches gerne als Würzmittel verwendet wird.
Anreise:
Mit der Bahn Richtung Vlissingen bis Kruinigen-Yerseke und weiter
stündlich mit dem Bus 599 nach Yerseke Dam (connexxion.nl).
Mit dem Auto via Antwerpen die A12 Richtung Niederlande,
dann die A4 und auf die A58 Richtung Vllissingen bis Ausfahrt 33
Yerseke, schließlich auf die N673.
Unterkünfte:
Am besten über booking.com o.ä. reservieren. Preiswertes Angebot:
B&B Anemoon, WLAN, ab € 45 (www.anemoonbenb.nl)
+ 5.5% Übernachtungssteuer.
Freitag, 22. Dezember 2017
Kochrezept: Oranges à la Tsarine
Lieblingsnachtisch der letzten russischen Zarin.
Für vier Personen; besonders exquisit natürlich im Sommer, aber auch ideal für die bevorstehenden Festtage geeignet.
4-8 süße Orangen | auf ¾ schneiden und die Früchte mit einem Löffel ausleeren, ohne die Schale zu beschädigen. Aus dem Inhalt einen Gelee bereiten und die Orangen damit bis etwa zur Hälfte befüllen. |
Ein kleiner Topf Schnee | zum Weiterbefüllen, und wenn der Rest des Gelees eingedickt ist, diesen mit |
0.2 L. Schlagsahne | vermengen und damit die Orangen bis oben hin auffüllen. |
Passendes Getränk: Türkischer Mokka.
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Bad Bertrich in der Eifel
Seit 1815 preußisches Staatsbad,
besitzt Bad Bertrich eine sehr seltene Glaubersalzquelle mit
Natrium-Sulfat-Hydrogenkarbonat und exzessiv abführender Wirkung
aufgrund einer kompetitiven Beeinflussung des Elektrolytehaushaltes.
Heilanzeigen existieren für rheumatische und Gelenkerkrankungen.
Wer nicht von seiner Krankenkasse in eine der Kurkliniken
einquartiert wird, dem steht v.a. die Vulkaneifel Therme offen
(vulkaneifeltherme.de). Die Bausubstanz des Ortes stammt im
wesentlichen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert; eines
der ältesten Gebäude ist das ehemalige Kurfürstliche Badehaus von
1786. Der Ort ist außerdem ein beliebter Ausgangspunkt für
Wanderungen. Auf der offiziellen Webseite bad-bertrich.de findet
man neben Veranstaltungshinweisen und zahlreichen
Informationen zum Ort auch ein Zimmerbuchungssystem (der
Gästebeitrag beträgt € 2.20). Eine preiswerte
Speisemöglichkeit bietet die Gastronomie des
Thermalbades, kleinere Snacks die ED-Tankstelle,
Kurfürstenstraße (am Ortsausgang West). Im Ort
befinden sich diverse WLAN-Hotspots, ein Hermes Paketshop mit
Reisegepäckannahme (Kurfürstenstraße 78)
und ein Lebensmittelladen (Kurfürstenstr. 21). Die Anreise
erfolgt gewöhnlich mit der Bahn bis Bullay an der Mosel und ab dort
stündlich mit dem Linienbus 727 oder einem Taxi (02674
913 800). Mit dem Auto fährt man über die A48
bis Mehren, die B421 bis Hontheim und dann die L104/L103.
Nachtrag: Ein Trinkbrunnen befindet sich im Kursaalgebäude, ein weiterer am Löwenkopfbrunnen (Seiteneingang des Kurgartens von der Kirchstraße kommend). Letzterer ist täglich von 8 bis 17.30 Uhr in Betrieb. Eigenes Trinkgefäß mitbringen!
Montag, 18. Dezember 2017
Die weihnachtliche Canis Cuisine
Viele Snobs haben einen Hund. Damit
stellt sich natürlich die Frage, wie man seinem Hund die
Weihnachtsfeiertage verschönern kann. Das folgende Rezept für
hundegeeignetes Weihnachtsgebäck stammt von einem renommierten
Vertreter der Canis Cuisine, der ungenannt bleiben möchte:
100g Vollkornhaferflocken, 80g
Weizenvollkornmehl, 80ml Milch, 1 Ei, 1 EL Honig und 1 TL
Instant-Brühe (Pulver) in einer Schüssel vermengen und zu einem
Teig kneten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen
und Plätzchen ausstechen. Diese auf einem mit Backpapier ausgelegten
Backblech anordnen und im vorgeheizten Backofen bei 220°C ca. 15
Minuten backen. Erkalten lassen und die Plätzchen einzeln kredenzen.
Für ein schlichtes
Weihnachts-Hundedîner sei das folgende Kochrezept (vom selben Autor)
empfohlen:
200 g Lammfleisch | in Würfel schneiden und mit |
1 Tasse Reis, | |
2 Tassen Brühe | und |
3 mittelgroßen Möhren | auf kleiner Flamme im bedeckten Topf gar kochen. Vom Herd nehmen, |
1 Löffel Weizenkeimöl | einrühren und erkalten lassen. |
Im Hundefutternapf servieren.
Samstag, 16. Dezember 2017
Das Skigebiet San Bernardino
Auch wenn ein Snob sich natürlich
niemals von saisonalen Ereignissen mitreißen lässt, kann auch er
(oder sie) natürlich nur im Winter Skilaufen. Das eher unbekannte
Skigebiet San Bernardino befindet sich im Valle di Mesocco im
südlichen Graubünden, unmittelbar am Ausgang des gleichnamigen
Tunnels. Der Tagesskipass ist dort für etwa € 25 zu haben; dafür
stehen 40km Piste, sechs Skilifte und zwei Seilbahnen zur Verfügung.
Die Anreise erfolgt mit der Bahn oder dem Fernbus bis Chur und weiter
mit dem Postauto (www.postauto.ch) nach San Bernardino. Unterkünfte
bucht man am Besten über die Webseite www.visit-moesano.ch.
Freitag, 15. Dezember 2017
Wintersport in der Eifel
Noch ist der Winter sehr zurückhaltend,
aber im Wintersportort Udenbreth in der Eifel liegen im Skigebiet am
Weißen Stein (690m) jetzt 35cm Schnee. Die Temperatur beträgt etwa -1°C, der Skilift und die Gastronomie sind in Betrieb. Anfang
nächster Woche soll es allerdings wärmer werden. Für einen
schnellen Sprung auf die Skipiste sollte es bis dahin jedoch
reichen. Infos zur Region findet man unter www.weisserstein.info.
Die Anreise erfolgt optimalerweise mit
dem Auto. Vor allem aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet ist Udenbreth gut
über die A1, die B51 und die B421 zu erreichen und ein beliebtes
Ziel für Tagesausflügler. Aus Richtung Trier fahre man über die
B51. Der ÖPNV wird mit dem Ruftaxi (Fahrtanmeldung
mindestens 30min. vorher unter 0180 6131313) via Hellenthal nach Kall
(Bahnhof; www. vrsinfo.de) abgewickelt.
Die Übernachtungsmöglichkeiten vor
Ort sind leider recht eingeschränkt. Das Hotel Schröder
(www.hotel-schroeder.be) liegt nur wenige Kilometer vom Skigebiet
entfernt. Im Ort Udenbreth kann man Ferienwohnungen mieten.
Ganz in der Nähe wartet der Ardenner
Grenzmarkt (www.ardenner-center.net) auf Besucher. Günstig sind
Kaffee, Alkopops, belg. Pralinen,
Ardenner Schinken, pfandfreie Getränke
und eventuell auch Schaumwein.
Donnerstag, 14. Dezember 2017
Snob Destination: Rotterdam
Da Paris und Brüssel immer noch
gegen den (hausgemachten) Terror kämpfen und vor allem in Paris das
Kriegsrecht jetzt zum Normalzustand wird (z.B. darf praktisch jeder
ohne Grund verhaftet und von der Polizei ohne richterliche
Genehmigung festgehalten werden) und dazu auch noch die französische
Finanzindustrie und Wirtschaft vor dem Kollaps stehen, empfiehlt es
sich insbesondere Paris bis auf weiteres zu meiden. Warum also
stattdessen nicht einfach mal nach Rotterdam fahren?
Die größte Hafenstadt Europas gilt
nicht gerade als beliebtes Touristenziel – ein Grund mehr für
Snobs dort hinzufahren. Sehenswert sind die Markthalle im
Hundertwasser-Stil, das Museum Boijmans van Benningen
mit Bildern von Pieter Brueghel (d.Ä.), Rembrandt und van Gogh und
in den Sommermonaten der Strand von Hoek van Holland. Ein besonderes
Highlight ist der Euromast-Turm mit Panoramarestaurant im
Hafen.
Kostenlose Angebote findet man in
Rotterdam nur wenige. Am Dag van de Architectuur im Juni,
können viele sonst nicht zugängliche Gebäude auch von innen
besichtigt werden und am Monumentendag im September
sind viele Sehenswürdigkeiten kostenlos. Hin und wieder gibt es auch
eine Museumsnacht, zu welcher zahlreiche Museen keinen Eintritt
verlangen. Im Hafen können das Havenmuseum und das
Dampfschiff SS Rotterdam ganzjährig kostenlos besichtigt
werden. Gratis Tennis spielen kann man im Zuider Park.
Überhaupt sind viele Parks einen Besuch wert, v.a. Het Park,
Vroesenpark, Kralingse Bos, Park Schoonoord und
die botanischen Gärten Arboretum Trompenburg und der
Dakpark (Europas größter
Dachpark zwischen Delfshaven und Schiemond). Einen Überblick über
kostenlose Veranstaltungen erhält man unter rotterdamfestivals.nl
oder cityrotterdam.com.
Einkaufsmöglichkeiten bieten u.a. die
Hoflieferanten B.J. Carlier Banketbakkerij (Ave. Concordia
57), Vermeyden Delicatessen (Nieuwe Binnenweg 325) und
Metz Woninginrichting
(Nieuwe Binnenweg 170;
metz-woninginrichting.nl). Die meisten Nobelmarken und Luxusgeschäfte
findet man auf der Straße Kruiskade in der Innenstadt, die
von der Haupteinkaufsstraße Lijnbaan abzweigt. In der Straße
Meent (nahe beim Rathaus) findet man kleinere, unbekannte,
aber exklusive Läden. Ansonsten kann man in den
Niederlanden günstig Kaffee, Alkopops, frei verkäufliche
Medikamente und pfandfreie Getränke einkaufen.
Für den Nachmittagstee (Komplettpaket
ab € 18.50) empfiehlt sich das direkt im Hafen gelegene Hotel
New York (im Sommer mit Aussichtsterrasse). Den kulinarischen
Höhepunkt der Stadt stellt natürlich die Markthalle, mit
zahlreichen Imbissständen und Restaurants, dar, aber auch
die zahlreichen Frituren sollte man nicht unterschätzen.
Als beste Frietjes-Station der Stadt gilt die Fritèz-Haute
Friture (Witte de Withstraat 68a). Weitere gute Adressen sind die
Florida Snackbar (Van Lennepstraat 30), die Paraplue de
Snackbar (Korfmakersstraat 47a) und die Bostella de Snackbar
(Vijverhofstraat 124).
Die Anreise kann sehr gut mit der Bahn
erfolgen, aber auch Fernbusse fahren aus fast allen großen Städten
nach Rotterdam. Im Hauptbahnhof gibt es eine NS International
Lounge (www. Nsinternational.nl) mit dem üblichen Angebot,
inklusive WLAN (niederl. draadloos internet). Zugang
erhalten 1.-Klasse-Passagiere mit einem Ticket im
Mindestwert von € 10 (oder diversen anderen
Zugangsberechtigungen). Informationen zum innerstädtischen Verkehr
findet man unter www. 9292.nl. WLAN gibt es in den einschlägigen
Lokalen der Systemgastronomie.
Hotelzimmer reserviert man am
Besten über eines der üblichen Buchungsportale, wie z.B.
Tripadvisor oder Booking. Dort findet man auch preiswerte
Unterkünfte. In den Niederlanden wird der Zimmerrechnung eine
Übernachtungssteuer von 5.5% zugeschlagen.
Montag, 11. Dezember 2017
Der Snob im Winter
Der Winter ist da! Damit stellt sich
natürlich die Frage, wo man die Weihnachtsfeiertage verbringt und welche
Reiseziele im nächsten Jahr angesteuert werden sollen. Da ein Snob
sich niemals von saisonalen Ereignissen
mitreißen lässt, gibt er sich keinesfalls dem Weihnachtstrubel hin.
Besuche von Vortragsabenden oder Dichterlesungen in der Adventszeit
sind jedoch erlaubt. Neben Reiseliteratur und Ausstellungskatalogen
ist der Winter auch hervorragend für die Lektüre historischer
Romane geeignet; musikalisch untermalt von französischen Chansons
oder Kaffeehausmusik, eventuell auch mit Stücken von Vivaldi. Ein
winterlicher Schlehenlikör und englische Herrendüfte runden die
Atmosphäre ab (bei Geo. F. Trumper gibt es übrigens Duftkerzen in
den Duftnoten „Whisky“ und „Rum“; leider nicht
ganz billig; wer weniger ausgeben möchte: maennerkerzen.de). Darüber hinaus ist jetzt auch die Zeit für lange
Spaziergänge mit dem Hund an einem winterlichen Strand, einem
innerstädtischen Kanal oder einem vom späten Herbstlaub geprägten
Park.
Den Weihnachtsabend verbringt ein Snob
idealerweise bei einem guten Essen und einer Flasche Wein oder
Schaumwein (oder beidem) zu Hause oder höchstens noch mit elitären
Freunden. Die ideale Beschäftigung für die Feiertage
ist - neben Essen und Trinken – ein romantischer
Spaziergang im Schnee. Sollte am Ort kein Schnee verfügbar sein,
kann man ja dorthin fahren wo welcher liegt. Auch
Schlittschuhlaufen auf einem romantischen,
zugefrorenen See, zusammen mit einer elitären
Bekannten, kann sehr reizvoll sein. Wer möchte, kann über die
Feiertage natürlich auch verreisen und eine Thermalkur machen. In
der Silvesternacht empfiehlt sich ein Empfang in einem Raum mit
Aussicht. Dazu miete man ein
Zimmer in einem Hotel, welches sich in einer exponierten
Höhenlage befindet, um dort mit ein paar elitären
Freunden eine eigene, gediegene Feier zu veranstalten
und den romantischen Ausblick auf das allgemeine Feuerwerk
zu genießen (als Hintergrundmusik sei hier „Wagner“
empfohlen).
Samstag, 9. Dezember 2017
Bad Zwesten
Der Kurort in Nordhessen besitzt mit
dem „Löwensprudel“ eine seit 1769 bekannte Mineralquelle,
aus welcher vermutlich auch der Grimm-Bruder Ludwig im Jahre 1824
getrunken haben dürfte, als er an der Quelle verweilte.
Kommerziell genutzt wird die Quelle aber erst seit 1922. Bald danach
setzte auch der Kurbetrieb ein. Das Prädikat „Heilbad“
wurde dem Ort am Rande des Kellerwaldes recht spät im Jahre 1992
verliehen. Im Stadtgebiet finden sich einige
mittelalterliche Bauwerke, u.a. die Wehrkirche, und auch in der
Umgebung gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Im Kurhaus
werden seit etwa 2000 regelmäßig Konzerte veranstaltet; außerdem
gibt es dort einen WLAN Hotspot. Unterkünfte und Gastronomie
findet man unter www.bad-zwesten.de; der Kurbeitrag liegt
bei €1.20. Im benachbarten Bad Wildungen existiert
ein Golfplatz (ca. 12km). Die Anreise ist u.a. mit dem Flixbus,
Linien 085 (Hamburg – Karlsruhe), 135 (Berlin –
Frankfurt/M.) und 307 (Kassel-Zürich) möglich. Der Hermes
Paketshop im Ortszentrum nimmt Reisegepäck an. Der nächste
Bahnhof befindet sich in Borken und wird mit dem
Anrufsammeltaxi erreicht. Für die Anreise mit dem Auto
liegt Bad Zwesten am Schnittpunkt der Bundesstraßen 3 und 485. Zur
A49 (Kassel – Fritzlar - Marburg) Anschlussstelle Borken/Bad
Zwesten sind es ca. fünf Kilometer.
Donnerstag, 7. Dezember 2017
Einkaufstipp: Thermoskannen
Ein Snob verwendet normalerweise keine
Thermoskannen, schon gar nicht bei Tisch. Heißgetränke -
vor allem Tee - werden immer frisch aufgebrüht. Unterwegs geschieht
dies mit einem mobilen Wasserkocher, entweder elektrisch oder –
wenn kein Stromanschluss verfügbar ist – mit einem Flüssig- oder
Festbrennstoffkocher. Allerdings kann es im Snob-Leben Situationen
geben, in denen der Einsatz eines mobilen Kochgerätes nicht möglich
und der Einsatz einer Thermoskanne unvermeidlich ist. In
diesem Fall gibt es für den Snob nur eine Wahl: Die Stanley
Classic Vacuum aus Edelstahl, mit einem oder zwei Liter
Fassungsvermögen (stanley-pmi.com). Charakteristisch für
dieses Traditionsmodell sind die grüne Farbe und der Haltegriff.
Generationen von Bauarbeitern hat sie seit 1913 gute Dienste
erwiesen. Diese Thermoskanne darf in keinem Bauwagen fehlen!
Passend dazu gibt es eine Lunchbox im Werkzeugkastendesign.
Mittwoch, 6. Dezember 2017
Hideaway in der Eifel
Wer Ruhe sucht oder einen romantischen
Ausflug zu zweit aufs Land mit Übernachtung in einem pittoresken
Landhotel anstrebt, der sollte das Hotel „Zur alten Schmiede“
in Schönberg im oberen Ourtal besuchen (www.zuraltenschmiede.be).
Den Gästen stehen insgesamt acht Doppelzimmer jeweils mit Dusche/WC,
TV und Internetanschluss zur Verfügung. Der
besondere Clou ist jedoch die Hotelbar: An selbiger findet man -
neben den üblichen Getränken - 70 verschiedene
Whiskysorten. Für den Sommer hat das Lokal eine geräumige
Terrasse und für den Winter ein gemütliches Kaminzimmer,
weshalb sich vor allem ein Besuch in der kalten Jahreszeit empfiehlt,
denn was gibt es schöneres als einen kalten Winterabend mit
einem Whisky vor dem Kamin zu verbringen? Im Sommer könnte man dafür
jedoch den 9-Löcher-Golfplatz in St. Vith (ca. 11km) besuchen.
Einkaufstipps: Ardenner Grenzmarkt bei Losheim (auch Sonn-
und Feiertags geöffnet; www.ardenner-center.net) und das
Einkaufszentrum Massen in Wemperhardt (www.massen.lu).
Dienstag, 5. Dezember 2017
Standort-Rundreise im Wattenmeer
Kreuzfahrten sind in Mode,
und zwar derart, dass man als Snob überhaupt keine Lust mehr auf
diese Art von Seereise verspürt. Teuer sind sie außerdem noch. Das
einzige, was für eine Kreuzfahrt spricht, ist, das man selbst nichts
organisieren muss. Wer aber ein wenig Aufwand nicht scheut, kann eine
Standort-Rundreise durch das nordfriesische Wattenmeer durchführen,
die keinen Vergleich mit einer Karibikkreuzfahrt zu scheuen braucht
und man erspart sich dabei die in den Tropen üblichen
Magen-Darm-Probleme.
Ein möglicher
Ausgangspunkt für eine solche Rundreise wäre Dagebüll. Von dem Ort
am Rande des Wattenmeers fährt die Wyker
Dampfschiffs-Reederei (www.faehre.de) beinahe stündlich nach
Föhr (www.foehr.de) und Amrum (www.amrum.de). Ab Amrum kann man mit
den Schiffen der Adler Reederei (www.adler-schiffe.de) nach Hörnum /
Sylt oder Hallig Hooge (Tageskurtaxe € 1) weiterreisen. Zu
allen Zielen sind Tagesausflüge ab Dagebüll möglich. Ab dem 6
½ Kilometer südlich von Dagebüll gelegenen Schlüttsiel
verkehrt die W.D.R. außerdem 1-2mal täglich nach Hooge, Langeneß
und Amrum.
Und wenn man schon einmal
da ist: Knapp 40km Kilometer von Dagebüll entfernt befindet sich
eines von drei europäischen Cricketstadien, und zwar in
Hattstedt bei Husum. Der Husumer Cricketclub
(www.crickethusum.de) spielt in der dänischen Liga, in welcher es
deutlich härter zugeht als in der deutschen, sodass die Darbietung
ein höheres Niveau erreicht. Im übrigen ist Cricket die
einzige Sportart, in der es offizielle Mittags- und Teepausen gibt,
was einem Snob sehr entgegen kommt. Wenn man also gerade in der Nähe
ist, bietet sich ein Ausflug zu einem Cricketspiel geradezu an.
Ein noch besserer
Ausgangspunkt für eine Standort-Rundreise durch das Wattenmeer wäre
allerdings Amrum. Ab dort gibt es die o.g. Schiffsverbindungen der
W.D.R. nach Föhr und zum Festland und die der Reederei Adler nach
Sylt und zur Hallig Hooge.
Wer lediglich Amrum
und Föhr besuchen will, ist wahrscheinlich mit einem Quartier in
Dagebüll recht gut bedient. Wer aber außerdem noch
Hörnum und Hooge besuchen will, sollte besser in Wittdün auf Amrum
wohnen.
Personenfahrkarten für
die Schiffe erhält man in allen Reederei-Verkaufsstellen auf den
Inseln und dem Festland. In den Häfen Dagebüll, Wyk auf
Föhr und Wittdün auf Amrum gibt es Fahrkartenschalter und
Fahrkartenautomaten direkt am Hafen, in Dagebüll auch
im Servicegebäude des Inselparkplatzes. Bei der
Bahnanreise kann die Fahrkarte bis nach Föhr oder Amrum gelöst
werden. Es empfiehlt sich die Buchung eines Platzes in einem
IC-Kurswagen nach Dagebüll-Mole. Durchgehende Verbindungen gibt es
vor allem zu den Ferienzeiten im Sommer und Winter.
Unterkünfte Dagebüll:
nordseepension-peterswarft.de, WLAN, ab € 25 ■
pension-dagebuell.de, WLAN, ab € 37 (Bahnhalt Dagebüll-Kirche,
neg-niebuell.de) ■ strandhotel-dagebuell.de, ab € 49 ■ Dagebüll
erhebt keine Kurtaxe; die Strandbenutzung kostet € 2.
Unterkünfte Amrum:
www.duenengrund.de, ab € 20 ■ www.haus-eckart.de, ab € 33 ■
www. morgenglanz-amrum.de, ab € 30 ■ Mietwohnwagen auf dem
Campingplatz ab € 45 (www. amrum-camping.de) ■
www.hotel-suedstrand.de, ab € 43 ■ weitere
Unterkünfte auf der Webseite www.amrum.de ■
die Jugendherberge Wittdün (EZ ab € 35) ist nicht für ältere
Jahrgänge geeignet ■ die Kurabgabe liegt in der
Hauptsaison bei € 2.60.
Anreise: Mit der Bahn bis
Niebüll und weiter mit der Regionalbahn bis Dagebüll. Ab dort mit
der Fähre nach Amrum. Eine Bahnfahrkarte kann bis Amrum durchgelöst
werden ■ mit dem Auto bis Dagebüll und ab dort
mit der Fähre nach Amrum oder den Wagen in Dagebüll parken (€
7.50/Tag).
Montag, 4. Dezember 2017
Was gegen (See-)Kreuzfahrten spricht
Während man bei
Fluß-Kreuzfahrten noch diverse Sparmöglichkeiten nutzen kann, sind
Kreuzfahrten auf See recht kostspielig. Mag vielleicht der
Grundpreis bei der Buchung günstig erscheinen; die
zusätzlichen Ausgaben an Bord treiben die Gesamtkosten
schnell in die Höhe. Da wird zum Beispiel das Bordkonto
automatisch mit einer Servicegebühr belastet, die bis zu 15% vom
Reisepreis betragen kann. Warum das so ist, weiß
eigentlich niemand. Getränke werden separat berechnet oder
extra hinzugebucht, wobei man naturgemäß keine andere Möglichkeit
hat, als auf das Angebot an Bord
zurückzugreifen. Ebenso werden diverse Zusatzleistungen an
Bord und oft auch die Landausflüge extra in
Rechnung gestellt.
Manche Zusatzausgaben erschließen sich
erst nach mehrmaligem Hinschauen. Z.B. verlangen die meisten
Reedereien, dass Reisepässe den Stewards an Bord übergeben werden,
um die Einreise in den Anlaufhäfen zu erleichtern. Das
bedeutet, dass man einen Reisepass auch dann benötigt, wenn
sich das Schiff nur innerhalb des Schengen-Raumes bewegt. Für die
Ausstellung eines Reisepasses verlangen die Behörden
mittlerweile zwischen € 60 und € 92!
Beim Einchecken im Hafen gibt es
dann auch noch ähnlich schikanöse Sicherheitskontrollen wie an
Flughäfen. Wahrscheinlich wird es auch hier - wie an den
Flughäfen - nicht mehr lange dauern, bis man sich von diesen
Kontrollen freikaufen kann (siehe u.a. Fast Track Security
oder Fast Lane). Und
die im Regelfall weitgehend sinnfreie Seenotrettungsübung
soll nur am Rande erwähnt werden, läuft es im Ernstfall doch
meistens anders ab als geplant.
Weiterhin sind die meisten Kreuzfahrten
heutzutage regelrechte Massenveranstaltungen. Moderne Schiffe fassen
mehr als 6000 Passagiere, die bei Landgängen dann die Hafenstädte
überfluten. Der Sinn einer Kreuzfahrt ist (oder war), neben dem
Reiseerlebnis, der gesellschaftliche Kontakt und das Sehen und
Gesehenwerden. Ob man heutzutage jedoch bei einer derartigen
Massenkreuzfahrt die richtigen Leute trifft, mag bezweifelt
werden, vor allem, wenn sich auf den Schiffen ein eher
durchmischtes Publikum niedrigerer
Provenienz tummelt. Das Unterhaltungsprogramm weckt
ohnehin Assoziationen an einen Rummelplatz. Mit der Exklusivität
ist es unter solchen Umständen natürlich vorbei, was diese Reiseart
für Snobs automatisch unattraktiv macht.
Sonntag, 3. Dezember 2017
Reise 2018: Exklusive Kreuzfahrten
Kreuzfahrten werden allmählich zum
Massenmarkt. Einige der wenigen exklusiven Angebote erstellt die
Firma Seabourn (seabourn.com), deren Preise allerdings im für Snobs
mit Budget nur schwer erschwinglichen, höheren Preisbereich liegen.
Dafür gibt es jedoch ausschließlich Suiten als Unterkünfte, einen
bordeigenen Golfplatz, Spa und Whirlpools und eine kleine Marina mit
Kajaks und Tretbooten am Schiffsheck. Die günstigsten Angebote
wären einwöchige Fahrten im Mittelmeer zu Preisen ab ca. €
2800, z.B. im April 2018 die Route Civitavecchia – Barcelona über
Bonifacio, Livorno, Santa Margherita, Bandol, Palamós und Palma
de Mallorca. Interessanter ist jedoch die Streckenführung im Mai
2018 in umgekehrter Richtung von Barcelona nach Civitavecchia
über Mahon, Palamós, La Joliette, Monte Carlo, Ajaccio und
Portoferraio, deckt sie mit Monte Carlo und Elba doch zwei typische
Snob-Destinationen ab.
Freitag, 1. Dezember 2017
Westerwälder Aussichten
Einen besonderen Höhepunkt im wahrsten
Sinne des Wortes bietet das Wildpark Hotel (4*; wildpark-hotel.de)
oberhalb des Kneippkurortes Bad Marienberg im Westerwald. Ein Lift
bringt die Besucher in den fünften und höchsten Stock ca. 20 Meter
über dem Boden zum Drehrestaurant mit 360° Panorama, welches
sich in etwas mehr als einer Stunde einmal um die eigene Achse dreht.
Geöffnet ist täglich 15:00-17:30 Uhr zur nachmittäglichen
Tee- oder Kaffeestunde, am Wochenende auch früher und mit Mittags-
oder Abendbuffet (um Reservierung wird gebeten). Zu
den übrigen Zeiten stehen das À-la-Carte und das mediterrane
Restaurant im selben Hause zur Verfügung. Natürlich kann man im
Hotel auch wohnen oder die diversen Gesundheitsangebote
nutzen. Zwar macht ein Snob um „Wellness“
einen großen Bogen, jedoch ist gegen ein Thalasso-Bad und eine
Rückenmassage prinzipiell nichts einzuwenden. Übrigens
befindet sich fast direkt nebenan ein weiterer Aussichtspunkt: Der
Hedwigsturm.
Burger Lounges
Eines der Merkmale eines Snobs ist ja bekanntlich, dass er (oder
sie) Dinge zweckentfremdet. Daher liegt es nahe, dass ein
(Budget-)Snob die bekannten amerikanischen Schnellrestaurants als
Lounge nutzt, von denen im übrigen einige erstaunlich gut dafür
geeignet sind. Diese einigen bieten ihren Kunden
bequeme Sitzmöbel im Loungedesign, großenteils
gratis WLAN, oft auch (regionale) Zeitungen, saubere Toiletten
und in Ortsrandlagen kostenlose
Parkplätze.
Um ein solches Lokal besuchen zu dürfen, muss man dort etwas zu essen und/oder zu trinken bestellen. Dem Snob empfehlen sich diverse Heißgetränke und Backwaren. Für Heißgetränke merke man sich die Faustregel: Nur ein Heißgetränk auf Kaffeebasis mit traditionellem, italienischem Namen wählen oder einen Tee. Bei Kuchen geht man auf Nummer sicher, wenn es sich um einen solchen handelt, der nicht mit dem Fingern, sondern mit einer Kuchengabel gegessen wird, oder man nimmt ein Croissant (vor allem, wenn es keine Kuchengabeln gibt). Von Zeit zu Zeit verteilen einige Lokalbetreiber über die regionale Werbepresse Gutscheincoupons, mit denen man z.B. zwei Cappuccini zum Preis von einem erhält. Davon sollte man durchaus Gebrauch machen.
Zum Zeitunglesen (gemäß der Wiener Kaffeehaustradition) liegen leider meist nur regionale Zeitungen aus (die Anzeigenblätter ignorieren!). Für ein dringendes Bedürfnis seien jedoch die Toiletten empfohlen, die - im Gegensatz zu vielen anderen öffentlich zugänglichen Etablissements – praktisch immer sehr gepflegt und sauber sind. Dennoch sollte man sicherheitshalber auch hier papiernerne Toilettensitze und eine Flasche Desinfektionsspray einsetzen.
Um ein solches Lokal besuchen zu dürfen, muss man dort etwas zu essen und/oder zu trinken bestellen. Dem Snob empfehlen sich diverse Heißgetränke und Backwaren. Für Heißgetränke merke man sich die Faustregel: Nur ein Heißgetränk auf Kaffeebasis mit traditionellem, italienischem Namen wählen oder einen Tee. Bei Kuchen geht man auf Nummer sicher, wenn es sich um einen solchen handelt, der nicht mit dem Fingern, sondern mit einer Kuchengabel gegessen wird, oder man nimmt ein Croissant (vor allem, wenn es keine Kuchengabeln gibt). Von Zeit zu Zeit verteilen einige Lokalbetreiber über die regionale Werbepresse Gutscheincoupons, mit denen man z.B. zwei Cappuccini zum Preis von einem erhält. Davon sollte man durchaus Gebrauch machen.
Zum Zeitunglesen (gemäß der Wiener Kaffeehaustradition) liegen leider meist nur regionale Zeitungen aus (die Anzeigenblätter ignorieren!). Für ein dringendes Bedürfnis seien jedoch die Toiletten empfohlen, die - im Gegensatz zu vielen anderen öffentlich zugänglichen Etablissements – praktisch immer sehr gepflegt und sauber sind. Dennoch sollte man sicherheitshalber auch hier papiernerne Toilettensitze und eine Flasche Desinfektionsspray einsetzen.
Mittwoch, 29. November 2017
Fly Skywork
Gerade nochmal der Pleite
entronnen ist die schweizerische Business-Fluggesellschaft Skywork
mit Hauptsitz auf dem Flughafen Bern (www.flyskywork.com).
Brauchbar ist sie für Snobs, die keine Privatmaschine nehmen können oder wollen, vor allem deshalb, weil sie via Bern
einige interessante Destinationen anfliegt, u.a. Elba, Menorca
und Jersey. Geflogen wird mit Propellermaschinen vom Typ
Saab 2000 (50 Sitzplätze) oder Fairchild Dornier 328-110 (31
Sitzplätze), die auch auf Flughäfen mit kürzeren Landebahnen
(z.B. Elba) landen können. Ungewöhnlich ist im Zeitalter
der Billigflieger jedoch der Bordservice, der immerhin kostenfreie
Backwaren, Kaffee und Tee, Mineralwasser und diverse
Fruchtsäfte umfasst. Gegen Entgelt gibt es auch Cola, Tomatensaft,
Bier, Wein und Prosecco (2 dl. SFr. 8). Als Zusatzleistung zum Flug
wird aber nur Web-Check-In mit Sitzplatzauswahl angeboten.
Dafür dürfen jedoch standardmäßig 23kg Aufgabe- und 8kg
Handgepäck mitgeführt werden (Sondergepäck auf Anfrage).
Auch Haustiere werden bei Vorbestellung transportiert.
Der Bordshop ist angenehm übersichtlich, umfasst aber mit Absolut
Vodka und Johnnie Walker Red Label (jeweils 0.5l.)
für SFr. 10 zwei Spirituosen und außerdem einige gängige
Zigarettenmarken für SFr. 40-45 (je 200 Stück). Der Verkauf findet
auf allen Flügen von und nach der Schweiz statt. Am Flughafen Bern
existiert eine Flughafenlounge, die über die Webseite
www.flughafenbern.ch/de/reisende/lounge für SFr. 20 gebucht werden
kann.
Montag, 27. November 2017
Reisetipp für 2018: Flusskreuzfahrten
In den Sommermonaten
verkehren auf den meisten schiffbaren Flüssen und auf einigen,
größeren Binnenseen Fahrgastschiffe. Mit diesen könnte man kleine
Kreuzfahrten mit Übernachtungen an Land unternehmen. Bekannt
sind vor allem die Fahrgastschiffe auf Rhein und Donau, aber es gibt
noch mehr Möglichkeiten. Die folgenden Beispiele mögen als Anregung
dienen.
MOSEL:
Mit der Eisenbahn geht es nach Traben-Trarbach (Central-Hotel, ab €
40: www. central-hotel-traben.de; Mineralheilbad: www.moseltherme.de)
und von dort mit dem Schiff (www.mosel-personenschifffahrt.de oder
www.moselrundfahrten.de) in etwa zwei Stunden nach Bernkastel-Kues
(ca. 400m vom Moselufer: Gästehaus am Schlossberg, ab €
60, www. rotisserie-royale.de). Wer bis jetzt noch keinen
Stammwinzer („Hoflieferant“) für die Belieferung mit
Winzersekt etc. gefunden hat, wird in Bernkastel-Kues bestimmt
fündig.
SAAR:
Mit der Bahn nach Saarburg (Wirtshaus zum Pferdemarkt, ab € 55,
850m vom Bf.). Jeweils Donnerstags und Samstags bis ca.
Anfang Oktober fährt die Saarflotte (www. saarflotte.de) nach
Mettlach (Hotel Saarblick, ca. 200m, ab € 80, div. Outlets und
Bf. im Ort). Bis Mitte September geht es Mittwochs auch
nach Wasserbillig (L).
MAIN:
Auf dem Main werden Rundfahrten u.a. jeden
Donnerstag und Samstag (bis ca. 01. Oktober)
zwischen Miltenberg und Wertheim angeboten
(www.reederei-henneberger.info). Miltenberg (Gasthof zum Anker, ab €
45, www.gasthof-anker-miltenberg.de) ist neben seiner sehenswerten
Altstadt auch für sein Outlet Center bekannt
(www.miltenberger-outlet.de). In
Wertheim (Löwensteiner Hof, ab € 40:
www.hotel-loewensteiner-hof.de) könnte man ebenfalls etwas
länger verweilen und das Outlet Village (Buszubringer ab Bf.
Wertheim: www. wertheimvillage.com)
besuchen.
RURSTAUSEE:
Auf der aufgestauten Rur in der Eifel, dem sog. Rurstausee, wäre
ebenfalls eine kleine Kreuzfahrt möglich. Zunächst geht es mit der
Eisenbahn nach Heimbach. Vom Bahnhof verkehrt im Sommer eine Wegebahn
durch den Ort zur Schiffsanlegestelle in Schwammenauel. Ab dort
kann man (ev. mit Umstieg) bis nach Einruhr fahren (www.
rurseeschifffahrt.de). Übernachtungsmöglichkeiten
gibt es in Einruhr etliche, allerdings sollte man unbedingt vorher
reservieren (u.a. Hotel Alt-Einruhr, ab
€ 20, 02485/1512;
siehe auch www.rursee.de).
Samstag, 25. November 2017
Londons Level 42
Im Londoner City-Hochhaus Tower 42, Old
Broad Street, EC2 befindet sich ganz oben in etwa 180 Metern Höhe
die Champagner Bar Vertigo 42 (vertigo42.co.uk).
Berauschend ist neben dem Champagner vor allem die Aussicht, was
schon aus der Anordnung der Sitzmöbel hervorgeht, die praktisch
alle auf die Fenster ausgerichtet sind. Dennoch sollte man auch
einen Blick auf die Schaumwein- und Cocktailauswahl
werfen. Für den kleinen Hunger findet man einige tapas-ähnliche
Gerichte. Platzreservierung ist
obligatorisch, als Dresscode wird „Smart Casual“ gewünscht
und der Mindestverzehr liegt bei £15 pro Person. Trotz dieser
Einschränkungen stellt die Bar aber ein durchaus snobtaugliches
„Wasserloch“ (engl. watering hole)
dar.
Donnerstag, 23. November 2017
Schreibgeräte
Die meisten Snobs bevorzugen bei
Schreibgeräten traditionelle Kolbenfüllfederhalter. Modelle gibt es
viele, aber die meisten taugen eher zum Schulfüller, denn
als gehobenes Schreibgerät. Optisch und technisch am meisten her
machen immer noch die Füller der Marke Montblanc und die Reihe
„Souverän“ von Pelikan, ebenso einige Exemplare von Waterman,
Parker und Caran d’Ache. Kitschige „Sammlermodelle“
sollten aber außen vor bleiben.
Wer es besonders
preiswert machen will, könnte sich für ein Modell von Baoer 388
entscheiden; optisch ansprechende Füller aus
chinesischer Fertigung, die sowohl Patronen als auch lose Tinte
aufnehmen und schon ab etwa € 4 im Netz angeboten werden. Andere,
preiswerte Füllfederhalter offeriert die Firma Jinhao. Ihre
Praxistauglichkeit müssen diese Low-Budget-Geräte
zugegebenermaßen erst unter Beweis stellen, aber für eine
gelegentliche Vertragsunterschrift sollte es wohl reichen.
Man sollte vielleicht noch darauf
hinweisen, dass Kolbenfüller nicht für Flugreisen geeignet sind,
weil die Druckverhältnisse in der Flugzeugkabine die Tinte
auslaufen lassen. Da das bevorzugte Verkehrsmittel eines Snobs jedoch
die Erste Klasse der Eisenbahn ist, spielt das nur eine
untergeordnete Rolle und im Notfall kann man ja immer noch auf
einen Kugelschreiber ausweichen. Das Problem bei letzteren ist
jedoch, dass es sich schon vom Konzept her um einen preiswerten
Massenartikel handelt, wo Exklusivität nicht vorgesehen ist.
Versuche, exklusive Kugelschreiber herzustellen gibt es zwar viele,
aber oft sind sie doch irgendwie zum Scheitern verurteilt, weil man
am Ende kaum einen Unterschied zwischen einem billigen Massenstift
und einem edleren Modell erkennt. Auch hängt die Schreibqualität im
wesentlichen von der verwendeten Schreibmine ab. Ein Tipp: Man
verwende einen Kugelschreiber mit Werbeaufdruck, z.B. von einem
renommierten Bankhaus.
Dienstag, 21. November 2017
Kochrezept: Borschtsch
In Osteuropa ist der Borschtsch (als Suppe oder
Eintopf) ein volkstümliches Gericht, überrascht aber durch
seine Schlichtheit und seine gut in den Herbst passende,
intensive Farbe. Ideal für ein gemütliches, herbstliches Abendessen mit elitären
Freunden. Das folgende Rezept soll der Privatkoch von Josef Stalin
entworfen haben.
1 Bund Suppengemüse | schälen und in dünne Scheiben schneiden. |
2 rote Zwiebeln | abziehen und in Ringe schneiden. |
1 kleiner Weißkohl, | frisch putzen, Strunk herausschneiden und in dünne Streifen schneiden. |
600g Rote Bete | in Würfel schneiden. |
Etwas Butter | erhitzen und das Gemüse darin dünsten. |
200ml Gemüsebrühe | und |
1kg Rindfleisch | am Stück hinzugeben und ca. 20 Min. weich kochen lassen. |
1 TL Zucker | und |
2 EL weißen Essig | zugeben und mit |
Salz und Pfeffer | abschmecken. Das Fleisch herausnehmen, in kleine Stücke schneiden und wieder in den Topf geben. Mit |
Saurer Sahne | servieren. |
Passendes Getränk: Tee aus dem Samowar.
Samstag, 18. November 2017
Billigflieger mit Stil II
Billigflieger
mit Stil gibt es nur selten. Umso wichtiger ist es, auf Ansätze von
Stilbildung bei dieser Transportart hinzuweisen, auch wenn ein Snob
eher selten mit derartigen Linienflügen unterwegs ist.
Bei
der norwegischen Billigfluglinie Norwegian
Air Shuttle ASA findet man einige
vielversprechende Ansätze, die bei sorgfältiger
Pflege eine erfolgreiche Zukunft andeuten. Einer davon ist das
Premium Menü (für welches man ein Premium-Ticket braucht)
auf internationalen Langstreckenflügen, das an sich eher
unspektakulär ist, aber immerhin aus drei Gängen
besteht, zu dem Wein serviert wird und das mit Kaffee und Likör oder
Cognac abgeschlossen wird.
Auch
kann man auf einigen internationalen Flügen an Bord Champagner
der Marke Nicolas
Feuillatte Brut Réserve
(leider nur 20 cl.) zum Preis von £ 10.50
ordern; Zonin
Prosecco
(ebenfalls nur 20 cl.) bekommt man für £ 6.00
(warum die Preise in britischen Pfund angegeben sind, erschließt
sich leider nicht; für die Bestellung benötigt man eine Visa- oder
MasterCard-Kreditkarte).
Weiterhin
ist Norwegian
eine der ersten Fluggesellschaften, die zumindest auf nationalen und
internationalen Kurzstrecken (leider nicht auf Langstrecken)
kostenlosen Internetzugang mittels WLAN an Bord offerieren.
Zusätzlich kann man über das WLAN mit seinem Endgerät auf die
Bordvideothek zugreifen (kostet extra; auf einigen Flügen
gibt es auch TV-Nachrichten). Für Handys und Notebooks findet man an
den Sitzen Steckdosen, aber seinen Kopfhörer sollte man möglichst
selbst mitbringen.
Vor
dem Flug ermöglicht Norwegian
seinen Fernreisekunden mit Premium-Ticket den Aufenthalt in einer
Flughafenlounge (Liste auf der Webseite norwegian.com). Außerdem
gibt es weitere mehr oder weniger sinnvolle Zusatzleistungen, wie z.B.
Online-Check-in,
Fast-Track
oder Pre-Clearance
für USA-Reisen (ev. mit Smartphone-App). Darüber hinaus ist
Norwegian
eine der wenigen Fluggesellschaften, die auf einigen Strecken auch
Haustiere transportieren, sodass ein Snob auch seinen Hund mitnehmen
könnte. Im der BRD werden die Flughäfen Berlin, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, Köln/Bonn und München angeflogen, außerdem das
schweizerische Genf. Fernstrecken-Flugziele sind u.a. diverse Städte
in den USA, Buenos Aires, Bangkok und Dubai. Sollte ein Snob
beabsichtigen ein Reiseziel außerhalb Europas anzusteuern, dann wäre
Norwegian
wohl seine zweite Wahl (die erste Wahl wäre ein Privatflugzeug
oder ein Lufttaxi).
Bei
der deutschen Fluggesellschaft Germania sind die Ansätze zwar
nicht so deutlich wie bei der norwegischen Konkurrenz, aber
nichtsdestotrotz vorhanden. Sichtbar wird das v.a. im Bordbistro,
welches Moët & Chandon, 20 cl. für € 14 und Henkell
Trocken, 20 cl. für € 5 offeriert. Außerdem gibt es Wein,
diverse Spirituosen und einfache Cocktails. Bei den
Buchungszusatzleistungen ist das Angebot jedoch auf
Sitzplatzreservierung bei der Buchung,
Vorabend-check-in und Online-Check-in beschränkt. An
Bord werden dann diverse Audioprogramme und das übliche
Bordkino geboten. Dafür werden jedoch auch Haustiere
transportiert. Germania ist ein typischer Ferienflieger und
verkehrt von praktisch alle wichtigen BRD-Flughäfen und ab Zürich
zu den Urlaubsgebieten im Mittelmeerraum. Außerdem wird
vom österreichischen Linz aus Rostock angeflogen.
Donnerstag, 16. November 2017
Kulinarische Erlebnisse in Bad Breisig
Wen der Weg nach Bad Breisig am Rhein
führt, der sollte unbedingt im Hotel Zur Mühle
(zurmuehlebreisig.de) Station machen, denn die aus dem
kulinarischen Kalender ersichtlichen Buffetangebote offerieren ein
kaum zu überbietendes Preis-Leistungsverhältnis. Übernachtungen
sind zwar etwas teurer, aber dafür gibt es Rabatte für längere
Aufenthalte (ab 5 Tage). In Bad Breisig sind außerdem der
historische Ortskern und die vom Geyr-Sprudel
gespeisten Römer-Thermen einen Besuch wert
(roemerthermen.de).
Mittwoch, 15. November 2017
Kochrezept: Sanglier au Vin
Vor allem der Spätherbst eignet sich hervorragend für ein vorwinterliches Dîner mit einigen, elitären Freunden. Passend sind insbesondere Wildgerichte (Wildschwein, Hirschbraten, Fasan etc.), wenn möglich selbst erlegt und vom eigenen Jagdhund apportiert (sonst aus dem örtlichen Wildgehege). Dazu natürlich Pfifferlinge, Preiselbeeren oder Trüffeln. Ein schlichter Rezeptvorschlag für Wildschwein:
Wenn man einen Zahnstocher o.ä. leicht in den Braten stechen kann, ist er servierfertig. Dazu passen Spätzle oder Semmelknödel und ein kräftiger Rotwein.
3kg Wildschweinfleisch | von allen Seiten mit etwas |
Butter | kurz anbraten. Dann das Fleisch aus der Pfanne nehmen und |
2 geviertelte Zwiebeln | in Butter anbraten. Das Fleisch und die Zwiebeln mit |
Pfeffer, Salz, | |
Lorbeer, Thymian | und |
Rosmarin | in einen Bräter geben und mit |
Rotwein | übergießen, bis alles bedeckt ist. Etwa 2,5 Std. auf kleiner Flamme schmoren lassen. |
Wenn man einen Zahnstocher o.ä. leicht in den Braten stechen kann, ist er servierfertig. Dazu passen Spätzle oder Semmelknödel und ein kräftiger Rotwein.
Sonntag, 12. November 2017
Ein Besuch in Genf
Wer von dem ewigen Kampf gegen den
(selbstgemachten) Terror in Brüssel und Paris die Nase voll hat,
aber dennoch eine Stadt mit frankophoner Atmosphäre besuchen will,
der sollte seine Aufmerksamkeit auf Genf richten. Die
Metropole am gleichnamigen See hat nämlich auch für Snobs einiges
zu bieten.
Schon die geographische Lage mutet
seltsam an, liegt die Stadt Genf doch praktisch mitten in Frankreich
und ist nur über einen ca. 15km breiten Korridor mit der übrigen
Schweiz verbunden. Imposantestes Gebäude, an dem kein Besucher
vorbei kommt, ist die reformierte Cathédrale Saint-Pierre
Genève hoch über dem südlichen Rand der Innenstadt gelegen
(saintpierre-geneve.ch).Vom Kirchturm aus (Eintritt SFr. 5) hat
man einen beeindruckenden Rundblick über die ganze Stadt. Direkt
neben dem (Haupt-)Bahnhof Cornavin befindet sich die
sehenswerte, katholische Kirche Basilique Notre-Dame de Genève
(ecr-ge.ch). Im Hafen nicht zu übersehen ist die bekannte
Wasserfontäne, der Jet d'Eau, das
Wahrzeichen der Stadt. Weiterhin interessant sind die
zahlreichen Museen, wobei die staatlichen Museen in aller Regel
kostenlos zu besichtigen sind. Für die übrigen Museen erhält
Rabatt, wer einen sog. Geneva Pass (geneva-pass.com) vorweisen
kann. Für den Snob interessant sind vor allem das Maison de
Rousseau et de la Littérature und das Museum Voltaire.
Kostenlose Stadtführungen mit einheimischen Führern kann man über
freewalk.ch buchen. Genf ist auch für seine Parks bekannt, darunter
der Parc des Bastions bei der Universität, der Parc la
Grange, etwas außerhalb der Innenstadt am südlichen Seeufer
(gratis WLAN), und der Parc de la Perle du Lac, direkt am
nördlichen Seeufer gelegen (gratis WLAN). Nördlich des Parks La
Perle du Lac liegt der Botanische Garten mit einem
Steingarten, dem Palmenhaus und einem kleinen Tierpark
(ville-ge.ch/cjb).
Wichtigste Einkaufsstraße ist die rue
du Rhône, unweit des südlichen Seeufers, mit allen
bedeutenden Nobelmarken und Luxusartikeln. Auch diverse
Uhrenboutiquen und das Kaufhaus Globus (globus.ch) befinden
sich hier. Nicht weit von der rue du Rhône, in der rue du Marché
liegt das Kaufhaus Bongénie (bongenie-grieder.ch). Einen
Besuch wert ist auch der Caran d'Ache Flagship Store an der
Place du Bourg-de-Four. Unbedingt probieren sollte man
überdies die Süßwaren in einer der zahlreichen
Schokoladenmanufakturen, die man überall in der Stadt findet. Wer
keinen Wohnsitz in der Schweiz hat, kann sich übrigens bei Einkäufen
ab SFr. 300 die Mehrwertsteuer erstatten lassen.
Zur Fortbewegung kann man via
geneveroule.ch zu bestimmten Zeiten Fahrräder ausleihen, wobei die
ersten vier Stunden zumeist kostenfrei sind. Wer in Genf im Hotel
etc. übernachtet, erhält dort die Geneva Transport Card, mit
der der öffentliche Nahverkehr (einschließlich der Mouettes,
der Linienboote auf dem See) gratis benutzt werden kann.
Preiswert speisen kann man u.a. in der
Buvette der Bains des Pâquis gegenüber vom Jet d'Eau. Dort
gibt es gewöhnlich einen Tagesteller für ca. SFr. 14. Weitere
günstige Speisemöglichkeiten bieten die Restaurants in den Migros-
und Coop-Supermärkten (gratis WLAN). Die Preise im Hotel
Metropole sind zwar nicht so gestaltet, dass man
unbedingt darin wohnen möchte, aber ein Besuch der Dachbar
beschert einem neue Aussichten auf die Stadt, auch wenn er etwas
hochpreisig ist (metropole.ch). Seinen Durst kostenlos stillen kann
man an zahlreichen, öffentlichen Trinkbrunnen. Kostenlose
WLAN-Hotspots existieren ebenfalls überall in der Stadt. Infos zu
diesen und vielen anderen Themen findet man unter geneve.com.
Zum preisgünstigen Wohnen empfiehlt
sich das City Hostel (cityhostel.ch). Ansonsten sucht man
preiswerte Unterkünfte über die bekannten Buchungsportale oder bei
bnb.ch. Die Anreise in die Schweiz kann sehr gut mit diversen
Nachtzügen erfolgen (nightjet.com), u.a. aus Hamburg und Berlin bis
Basel oder aus Wien bis Zürich und jeweils weiter mit einem Tageszug
nach Genf (Reisezeit Zürich – Genf unter 3 Stunden).
Mittwoch, 8. November 2017
Die neuen Shoppers' Lounges
Aus Italien kommend, schwappt derzeit
eine neue Modewelle (der ein Snob nicht notwendigerweise folgen
sollte) durch die Einkaufswelt: Die Lounge für Einkäufer, Shoppers'
Lounge, Customer Lounge oder Guest Lounge genannt.
Man findet sie in Kaufhäusern, Einkaufs- und Outletzentren.
Die bevorzugte Lage ist in der Nähe
des Service oder Concierge Desks. Das Angebot umfasst
bequeme Sitzmöbel, WLAN, Handyladestationen und oft auch
Getränke und Snacks, Zeitschriften und TV-Nachrichten. Ursprünglich
gedacht als Wartebereich für Kunden mit ausländischem Wohnsitz
die sich die örtliche Mehrwertsteuer erstatten lassen können,
entwickelt sich die Lounge nun zum universellen Servicezentrum mit
Einkaufsberatung (Personal Shopping), Gepäckaufbewahrung (v.a. für
die Einkäufe), Hands-Free Shopping (Einkäufe werden gesammelt und
zum Auto, Taxi oder Bus gebracht), Heimlieferdienst und
Einpackservice für Geschenke. In manchen Lounges findet man sogar
Umkleidekabinen für jene, die ihre neuen Kleidungsstücke nochmal
anprobieren wollen. Und für die männlichen Begleiter gibt es
gelegentlich Computer oder Notebook-Arbeitstische mit
Steckdosen (WLAN ist sowieso vorhanden), damit diese das Geld
verdienen können, dass ihre Frauen gerade ausgegeben haben.
Neben der formalen Abwicklung der Mehrwertsteuerrückerstattung
für Auslandskunden können am Concierge Desk eventuell auch
Bonusmeilen verwaltet, Geschenkgutscheine erworben oder
Bargeld gewechselt werden. Wer kein Bargeld mehr hat, kann sich neues
von zu Hause schicken lassen, mithilfe eines der üblichen
Bargeldtransferdienste. Für die Heimreise ruft man gerne ein Taxi
oder bestellt eine Limousine. Wer nach der Einkaufsorgie dafür
kein Geld mehr übrig hat, muss sich aber wohl mit einem
Busfahrschein begnügen (gibt es dort ebenfalls).
Samstag, 4. November 2017
Außergewöhnliche Hotelpools
Schwimmbäder in Hotels stellen nicht
notwendigerweise eine ästhetische Augenweide dar, und wenn, dann
sind sie fast immer nur für Hotelgäste zugänglich. Bei
Zimmerpreisen pro Übernachtung, für welche man anderswo
eine ganze Woche urlauben kann, gerät ein Budget-Snob recht schnell
an die Grenze seiner Möglichkeiten. Es gibt aber einen Ausweg: Man
buche ein Quartier in einem preiswerten Hotel oder einer rustikalen
Pension und besuche das Hotelschwimmbad als Tagesgast. Leider lassen
die meisten Hotels mit interessanten Pools keine Tagesgäste zu. Zwei
Ausnahmen sind jedoch das Monte Carlo Bay in dem gleichnamigen
Fürstentum und das Hotel Villa Honegg im
zentralschweizerischen Ennetbürgen.
Das Hotel und Resort Monte Carlo Bay
(montecarlobay.com) befindet sich am östlichen Rand des Fürstentums
und direkt am Meeresufer auf der Larvotto-Halbinsel. Den Gast
erwarten ein prächtiges Hallenschwimmbecken mit
Whirlpools, eingebettet in einen tropischen Garten, und ein
ganzjährig mit 28°C beheiztes Überlauf-Außenschwimmbecken.
In der Sommersaison ist außerdem die Lagune
mit Sandboden,
Wasserfällen und einem einzigartigen Entspannungsbereich geöffnet.
Der Eintritt für externe Besucher schwankt je nach Saison zwischen €
105 und € 140 pro Tag und Verfügbarkeit (Parkplätze kosten
extra). Gebucht wird am besten über die Webseite.
Das Hotel Villa Honegg
(villa-honegg.ch), auf
dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee gelegen,
besitzt einen beheizten Außenpool (34°C) mit einem
unvergleichlichen Panoramablick auf die Schweizer Berge. Besucher,
die nicht im Hotel übernachten, können ihre Aufenthalte im
Spa-Bereich für 2018 ab dem 1. Januar 2018 (bis Ende Mai 2018) über
die hoteleigene Webseite reservieren. Vier Stunden kosten je
nach Saison ab SFr. 90 (Parkieren kostenlos). Bei der Anreise mit
öffentlichen Verkehrsmitteln bis Ennetbürgen, Post bietet
das Hotel ab dort einen privaten Shuttle-Service.
Keinen Hotelpool, sondern ein
tropisches Badeparadies mit mindestens 34°C warmem Thermalwasser,
offeriert die Therme Erding bei München, außerdem
verschiedene Themen-Saunen, Wellenbad, Rutschen und
Wellnessbereiche (therme-erding.de). Einen Hotelbetrieb gibt es aber
auch. Interessant für den Snob sind die diversen
Thermen-Privatbereiche, wie z.B. die sog. Relaxinseln,
sichtgeschützte Liegemöglichkeiten aus Rattan o.ä. für zwei
Personen. Weiterhin hat man in der textilfreien Vitaltherme
die Möglichkeit sich in die White Lounge
zurückzuziehen. Dort findet man sog. Trauminseln,
Himmelbetten und Suiten, in der höchsten Kategorie abschließbar und
inklusive Champagner (über die Textilfreiheit sollte man sich
allerdings noch mal vor Ort informieren). Empfohlen sei auf jeden
Fall ein genaues Studium der Webseite.
Montag, 30. Oktober 2017
Billigflieger mit Stil?
Billigfluggesellschaften haftet ein
eher negatives Image an und das oft leider zu recht. Eine der
wenigen Ausnahmen und der Nachweis, dass auch Billigflüge mit
einem gewissen Stil absolviert wer-den können, stellt die britische
Fluglinie Jet2.com dar. Das ist zwar noch kein endgültiger
Beweis für Snobtauglichkeit, aber die Richtung stimmt.
Was die Fluglinie von anderen
Billigfliegern unterscheidet, ist vor allem die Zusatzleistung
„Pre-order Champagne“: Für £ 25 und mindestens 5 Tage
vor Reiseantritt kann man auf der Jet2.com-Webseite eine Flasche
Nicolas Feuillatte bestellen, die einem dann während des
Fluges serviert wird. Wer sich erst an Bord für den Champagner
entscheidet, zahlt £ 30.
Außerdem sind im Flugzeug Prosecco (200ml) für £ 6.50 (oder 2
für £ 12), Rot-, Weiß- und Roséwein (Kissing Tree,
187ml) für £ 4.50 und diverse Spirituosen (50ml) für £ 4.50 (oder
2 für £ 8) erhältlich. Der Bordshop ist eher unspektakulär,
allerdings findet sich ein für britische Verhältnisse brauchbares
Angebot: Bottega Diamond Pinot Noir, 75 cl für £ 22 (statt
wie üblich £ 25). Weiterhin kann man über die Jet2.com-Webseite
vorab seinen Sitz reservieren, warme Mahlzeiten vorbestellen und
einen Loungezugang via loungepass.com buchen.
Das Liniennetz betreffend, konzentriert
die Gesellschaft ihre Hubs auf Englands Norden, sodass man praktisch
immer in Manchester, Leeds oder den East Midlands umsteigen muss.
Hauptziele der Flüge ab Großbritannien sind die
Urlaubsregionen am Mittelmeer. Aus der BRD gibt es Flüge ab Berlin
und München nach Newcastle und Leeds (nur Berlin), ab Salzburg, Wien
und Genf auch nach London STN und zu anderen Zielen.
Mittwoch, 25. Oktober 2017
Der Niedergang von St. Moritz
Der bekannte Ferienort im Oberengadin
versucht neue Gäste zu gewinnen, vor allem, indem man „cooler“
wird. Denn der Ruhm vergangener Tage als Flaniermeile der Schönen
und Reichen droht zu verblassen, seit insbesondere die Besucher aus
den Euroländern ausbleiben. Speziell das seit 2008 stattfindende „
Festival da Jazz“ im von dem bekannten Playboy Gunter Sachs
gegründeten Dracula Club sollte den Aufbruch zu neuen
Besuchersegmenten einleiten. Allerdings besteht die wichtigste
Innovation der letzten Jahre wohl darin, dass viele Hotels neuerdings
Wasserkocher auf den Zimmern für asiatische Kunden offerieren. Der
allerneueste Hit sind jedoch Reha-Aufenthalte für Herzpatienten, mit
Physiotherapie, Massagen und Kochkursen für gesunde Ernährung.
Weitere Hotels versuchen ihr Glück mit Fahrradtouristen, denen neben
geführten Radtouren auch eine Fahrrad-Waschstation mit
Werkstatt angeboten wird. Bei allen Innovationen wird jedoch ein
wichtiger Grund für das Ausbleiben zahlreicher Besucher vergessen:
Der Bauboom der letzten Jahrzehnte. Wer St. Moritz noch in den 90er
Jahren des vorigen Jahrhunderts besucht hat, konnte eine eher
dörfliche Atmosphäre erleben. Lediglich ein paar Villen, das
Palace Hotel und das renommierte Kurviertel wiesen darauf hin,
dass der altehrwürdige Kurort eine Historie als Nobelferienort
aufweist. Jetzt sind aber viele ehemalige Freiflächen bebaut und
auch der Straßenverkehr braucht den Vergleich mit einer
Großstadt nicht mehr zu scheuen. In erster Linie sind es
Ferienwohnungen, die in den letzten zwanzig Jahren wie Pilze aus dem
Boden geschossen sind. Damit entsteht aber genau das, was eigentlich
niemand will: Eine Stadt in den Bergen.
Freitag, 20. Oktober 2017
Reiseziel im Spätherbst: Kopenhagen
Neben den üblichen Herbstreisezielen
London, Wien oder Hamburg könnte man in diesem Jahr mal nach
Kopenhagen fahren. Besuchenswert dort sind u.a. das Statens
Museum for Kunst (Eintritt gratis), das Nationalmuseum
(en.natmus.dk; Eintritt gratis), der Botanisk Have mit dem
sehenswerten Jugendstil-Palmehuset (botanik.snm.ku.dk)
und die Königliche Oper (Programm unter kglteater.dk). Jeden Tag um
12 Uhr mittags findet vor dem Schloss Amalienborg der Wachwechsel der
royalen Garde statt – fast wie in London. Das Zuschauen ist
kostenlos. Gratis ein Fahrrad leihen kann man unter bycyklen.dk. Und
in vielen Kunstgalerien werden freitags ab 17 Uhr Vernissagen mit
kostenlosem Eintritt abgehalten.
Als Einkaufsziele bieten sich einige
der dänischen Hoflieferanten an. Royal Copenhagen Porzellan
findet man u.a. im Flagshipstore in der Amagertorv 6, Schmuck und
Accessoires bei Georg Jensen gleich nebenan in der Amagertorv
4. Tee gibt es bei A.C. Perch’s Thehandel in der
Kronprinsensgade 5 (ideal auch für den Nachmittagstee).
Englische Herrenpflegeprodukte von D.R. Harris, Truefitt &
Hill und anderen findet man beim Nicht-Hoflieferanten Essence
& Grooming,
Gothersgade 97 (direkt am Kongens
Have).
Erlebenswert ist ferner die Markthalle Torvehallerne, unweit
des Bahnhofs Nørreport, wo man auch essen kann.
Das
gastronomische Angebot Kopenhagens steht natürlich nicht hinter dem
anderer Metropolen zurück, allerdings sind die Preise deutlich
höher (alkoholische Getränke sollte man sowieso von Zuhause
mitbringen). Wer es preiswert machen will, besucht einen der
zahlreichen Pølsevogne, in denen dänische
Hotdogs serviert werden. Aber Achtung: Wer einfach nur einen
„Hotdog“ ordert, bekommt womöglich nur ein
Würstchen ohne Brot oder Beilage. Daher
besser ein „røde pølse med brød“
bestellen.
Hotelzimmer
in Kopenhagen reserviert man am Besten über eines der üblichen
Buchungsportale, wie z.B. Tripadvisor oder Booking. Dort findet
man auch preiswerte Unterkünfte. Die Zimmerpreise setzen bei
etwa € 40 ein; rechnen sollte man mit ca. € 60 pro Nacht und
Person. Im örtlichen Generator Hostel (Nähe Kongens
Have;
generatorhostels.com) berechnet man ab DKK 480 (ca. € 65; WLAN
inklusive, aber Frühstück kostet extra: DKK 75) für ein
Einzelzimmer. Das A&O Hostel (www.aohostels.com) berechnet ab €
34 für ein Einzelzimmer.
Für
die Anreise bieten sich die Fernbusse von Flixbus
an, die auch nächtliche Verbindungen ab Berlin, Bremen und dem
Rheinland offerieren. Außerdem gibt es einen nächtlichen IC Bus von
Berlin via Hamburg. Der saisonale Nachtzug Hamburg – Kopenhagen
befindet sich leider schon in der Winterpause.
Samstag, 14. Oktober 2017
Snobs und Lounges
Zunächst muss man sagen, dass nicht alles „Lounge“ ist, was sich
„Lounge“ nennt. Selbst manche Gaststätten wagen es heutzutage
sich „Lounge“ zu nennen, obwohl es sich um einen gewöhnlichen
Gastronomiebetrieb handelt. Häufig ist es sehr schwer zu erkennen,
was ein Betrieb überhaupt mit einer „Lounge“ gemeinsam haben
soll. Der Duden kennt vor allem drei Arten von Lounges: 1.
Gesellschaftsraum in einem Hotel o.Ä.; Hotelhalle, 2. Bar, Klub
mit anheimelnder Atmosphäre, 3. luxuriös ausgestatteter
Aufenthaltsraum auf Flughäfen, in Bahnhöfen, großen Stadien o.Ä.
Die Definition „luxuriös ausgestatteter Aufenthaltsraum“
dürfte wohl am Universellsten sein, allerdings stehen bei
Reiselounges naturgemäß die Bedürfnisse der Reisenden im
Vordergrund. Exklusiv sind sie nicht. Für den Snob ist eine
Reiselounge aber auf jeden Fall besser, als ein gewöhnlicher
Warteraum mit ungemütlichen Plastikmöbeln.
Dennoch findet man einen Snob nur
selten in einer der üblichen Flughafen (Business) Lounges; das gilt
sogar für die Erste-Klasse-Lounges diverser Fluggesellschaften.
Einen Vielfliegerstatus hat er schon gar nicht. Der Grund ist simpel:
Ein Snob fliegt bevorzugt mit einer Chartermaschine oder einem
Lufttaxi. Diese starten entweder vom General Aviation Terminal oder
von einem kleinen Flugplatz aus (v.a. wenn es sich um eine
Propellermaschine handelt). Auf beiden gibt es in der Regel
keine (Business) Lounges. Ein privater Business-Jet oder eine kleine
Propellermaschine ist aber in jedem Fall exklusiver als ein
Großraumjet, auch wenn man beim Reisekomfort Abstriche machen muss:
Selbst im Business-Jet gibt es keinen Bordservice (höchstens eine
kleine Minibar mit ein paar Getränken und Knabbereien zur
Selbstbedienung), kein WLAN, kein Unterhaltungsprogramm, keinen
Bordeinkauf, nichteinmal Stehhöhe und auch sonst nur wenig Platz.
Trotzdem gibt jeder Snob einer Reise in einem Privatflugzeug den
Vorzug vor einer Linienmaschine und entsagt damit indirekt auch dem
Besuch in einer der üblichen Flughafenlounges, die aber
zugegebenermaßen immer noch besser sind als die sonst gebräuchlichen
Warteräume.
Am Boden stellt vor allem die erste
Klasse der Eisenbahn die bevorzugte Transportart dar, sofern der Snob
nicht mit dem Nachtzug-Schlafwagen reist. Die Wahrscheinlichkeit
in einer Bahnlounge einen Snob anzutreffen ist demzufolge
deutlich höher, als dies für Flughafenlounges gilt. Den
Reisenden in der erste Klasse stehen die 15 DB Lounges
der Deutschen Bahn und die 7 ÖBB Club Lounges der
Österreichischen Bundesbahn offen, wobei Nachtzugpassagiere in
Österreich ebenfalls Zugang zu den Lounges erhalten und der Zugang
zu den ÖBB Lounges erst ab 90 Minuten vor der Abfahrt oder bis 90
Minuten nach der Ankunft des Zuges möglich ist. Das Angebot
umfasst für gewöhnlich bequeme Sitzmöbel,
alkoholfreie Heiß- und Kaltgetränke, Snacks, Zeitungen und
Zeitschriften, Notebook-Arbeitsplätze mit Steckdosen und WLAN,
Toiletten und oft auch TV-Nachrichten. Außerdem existieren
in vielen europäischen Nachbarländern Bahnlounges, u.a. in
Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien und
Schweden, wobei das Angebot und die Qualität recht
unterschiedlich sein können (z.B. sind in Frankreich Getränke
kostenpflichtig).
Weniger verbreitet sind Lounges in
Seehäfen. In der BRD existiert derzeit nur eine einzige
Seehafen-Lounge im Hafen von Kiel: Die Color Club Lounge
der norwegischen Fährgesellschaft Color
Line. Reisende nach Oslo erhalten Zugang zur Lounge wenn sie
eine gehobene Reiseklasse gebucht haben oder Mitglied im Color Club
(Jahresbeitrag € 10) sind. Dafür erhalten sie nach dem
VIP-Check-In Zugang zur Lounge mit bequemen Sitzmöbeln,
Zeitschriften, Getränken und WLAN. Snobs, die es nach Oslo zieht,
werden mit Sicherheit in der Lounge Station machen.
Des weiteren findet man in Innenstädten
und in Business Parks oft sog. Business Lounges meist lokaler
Anbieter. In diesen erhält man vor allem vollausgestattete Büros
zur Tagesmiete. Von ihrem Wesen her sind sie aber auf die Bedürfnisse
von Geschäftsleuten zugeschnitten und für Snobs fast immer
ungeeignet.
Neuerdings werden in Einkaufszentren
und -vierteln Shoppers’ Lounges (auch Customer Lounge
genannt) betrieben. Diese dienen dazu den Kunden, die die
Möglichkeit haben sich bei Einkäufen die Mehrwertsteuer erstatten
zu lassen, die Wartezeit während der Formalitätenabwicklung zu
versüßen. Das Angebot umfasst bequeme Sitzmöbel, WLAN und
Steckdosen, gelegentlich auch kalte Getränke.
Manchmal wird sogar eine Gepäckaufbewahrung oder ein
Gepäcktransfer für die getätigten Einkäufe, ein
Personal Shopper Service oder ein Concierge-Service angeboten.
Beispiele für Shoppers' Lounges sind die Lounge im Londoner
Kaufhaus Fraser (Oxford Street branch), die Montenapoleone VIP
Lounge in Mailand (Via Montenapoleone 23) oder die Global
Blue Lounges in Rom (Piazza di Spagna 29) und Mailand (Via Santo
Spirito 5). Vor allem bei Global Blue sind weitere Standorte in
Planung, u.a. in London, Paris und Madrid. Für Snobs sind diese
Lounges nur interessant, wenn er (oder sie) ebenfalls die
Mehrwertsteuer auf Einkäufe erstattet bekommt
oder gerade keine andere Ruhezone für eine kurze Pause verfügbar
ist und die Lounge wenigstens ein Chesterfield-Sofa hat.
Eine Besonderheit stellt die LuxxLounge
am Flughafen Frankfurt/M. dar. Zwar handelt es sich hier eindeutig um
eine Flughafenlounge, jedoch befindet sich die Lounge außerhalb
des Sicherheitsbereiches, sodass auch Besucher ohne
Flugticket Zugang haben, was selbst für ankommende
Flugpassagiere interessant sein kann. In einem angenehm ruhigen
Ambiente werden dem Gast Snacks und Getränke, internationale
Tageszeitungen und Magazine sowie internationales Fernsehen
und kostenfreier PC mit Internetzugang offeriert. Außerdem
bietet die Lounge komfortable Sanitäranlagen mit
Duschmöglichkeiten und einen Konferenzraum. Der einzelne
Eintritt für bis zu 3 Stunden Aufenthalt liegt bei € 30,
es gibt aber auch eine Tageskarte oder eine Jahresmitgliedschaft.
Da der Flughafen Frankfurt/M. auch ein wichtiger Bahn- und
Fernbusknotenpunkt ist, können ebenso Besucher die am
Frankfurter Flughafen nur umsteigen ohne zu fliegen die Lounge
besuchen. Folglich könnte sogar ein Budget-Snob, der aus
Kostengründen mit dem Fernbus unterwegs ist, seinen Umsteigestopp
so legen, dass er die LuxxLounge besuchen kann, selbst wenn dadurch
die Kostenersparnis des Fernbusses zunichte gemacht wird.
Freitag, 6. Oktober 2017
Der Spätherbst
Im Oktober werden die Tage schon
deutlich kürzer. Laub bedeckt den Stadtpark und ein Snob macht es
sich nun in seinem beheizten Wintergarten oder im Kaminzimmer bei
einer Tasse Tee und einem Glas herbstlichen Haselnusslikörs (neben
dem obligatorischen Winzersekt) gemütlich. Geeignete Lektüre sind
Biographien alteuropäischer Adliger oder renommierter Künstler und
Sonette von William Shakespeare. Dazu wäre als Musikuntermalung
Kaffeehausmusik aus den 1920er Jahren angebracht. Auch der Besuch
einer Vernissage oder einer Dichterlesung wäre jetzt sehr
schicklich. Als Duftwasser trägt man „Alt-Innsbruck“;
einen besseren Herbstduft gibt es nirgends.
Der November ist der ideale Monat, um
Vorträge, Lesungen und Programmkinos zu besuchen, denn der Herbst
ist dann schon so gut wie vorbei, aber für den Wintersport ist es
noch zu früh. Zum Verreisen eignet sich der November eigentlich nur
bei Städtetouren. Wenn man
lieber zuhause bleibt, sollte man auf jeden Fall die langen Abende
nutzen, um seine Kultur aufzufrischen. Als Vorwinterlektüre bietet
sich Reiseliteratur an, denn so kann man überlegen, wie und wo man
die Weihnachtsfeiertage verbringt und außerdem schon mal die
Reiseziele für das nächste Jahr festlegen. Auch
Ausstellungskataloge sind in diesem Monat sehr angebracht. Zur
musikalischen Untermalung empfehlen sich im Spätherbst
gregorianische Choräle und französische Chansons. Ebenfalls sehr
gut macht sich im November eine Thalassotherapie in der eigenen
Badewanne. Bei den Spirituosen wird es allmählich Zeit vom
herbstlichen Haselnusslikör auf den winterlichen Schlehenlikör zu
wechseln (www.brennerei-eifel.de). Beim Duftwasser sollte man die
englischen Herrendüfte aus dem Schrank holen.
Mittwoch, 4. Oktober 2017
Hideaway im Pfälzer Wald
Urlaub im Herbst ist fast immer eine
heikle Sache. Nach einem mehr oder weniger sonnigen Sommer fällt die
Umstellung auf den nahenden, kalten und dunklen Winter schwer.
Möglichkeiten den Herbsturlaub snobgemäß zu verbringen, gibt es
allerdings mehr als man denkt. Eine davon ist ein Ausflug zu zweit
aufs Land mit Übernachtung in einem pittoresken Landhotel, sofern
der Snob romantische Gefühle hegt.
Eigentlich ist es nicht dafür gedacht,
aber dennoch gut geeignet: Als intimes Ferienquartier für ein
verlängertes Wochenende zu zweit kann das Seehaus Forelle
Haeckenhaus bei Ramsen durchaus herhalten (seehaus-forelle.de).
Das Haupthaus steht direkt auf der kleinen Staumauer des Eiswoog,
einem Mini-Stausee, tief im Pfälzer Wald gelegen. Mehr Ruhe hat man
jedoch im wenige Meter entfernten alten Forsthaus oder im
benachbarten ehemaligen Waschhaus. Baulich unterscheiden sich die
Zimmer erheblich, aber die Ausstattung ist überall modern und
schlicht gehalten. Fernsehen und WLAN gibt es nicht und der
Handyempfang ist schlecht, aber dafür findet man Wellnessangebote
und eine exzellente Küche. Im Sommer wird auf der Terrasse diniert,
im Winter in einer der Gaststuben mit Seeblick und den Digestif nimmt
man am besten im Kaminzimmer mit Aussicht auf den See. Die Preise
sind leider alles andere als moderat, folglich empfiehlt es sich ein
Pauschalarrangement zu buchen. Wer aber ungestört zu zweit
ausspannen will, findet hier sicher, was er sucht.
Mittwoch, 27. September 2017
Überwintern in Sanremo
Wegen der geschützten Lage der nahen
Berge der bis ans Meer vorstoßenden Seealpen hat der ligurische
Kurort ein gleichmäßig mildes Klima. Im Sommer ist er auch ein
beliebter Badeort, aber vor allem im Winter schätzen Besucher das
Belle-Époque-Seebad. Unter diesen Besuchern befanden sich
Alfred Nobel, Friedrich III. und Elisabeth von Österreich-Ungarn, um
nur einige zu nennen. Nicht wenige von ihnen haben im Royal Hotel
gewohnt. Das strahlend weiße Anwesen ist umgeben von einem
subtropischen Park mit Blick auf das Wasser. Vom Salon mit
Panoramafenstern über die Standardzimmer bis hin zur 72 Quadratmeter
großen Suite ist alles in klassischem Belle-Époque-Stil gehalten.
Im Royal-Spa wird den Kurgästen überdies ein üppiges
Wellness-Programm geboten.
Der Ort hat
außerdem eine architektonische Besonderheit aufzuweisen: Im
Mittelalter entstand die „Kasbah“, ein verwinkeltes,
orientalisch anmutendes Gassengewirr in der Altstadt. Neueren Datums
sind die bekannte Spielbank und die russisch-orthodoxe Kirche, wobei
letztere nebenher an die zahlreichen Besuche der russischen Zarin
Marija Alexandrowna - auch bekannt
als Marie von Hessen-Darmstadt - erinnert.
Wichtigste Shoppingmeile ist die Via Matteotti mit fast allen
Nobelmarken dieser Welt. Einen Besuch wert ist weiterhin die
Antica Barberia Maria
(anticabarberiasan remo.it), auch wenn der klassische Hot
Towel Wet Shave dort eher selten zur
Anwendung kommt. Traditionelles „Street
Food“
findet man in Bäckereien und „Sciamadde“
(ortstypische Frittier-Läden).
Sanremo wird auch „Blumenstadt“
genannt und ist für einen prächtigen Blumenmarkt bekannt; duftende
Nelken und Rosen in Hülle und Fülle werden dort feil geboten. Beim
Londoner Herrenfriseur Geo. F. Trumper hat man sich nicht
umsonst gerade von Sanremo zu dem (fast) gleichnamigen Duft „San
Remo“ inspirieren lassen. Wörtlich heißt es: San Remo -
City of flowers, known for Riviera glamour, with sub-tropical
vegetation and surroundings. The fragrant air is a mixture of Palm
Trees, Cactuses, Carnations, Begonias and Roses. Our own San Remo
blend is a reminder of the winds that blow from the Alps over a
coastal outline, soft, subtle and intoxicating.
Der Strand des noblen Kurortes, der
direkt am ligurischen Meer liegt, ist vor allem in den Sommermonaten
gut besucht und lädt außerhalb der Urlaubssaison zu einem
ausgiebigen Spaziergang ein. Sehenswert ist weiterhin der
Botanische Garten Hanbury im Nachbarort Ventimiglia, der mit
der Bahn oder mit dem Oberleitungsbus gut zu erreichen ist. Heute
wird Sanremo in den Wintermonaten vor allem von Italienern
aus Turin und Mailand besucht. Nicht wenige von ihnen verbringen den
gesamten Winter hier, sofern sie es sich erlauben können. Daher
werden auch zahlreiche Langzeitquartiere zur Miete angeboten
(Infos unter turismoinliguria.it). Für den Snob stellt das Überwintern an der Riviera somit durchaus eine interessante Alternative zu den üblichen Winteraktivitäten dar.
Sonntag, 24. September 2017
Kommentar: Le Déclin de la Haute Cuisine
Die Meldung kam überraschend, aber
nicht unerwartet: Sébastien Bras, Chefkoch des
Drei-Sterne-Gourmetrestaurants Le Suquet in Laguiole
(Auvergne), will kein Sterne-Koch mehr sein. Der damit
verbundene Druck wird ihm zu groß. Daher hat er um die Streichung
aus dem bekannten Gastronomieführer Guide Michelin
gebeten. Bras ist einer von lediglich 27 französischen Köchen, die
vom Guide Michelin mit der Bestnote ausgezeichnet wurden. Der
Fall weckt Erinnerungen an den 2003 verstorbenen Meisterkoch Bernard
Loiseau: Dieser hat sich angeblich deshalb erschossen, weil sein
Restaurant in der Bewertung des GaultMillau
abgerutscht war.
Vor allem sein bekannter Kollege Paul Bocuse erhob damals schwere
Vorwürfe gegen den GaultMillau
wegen Loiseaus Herabstufung in Frankreichs zweitwichtigstem
Restaurantführer.
Vorfälle wie dieser werfen ein
bezeichnendes Licht auf den Zustand der heutigen
Spitzengastronomie. So führt weiterhin z.B. die Vernetzung
der Spitzenköche untereinander immer häufiger dazu, dass sich die
Kreationen alle irgendwie ähneln und man gelegentlich die
Speisekarten zweier Renommierlokale kaum auseinander
halten kann. Auch die sog. Weinbegleitung, bei welcher zu
jedem Gang ein eigener Wein serviert wird und der Blick in die
Weinkarte daher überflüssig wird, leistet ihren Beitrag zum
Niedergang des gehobenen Speisens, denn spätestens nach dem vierten
Gang erinnert sich niemand mehr an den Wein zum ersten Gang. Gibt es
zwischendurch dann noch einen Likör oder Schnaps und vorneweg
natürlich einen Aperitif, dann herrscht ein alkoholisches
Durcheinander wie auf einer Oberstufenparty.
Der Snob ist daher gut beraten sich auf
das Wesentliche zu konzentrieren und von den immer exotischer
werdenden Kreationen der Haute Cuisine Abstand zu nehmen. Der
Weg in eine bodenständige Pommesbude ist da
eigentlich die naheliegende Wahl. Aber auch wer sich für eine
Pommesbude entscheidet, sollte seine Wahl sorgfältig treffen.
Behilflich sind dabei diverse Pommes- und Currywurstbuden-Führer
in Buchform. Wichtig ist, nicht einfach irgendeine Bude anzusteuern,
sondern möglichst einen alteingesessenen Traditionsbetrieb
der Haute Friture mit guter Reputation und stimmigem Angebot
auszuwählen. Nach erfolgter sorgfältiger Buden-Auswahl sollte der
Snob auf jeden Fall seine eigene Pommes-Gabel aus Metall
mitbringen. Das zeugt von einer gewissen Kultpflege und
übermittelt die Botschaft >>Ich meine es ernst!<<
Niemals sollte man die Pommes mit den Fingern essen.
Bietet die Pommesbude Sitzgelegenheiten, dann sollte man sie nutzen,
auch wenn man dabei gesehen wird. Als Snob mit sprichwörtlicher
Nonchalance und Sinn für Originalität kann man sich das
erlauben. Ein Snob nimmt sich schließlich die Zeit in Ruhe zu
speisen, auch an einer Pommesbude. Denn man genießt ja ein
Qualitätsprodukt der traditionellen Haute
Friture. Sollte der Einsatz eines Messers
erforderlich sein (z.B. bei einer begleitenden Brat- und
Siedewurst), dann nimmt der Snob sein Taschenmesser (ein
Westfälisches Adelsmesser natürlich) zur Hilfe.
Weitere Hinweise finden sich im Dossier In der
Pommesbude im Archiv des Snob-Blogs.
Dienstag, 12. September 2017
Bad Salzhausen im Wetteraukreis (Hessen)
Einst ein
Salzsiedeort, entwickelte sich Bad Salzhausen (heute ein Ortsteil von
Nidda; bad-salzhausen.de) zur Mitte des 19. Jahrhunderts zum Kurort
mit dem Schwerpunkt auf Solebädern und der Behandlung von
Atemwegserkrankungen. Das geruhsame, von Hektik und Betriebsamkeit
verschonte Heilbad liegt in der nördlichen, waldreichen Wetterau am
südlichen Rand des Vogelsberges und westlich von Nidda, an der
Eisenbahnlinie Friedberg (Hess) –
Nidda und ist von Frankfurt/M. aus (teilweise ohne Umsteigen)
gut zu erreichen. Sehenswert sind das Kurhaus von 1826 mit
einem der ältesten Kurparks Deutschlands (52 ha) und diverse andere
mit dem Kurbetrieb im Zusammenhang stehende Gebäude aus der selben
Epoche. In den Sommermonaten werden im Kurpark Kurkonzerte
abgehalten und von März bis Oktober findet in Bad Salzhausen
monatlich ein Bauernmarkt statt, auf dem landwirtschaftliche Produkte
aus der Region verkauft werden.
Dienstag, 5. September 2017
Reiseziel im Frühherbst: Rom
Als etwas ungewöhnliches Reiseziel im
Frühherbst könnte man in diesem Jahr mit dem Nachtzug ab
München (ein weiterer verkehrt ab Wien) nach Rom fahren, natürlich
im eigenen Schlafabteil mit Dusche und WC.
Rom ist, wie jede Stadt, teuer, aber es
gibt auch hier ein paar kostenfreie Angebote. Der Zutritt zu Pantheon
und Petersdom ist generell kostenlos. Jeweils am letzten Sonntag im
Monat zwischen 9 und 12:30 Uhr gewähren die Vatikanischen Museen und
die Sixtinische Kapelle freien Eintritt. Am ersten Sonntag jedes
Monats kommt man kostenlos in das Colosseum und in jedes andere
staatliche Museum, sowie jede staatliche archäologische
Sehenswürdigkeit. Eine schöne Parkanlage bietet der Garten der
Villa Borghese (die zugehörige Galerie Borghese ist ein
staatliches Museum und am ersten Sonntag des Monats ist auch dort der
Eintritt frei). Ebenfalls sehenswert ist der Park der Villa Doria
Pamphili mit seinen zahlreichen Brunnen und Wasserfällen. Vom 82
Meter hohen Gianicolo Hügel im Viertel Trastevere hat
man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Im Quartiere Coppedè
verstecken sich prunkvolle Paläste und bunte Gärten hinter einem
riesigen Torbogen. Und in den Sommermonaten finden auch immer wieder
kostenfreie Theateraufführungen auf öffentlichen Plätzen
statt.
Einkaufstipps für Rom gibt es zur
Genüge (sogar hier im Snob-Blog), aber auf jeden Fall einen Besuch
wert ist der Flagship Store von Original Toiletries, 530
Viale dei Colli
Portuensi, mit einer exklusiven Auswahl italienischer und
internationaler Pflegeprodukte für sie und ihn. Und neben den
üblichen Restaurants empfiehlt sich unbedingt ein Besuch bei Aroma
(aromarestaurant.it), im obersten Stockwerk des Hotels Palazzo
Manfredi
gelegen, von wo aus man einen unvergleichlichen Blick auf das
Colosseum hat.
Wer im übrigen die Teilnahme an einer
päpstlichen Audienz wünscht (jeden Mittwoch um 10:30 Uhr), sollte
sich rechtzeitig im Voraus bei der Präfektur des Päpstlichen Hauses
(vatican.va) anmelden.
Samstag, 2. September 2017
Der Frühherbst
Es wird sichtlich kühler und man
merkt, dass es auch schon früher dunkel wird. Jetzt ist, wie jedes
Jahr, die Zeit für Spaziergänge in einem herbstlich-bunten
Weinberg. Natürlich könnte man ebenso eine Thermalkur einschieben,
z.B. in Bad Häring oder Bad Zell (OÖ), oder eine Moorbehandlung im
niederösterreichischen Waldviertel durchführen. Wer stattdessen
lieber eine Thalassokur in der eigenen Badewanne einlegen möchte,
wird u.a. bei thalasso24.de fündig. Für den Herbstduft
„Alt-Innsbruck“ ist es noch ein wenig früh (man könnte
sich für den Übergang vielleicht mit einem englischen After Shave
behelfen), aber den Genuss des herbstlichen Haselnusslikörs
der Rockeskyller Brennerei (brennerei-eifel.de) sollte man bei
der aktuellen Wetterlage bereits in Erwägung ziehen. Da der
Herbst die ideale Zeit für die Lektüre von Biographien ist, könnte
man sich auch in diesem Herbst wieder selbigen zuwenden (wie wäre es
dieses Jahr z.B. mit wichtigen Persönlichkeiten der
Spät-Renaissance?). Als Begleitmusik wären Werke von Rachmaninoff
passend.
Dienstag, 29. August 2017
Ein Kurz-Besuch in Utrecht
Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten,
beherbergt die Stadt ein Museum mit mechanischen Musikinstrumenten
(Spieluhren, Pianolas, Orchestrions, Drehorgeln und großen
Jahrmarktsorgeln; museumspeelklok.nl). Das Museum befindet sich in
der Buurkerk, einem umgenutzten, gotischen Kirchenbau. Nur
wenige hundert Meter davon entfernt, in der Bakkerstraat 1, liegt
Utrechts angeblich beste Frituur Manneken Pis. Wer
genügend Zeit hat, könnte in Utrecht auch noch das
Eisenbahnmuseum besuchen (spoorwegmuseum.nl). Auf jeden
Fall einen Besuch wert ist der botanische Garten
(www.uu.nl/botanischetuinen). Kunstfreunde sollten die Kunsthandlung
Schoonheim & De Vink aufsuchen (Kgl. Niederl.
Hoflieferant; schoonheimendevink.nl). Etwas außerhalb von
Utrecht, im Nachbarort Vleuten, befindet sich die Metzgerei (und
Hoflieferant) Rodenburg (rodenburg. keurslager.nl). Zum
Einkaufen seien überdies Kaffee, frei verkäufliche Medikamente,
Alkopops und pfandfreie Getränke empfohlen. Utrecht ist
sowohl mit der Bahn als auch mit Fernbussen aus allen Richtungen gut
zu erreichen.
Sonntag, 27. August 2017
Salzburg für Snobs mit Budget
Die Heimatstadt Mozarts
hat auch Snobs einiges zu bieten. Besuchen sollte man u.a. das
Schloss Hellbrunn aus dem frühen 17. Jahrhundert, mit seinen
Wasserspielen und weitläufigen Parks (hellbrunn.at), und das Schloss
Mirabell mit seinen nicht weniger bedeutenden Gärten (mit
Palmenhaus) und dem Pegasusbrunnen. Da im Schloss Mirabell Teile
der Stadtverwaltung untergebracht sind, ist der Eintritt dort frei,
allerdings sind nicht alle Räume zugänglich (die Prunkstiege, der
Marmorsaal und die Schlosskapelle können jedoch fast immer
besichtigt werden).
Salzburg ist aber
auch ein recht gutes Einkaufsparadies. Südlich der Kernstadt, in
Grödig, befindet sich die Firma Grüll
Fischhandel, Österreichs einzige
Kaviarproduktion (gruell-salzburg.at). Etwas weiter östlich, fast an
der Grenze zu Bayern, liegt das Designer
Outlet Center Wals-Himmelreich,
u.a. mit Läden von Calvin
Klein, Daniel Hechter, Karl Lagerfeld und diversen
Jeansherstellern (mcarthurglen.com).
In der Salzburger Innenstadt gibt es neben den üblichen Geschäften
eine Hermès-Filiale
(Alter Markt 11). Und wenn man schon mal in Österreich ist, kann man
auch Kaffee und pfandfreie Getränke einkaufen.
Eigentlich mehr auf
Bartpflege als auf Nassrasuren eingestellt, ist „The
Barber“ in seiner Salzburger
Filiale (eine weitere existiert im Zillertal) unweit des Schlosses
Mirabell dennoch eine gute Adresse, auch wenn Snobs nicht unbedingt
die angestrebte Zielgruppe sind. Immerhin aber hat der Salon eine Bar
mit Chesterfield-Sofas (thebarber.at). Eine großartige
Aussicht über die Stadt hat man von der Terrasse des
Hotels Stein, jedoch ist diese derzeit wegen Renovierung geschlossen
(steinterrasse.at).
Alternativ besuche man das Café Sacher
Salzburg im Hotel
Sacher Salzburg in der Schwarzstraße,
direkt an der Salzach.
Wie jede Stadt, ist
auch Salzburg ein recht teures Pflaster, jedoch gibt es (außer dem
Besuch von Schloss Mirabell) einige kostenlose Angebote.
Überall in der Stadt
existieren kostenfreie WLAN-Hotspots. Im Sommer werden oft kostenlose
Open-Air-Kino-Vorführungen am malerischen Kapitelplatz
offeriert; teilweise sind es sogar Live-Übertragungen aus dem
nahen Festspielhaus. In der Stadtbibliothek kann man neben Büchern
gratis eBooks und digitale Tageszeitungen lesen. Radfahrer
leihen sich am Hanuschplatz ein fast kostenloses Salzburger
Citybike. Die
Einschreibgebühr beläuft sich lediglich auf einen Euro,
anschließend sind die Räder
für jeweils eine Stunde kostenlos nutzbar (die zweite Stunde kostet
einen Euro, die dritte zwei Euro). Gratis ist weiterhin die
Besichtigung der Flotte historischer Flugzeuge und
Rennautos des Red Bull-Gründers Dietrich Mateschitz im Hangar 7
(hangar-7.com). Weitere kostenfreie Ausstellungen bieten der
Salzburger Kunstverein und die Galerie Fotohof. Auch die Führungen
im Apotheker-Kräutergarten der Universität sind gratis
(uni-salzburg.at). Und wer Durst hat, kann diesen an insgesamt 23
kostenlosen Trinkwasserbrunnen stillen.
Salzburg ist
mit der Bahn via München sehr gut erreichbar. Am Hauptbahnhof
existiert eine ÖBB-Lounge (Zugang mit ÖBB 1. Klasse Ticket).
Freitag, 25. August 2017
Einkaufstipps für Knokke-Heist
Der gehobene, flämische Badeort hat
einige interessante Einkaufsmöglichkeiten zu bieten. Die Haute
Chocolaterie Pierre Marcolini (eu.marcolini.com) offeriert
allerfeinste Confiserie, Pralinen und Backwaren. In nichts nach steht
dem die De Maré Pâtisserie, wo tatsächlich noch echte
Handarbeit dominiert. Der beste Chocolatier Belgiens soll jedoch
Chocolatier M sein (chocolatier-m.be).
Gehobene Freizeitkleidung findet man
bei Artu Napoli (artunapoli.com), Lederwaren erhält man beim
belgischen Hoflieferanten Delvaux (delvaux.com). Edle Spirituosen und
Delikatessen (inklusive Kaviar) gibt es bei Happy
(happy-knokke.be). Viele Läden haben auch Sonntags geöffnet. Und
die besten Pommes Frites im Ort soll es in der Frituur De Ster
geben (frituurdester.be). Im übrigen ist Knokke-Heist weiterhin für
seine zahlreichen Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt, unter
diesen auch der „Sitzende Mann auf dem Wellenbrecher“
von Jean-Michel Folon, der zweimal täglich vom Meer überspült
wird.
Donnerstag, 17. August 2017
Der Londoner Skygarden
Einen Designerpreis wird das
Bürogebäude 20 Fenchurch Street (östlich der City of London)
sicher nicht gewinnen, aber in der obersten Etage, in rund 160 Metern
Höhe, befindet sich der höchste öffentlich zugängliche Park
Großbritanniens. Der Zutritt ist kostenfrei, aber es ist eine
Voranmeldung über die Webseite skygarden.london nötig (min.
drei Wochen vorher!), was zugegebenermaßen nicht gerade für
Exklusivität spricht. In den unteren Etagen gibt es neben Büros
auch diverse Gastronomiebetriebe. Tipp: Wer kein Ticket für den
Garten hat, reserviert einfach Plätze in einem der Restaurants und
genießt dort die Aussicht (für die Sky Pod Bar sind in der Regel
keine Reservierungen notwendig, aber leider gibt es im Winter
keine Heizung). Die Preise sind natürlich der Höhe des Gebäudes
angepasst, aber dafür ist die Aussicht unbezahlbar. Auch wenn der
Skygarden alles andere als exklusiv ist, herrscht (derzeit) immer
noch weniger Verkehr als am London Eye oder im Shard. Und preiswerter
ist es (derzeit) auch.
Montag, 14. August 2017
Mailand für Snobs mit Budget
Wie
in jeder Großstadt, kosten auch in Mailand die meisten
Sehenswürdigkeiten Geld. Gratisangebote gibt es nur
wenige. Eines davon ist das Castello Sforzesco. Dienstags ab 14 Uhr
und Mittwochs bis Sonntags ab 16:30 Uhr kann das im Parco
Sempione (der an sich schon einen Besuch wert ist) gelegene Castello
mit seinen Museen und dem bedeutenden Werk Michelangelos, der
Rondanini Pietà, gratis besichtigt werden (milanocastello.it).
Sehenswert ist in Mailand auch die Architektur des Einkaufszentrums
Galleria Vittorio Emanuele II (erbaut 1877), direkt neben dem
Mailänder Dom. Der Dom selbst ist natürlich auch einen Besuch wert,
allerdings kostet dieser inzwischen € 3. Nur die Kirche Santa Maria
Annunciata in Camposanto und das St. Stefano Baptisterium sind
kostenlos zugänglich (duomomilano.it). Snobs die Friedhöfe lieben,
sollten unbedingt den Cimitero Monumentale (nicht weit vom
Bahnhof Garibaldi) besuchen. Die Galleria Carla Sozzani (Corso Como,
10; galleriacarlasozzani.org), ebenfalls unweit des Bahnhofs
Garibaldi gelegen, bietet Foto-Kunst, vor allem solche aus dem
Bereich Mode-Fotografie. Für Snobs ist die Galerie allerdings nur
bedingt geeignet.
Wer
sich in Mailand mit einer Pizza stärken möchte, hat natürlich die
Qual der Wahl. Aus der Masse hebt sich die Pizzeria Tradizionale ab,
auch dadurch, dass sie in einer etwas heruntergekommenen Ecke im
Süden der Stadt liegt (Ripa di Porta Ticinese, 7). Dafür finden nur
wenige Touristen den Weg hierher. Als weitere, gute Adresse gilt die
Pizzeria Maruzzella
in der Piazza Guglielmo Oberdan, 3. Es wird gesagt, dass es das
12stündige Ziehenlassen des Teiges ist, welches der Maruzzella-Pizza
ein besonderes Aroma verleiht.
Eine
gute Nassrasur ist schwer zu bekommen, aber in Mailand gibt es
einige, wenige Barbiere, die ihr Handwerk wirklich beherrschen. Von
außen wirkt das Lokal etwas schäbig, aber wer den Tonsorclub
mit seinem 1930er-Jahre-Interieur besucht, wird nicht enttäuscht
werden (tonsorclub.com). Ähnliches gilt für die Antica Barbieria
Colla (anticabarbieriacolla.it), auch wenn diese fast schon zu
populär ist. Wer es moderner mag, ist beim Bullfrog Modern Electric
Barber richtig (bullfrogbarbershop.com; seit 2013).
Für
die Anreise nach Mailand bietet sich der ÖBB-Nightjet (Nachtzug) ab
München an. Alternativ wäre auch der Weg über die Schweiz möglich,
z.B. im Nachtzug Hamburg – Zürich und dann mit einem Tageszug
weiter nach Mailand (Fahrzeit Zürich – Mailand ca. 3-4 Std.).
Im
übrigen ist Mailand als Einkaufsparadies für Modebewusste bekannt.
Neben den Boutiquen der bekannten Designer (um die ein Snob einen
großen Bogen macht), wird die Stadt von mehreren Outletzentren
umringt, die meist von Buszubringern ab dem Foro Bonaparte angefahren
werden. Infos dazu findet man unter www.zaniviaggi.it.
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