Dienstag, 27. Oktober 2020

Maastricht unter Corona

Immer noch halten die Corona-Restriktionen die Welt in Atem, auch wenn die Krankenzahlen das Gegenteil verkünden. Der aktuelle Lockdown in den Niederlanden läuft in den nächsten Tagen aus und Reisen dorthin sollten dann wieder möglich sein. Wie wäre es also mit einem Einkaufstrip nach Maastricht?

Eine Her­mès Filiale gibt es in der Stationsstraat 43, die vom Bahnhof in westlicher Richtung zur Maas führt. Die eigent­liche Innenstadt liegt allerdings am jenseitigen Maasufer, welches man über die Sint Servaasbrug er­reicht. Fast auf dem Weg dorthin passiert man eine alteingesessene Institution, den Juwelier und Uhrenhändler Leon Martens in der Stationsstraat 39-41. Hier findet man noble Uhrenmarken, edlen Schmuck, Schreibgeräte und Accessoires.

Der Bookshop Dominicanen (boekhandeldominicanen.nl) in der Dominicanerkerkstraat 1 befindet sich in einer ehemaligen Kirche. Neben Büchern in niederländi­scher Sprache findet man auch solche auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Außerdem besitzt das Geschäft eine umfangreiche (Musik-) CD und DVD-Abteilung. Es gibt sogar eine kleine Kaffeebar (der Kaffee wird vom Hofleverancier Blanche Dael geliefert).

Shoes&Shirts (shoesandshirts.nl) in der Havenstraat 23 ist ein gehobener Herrenausstatter für Schuhe und Hemden im preislich oberen Bereich, mit einer kleinen Damenabteilung (Schuhe und Accessoires). Die Schuhmodelle sind modisch zeitlos und jederzeit tragbar, von den besten Schuh­machern gefertigt und von guter Qualität (versteht sich). Die Hemden stammen weitgehend aus hauseigener Fertigung. Dazu gibt es Gürtel, Socken, Einstecktücher, Lederwaren, Herrenpflege­produkte, Kopfbedeckungen und vieles mehr.

Die folgenden Maastrichter Firmen beliefern den niederländischen Königshof:  

Craft (Friseur), O.L. Vrou­we­plein 27 (craft.nl; seit 1889; Nass­ra­sur ca. € 30), 
Blanche Dael (Kaffee), Wolfstraat 28 (blanchedael.nl), 
Frissen Pieters Bloemensalon B.V. (Blumen), Stok­straat 49, 
Slagerij Wil­lems (Metzgerei), Brusselsestraat 37 & St. Maternusstraat 2a (slagerijwillems.nl), 
Maison Louis (Herren­mode), Stokstraat 41-45 (maisonlouis.nl) und 
Drankenshop Bams (Spirituosen & Getränke), Markt 9 (drankenshopbams.nl).

Darüber hinaus kann man in den Niederlanden günstig Kaffee, pfandfreie Getränke und frei ver­käuf­liche Medikamente, eventuell auch Bier und Alkopops einkaufen. Im Hbf. Maastricht befindet sich ein Albert Heijn Supermarkt, ein weiterer liegt im Schar­ner­weg 110 (ca. 750m östlich vom Hbf.). Einen Aldi findet man in Maas­nä­he im Plein 1992 Nr. 25 (ca. 850m vom Hbf.). Em­pfeh­lens­wert ist wei­ter­hin ein Besuch im Ein­kaufs­­zen­trum (niederl. Winkel­cen­trum) Noor­der­brug, ca. 1km nördlich vom Bahnhof (Busli­nien 7 & 9). Viele Geschäfte ha­ben auch Sonn­tags ge­öff­net. Im Hbf. werden Ge­päck­schließfä­cher für etwa € 4 of­fe­riert. Wenn die Zeit reicht, kann man noch einen Ab­­stecher zum De­sig­ner Outlet Center Maas­­mechelen (B) einschieben (Bus­­linie 45 ab Maastricht Hbf. etwa stünd­­lich, Fahr­zeit ca. 21min.).

 
Gastronomisch interessant sind die folgenden Frituren:
Reitz Friture Restaurant, Markt 75 (reitz.nl),
Cafetaria de Jeker, St. Pieter­straat 50 (cafetariadejeker.nl) und 
Friture Snackbar De Aw Brok, Cörvers­plein 4. 
Man könnte sein Mittagessen natürlich auch im Kruisherenrestaurant einnehmen, einem Teil des Kruisherenhotels, einem ehemaligen sakralen Gebäude (Kruisherengang 19/23; kruisherenhotel.nl). Die Preise entsprechen dort allerdings in etwa der Höhe des ehemaligen Kirchengebäudes.

In Maastricht kann man natürlich nicht nur einkaufen. Einen Besuch wert sind das Bonnefanten­museum mit großen Meistern aus dem 16. und 17. Jahr­hun­dert (Brue­ghel, Van Dyck, Rubens; bonnefanten.nl), der Steingarten Bèr Slangen (berslangen.nl), der Park De Heerenhof (heerenhof.nl), der Botanische Garten und die beiden Golf­plätze in Stadtnähe (internationalgolfmaastricht.com & golfenophetrijk.nl).

Maastricht ist verkehrstechnisch gut zu erreichen. Ab Aachen verkehrt ein Regionalzug. Wer mit dem Auto anreist, findet gratis Parkplätze am Hooge Kanaaldijk (linkes Maasufer süd­lich der Innenstadt) oder in der Voltastraat, (östlich des Hbf.) In den Niederlanden tanken lohnt sich übrigens nicht.

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Der „Gentlemen’s Circle“ in Berlin

Der Gentleman als konservatives Männlichkeitsideal erlebt derzeit eine Renaissance. In praxi äußert sich das u.a. an einem gesteigerten Interesse an klassischen Herrenprodukten, wie z.B. Maßanzüge und -schuhwerk, Luxusuhren, edle Getränke und Men`s Grooming, d.h. Haar-, Bart- und Körper­pflege. Das Angebot des Berliner Concept Stores „Gentlemen`s Circle“ zwischen „Unter den Linden“ und dem Gendarmenmarkt will dem gerecht werden und bietet daher alles von der Maß­kleidung bis zum Hot Towel Wet Shave (gentlemens-circle.com). Auch edle Getränke und kleine aber feine Speisen werden offeriert. Es gibt sogar einen Concierge-Service. Inoffizielles Vorbild ist das Londoner Bourdon House, ehemaliges Zuhause des Duke of Westminster und Flagship Store von Dunhill. eine der interessantesten Einrichtungen für moderne Gentlemen. Zwar sind Gentlemen nicht notwendigerweise auch Snobs (und Snobs nicht unbedingt auch Gentlemen), aber vielleicht findet sich im „Gentleman`s Circle“ ja doch etwas für den Snob brauchbares.

Samstag, 10. Oktober 2020

Salzburg zu Corona-Zeiten

Noch ist die Grenze zur Alpenrepublik offen, also sollte man hinfahren, solange es noch geht, denn die Heimatstadt Mozarts hat auch Snobs einiges zu bieten. Besuchen sollte man u.a. das Schloss Hellbrunn aus dem frühen 17. Jahrhundert, mit seinen Wasserspielen und weitläufigen Parks (hellbrunn.at), und das Schloss Mirabell mit seinen nicht weniger bedeutenden Gärten (mit Palmen­haus) und dem Pegasusbrunnen. Da im Schloss Mirabell Teile der Stadtverwaltung unter­gebracht sind, ist der Eintritt dort frei, allerdings sind nicht alle Räume zugänglich (die Prunkstiege, der Marmorsaal und die Schlosskapelle können jedoch fast immer besichtigt werden).

Salzburg ist aber auch ein recht gutes Einkaufsparadies. Südlich der Kernstadt, in Grödig, be­findet sich die Firma Grüll Fischhandel, Österreichs einzige Kaviarproduktion (gruell-salzburg.at). Etwas weiter östlich, fast an der Grenze zu Bayern, liegt das Designer Outlet Center Wals-Himmel­reich. In der Salzburger Innenstadt gibt es neben den üblichen Geschäften eine Hermès-Filiale (Alter Markt 11). Und wenn man schon mal in Österreich ist, kann man auch Kaffee und pfandfreie Getränke einkaufen.

Eigentlich mehr auf Bartpflege als auf Nassrasuren eingestellt, ist „The Barber“, unweit des Schlosses Mirabell dennoch eine gute Adresse, auch wenn Snobs nicht unbedingt die angestrebte Zielgruppe sind. Immerhin aber hat der Salon eine Bar mit Chester­field-Sofas (thebarber.at). Eine großartige Aussicht über die Stadt hat man von der Ter­ras­se des Hotels Stein (hotelstein.at). Auch besuche man das Café Sacher Salzburg im Hotel Sacher Salzburg in der Schwarzstraße, direkt an der Salzach.

Wie jede Stadt, ist auch Salzburg ein recht teures Pflaster, jedoch gibt es (außer dem Besuch von Schloss Mirabell) einige kostenlose An­ge­bo­te. Überall in der Stadt existieren kostenfreie WLAN-Hotspots und in der Stadtbibliothek kann man neben Büchern gratis eBooks und digitale Tages­zeitungen lesen. Rad­fahrer leihen sich am Hanuschplatz ein fast kostenloses Salzburger Citybike. Gratis ist immer noch die Besich­tigung der Flotte histo­rischer Flugzeuge und Rennautos des Red Bull-Gründers Dietrich Mateschitz im Hangar 7 (hangar-7.com). Weitere kostenfreie Ausstellungen bieten der Salzburger Kunstverein und die Galerie Fotohof. Auch die Führungen im Apotheker-Kräutergarten der Uni­versität sind gratis (uni-salzburg.at). Und wer Durst hat, kann diesen an insgesamt 23 kosten­losen Trinkwasserbrunnen stillen.

Salzburg ist mit der Bahn via München sehr gut erreichbar. Am Hauptbahnhof existiert eine ÖBB-Lounge (Zugang mit ÖBB 1. Klasse Ticket). Mit dem Auto erreicht man Salzburg gewöhnlich über die A8 ab München.

Montag, 5. Oktober 2020

Atemwegskur im Spätherbst

Die Corona-Panik hält die Welt in Atem und Reisen wird ein neues Abenteuer, muss man doch jederzeit damit rechnen einen Coronatest (auf eigene Kosten) machen zu müssen oder für bis zu zwei Wochen in Quarantäne zu landen. Dass der Virus immer noch nicht sicher nachweisbar ist und kaum jemand an ihm erkrankt, spielt dabei keine Rolle. Offenbar sind es die Politiker, die über die Bedrohungslage entscheiden, und nicht die Mediziner.

Man könnte folglich die Zeit bis zum nächsten Lockdown nutzen, um eine Atemwegskur in einem Heilstollen zu absolvieren (siehe zum Thema auch den Beitrag „Heilstollen für Snobs“). Prakti­scher­weise offerieren einige Heilstollen Pauschal­arrangements für Besucher: In Schmallenberg gibt es sechs Einfahrten für 99 Euro. Zimmer sind in der näheren Umgebung ab 310 Euro pro Woche zu haben (abela-heilstollen.info). Wer lieber ins thüringische Schmiedefeld fahren möchte, kann dort zwischen verschiedenen Arrangements wählen, z.B. drei Tage Kur im Heilstollen für 90 Euro plus Übernachtung in der Nähe ab 110 Euro (morassina.de).

Freitag, 2. Oktober 2020

Corona in Bonn

Die Coronamaßnahmen zehren auch an den Nerven eines Snobs, vor allem, weil von einer Pan­de­mie so gut wie nichts zu sehen ist. Nichtsdestotrotz kommt man kaum an den Reisebeschrän­kungen vorbei und ist daher gewillt selbst ungewöhnliche, aber erreichbare Reiseziele ins Auge zu fassen. Wie wäre es also mal mit Bonn? Die üblichen Sehenswürdigkeiten (Beethovenhaus, Münster, Poppelsdorfer Allee, Bundesviertel, div. Museen etc.) geben für Snobs nicht viel her. Vielleicht könnte man aber das Kunstmuseum, das Ägyptische Museum oder den Botanischen Garten besuchen.

Wer weiß wo er suchen muss, findet in Bonn ein paar erstaunlich gute Einkaufsmöglichkeiten. Die inhabergeführte Firma Feinkost Bauer im Ortsteil Poppelsdorf bietet seit 1981 ein umfang­reiches Sortiment an Delikatessen und internationalen Spezialitäten an (feinkost-bauer.de). Eine weitere gute Adresse ist Olaf & Olaf Delikatessen, ebenfalls in Poppelsdorf, an der Grenze zur Südstadt gelegen (olaf-olaf.de). Der Rasierer-Service Janßen in der Innenstadt ist die erste Adresse für Rasier­produkte, u.a. von Taylor of Old Bond Street, Proraso, Mühle und von Stahlwaren aus Solingen (elektro-rasierer.de). Nassrasuren und Bartpflege bietet Roberto am Stiftsplatz (barbiere-da-roberto.de). Selbst Maßkonfektionäre gibt es, u.a. Baron & Earl (baronandearl.com) und Kuhn (kuhn-masskonfektion.com). Und dann wäre da noch das Manufactum Warenhaus am Markt mit dem bekannten Sortiment.

Leider ist die Picknicksaison vorbei, aber ein herbsttauglicher Ausflug wäre die Fahrt mit der Stadt­bahn oder (noch bis Mitte Oktober) mit einem Fahrgastschiff nach Königswinter, mit der Drachenfelsbahn auf den Drachenfels und die Besichtigung von Schloss Drachenburg auf halber Höhe zum Gipfel. Eine beliebte Wande­rung wäre die vom Gipfel des Drachenfelses zum Milchhäuschen und zurück oder talwärts nach Königswinter. Man könnte übrigens sogar im Schloss Drachenburg wohnen.