Während man bei
Fluß-Kreuzfahrten noch diverse Sparmöglichkeiten nutzen kann, sind
Kreuzfahrten auf See recht kostspielig. Mag vielleicht der
Grundpreis bei der Buchung günstig erscheinen; die
zusätzlichen Ausgaben an Bord treiben die Gesamtkosten
schnell in die Höhe. Da wird zum Beispiel das Bordkonto
automatisch mit einer Servicegebühr belastet, die bis zu 15% vom
Reisepreis betragen kann. Warum das so ist, weiß
eigentlich niemand. Getränke werden separat berechnet oder
extra hinzugebucht, wobei man naturgemäß keine andere Möglichkeit
hat, als auf das Angebot an Bord
zurückzugreifen. Ebenso werden diverse Zusatzleistungen an
Bord und oft auch die Landausflüge extra in
Rechnung gestellt.
Manche Zusatzausgaben erschließen sich
erst nach mehrmaligem Hinschauen. Z.B. verlangen die meisten
Reedereien, dass Reisepässe den Stewards an Bord übergeben werden,
um die Einreise in den Anlaufhäfen zu erleichtern. Das
bedeutet, dass man einen Reisepass auch dann benötigt, wenn
sich das Schiff nur innerhalb des Schengen-Raumes bewegt. Für die
Ausstellung eines Reisepasses verlangen die Behörden
mittlerweile zwischen € 60 und € 92!
Beim Einchecken im Hafen gibt es
dann auch noch ähnlich schikanöse Sicherheitskontrollen wie an
Flughäfen. Wahrscheinlich wird es auch hier - wie an den
Flughäfen - nicht mehr lange dauern, bis man sich von diesen
Kontrollen freikaufen kann (siehe u.a. Fast Track Security
oder Fast Lane). Und
die im Regelfall weitgehend sinnfreie Seenotrettungsübung
soll nur am Rande erwähnt werden, läuft es im Ernstfall doch
meistens anders ab als geplant.
Weiterhin sind die meisten Kreuzfahrten
heutzutage regelrechte Massenveranstaltungen. Moderne Schiffe fassen
mehr als 6000 Passagiere, die bei Landgängen dann die Hafenstädte
überfluten. Der Sinn einer Kreuzfahrt ist (oder war), neben dem
Reiseerlebnis, der gesellschaftliche Kontakt und das Sehen und
Gesehenwerden. Ob man heutzutage jedoch bei einer derartigen
Massenkreuzfahrt die richtigen Leute trifft, mag bezweifelt
werden, vor allem, wenn sich auf den Schiffen ein eher
durchmischtes Publikum niedrigerer
Provenienz tummelt. Das Unterhaltungsprogramm weckt
ohnehin Assoziationen an einen Rummelplatz. Mit der Exklusivität
ist es unter solchen Umständen natürlich vorbei, was diese Reiseart
für Snobs automatisch unattraktiv macht.
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