Sonntag, 12. November 2017

Ein Besuch in Genf

Wer von dem ewigen Kampf gegen den (selbstgemachten) Terror in Brüssel und Paris die Nase voll hat, aber dennoch eine Stadt mit frankophoner Atmosphäre besuchen will, der sollte seine Auf­merk­samkeit auf Genf richten. Die Metropole am gleichnamigen See hat nämlich auch für Snobs einiges zu bieten.
Schon die geographische Lage mutet seltsam an, liegt die Stadt Genf doch praktisch mitten in Frank­reich und ist nur über einen ca. 15km breiten Korridor mit der übrigen Schweiz ver­bunden. Imposantestes Gebäude, an dem kein Besucher vorbei kommt, ist die reformierte Cathé­drale Saint-Pierre Genève hoch über dem südlichen Rand der Innenstadt gelegen (saintpierre-geneve.ch).Vom Kirch­turm aus (Eintritt SFr. 5) hat man einen beeindruckenden Rundblick über die ganze Stadt. Direkt neben dem (Haupt-)Bahnhof Cornavin befindet sich die sehenswerte, katholische Kirche Basilique Notre-Dame de Genève (ecr-ge.ch). Im Hafen nicht zu übersehen ist die bekannte Wasser­fontäne, der Jet d'Eau, das Wahrzeichen der Stadt. Weiterhin interessant sind die zahlreichen Museen, wobei die staatlichen Museen in aller Regel kostenlos zu besichtigen sind. Für die übrigen Museen erhält Rabatt, wer einen sog. Geneva Pass (geneva-pass.com) vorweisen kann. Für den Snob interessant sind vor allem das Maison de Rousseau et de la Littérature und das Museum Voltaire. Kostenlose Stadtführungen mit einheimischen Führern kann man über freewalk.ch buchen. Genf ist auch für seine Parks bekannt, darunter der Parc des Bastions bei der Universität, der Parc la Grange, etwas außerhalb der Innenstadt am südlichen Seeufer (gratis WLAN), und der Parc de la Perle du Lac, direkt am nördlichen Seeufer gelegen (gratis WLAN). Nördlich des Parks La Perle du Lac liegt der Botanische Garten mit einem Steingarten, dem Palmenhaus und einem kleinen Tierpark (ville-ge.ch/cjb).
Wichtigste Einkaufsstraße ist die rue du Rhône, unweit des südlichen Seeufers, mit allen bedeu­ten­den Nobelmarken und Luxusartikeln. Auch diverse Uhrenboutiquen und das Kaufhaus Globus (globus.ch) befinden sich hier. Nicht weit von der rue du Rhône, in der rue du Marché liegt das Kaufhaus Bongénie (bongenie-grieder.ch). Einen Besuch wert ist auch der Caran d'Ache Flagship Store an der Place du Bourg-de-Four. Unbedingt probieren sollte man überdies die Süßwaren in einer der zahlreichen Schokoladenmanufakturen, die man überall in der Stadt findet. Wer keinen Wohnsitz in der Schweiz hat, kann sich übrigens bei Einkäufen ab SFr. 300 die Mehrwertsteuer erstatten lassen.
Zur Fortbewegung kann man via geneveroule.ch zu bestimmten Zeiten Fahrräder ausleihen, wobei die ersten vier Stunden zumeist kostenfrei sind. Wer in Genf im Hotel etc. übernachtet, erhält dort die Geneva Transport Card, mit der der öffentliche Nahverkehr (einschließlich der Mouettes, der Linienboote auf dem See) gratis benutzt werden kann.
Preiswert speisen kann man u.a. in der Buvette der Bains des Pâquis gegenüber vom Jet d'Eau. Dort gibt es gewöhnlich einen Tagesteller für ca. SFr. 14. Weitere günstige Speisemöglichkeiten bieten die Restaurants in den Migros- und Coop-Supermärkten (gratis WLAN). Die Preise im Hotel Me­tro­pole sind zwar nicht so gestaltet, dass man unbedingt darin wohnen möchte, aber ein Besuch der Dach­bar beschert einem neue Aussichten auf die Stadt, auch wenn er etwas hochpreisig ist (metropole.ch). Seinen Durst kostenlos stillen kann man an zahlreichen, öffentlichen Trink­brunnen. Kostenlose WLAN-Hotspots existieren ebenfalls überall in der Stadt. Infos zu diesen und vielen anderen Themen findet man unter geneve.com.
Zum preisgünstigen Wohnen empfiehlt sich das City Hostel (cityhostel.ch). Ansonsten sucht man preiswerte Unterkünfte über die bekannten Buchungsportale oder bei bnb.ch. Die Anreise in die Schweiz kann sehr gut mit diversen Nachtzügen erfolgen (nightjet.com), u.a. aus Hamburg und Berlin bis Basel oder aus Wien bis Zürich und jeweils weiter mit einem Tageszug nach Genf (Reisezeit Zürich – Genf unter 3 Stunden).

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