Wasser auf der einen und Wein auf der
anderen Seite – so könnte man die geographische Lage der Stadt
Triest zwischen dem adriatischen Meer und dem Weinbaugebiet Carso
umschreiben. Bedeutsam ist natürlich der Hafen; einer der
wenigen Tiefwasserhäfen im Mittelmeer. Aber auch sonst hat die in
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie einstmals wichtigste
Hafenstadt an der oberen Adria einiges zu bieten.
Sehenswert
ist das Stadtzentrum mit den bekannten Gebäuden aus der 500jährigen
Habsburgerherrschaft und der k.u.k.-Zeit, v.a. an der
Piazza dell’Unità d’Italia (Regierungsgebäude,
Lloyd, Börse, Brunnen, Opernhaus etc.); weiterhin die
Altstadt, das römische Theater, die Kathedrale von San
Giusto (auch das Kastell), ebenso das unter der Kaiserin
Maria Theresia geplante Stadtviertel Borgo Teresiano
mit dem Canal Grande und diversen Kirchen. Das Viertel
beherbergt auch zahlreiche Läden und Geschäfte und auf der Piazza
Ponterosso findet regelmäßig ein regionaler
Bauernmarkt statt. Das unter Kaiser Joseph II. erbaute Borgo
Giuseppino wird u.a. von dem auf der Piazza Venezia
seit dem Jahr 2009 stehenden, neun Meter hohen Denkmal für
Erzherzog Maximilian von Österreich geprägt, welcher
dabei in Vizeadmiralsuniform über den Golf von
Triest Richtung Schloss Miramare und den Alpenbogen
blickt. Die zahlreichen Museen der Stadt verlangen in der Regel
Eintritt. Wenn möglich, sollte man eine Opernvorstellung
im Teatro Giuseppe Verdi
besuchen (teatroverdi-trieste.com).
Erwähnenswert sind
überdies das Grand
Hotel Duchi d’Aosta
und das Caffè degli Specchi,
beide an der Piazza dell’Unità d’Italia gelegen.
Ersteres ist das renommierteste Traditionshotel der Stadt und
wurde durch Besucher wie Giacomo Casanova berühmt, aber auch durch
Ray Charles oder Bob Dylan. Zweiteres befindet sich im Erdgeschoss
der Casa Stratti und gilt seit 1839 als das renommierteste
Kaffeehaus Triests, in dem schon Rainer Maria Rilke, Franz Kafka und
James Joyce verkehrten. Triest besitzt eine Kaffeehauskultur
nach wienerischem und venezianischem Vorbild. Bekannte
Lokale sind – neben dem Caffè
degli Specchi
- das Caffè Tommaseo (ältestes noch
betriebenes Kaffeehaus Triests) oder das Literatencafé Antico
Caffè San Marco. Eine kulinarische Besonderheit
der Region stellt die Jota Triestina (eine
eintopfartige Suppe) dar.
Auch in der
Umgebung Triests gibt es sehenswertes. Das in der Habsburgerzeit
erbaute Schloss Miramare, ca. fünf Kilometer
außerhalb der Stadt, liegt auf einer Felsenklippe der Bucht von
Grignano direkt am Meer, diente gelegentlich als
Filmkulisse ( z.B. in „Wartezimmer zum Jenseits“) und ist
heute ein Museum. Bekannt ist ebenfalls die Grotta
Gigante in Sgonico (grottagigante.it).
Erlebenswert ist weiterhin die meterspurige,
elektrifizierte Lokalbahnlinie Triest – Opicina, die auf
der Triester Piazza Oberdan ihren Anfang nimmt und
eine technische Besonderheit aufweist: Zwischen den Stationen
Piazza Scorcola und Vetta Scorcola werden 160
Höhenmeter (bei 26% Steigung) mit Hilfe einer Standseilbahn
überwunden. Jeweils in Fahrtrichtung gesehen, wird
der bergwärts fahrende Triebwagen an der Talstation vor
den unteren Wagen der Standseilbahn gestellt, der talwärts
fahrende an der Bergstation hinter den oberen
Standseilbahnwagen.
Eine besondere Attraktion in Triest ist
jedoch das milde Klima. Die Durchschnittstemperaturen der
Jahreszeiten liegen etwa bei 15°C im Frühling, 24°C im Sommer,
16°C im Herbst und 8°C im Winter, was laut Statistik eine
mittlere Jahrestemperatur von ungefähr 15.6°C ergibt. Die Sonne
scheint im Durchschnitt während 300 sonniger oder teilweise
sonniger Tage, mit insgesamt 2500 Sonnenstunden pro Jahr.
Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei ca. 940 mm und die
mittlere, relative Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 64%. Vor allem
im Sommer weht oft ein leichter Wind vom Meer in Richtung Land,
der sog. Maestrale. Die mittlere Windstärke liegt
bei 7,0 km/h und windstill sind 42% des Jahres (d.h. ca. 200 Tage pro
Jahr). Im übrigen beträgt der Salzgehalt des Wassers in der oberen
Adria etwa 38 Promille.
Für die Anreise nutzt man
optimalerweise den Nachtzug von München oder den von Wien nach
Venedig bis Udine, ab dort geht es mit einem Tageszug nach Triest
(ca. 80km). Hotelzimmer bucht man am Besten über eines der bekannten
Portale, wie z.B. booking.com. Einen brauchbaren, aber leider nicht
ganz aktuellen Reiseführer findet man unter triest.biz. WLAN gibt es
u.a. bei McDonalds (Piazza Carlo Goldoni & Via Italo Svevo)
und Burger King (Viale XX Settembre, 25).
Nachträge
+ Die italienische Reederei Trieste Lines offeriert Fährverbindungen ab Triest nach Piran (Slowenien), Poreč, Rovinj und Pula (triestelines.it).
Nachträge
+ Die italienische Reederei Trieste Lines offeriert Fährverbindungen ab Triest nach Piran (Slowenien), Poreč, Rovinj und Pula (triestelines.it).
+ Outlet-Shopping im Noventa di Piave
Designer Outlet (Via Marco Polo 1, 30020 Noventa di Piave) etwa 130km
westlich von Triest. Infos unter: outlets.mcarthurglen.com
+ Wer mit dem Auto anreist, könnte ab
Hamburg oder Düsseldorf den saisonalen Autozug nach Verona nehmen
(ab da ca. 280km bis Triest). Weitere Autozüge verkehren bis zum ca.
180km entfernten Villach. Wegen der hohen Benzin- und Dieselpreise in
Italien empfiehlt sich ein kurzer Tanktrip in das benachbarte
Slowenien. An den größeren Grenzübergängen befinden sich
Tankstellen und Grenzsupermärkte.
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