Freitag, 16. Februar 2018

Die kroatische Adria für Snobs

Die Halbinsel Istrien gehört heute mehrheitlich zu Kroatien; nur der nördliche Teil ist slowenisches Ter­ri­torium. Die Halbinsel besteht geologisch aus Kalkgestein, weshalb man so gut wie keine Sand­strän­de vorfindet. Im Landesinneren wird Weinbau betrieben; die auf einem Berg gelegene, sehens­werte Ortschaft Motovun ist - neben dem Weinbau - für ihre Trüffelfunde bekannt. Nicht weit davon be­findet sich in der Stadt Istarske Toplice (istarske-toplice.hr) eine beliebte Mineralquelle. Erste Amts­sprache ist Kroatisch, aber vor allem an der West­küste, zur Adria hin, wird immer noch sehr viel Italienisch ge­sprochen.
Für die Anreise sehr gut geeignet ist der Nachtzug München – Rijeka, der u.a. in Opatija hält (über Salzburg und Villach; ein weiterer Nachtzug verkehrt ab Budapest). Die Orte an der Westküste der Halbinsel erreicht man am Besten mit dem Fährschiff ab Venedig (auch die Lagunenstadt ist mit einem Nachtzug ab München zu erreichen). WLAN gibt es u.a. in den Filialen von McDonalds in Rijeka und Pula (sehenswertes römisches Amphitheater). Eine Unterkunft bucht man am besten über eines der bekannten Buchungsportale (z.B. booking.com). Viele Hotels offerieren WLAN (Wifi). Die interessantesten Ferienorte:
Poreč (ital. Parenzo) ist eine Kleinstadt mit ca. 17.000 Einwohnern und bildet das touristische Zen­trum an der Westküste Istriens. Aus der k.u.k.-Zeit stammt das Hotel Riviera (gebaut 1907), das heute als Grand Hotel Palazzo bekannt ist (hotel-palazzo.hr). Wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Euphrasius Basilika und die mittelalterliche Altstadt. Die Anreise kann sehr gut mit dem Fährschiff ab Venedig erfolgen (mit Atlas Kompas) und dauert etwa drei Stunden.
Rovinj (ital. Rovigno; rovinj-tourism.com) ist eine Kleinstadt mit etwas mehr als 14.000 Ein­woh­nern an der Adriaküste der kroatischen Halbinsel. Etwa 11% der Bevölkerung sprechen italie­nisch. Se­hens­wert sind vor allem die Altstadt, die Kirche der Heiligen Euphemia, der Uhrturm und das Fran­zis­kanerkloster. Außerdem gibt es zwei Heimatmuseen und zahlreiche Strände. Im nahe­gelege­nen Limski-Kanal, einem Meeresarm, werden Austern und Muscheln gezüchtet. Die Anreise kann u.a. mit dem Fährschiff ab Venedig erfolgen (mit Venezia Lines oder Atlas Kompas); die Überfahrt dauert etwa drei Stunden.
Opatija (ital. Abbazia) gilt als einer der ältesten Fremdenverkehrsorte Istriens. Vor allem die Ju­gend­stil-Architek­tur aus der k.u.k.-Zeit macht den Ort an der Kvarner Bucht zum vielleicht mon­dän­sten Seebad der sog. österreichischen Riviera, mit zahlreichen Parks und einer vornehmen Ufer­promenade, in wel­chem die österreichi­sche Hocharistokratie und sogar das deutsche und das öster­rei­chische Kaiser­haus ver­kehrten. Für die Anreise bietet sich der Nachtzug ab München an, der in Opatija einen Zwi­schen­halt einlegt.
Lovran, Luftkurort und Seebad mit mittelalterlichem Stadtkern, sieben Kilometer südlich von Opa­tija ge­legen, war vor allem in der k.u.k.-Zeit ein beliebtes Seebad, wovon auch heute noch die Ufer­pro­menade zeugt (tz-lovran.hr). Die Umgebung ist sehr waldreich und die Strände sind meistens aus Kies. Für die Anreise empfiehlt sich der Nachtzug bis zum Bahnhof Opatija und ab dort weiter mit dem Taxi (ca. 11km).
Noch ein Hinweis: Der Schaumweinnachschub dürfte im Weinanbaugebiet Istrien kein Problem dar­stellen, aber si­cher­heitshalber sollte man ein kleines Reise­tee­set, eine Packung Darjeeling oder Chá Gorreana und einen elektrischen Was­ser­kocher im Ge­päck haben (Steckdosen und Strom­span­nung sind kom­pa­ti­bel).

Nachtrag: Die italienische Reederei Trieste Lines offeriert Fährverbindungen ab Triest nach Piran (Slowenien), Poreč, Rovinj und Pula (triestelines.it).

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