Nicht nur bei Snobs sind Kreuzfahrten
in die norwegischen Fjorde beliebt. Und auf dem Sonnendeck, auf
einer Chaiselongue aus Teakholz liegend und mit Blick auf die
wildromantischen Fjord-Schluchten, lesen sich philosophische
Werke von Nietzsche, Schopenhauer oder Spinoza tatsächlich nochmal
so gut. Leider ist Norwegen jedoch ein recht teures Reiseland.
Wer zum Beispiel mit den Schiffen der bekannten Hurtigrut(en)
zum Nordkap fährt, muss mit einen Grundpreis von bis zu €2000
pro Person rechnen. Eine preisgünstigere Lösung wäre
eine Mini-Kreuzfahrt von Hirtshals (DK) nach Bergen (N) mit einem
Fährschiff der Fjord Line (fjordline.com). Der Preis für die
Schiffspassage dürfte – je nach Saison und Auslastung –
etwa bei €300 pro Person liegen (Fußpassagier mit
Kabine, aber ohne Auto). Auf die Mitnahme eines Autos
sollte man verzichten, da in Norwegen viele Straßen (vor
allem rund um Bergen) mautpflichtig sind. Pro Übernachtung
an Land sollte man ca. €30-40 pro Person einkalkulieren.
Das Schiff verlässt den dänischen
Hafen Hirtshals abends um 20:00 Uhr, erreicht am nächsten Tag
zunächst Stavanger und setzt dann um 07:00 Uhr die Fahrt fort,
um gegen 12:30 Uhr in Bergen einzutreffen. Nach nur einer Stunde
Aufenthalt beginnt um 13:30 Uhr die Rückreise (Stavanger 20:00
Uhr, Ankunft in Hirtshals am nächsten Morgen um 08:00
Uhr). Wer also länger als eine Stunde in Bergen verweilen
möchte, der begibt sich nun in ein Hotel und verbringt dort
(zumindest) die nächsten zwei Nächte (man könnte
natürlich auf länger bleiben). Hotelzimmer in Bergen
bucht man am Besten über eines der bekannten Buchungsportale. Den
Nachmittag des Ankunftstages nutzt man für eine
Stadtbesichtigung der zweitgrößten Stadt
Norwegens (WLAN erhält man u.a. in den Filialen
von McDonalds und Burger King). Am darauffolgenden
Tag könnte man zum Beispiel einen Ausflug auf den Berg Ulriken
machen (es fährt eine Seilbahn hinauf), die Aussicht auf
die Stadt genießen und durch die nordische Karstlandschaft des
Bergmassivs spazieren. Oder man entschließt sich zu
einer Bahn- und Bootstour mit Norway Active (norwayactive.no)
durch die Fjorde. Am nächsten Tag besteigt man wieder das
Fährschiff und ist nach einem Zwischenhalt in Stavanger
und einer Übernachtung an Bord zurück in Hirtshals.
Die Anreise
nach Hirtshals erfolgt ab Hamburg mit der Bahn. Eine günstige
Verbindung wäre ab Hamburg um 10:53 Uhr; und mit zweimal
umsteigen erreicht man den Bahnhof Hirtshals gegen 18:23 Uhr. Um
18:30 Uhr fährt ein Zubringerbus zum Fährhafen der Fjord Line
(eine Fahrt kostet DKK 30, Kreditkarten werden akzeptiert).
In umgekehrter Richtung existiert ebenfalls ein Buszubringer von
der Fähre zum Bahnhof und nach ca. siebeneinhalb Stunden Bahnfahrt
(mit zweimal umsteigen) ist man wieder in Hamburg.
Sofern man
keinen Wohnsitz in Norwegen, Dänemark, Finnland oder Schweden hat,
kann man sich bei Einkäufen die norwegische Mehrwertsteuer von 25%
(ermäßigte Sätze: 11% und 7%) ab einem Einkaufswert von NOK 315,-
(~ € 43,-/CHF 52,-; bei Lebensmitteln NOK 285,- ~ €
39,-/CHF 47,-) erstatten lassen. Das Prinzip funktioniert
folgendermaßen: Kaufen Sie den gewünschten Gegenstand und
fragen Sie beim Bezahlen nach einem Rückerstattungsformular
für die Mehrwertsteuer (engl. „tax
free form“, norw.
“skattefri
skjema“). Reichen Sie das abgestempelte
Formular bei einem Servicepartner von Global Blue oder
Premier Tax Free im Hafen von Bergen oder an Bord der Fähre ein.
Dort erhalten Sie die Erstattung der Mehrwertsteuer in bar,
auf Ihr Konto oder als Kreditkartengutschrift,
abzüglich einer Servicegebühr.
Zu beachten wäre noch, dass die
Schaumweinpreise in Norwegen geradezu unverschämt hoch sind und man
deshalb einen kleinen Vorrat von Zuhause mitbringen sollte. Zwar
werden an Bord der Fähren zollfreie Waren verkauft, jedoch
zu eher norwegischen Preisen (interessant sind
bestenfalls pfandfreie Getränkedosen oder
Süßwaren). Zollfrei ist die Einfuhr von maximal sechs
0.75-Liter-Flaschen Schaumwein, wenn man sonst keine
Spirituosen und keinen Tabak mitführt (bei der Einreise nach
Norwegen findet eine Pass- und Zollkontrolle statt).
Wer es besonders preiswert machen will, hat außerdem einen
Reisewasserkocher, ein Reiseteeservice und natürlich Tee im Gepäck,
sodass er nicht auf das Angebot an Bord der Fähre
oder auch an Land angewiesen ist (Steckdosen und Stromspannung
sind kompatibel). Um die Reisekosten niedrig zu halten kann es
ohnehin sinnvoll sein ein wenig Proviant und Getränke
mitzuführen.
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