London ist wegen der königlichen
Heirat des Thronfolgerbruders im Hochzeitsfieber. Ein Grund für
einen Snob London aktuell zu meiden, erst recht wenn er nicht zur Hochzeit
eingeladen ist (und wahrscheinlich sowieso nicht hingegangen wäre). Zum Glück gibt es aber ein Stück Britannien am
Mittelmeer: Malta. Von 1815 bis 1956 war die Insel britische Kolonie,
seither Republik und bis heute haben sich etliche britische
Gepflogenheiten erhalten. Es gibt sogar
einmal im Monat vor dem Militärmuseum einen Wachwechsel
(Changing of the Guard). Man findet auf der Inselgruppe
(fast) alles, was man aus London kennt, wenn auch eine Nummer kleiner.
Die historischen Sehenswürdigkeiten
der Inseln reichen von antiken Ausgrabungen bis zum ehemaligen
Großmeisterpalast des Malteserordens. Die Zahl der sehenswerten
Kirchen wird mit 365 angegeben (leider meist nur zu Gottesdiensten
geöffnet), dazu kommen 17 Museen, mehrere Theater und diverse Kinos.
Tea Rooms für den Nachmittagstee findet man an jeder Ecke und
auch sonst gibt es mehr als genügend gastronomische Angebote. In den
letzten Jahre haben erstaunlich viele Barber Shops neu
eröffnet und offerieren Hot Towel Wet Shaves nach Londoner
Standard (Antonio`s hat sogar einen Billardtisch für wartende
Kunden; antoniosbarber.com). Südlich der Hauptstadt Valletta
befinden sich eine Pferderennbahn und ein Golfplatz. Westlich
außerhalb der Stadt liegt der San Anton Gardens, ein kleiner
aber sehenswerter Landschaftsgarten. Natürlich kann man in Malta
auch die bekannten Wassersportarten betreiben. Einkaufsmöglichkeiten
bietet Valletta auch, allerdings nur wenige Luxusgeschäfte.
Die meisten davon befinden sich in der oberen Merchant`s Street und
den benachbarten Straßen. Der öffentliche Nahverkehr wird komplett
mit Bussen abgewickelt, sodass die Inseln über ein recht dichtes
Busnetz verfügen. Zwischen der Altstadt von Valletta und den
Ortsteilen Sliema und Senglea verkehren Personenfähren. Ab Cirkewwa
verkehren Autofähren auf die Inseln Gozo und Comino. Mehr
Informationen über Malta gibt es bei visitmalta.com. Hotelzimmer
bucht man am besten über die bekannten Buchungsportale.
Die Anreise kann nicht nur mit dem
Flugzeug, sondern auch mit der Fähre von Sizilien erfolgen. Mit der
Bahn gelangt man mit dem Nachtzug von München nach Rom und von
dort mit einem anderen Nachtzug nach Syrakus. Die Fähren nach Malta
starten im ca. 65km entfernten Pozzallo. Der Bahnhof Pozzallo liegt
etwa 5km vom Hafen entfernt (einige Fährgesellschaften bieten einen
Zubringerbus an). Wer mit dem Auto reisen möchte, nimmt am besten
einen saisonalen Autozug nach Verona (ab Hamburg, Düsseldorf, Wien)
und fährt dann zum Fährhafen Genua (ca. 300km). Von dort geht es
mit der Autofähre weiter nach Palermo. Bis zum Fährhafen Pozzallo
sind es dann nochmal ca. 300km. Benzin und Diesel sind in Italien
recht teuer, daher sollte man möglichst vor der italienischen Grenze und in Malta tanken.
Nachtrag
Wer auf dem Weg nach Malta in Rom Station macht, könnte sich hiermit die Zeit vertreiben: http://www.globalblue.com/destinations/italy/rome/best-italian-desserts-to-try-in-rome
Nachtrag
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