Sonntag, 12. Oktober 2025

Bad Grönenbach

Die Marktgemeinde ist als Kneippkurort staatlich anerkannt (was ein Snob ignoriert) und befindet sich zwischen den Städten Memmingen im Norden und Kempten im Süden (bad-groenenbach.de). Etwas östlich verläuft die A7. Eine Heilquelle existiert nicht. Der Kurpark (mit Kneipp-Becken und Boule-Bahn) befindet sich südöstlich der Innenstadt; an seinem Rand liegt ein Restaurant/Café (kurcafe.net), und die VAMED-Rehaklinik dahinter hat eine Cafeteria. Sehenswert sind im Ort das Hohe Schloss (Schlosspark mit Weiher unterhalb), das Untere Schloss, die sakralen Ortsgebäude und ein paar Wohn- und Bau­ern­häuser im Ortskern. Im Ortsteil Klevers besteht ein Kurheim und Wellness-Hotel-Resort mit zahl­reichen Anwendungsangeboten und einem Badesee (badclevers.de). Das Ho­tel Allgäu Resort (allgaeu-resort.de) im Hauptort verfügt über einen Wellnessbereich mit Schwimm­bad (kein Thermalwasser!), Whirlpool, Sauna, Massagen, Wannenbädern und Moor­packun­gen. Mas­sagen erhält man ebenfalls bei Liselotte Braun (liselotte-braun.de) oder Surin Thai-Wellness-Massage (surin-massage.de). Hotellerie, Gastronomie, Dienstleister und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind ausreichend vorhanden; es gibt mindestens drei Supermärkte (Netto und Edeka haben WLAN, der Fene­berg eine Heiße Theke), außer­dem eine Bücherei. Am Marktplatz besteht eine öffentliche Toi­lette. Gratis WLAN gibt es am Markt­platz und vor dem Post­saal. Der Bahnhof Bad Grönenbach liegt etwa 3km außer­halb des Hauptortes an der Strecke Memmingen - Kempten. Eine Bus­ver­bin­dung der Linie 931 zum Ort besteht nur zu gewissen Zeiten. Vom Bahnhof fahren Züge nach Ulm und Sonthofen. Des weiteren verkehrt der Bus Linie 965 von Memmingen ZOB über Klevers und Bad Grönenbach, Marktstraße zur VAMED-Rehaklinik, Bad Grönen­bach. Die Kur­taxe be­trägt €1 pro Tag und Person.

Dienstag, 7. Oktober 2025

Bad Endorf

Das Heilwasser welches die Chiemgau-Thermen füllt, ist ein Natriumchlorid-Hydro­gen­car­bo­nat-Wasser mit teilweise recht hohem Jodgehalt und bis zu 35°C (chiemgau-thermen.de). Heilanzeigen liegen vor bei Stress und Erkrankungen des Bewegungs­apparates. Das Innenbecken verfügt u.a. über Spru­del­liegen, Sprudelsitze und Massagedüsen. Ein Außenbecken mit Massage­düsen gibt es auch, außer­dem ein Sportbecken, einen Whirlpool, einen Strömungskanal und ein Kneipp-Becken. Dazu kommen eine Sauna, Ruhebereiche, Solarium, Salzgrotte, Wellness-Bereich, Massagen, Ther­men-Boutique, Gastronomie und ein Thermen-Hotel. Südlich der Thermen liegt der Kurpark mit einer Kneipp-Anlage, einer Kapelle und einer Orangerie. Sehenswert sind im Ort die Pfarrkirche St. Jako­bus und diverse historische Häuser entlang der Bahnhof­straße / Kirchplatz / Wasserburger Straße und am Wen­del­steinweg, außerorts die Seen und Schloss Hartmannsberg. Diverse Wander­wege tan­gieren den Ort, der von zahl­reichen Naturschutzgebieten umgeben ist. Hotellerie, Gastro­no­mie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind vorhanden (der Edeka hat WLAN); es gibt sogar ein (Pro­gramm-) Kino (marias-kino.de) und eine Theater­gesell­schaft. Vom Bahn­hof Bad En­dorf verkehren Züge nach München, Rosenheim und Salz­burg. Es hal­ten auch ein paar wenige Fern­ver­kehrs­züge. Auf der Zweigstrecke nach Obing wird ein Muse­ums­verkehr be­trie­ben. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Montag, 29. September 2025

Der Sinn von Kneippkuren

Die Kneipp-Therapie ist ein nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp benanntes Behand­lungs­verfahren, das Wasseranwendungen, Pflanzenwirkstoffe, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen umfasst. Im Dezember 2015 wurde das Kneippen von der BRD-Kultusministerkonferenz als Kulturform in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Zentrales Element sind Hydrotherapien mit kaltem (oder heißem) Wasser, vor allem das sog. Wassertreten, auch Kneippen ge­nannt. In zahlreichen Orten, insbesondere in Kneipp-Heilbädern, sind Kneipp-Anlagen in Form von Wassertretbecken eingerichtet worden, vor allem in Kurparks. Unter ge­wissen Umständen und nach Erfüllung eines Anforderungskatalogs ist es Ferienorten mit Kneipp-Kurbetrieb sogar mög­lich, den Titel „Bad“ zu erwerben, auch dann, wenn sie keine Heilquelle haben.

Das erste Problem bei der Kneipp-Therapie ist, dass eine Wirksamkeit nicht belegt ist. Es gibt leider keine zuverlässige Studie, die eine Heilwirkung bestätigen oder widerlegen könnte, weil prak­tisch alle bisher dazu ausgearbeiteten Studien fehlerhaft sind. Bestätigt ist nur, dass Kneipp­kuren ver­schie­dene Beschwerden lindern können.

Das zweite Problem besteht darin, dass die elementaren Bestandteile einer Kneippkur auch außer­halb eines Kuraufenthalts selbständig durchgeführt werden können, vor allem das Wassertreten. Man benötigt dazu nicht mehr als eine Badewanne oder einen Waschzuber. Alternativ kann man auch einen natürlichen Bach­lauf oder ein seichtes Seeufer aufsuchen. Es gibt also keinen Grund extra in ein Kneipp-Heil­bad zu fahren. Und exklusiv ist eine Kneippkur schon gar nicht. Das gilt schon deshalb, weil sie de facto nun mal überall und ortsunabhängig durchgeführt werden kann.

Das dritte Problem ist, dass die Möglichkeit für Ferienorte den Titel „Bad“ zu erwerben ohne eine Heilquelle be­sitzen zu müssen, auf lange Sicht zu einer Inflation von „Bädern“ ohne Quelle füh­ren wird. Es wird dann immer schwieriger für einen Snob werden, die Pseudo-Heilbäder von den rich­tigen Heil­bädern mit Quelle zu unter­scheiden.

Nichtsdestotrotz sollte ein Snob auf keinen Fall von der Direktive abweichen: Ein Heilbad ist ein Ort mit einer Heilquelle und Kurbetrieb. Alles andere sind Ferienorte. Egal, wie sie heißen mögen.

Sonntag, 21. September 2025

Kur- und Ferienorte für Snobs

Luftkurort, Heilklimatischer Kurort, Kneipp-Heilbad – die Liste der Qualitätsprädikate für Urlaubs­orte ist schier endlos. Für Snobs gibt es jedoch nur zwei Ferienortstypen: Sol­che mit Heil­quelle und Kurbetrieb und solche ohne. Siedlungen mit Heilquelle und Kurbetrieb sind Heilbäder. Alle anderen Ortschaften sind einfach nur Ferienorte. Anstelle einer Heil­quelle mag man vielleicht noch ein Heil­erde­vor­kom­men akzeptieren, wie z.B. bei Moor­heil­bädern, aber mehr geht nicht.

Adjektive, die einen snobtauglichen Urlaubsort (Heilbad oder Ferienort) charakterisieren, wären pitto­resk, authentisch und tra­ditionell, d.h. es sollte sich um eine malerische, alt­ehr­würdige Sied­lung mit ur­sprüng­licher Atmos­phäre und möglichst originaler Bau­substanz handeln (optimal wären traditio­nel­le Bauernarchitektur oder Belle Époque), die auf ihre Art etwas besonderes darstellt. An­sied­lun­gen mit einer Heilquelle sind eindeutig im Vorteil, denn Snobs lieben Heilbäder. Der ideale Ur­laubs­ort für einen Snob (mit oder ohne Bud­get) wäre demnach also ein Heilbad mit Thermalbad, in wel­chem er (oder sie) in einer rustikalen, authentischen und preiswerten Pension (mit WLAN) Quartier bezieht. Gibt es auch noch einen Golfplatz – um so besser.

In zahlreichen Heilbädern und Ferienorten werden - meist in Hotels – Wellness-Leistungen ange­bo­ten, für die sich neuerdings der Begriff „Spa(-Bereich)“ eingebürgert hat. Gemeint sind damit sol­che Kur- und Körper­an­wen­dungen und -einrichtungen, die nicht an eine Heilquelle gebunden sind und ortsunabhängig erbracht werden kön­nen. Dazu gehören ein (Hotel-) Schwimmbad mit gewöhn­lichem (Leitungs-) Wasser, Sauna, Massagen, Well­ness- und Kosmetikbehandlungen. Manchmal gibt es zu­sätz­lich einen Fitness­raum, Wan­nen­bäder, einen Whirl­pool oder eine Infrarotkabine, sel­tener auch eine Salz­grotte.

Snobs vermeiden Orte und Plätze, an denen man gemeinsam transpiriert, also u.a. Saunen und Fit­ness­räume. Ein gewöhnliches Schwimmbad besitzt keine Heilwirkung, weshalb ein Snob dieses nur aufsucht, wenn er einfach nur schwimmen möchte. In diesem Falle ist ein Hotelschwimmbad natür­lich besser, als ein öffentliches Bad. Well­ness- und Kosmetik­behandlungen sind ebenfalls etwas, wo­rum Snobs einen großen Bogen machen, denn wer – außer Schicki-Mickis - braucht schon Ho­nig-Peelings, Kokos-Minze-Ganzkörperpackungen oder Kleopatra-Wannenbäder? Was bleibt sind klassische Massagen und der Whirlpool. Diese könnte man eventuell um medizinische Körper­pfle­ge ergänzen, wie z.B. Fußpflege, die allerdings nicht so häufig angeboten wird. Auch die Nutzung einer Infrarotkabine oder Salzgrotte aus medizinischen Gründen ist akzeptabel.

Übrigens ist es egal, ob ein Heilbad als Kurbad, Kurort oder sonstwie bezeichnet wird. Analog gilt das für Ferienorte, die Fremdenverkehrsorte, Fremdenverkehrsgemeinden, Urlaubsorte oder wie auch immer genannt werden. Wichtig ist immer die Unter­scheidung, ob der Ort eine Heilquelle mit Kur­betrieb hat oder nicht.

Samstag, 13. September 2025

Der Heilstollen im sauerländischen Marsberg

Der Stollen (seelenoase-obermarsberg.de) ist ein Teil des Besucherbergwerks Kilianstollen (kilianstollen.de). Seine (Wieder-) Eröffnung im Jahre 2013 geht auf die Privatinitiative seiner Be­trei­berin zurück. Geboten werden Atemtherapie, Klangkonzerte, Meditationen, Autogenes Training und Gesundheitsprävention. Gekurt werden vor allem Atemwegserkrankungen, aber auch Stress­be­wäl­tigung und Entspannung. Bei einer Lufttemperatur von ca. 10°C und einer relativen Luft­feuch­tig­keit von 98% ist die Atemluft nahezu staub- und allergenfrei. Neben dem Stollen befindet sich die LWL-Klinik, die in Haus 07 ein öffentlich zugängliches Café hat. Direkt vor der Tür des Stol­lens liegt die Bushaltestelle Marsberg, Mühlenstraße. Die Linie 495 fährt stündlich und die Linie 497 spora­disch zum Bahnhof Marsberg. Von dort fahren Züge nach Meschede (über Brilon-Wald und Ols­berg) und Warburg (Westf.). Es gibt auch Busverbindungen nach Brilon, Bad Arolsen und inner­halb des Ortes. Sehens­wert sind in Marsberg die zahlreichen sakralen Bauten und der ehema­li­ge Klosterbereich, diverse Fachwerkhäuser und das Rathaus, sowie in der Umgebung u.a. der Bil­stein­turm, die Kalk­höhle und der Hagedorn (tourismus-marsberg.de). Die Hotellerie ist eher dürftig aufgestellt, aber Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. In Bahn­hofs­nähe liegen mehrere Supermärkte (der Rewe hat WLAN und eine Heiße Theke). Eine Kur­taxe wird derzeit nicht erhoben.

Sonntag, 7. September 2025

Das Nass-Bad in Arnsberg-Bruchhausen

Die sauerländische Stadt Arnsberg besitzt im Ortsteil Bruchhausen die einzige Ther­mal­sole­quelle im Sauer­land. Die Legende besagt, dass die Stadtwerke nach Erdwärme bohrten und dabei in einer Tiefe von lediglich 600 Metern auf hochwertige Thermalsole stießen. Und dies auch noch in un­mit­tel­barer Nähe des Neuen Frei­zeit­bades NASS (nass-arnsberg.de). Sowohl das 35m² große Sole­becken im Saunagarten als auch das Becken im Außenbereich des Bades werden mit der Thermal­sole gespeist. Die übrigen Becken enthalten normales (Leitungs-) Wasser. Ein Teil der Thermalsole wird für die Saline im Außen­be­reich verwendet. Ansonsten gibt es eine Sauna, Fitnessbereich, Mas­sa­gen, Wellness und Gastrono­mie. Das Bad steht in Bruchhausen ca. 6km vom Haupt­ort Arnsberg entfernt. Sehenswert sind in Bruchhausen die Kapelle Rodentelgen aus dem 15. Jahrhundert und die Pfarr­kirche St. Maria Magdalena und Lucia. Etwa 750 Meter vom Bad entfernt, am anderen Ende des Soleparks, steht ein Kaufland Super­markt (WLAN, Toiletten, Bistro, Kaffeeautomat). Das Bad hat eine eigene Bus­hal­te­stelle (Hüsten, Freizeit­bad Naas; sic!) der Linie C1. Die un­mittel­bare Um­ge­bung des Ba­des weist den Charakter eines Ge­wer­be­ge­bietes auf. Von den Bahnhöfen Arns­berg und Ne­heim-Hü­sten fahren Züge nach Winterberg (Westf.), Warburg (Westf.), Dortmund und Ha­gen, sowie Busse in die nähere Umgebung. Ab dem Bahnhof Neheim-Hüsten fährt die Linie C1 die ca. 3km lange Strecke zum Freizeitbad. Eine Kur­taxe wird derzeit nicht erhoben.

Dienstag, 2. September 2025

Das Sauerland für Snobs: Winterberg

Der Wintersportort (skiliftkarussell.de) ist Heilklimatischer Kurort (was ein Snob wie gehabt igno­riert), befin­det sich auf 670 Höhen­metern im sauerländischen Rot­haar­gebirge und ist für sein raues Klima be­kannt. Nordwestlich der Altstadt liegt der Helle­park mit mehreren Wasser­tret­becken, im Nord­osten der Aktiv- und Vitalpark mit einem Musik­pavillon, Restaurant und Mini­golf. An seinem Rand be­fin­det sich im Hotel Oversum das städtische Schwimm­bad (kein Thermalwasser!). Das Ho­tel ist nicht nur für seine futuristische Gestaltung be­kannt, es bietet - neben dem in städti­schem Be­sitz be­find­li­chen Schwimmbad – eine Sauna, Fit­ness­raum, Massagen, Yoga, Wannenbäder und Well­ness (oversum-vitalresort.de). Auch das Avital Re­sort hat einen Spa-Bereich mit einem klei­nen Pool, Sau­na, Schwallduschen, Fitnessraum und Mas­sa­gen (avital-resort.com). Im Hotel „Der Bra­banter“ gibt es eine Sauna, Massagen, Wellness- und Kosmetikbehandlungen (brabanter.de). Und das Hotel Nuh­ne­tal (hotel-nuhnetal.de) hat ein Schwimm­bad (kein Thermalwasser!), Sauna, Massa­gen, Wellness- und Kos­metik­behandlungen im Programm. Massagen erhält man auch bei der Phy­sio­the­ra­pie Winter­berg (physiotherapie-winterberg.de). Sehenswert sind im Ort die St.-Jakobus-Kirche, die Fach­werk­häu­ser der Altstadt, die St.-Georg-Schanze (mit Panoramarestaurant) und die evangeli­sche Kirche. In der Umgebung werden die Ruhrquelle und der Kahle Asten (841m) gerne besucht. Ho­tel­lerie, Ga­stro­nomie und Einkaufsmöglichkeiten sind im Ort ausreichend vor­han­den. Es gibt außer­dem ein Kino (filmtheater-winterberg.de) und der McDonalds am nördlichen Orts­ausgang bietet WLAN. Vom Bahnhof Winterberg (Westf.) fahren Züge der Linie RE57 auf der Route Winterberg – Bigge (Olsberg) – Neheim-Hüsten – Dortmund und Busse in die nähere Um­gebung. Die Kur­taxe be­trägt €3 pro Tag und Person (winterberg.de).

Dienstag, 26. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Willingen (Upland)

Der Wintersportort im Hochsauerland ist Heilklimatischer Kurort und Kneipp-Heilbad (was ein Snob ignoriert) und un­mittelbarer Nachbarort von Olsberg, liegt jedoch in Hessen (willingen.de). Das Skigebiet Willingen bietet 17 Kilo­meter Pisten, mehrere Seilbahnen und Lifte, Skischulen, Eis­sport­halle, Rodelhänge, kostenlose Park­plätze und alles was man sonst noch für den Wintersport braucht (skigebiet-willingen.de). Überdies besitzt Willingen eine gewisse Tradition als Sommer­frische (seit 1895; freizeitwelt-willingen.de).

Das neue Freizeitbad „Lagunen-Erlebnisbad“ befindet sich noch im Bau. Nach seiner Fertigstellung wird es über eine Badelandschaft mit Natur-Solewasser, Whirlpool, Sauna, Wellnessbereich, Gra­dier­werk und Gastronomie verfügen (kurbetrieb-willingen.de). Zahlreiche Willinger Hotels haben einen Spa-Bereich, allerdings sind die Schwimmbecken nur mit gewöhnlichem (Leitungs-) Wasser gefüllt und nicht mit Thermal­wasser. Die Liste erhebt keinen An­spruch auf Vollständigkeit.

  • Das Sporthotel Göbel hat einen Spa-Bereich mit Schwimmbad, Sauna, Infra­rot­kabine, Schwall­dusche und Whirlpool (hotel-goebel.de).

  • Das Hotel Bürgerstuben bietet einen Spa-Bereich mit Schwimmbad, Salzgrotte, Massagen, Wannen­bädern, Wellness- und Kos­metik­behandlungen (buergerstuben.com).

  • Das Hotel Hochsauerland 2010 offeriert Schwimmbad, Sauna, Wellnessbereich, Infrarot­kabine, Fit­ness­raum, Kosmetikbehandlungen, Wannenbäder, Massagen und Physiotherapie (hochsauerland2010.de).

  • Rüters Parkhotel bietet Schwimmbad, Sauna, Whirlpool, Wannenbäder, Massagen und Kos­metik­behandlungen (parkhotel-willingen.de).

  • Die Vitalis Pension offeriert Wannenbäder, Massagen und Kosmetikbehandlungen (vitalis-willingen.de).

  • Das Hotel Central hat ein Schwimmbad, Sauna, Infrarotkabine, Ruhebereich, Massa­gen und Kosmetikbehandlungen im Angebot (hotel-central-willingen.de).

  • Das Hotel Magdalenenhof besitzt ein Schwimmbad, eine Sauna und eine Infrarotkabine, und ist außerdem hundefreundlich (magdalenenhof-willingen.de).

  • Das Hotel zum Hohen Eimberg bietet Schwimmbad, Sauna, Salzsteinkabine und Infrarot­kabine, auf Bestellung auch Massagen, individuelle Bäder und Packungen (eimberg.de).

  • Das Hotel Sonnenpark offeriert Schwimmbad, Sauna, Massagen, Fitnessraum, Kosmetik- und Wellnessbehandlungen (sonnenpark.de).

  • Das Romantik Hotel Stryckhaus hat ein Schwimmbad, Whirlpool, Sauna, Fitnessraum, Kos­metik- und Wellnessbehandlungen im Programm (goebel-hotels.com).

  • Das Waldhotel besitzt ein Schwimmbad, Sauna, Massagen, Kosmetik- und Wellnessbereich (waldhotel-willingen.de).

Massagen erhält man auch bei Therapieplus (therapieplus-willingen.de). Es existiert überdies ein Kur­garten mit einem Teich und einer kleinen Ver­an­stal­tungs­halle.

Im übrigen spielt der Wan­der­tourismus auf dem Uplandsteig eine wichtige Rol­le. Es gibt zu­dem ein Wildgehege und einen Märchenwald für Kinder. Sehenswert sind im Hauptort das Besu­cher­berg­werk und der Eisenbahnviadukt; weitere Attraktionen findet man in den Ortsteilen, u.a. die Mühlen­kopf­schanze. Gastronomie und Hotellerie sind aus­reichend vorhanden (der Willin­ger Imbiss ist einen Besuch wert), aber die Ein­kaufs­mög­lich­keiten könnten besser sein. Es gibt immerhin zwei Super­märk­te und ein paar kleinere Geschäfte. Der Rewe hat WLAN und eine Heiße Theke. Und die Flei­scherei Gomille bietet ein Mittagsgericht (fleischerei-gomille.de). Probieren sollte man die „Haber­meg­ger“, eine heimi­sche Schweinemettwurst. Vom Bahnhof Willingen fahren Züge nach Meschede und Bestwig und Busse nach Brilon-Wald und andere Orte der Umgebung. Die Kur­taxe be­trägt €3 pro Tag und Person.

Sonntag, 17. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Olsberg

Die Nachbarstadt von Brilon ist seit 2016 Kneipp-Heilbad (was ein Snob nicht weiter beachtet) und liegt im oberen Ruhrtal, am Rande des Rothaargebirges (tourismus-brilon-olsberg.de). Ihre Vergan­gen­heit als Ort der Eisenerzverhüttung hat sie lange hinter sich gelassen. Die Sauerlandtherme „AquaOlsberg“ definiert sich zwar als Freizeitbad, hat jedoch zwei Becken, die mit Sole gefüllt sind (aquaolsberg.de). Eine Sauna und ein Bistro gibt es auch. Das Parkhotel Olsberg (parkhotel-olsberg.de) beim Kneipp-Erlebnis­park verfügt über einen Spa-Bereich und bietet neben einem Schwimm­bad (kein Ther­mal­wasser!) auch Sauna, Massagen und Wellness-Behandlungen an. Die Kurpark Villa, direkt am Kurpark gelegen, besitzt einen Spa-Bereich, mit Sauna, Infrarotkabine, Du­schen, Ruhebereich, Wellness, Kosmetik und Massagen (kurparkvilla.info). Beide Parks offerie­ren mehrere Kneipp-Becken und einen Kinderspielplatz. Im Kneipp-Erlebnispark gibt es eine Boule-Bahn.

Sehenswert sind im Hauptort das Kropff’sches Haus (ehem. Gewerkenhaus), die alte Apotheke, ein paar Fachwerk- und Schiefergebäude, die beiden Kirchen und der Ruhr­stau­see. In der Umgebung gibt es zahlreiche Kirchen, Schlösser, Ortsmuseen und Besucherbergwerke. Sehenswert sind im Ortsteil Bruchhausen die Bruchhausener Steine, eine aus vier Steinen bestehende Felsformation auf dem Istenberg im Rot­haar­gebirge. Um die Steine herum wurden Reste einer germanischen Wallburg gefunden. Der Feld­stein kann bestiegen werden; auf ihm befindet sich ein Gipfel­kreuz. Der Zutritt ist kosten­pflich­tig (bruchhauser-steine.de). Im übrigen ist Olsberg von nicht weniger als 46 Natur­schutz­gebieten und 39 geschützten Land­schafts­bestand­teilen umgeben. Gastro­nomie, Hotellerie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind genügend vorhanden. Der Hit bietet eine Kundentoilette, der Netto WLAN und der Rewe WLAN und eine Heiße Theke.

Vom Bahnhof Olsberg fahren Züge nach Hagen, Warburg (Westf.), Dortmund und Brilon und Busse in die Orte der Umgebung. Etwa 250 Meter vom Bahnhofe entfernt liegt der besuchenswerte Schnell-Imbiss. Kosten­frei parken kann man in Olsberg auf dem Park­platz der Touristik & Stadt­marke­ting in der Ruhr­straße 32. Vom Bahnhof Bigge fahren Züge nach Meschede und Winterberg (Westf.). Gegenüber liegt der Düring Imbiss. Zwischen den Bahnhöfen verkehrt der Bus Linie R31. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Dienstag, 12. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Brilon

Im östlichen Sauerland gelegen, ist die Stadt seit 2016 Kneipp-Heilbad, was ein Snob - wie immer - geflissentlich übersieht (tourismus-brilon-olsberg.de). Der Kurpark am Ufer der Möhne liegt süd­lich, fast 2km außerhalb der Innen­stadt. Es gibt zwei Kneipp-Becken, einen Kräutergarten, einen Kinderspielplatz und mehrere Sportplätze, darunter eine Boccia-Bahn. Auch das relativ stadtnahe Drübel - Naturschutzgebiet ist einen Besuch wert. Einen Golfplatz gibt es auch (hinter der Jugend­herberge). Thailändische Mas­sa­gen und Fußpflege erhält man bei Punnakea (punnakea.de). Eine nette Idee ist das Treckerwandern: Bis zu drei Personen fahren auf historischen Treckern auf drei ausgearbeiteten Touren durch Feld, Wald und Wiese (treckerwandern.de). Sehenswert sind im Ort das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert, das Derker Tor, die Kirchen im Haupt­ort und in den Orts­tei­len, die Brunnen und diverse Profan­bau­ten in der Innenstadt und mehrere Bildstöcke. In Brilon be­ginnt am Markt der Rothaarsteig (km 0). Die Altstadt liegt westlich vom Bahn­hof, während östlich davon ver­schie­de­ne Supermärkte zu finden sind. Gastro­no­mie und Hotellerie sind ebenfalls aus­rei­chend vor­handen. Es gibt eine Stadtbibliothek (stadtbibliothek-brilon.de) und sogar ein Kino. Vom Bahnhof Brilon Stadt fahren Züge nach Bestwig und Mesche­de. Der Bahn­hof Brilon Wald ist etwa 7km entfernt. Von hier fahren Züge nach Warburg (Westf.), Meschede und Bestwig. Kosten­frei par­ken kann man in Brilon auf dem Parkplatz an der Krumme Straße. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Mittwoch, 6. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Bad Fredeburg

Der Ort im Hochsauerland ist ein Kneippheilbad (was ein Snob nicht berücksichtigt) und Ortsteil der Stadt Schmallenberg (bad-fredeburg.de). Eine Heilquelle existiert nicht. Der Abela-Heilstollen (ex Felicitas-Stollen, ein ehe­ma­li­ges Schiefer-Bergwerk) liegt etwa vier Kilometer außerhalb des Kernortes von Bad Fredeburg. Speläotherapie wurde hier seit 1998 betrieben, aber seit ein paar Jahren ist der Stollen ge­schlossen.

Alternativ könnte man den Heilstollen im Schmallenberger Ortsteil Nordenau besuchen (stollen-nordenau.de), jedoch wird dieser lediglich bei Lungenerkrankungen, Asthma und Pollenallergien empfohlen, nicht jedoch bei Stress und stressbedingten Nervenleiden, unter welchem Snobs ja be­kannt­lich oft leiden. Der Heilstollen wird von über 100.000 Besuchern im Jahr aufgesucht. Die wun­der­same Wirkung des als „Wunderstollen“ be­kann­ten Stollen „Brandholz I“ entdeckte 1991 ein Gast im Wein­keller des Hotels Tommes (landhotel-tommes.de). Das Hotel am nördlichen Ortsrand bietet außerdem einen Spa- und Well­ness­bereich. Sehenswert sind in Nordenau die teils 200 Jahre alten Fach­werk­häuser im Ortskern, die St.-Hubertus-Kirche und die Burgruine Rap­pel­stein, Es gibt einen kleinen Kurpark und im Win­ter einen Skilift. Gastro­nomie und Hotellerie (über 40 Betriebe) sind vorhanden, aber Einkaufsmöglichkeiten findet man nicht. In der Dorf­mitte steht ein offener Bücher­schrank. Das Café Nordenau ist recht gut für den Nach­mit­tags­tee geeignet. Es ver­keh­ren Busse der Linien S40 u.a. nach Win­terberg (Bf.) und Meschede (Bf.) und 463 in die Nachbarorte (nordenau.de).

Bad Fredeburg bietet eine erstaunlich gute Infrastruktur und recht pas­sable Ein­kaufs­mög­lich­keiten für einen 4000-Seelen-Ort (der Netto hat WLAN). Hotellerie und Gastro­nomie findet man auch. Da der Ort mehrfach in seiner Geschichte zerstört wurde, hat er nicht viel alte Bau­sub­stanz. Sehens­wert ist jedoch die Heilig-Kreuz-Kapelle aus dem 16. Jahr­hun­dert. Das Fredebur­ger SauerlandBAD (kein Thermalwasser!) hat diverse Schwimm­becken, Whirl­pools, ein Kneipp-Becken, eine Sauna­land­schaft und offeriert Massagen (sauerland-bad.de). Massagen bietet auch das etwas außerhalb gele­ge­ne Hotel VdK Kur- u. Erholungshotel NRW (hotel-zum-hallenberg.de). Außer­dem findet man am Ortsrand einen DiscGolf Parcours. Die Funktion eines Kurparks über­nimmt der Rudolf-Becker-Park. Die Johannesbad Klinik im Ort offeriert eine Cafeteria. Die Anreise erfolgt vom Bahnhof Len­nestadt-Altenhundem mit dem Bus SB9 nach Schmallenberg-Habbel; dort umsteigen in die Linie 590 nach Bad Fredeburg, Post. Der Ort liegt an der B511. Die Kurtaxe be­trägt €2 pro Tag und Person.

Samstag, 2. August 2025

Der Budget-Snob Set: Mit dem D-Ticket ins Heilbad

Entgegen der landläufigen Meinung benötigt ein Snob keineswegs umfangreiche finanzielle Mittel, um seine Neigung auszuleben. Oft genug ergeben sich Möglichkeiten, an die man zunächst gar nicht denkt. Ein Beispiel dafür ist das D-Ticket, welches einem Budget-Snob die Chance bietet zu einem günstigen Preis in ein Heilbad oder zu einem anderen interessanten Ort zu reisen, und zwar in der 1. Wagenklasse. Zwar gilt das D-Ticket nur in der 2. Klasse, jedoch ist es oftmals möglich eine Zu­schlagkarte für die Nutzung der 1. Klasse zu erwerben. Ein sogenannter „Übergang in die 1. Wa­gen­klasse“ ist sowohl als Einzelübergang, als auch als Monatsübergang für Zeitkarten gemäß den Bedingungen des Deutschlandtarifs, der Ver­kehrs­verbünde oder Landes­tarife erhältlich. Die Wahl des Übergang-Fahrscheins hängt somit also im Wesentlichen von dem Ver­kehrs­verbund ab, in wel­chem man unterwegs ist. Man muss folglich zunächst das Tarif­modell des jeweiligen Verbundes kennen. Generell empfiehlt es sich wohl den Einzel­übergang zu wählen, wenn man sonst schwer­punkt­mäßig mit Bussen oder Straßen­bahnen unterwegs ist, denn diese haben keine 1. Klasse. Auf jeden Fall kann man so aber mittels eines Aufpreises auch mit dem D-Ticket die 1. Wagen­klasse in Nah­ver­kehrs­zügen nutzen.

Die meisten Heilbäder mit einer trinkbaren Heilquelle (es gibt auch welche ohne Heil­quelle) bieten irgendwo eine Mög­lich­keit das Wasser kostenlos zu erhalten. Oft ist dies eine Zapfstelle, meist bestehend aus einem Aus­lauf­hahn mit Auffangbecken, welche sich an einer Seiten­wand der Brunnenhalle oder des Kur­hauses befindet, in einem Brunnen­häuschen oder Pavillon im Kurpark, oder es ist ein Brunnen irgend­wo in Orts­inne­ren. Es existieren auch Heilbäder, die den organisierten Heil­wasser­ausschank komplett aufgegeben haben und den freien Zugang zur Brunnenhalle gestatten. In allen Fällen bringt man sein Trink­gefäß selbst mit. Das kann z.B. ein (verschließbarer) Thermo-Tee- oder Kaffee­becher sein, den man auch sonst verwendet und diesmal zum Trinken des Heilwassers nutzt. Man kann den Becher nach dem Trinken auch noch einmal mit Heilwasser für später auffüllen. Wichtig: Bei allen Quellen sollte man sorg­fältig die Heil­an­zei­gen studieren.

In einigen Heilbädern ist der Zutritt zum Kurpark kostenpflichtig. Manchmal gibt es aber (Wo­chen-) Tage, an denen der Zutritt kostenlos ist, oder es ist nur ein Teil des Kurparkes entgelt­pflich­tig, während an­de­re Teile oder benachbarte Parks kostenfrei betreten wer­den können. Nach dem Be­füllen des Trinkbechers an der frei zugänglichen Zapfstelle sucht man dann einen der kostenlosen Parks auf, anstelle des kostenpflichtigen Kurparks.

Nachdem die alten Kurmittelhäuser aus der Mode geraten sind, haben praktisch alle Heilbäder heut­zu­tage ein (Thermal-) Schwimmbad in Gestalt eines modernen Freizeit­bades, oft mit verschiedenen Becken so­wie Whirlpool, Massagedüsen, Sprudelliegen und ähnlichem. Und prak­tisch immer offe­rieren diese Freizeitbäder auch eine Sauna, Massagen und Well­ness­be­hand­lungen. Ein Snob sollte also seine Ba­de­sachen dabei haben! Verfügt der Ort über eine Heilquelle, dann wird das Heilwasser meist auch zum Baden verwendet. Bei diesem Wasser kann es sich um Mineral-, Sole- oder Ther­mal­wasser handeln. Vor allem die beiden letzteren werden für Kurbäder genutzt. Eine Sole­quelle ist eine stark salz­hal­ti­ge Quelle, während als Thermal­quelle alle Quellen be­zeich­net werden, die mit einer Temperatur von mehr als 20°C aus dem Boden sprudeln. Besitzt das Heilbad keine Heilquelle, wie dies bei Kneipp­heilbädern der Fall ist, dann wird das Schwimm­becken mit normalem Leitungs­wasser be­füllt. Dieses hat natür­lich keine Heil­wirkung. Ob man den­noch darin baden will, bleibt dann eine per­sön­liche Ent­schei­dung.

Viele moderne Freizeit-Thermalbäder verfügen auch über ein Bistro oder ein Restaurant. Je nach Preis­niveau kann dieses recht gut für den Mittagsaufenthalt geeignet sein. Natürlich kommt auch eine klassische Pommesbude in Frage, sofern der Ort eine solche besitzt. Eine weitere und oft auch preiswerte Speisemöglichkeit bieten die Cafeterien von Kur- und Reha-Kliniken. In vielen Heil­bädern gibt es solche Kliniken von verschie­denen Trägern, u.a. der Deutschen Rentenversicherung oder der Knappschaft, aber auch von privaten Anbietern. Größtenteils befinden sich diese Kliniken in der Nähe des Kurparks oder am Ortsrand. Die meisten von ihnen besitzen eine öffentlich zu­gäng­liche Cafeteria für Gäste und Besucher, die oft auch ein Kiosk-Sortiment offeriert. Manch­mal stehen auch (Heiß-) Getränkeautomaten im Foyer. Der ein Heilbad besuchende, preis­bewusste Snob, der im Kurpark pro­meniert und dabei das Bedürfnis verspürt in einem gastronomischen Be­trieb einzu­keh­ren, sollte erwägen die Cafeteria einer benachbarten Kurklinik aufzusuchen. Meist erhält man dort Getränke, kleine Snäcks und ein Tages­gericht zu durchaus günstigen Preisen.

Selbstverständlich kann man neben Heilbädern auch andere Orte besuchen, z.B. Küstenbadeorte. Hier ent­fällt natürlich die Trinkkur, aber je nach Wetterlage kann man an den Strand gehen oder man be­sucht ein Meer­wasser-Hallen­bad. Letztere befinden sich erstaunlich oft in Seebädern und in un­mit­tel­barer Nähe zum Strand. Auf jeden Fall sollte man also auch hier seine Badesachen mit­füh­ren. Lei­der ist in vielen Orten der Strandzugang kosten­pflichtig, sofern man keine Gästekarte be­sitzt. Zwei Orte die den kostenlosen Zugang zum Strand gestatten, sind die ostfriesischen Küsten­orte Dangast und Schillig (nur bestimmte Ab­schnit­te). In Norddeich Mole ist zumindest der Zugang zur Ufer­promenade kostenfrei und der Ort ist mit der Bahn gut zu erreichen. Eine preiswerte Ver­pfle­gungs­mög­lich­keit bieten in Küstenorten vor allem Fisch- und Pommesbuden, die sich meist in un­mit­tel­barer Strandnähe befinden.

Wer nach Kiel fährt, kann mit dem D-Ticket sogar eine kleine Schiffstour machen. Die Förde-Fähr­linie F1 fährt von Kiel nach Laboe und saisonal nach Stran­de. Sie benötigt bis La­boe etwa eine Stun­de und weitere 20 Minuten bis Strande (strande.de). In Strande kann man ent­we­der den kur­ab­ga­be­pflichtigen Badestrand an der Strand­straße oder den kleineren, unbe­wirt­schaf­te­ten, aber frei zu­gänglichen Naturstrand „Südstrand“ (mit Hundestrandabschnitt) aufsuchen. Alter­nativ könn­te man eine Station vor Strande die Fähre verlassen und den Tag in Schilksee ver­bringen. Gastro­nomie gibt es an Bord der Fähren leider nicht.

Wen es in die Alpen zieht, der könnte den Tirolerischen Außerfern oder die Ross­feld­panorama­straße besuchen; an beiden Orten gilt das D-Ticket. Auch ein Besuch beim Rheinfall von Schaff­hausen wäre mög­lich. Preiswerte Speisemöglichkeiten sind hier eher rar, weswegen man einen Ruck­sack mit Pro­viant mitführen sollte. Badesachen benötigt man hier eher nicht.

Auf keinen Fall darf man die Selfies für die eigenen Social Media Seiten vergessen, die den Snob im Kurpark, beim Trinken des Heilwassers oder gar im Thermalbad zeigen (möglichst mit einem dezenten Orts­hin­weis im Hin­ter­grund). Oft findet man vor Ort WLAN, sodass man die Bilder gleich vom Smartphone aus hoch­laden kann. Für Fotos im Bad sollte man eine wasser­feste Kamera ver­wen­den, jedoch muss man wissen, dass viele Schwimmbäder keine Fotos und Filmaufnahmen im Bad gestatten. Aber vielleicht erfüllt ein Bild im Foyer des Bades den Zweck.

Plant man einen mehrtägigen Aufenthalt, dann braucht man natürlich ein Nachtquartier. Preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten sind in Heilbädern oft rar und die Kurtaxe muss natürlich auch be­zahlt werden. Ähnliches gilt für Seebäder und für Ferienorte in den Bergen. Eventuell kann man in einem Nachbarort günstiger übernachten; u.U. wird dort auch keine Kurtaxe berechnet. Die Mög­lich­keiten die Kurtaxe zu vermeiden sind ansonsten begrenzt. In manchen Orten werden die Über­nach­tungs­quartiere auf der Orts­web­seite aufgelistet. Es kann sich lohnen zuerst dort zu suchen.

Montag, 28. Juli 2025

Rurberg am Rurstausee in der Eifel

Der Ort ist Teil der Gemeinde Simmerath und gilt gemäß einer repräsentativen Umfrage des renom­mierten forsa-Instituts unter 3532 Teilnehmern im Jahre 2011 als unbe­kann­tester Ort Deutsch­lands. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Steigerung der deutschland­weiten Bekanntheit als Touris­mus­ziel, konnte bei einer Erhebung gleicher Art im Früh­jahr 2013 keine Verbesserung erreicht wer­den. Einem Snob könnte das nur Recht sein, wenn Rurberg wirklich so unbelebt wäre, wie das In­stitut impliziert. Leider ist dem nicht so. Rurberg liegt am Südrand des Rurstausees (auch Rur­tal­sperre oder Rursee ge­nannt; rursee.de). Da große Teile des heutigen Ortes erst 1934 nach der Flu­tung der Tal­sperre angelegt wurden, gibt es nur wenig alte Bausubstanz, lediglich einen alten Bau­ern­hof und ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert in der Steinbüchelstraße. Weiterhin sehens­wert ist das Mu­se­um im Infocenter Nationalparktor, zumal Rurberg Ausgangspunkt für Wan­derun­gen in den Kermeter ist. Der Tourismus-Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Was­sersport: Es gibt einen Segler­hafen, mehrere Wassersportclubs, ein Naturfreibad (mit öffentl. WC), Angelplätze und eine Anlege­stelle für Fahrgastschiffe (rursee-schifffahrt.de). Gastronomie und Hotellerie ist aus­rei­chend vor­han­den, aber Ein­kaufs­mög­lich­keiten gibt es keine. Busse der Linie 68 fahren nach Sim­me­rath und Schlei­den. Im Sommer verkehren Fahrgastschiffe nach Schwammenauel, mit Anschluss nach Heim­bach (Bf.). Die Kur­taxe beträgt €2 pro Tag und Person.

Mittwoch, 23. Juli 2025

Gemünd in der Eifel (Stadt Schleiden)

Der Kneipp-Kurort in der sog. Rureifel, am Südhang des Kermeters gelegen, bietet verschiedene physiotherapeutische Anwendungen, z. B. Massagen, medizinische Bäder, Fangopackungen und Kneipp´sche Anwendungen. Verabreicht werden die Behandlungen in der Kurmittelanlage im Haus des Gastes (physio-wolter.de). Im angrenzenden Kurpark gibt es Wassertretanlagen und an Sonn­tagen im Sommer Kurkonzerte. Außerdem werden Theatergastspiele veranstaltet und es existieren eine Bücherei, ein Freibad (kein Thermalwasser!) und diverse Sportflächen, u.a. ein DiscGolf Park. Im Haus des Gastes wird darüber hinaus eine Ausstellung zum Thema National­park präsen­tiert, deren Kernstück eine Schauvitrine mit einem rekonstruierten Stück Wald ist. Weiterhin sehens­wert sind im Ort der Platz am Nepomuk (Zusammenfluss von Olef und Urft), das Urft-Stau­wehr, die bei­den Kirchen und ein paar wenige historische Profanbauten im Ortskern. Hotellerie, Gastronomie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind ausreichend vorhanden, vor allem in der Fuß­gänger­zone Drei­bor­ner Straße. Der Netto offeriert WLAN, der Rewe eine Heiße Theke und WLAN. Die Metzgerei Steffen bietet an Werktagen ein Mittagsgericht (metzgerei-steffen.de). Die Umgebung von Gemünd hält zahlreiche Wandermöglichkeiten bereit. Es verkehren mehrere Buslinien, u.a. nach Heimbach (Bf.), Simmerath, Monschau, Kall (Bf.), Hellenthal und Schleiden. Der Halte­punkt Gemünd an der Oleftalbahn wird derzeit nicht bedient. Die Kurtaxe be­trägt €1 pro Tag und Person (schleiden-eifel.com).

Samstag, 19. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Oldesloe

Im Jahr 1813 wurde in Bad Oldesloe ein modernes Kurbad (Sole-, Moor- und Schwefel­bad) in Be­trieb genommen. Die Verleihung des Titels „Bad“ erfolgte jedoch erst im Jahr 1910, als der Umfang des Kurbetriebs schon fast wieder bedeutungslos war. Trotz der heute nicht mehr vorhandenen An­er­kennung als Heilbad trägt Oldesloe aber weiterhin den Namenszusatz „Bad“. Einen Kurbetrieb gibt es seit 1928 nicht mehr und über eine Heilquelle ist nichts bekannt. Einzig ein Kurpark existiert noch (badoldesloe.de). Dieser hat zwar einige idyllische Ecken, ist aber ansonsten eher un­spek­ta­ku­lär. Man findet in ihm noch ein paar schwach salzhaltige Quellen, jedoch sind diese von ein­drin­gen­dem Treibsand bedroht. Für einen Kurbetrieb reichen sie nicht aus. Sehenswert sind in Bad Oldes­loe die Mennokate (ein Museum für Menno Simons, den Begründer der Menno­niten­kirche), das Heimat­museum und eine ganze Reihe von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Gastronomie und Ein­kaufs­möglichkeiten gibt es in der Innenstadt zur genüge, jedoch sind die großen Supermärkte eher am Stadtrand zu finden. Dem Kur­park am nächsten liegt der Penny Markt neben der Peter-Paul-Kirche. Außerdem sind in der Nähe die Stadtbibliothek und das Kultur- und Bildungs­zen­trum beheimatet. Die Hotel­lerie ist übersichtlich: Es gibt fünf Hotels und neun Ferienwohnungen. Vom Bahn­hof Bad Oldes­loe fah­ren Züge nach Lübeck, Hamburg, Bad Segeberg und Neumünster. Busse ver­kehren im Ort und in die Nach­bar­orte. Eine Kurtaxe wird derzeit nicht erhoben.

Montag, 14. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Emstal

Der Ort liegt etwa 20km südwestlich von Kassel (bad-emstal.de). Im Jahre 1976 wurde im Ortsteil Sand eine Thermalquelle erbohrt, 1992 wurde der Gemeinde die Bezeich­nung „Bad“ verliehen. Leider musste das Thermalbad in Sand im Jahre 2023 wegen seines maroden Daches abge­ris­sen werden und ein Ersatz ist noch nicht in Sicht. Aktuell geht die Planung in Richtung eines Ther­mal­badesees. Der Kurpark existiert aber noch. In ihm findet man einen Kräutergarten, einen Kinder­spiel­platz, eine öffentliche Toilette und die Kurparkpromenade, die in ihrem nördlichen Ende in den „Rosengarten Kunst und Kultur“ übergeht, in dem Skulpturen regionaler Künstler ausgestellt sind. Eine besondere Attraktion ist das kleinste Café Deutschlands, welches sich in einer ausge­dien­ten Tele­fonzelle befindet und von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat ab 14:00 Uhr ge­öff­net hat. Bis zu 250 Tagesgäste hatte Bad Emstal-Sand vor der Schließung des Bades zu verzeichnen. Bis ein neues Konzept steht, müssen sich Besucher mit dem Kurpark und dem Ort selbst zufrieden geben. Wellness-Anwen­dun­gen bekommt man im Park­hotel neben dem Kurpark (Sauna, Gradier­werk, Erlebnis­duschen, Whirlpool, Kosmetik­behand­lungen; emstaler-hoehe.de). Im Landhaus Tal­blick, nahe beim Rosengarten, befindet sich eine Massagepraxis (physiotherapie-carsten-mueller.de). Es existieren im Ort auch noch weitere Pra­xen für Massa­gen, Phy­sio­thera­pie, Fitness oder Kosmetikbehandlungen. Sehens­wert sind im Hauptort die evangelische Kirche und der ehe­ma­li­ge Bahnhof Sand mit seinem Mu­se­ums­betrieb. Die Umge­bung mit dem Naturpark Habichtswald ist ein beliebtes Wandergebiet mit weiteren Sehens­würdigkeiten, u.a. der Burgruine Falkenstein, der Wehrkirche Balhorn und der Klo­ster­anla­ge Merxhausen. Eine besondere Erwähnung verdient das Schloss im Ortsteil Riede mit sei­nem Land­schafts­park, den man unbedingt besuchen sollte. Im Orts­teil Balhorn findet man ein Freibad (kein Thermalwasser!). Hotellerie und Gastronomie sind über­sichtlich: Es gibt im Hauptort zwei Hotels, ein paar Ferien­wohnungen und ein gutes halbes Dutzend Gaststätten, außerdem ein Naturfreundehaus mit 41 Gästebetten (naturfreunde-bad-emstal.de). Wei­tere Unterkünfte und Gast­stätten befinden sich in den übrigen Ortsteilen. Die Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten im Hauptort kon­zen­trie­ren sich entlang der Kasseler Straße (u.a. drei Super­märkte; der Netto hat WLAN). Nach Bad Emstal-Sand gelangt man mit dem Bus 52 von Kassel nach Martins­hagen und ab dort mit dem Bus 153 nach Sand (nvv.de). Die Kurtaxe be­trägt €1 pro Tag und Per­son.

Freitag, 11. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Schwartau

Die Nachbarstadt von Lübeck besitzt eine Vergangenheit als Sommerfrische und gilt als Jod-Sole- und Moor­heil­bad (bad-schwartau.de). Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärk­sten Jod-Sole-Quellen Norddeutschlands. Das Jod-Sole-Thermalbad Holstein Therme ist jedoch seit 2021 geschlossen. Der Kurbetrieb findet seither vorwiegend in der be­nach­barten Askle­pios Klinik statt (asklepios.com). Die Klinik liegt direkt am Kurpark, etwa 800 Meter vom Bahn­hof entfernt. Bedau­er­licherweise sind die meisten Behand­lun­gen nur mit ärzt­licher Verschrei­bung zugänglich. Im „Askle­pios Ge­sund­heits­zen­trum“ gibt es nur wenige Ange­bote für ambulante Selbstzahler: Fitness­center, Mas­sa­gen, Wär­me­packungen und kosmetische Fußpflege. Nebenan liegen das Sauna-Zen­trum „Sauna Pur“ im ehemaligen Thermengebäude und etwas weiter entfernt in der Gegenrichtung die Salzoase, eine Salzgrotte die auch Massagen anbietet (salzoase.de). Das Zen­trum des Kurparks bildet der Kurparksee, der an seinem Nord­rand durch einen schmalen, aber be­geh­baren Damm vom Fluss Schwartau ge­trennt ist. Am anderen Flussufer befindet sich ein Mini­golf­platz mit Kiosk / Im­biss, den man über eine Brücke und einen ca. 400 Meter langen Um­weg erreicht. Am nord­west­li­chen Rand des Kurparks exi­stiert eine Bushaltestelle (es verkehren Busse nach Trave­münde, Lü­beck und Bad Schwartau ZOB). Nur etwa 50 Meter entfernt liegt mit der Georgs­kapelle von 1508 das zweitälteste Gebäude von Bad Schwartau. Weiterhin sehenswert sind das älteste Gebäude, die Kirche St. Fabian und St. Sebastian aus dem 13. Jahrhundert im Ortsteil Rensefeld, der Wasserturm von 1910, der Bahn­hof und zahlreiche Skulpturen, Denk­mäler und Ge­denk­steine. Einen Blick wert sind auch der innen­stadt­nahe Bürgerpark und der Moor­wisch­park. Eine beliebte, touristische Akti­vi­tät ist das Wandern, bietet Bad Schwartau doch mehr als 90km Wan­derwege. 

Die Hotellerie ist mit 22 Betrieben recht übersichtlich (davon ein Hotel und eine Pen­sion). Gastronomie ist eher spär­lich vorhanden und die Einkaufs­möglichkeiten bestehen im Wesent­lichen aus drei Supermärkten (der Edeka hat WLAN) und zahlreichen kleineren Geschäften. Be­su­chen könnte man auch den Werks­ver­kauf des Konfitüren­herstellers Schwartau Werke (schwartau.de), auch wenn dort eher Massenprodukte feilgeboten werden. Außerdem gibt es ein Kino, eine Stadtbücherei und drei Laien-Theater. Öffentliche Toiletten be­fin­den sich am ZOB, am Markt, am Kurpark-Eingang, am Zentral­parkplatz und im Rat­haus. Bad Schwar­tau erreicht man mit dem Bus ab Lübeck (der ZOB liegt west­lich der Innenstadt) oder dem Zug ab Kiel und Lübeck (der Bahn­hof liegt östlich der Innen­stadt). Zwischen ZOB und Bahnhof verkehrt der Bus Linie 10. Die Kur­taxe be­trägt €1.65 pro Tag und Person.

Dienstag, 8. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Dürkheim

Dieser Kurort ist nicht alltäglich, denn die Alte Maxquelle, mit der zwischen 1859 und 1960 das Gradierwerk betrieben wurde, hat den höchsten Arsengehalt in Deutschland und den zweit­höchsten weltweit. Bei der Analyse ihres Wassers im Jahre 1861 ent­deck­ten der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und der Physiker Gustav Robert Kirchhoff über­dies mittels Spektral­analyse die neuen Ele­mente Cäsium und Rubidium. Trinkkuren kommen also wohl eher nicht infrage, auch wenn man­cher gerne seine Schwiegermutter nach Bad Dürkheim zur Trinkkur schicken würde. Den Gradier­bau gibt es aber immer noch und er stellt das geistige Zentrum des (sehenswerten) Kurparks dar. Mit Kur­karte ist der Zutritt zum Gradierbau kostenfrei, ohne zahlt man €1.50 (bad-duerkheim.de). Der Kur­park ist frei zugänglich. Die Kurtaxe beträgt maximal €3.

Man könnte aber auch eine Wanderung in den nahen Pfälzerwald unternehmen, an dessen Ostrand die Kernstadt liegt, während sich das Stadtgebiet im Westen bis kurz vor Frankenstein erstreckt. Mehrere (Fern-) Wanderwege verlaufen durch Bad Dürkheim und auf der Stadt­gemar­kung liegen mehrere Hütten des Pfälzer­wald-Vereins. Wichtige Sehenswürdigkeiten am Ort und in der Umge­bung sind die Ruinen der Bene­dik­tinerabtei Limburg, die Ruine Hardenburg, Burg Schlosseck, das Forsthaus Jägerthal, die Reste der Jagdschlösser Kehrdich­annichts, Murrmir­nichtviel und Schau­dich­nichtum, sowie diverse sakra­le Gebäude und antike Aus­gra­bun­gen. Dazu kommen etwa 23 Na­tur­denk­mäler. Gastronomie, Hotel­lerie und Ein­kaufs­mög­lichkeiten findet man genug. Weiterhin ver­fügt die Stadt über nicht weniger als sechs Kur- und Reha-Kliniken.

Am zweiten und dritten Wochenende im September findet der traditionelle Wurstmarkt statt, der trotz seines Namens ein Weinfest ist. Der Weinbau spielt in Bad Dürkheim seit alters her eine wich­ti­ge Rolle, was man nicht zuletzt am sog. Dürkheimer Riesenfass erkennt, welches mit einem Durch­messer von 13.5 Metern das größte Fass der Welt ist und ein Restaurant beherbergt. Es wurde 1934 aus 200 Schwarzwald-Tannen her­ge­stellt und übertrifft das Fass im Heidelberger Schloss, wel­ches nur einen Durch­messer von 7 Metern aufweist.

Vom Bahnhof Bad Dürkheim aus fahren Züge nach Neustadt/Weinstr., Freinsheim und Grünstadt und eine Straßen­bahn (Rhein-Haardt-Bahn) nach Ludwigshafen. Die Kurtaxe beträgt €2 pro Person und Tag. Öffent­liche Toiletten befinden sich am Busbahnhof, Gra­dier­bau, Weindom, Haus Catoir, Rathaus, Wurst­markt­platz, im Kurpark und in der Rote-Kreuz-Straße. Die Stadtbücherei verfügt über Computer­arbeitsplätze.

Samstag, 5. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Heilbrunn

Das ehemalige Heilbad unweit von Bad Tölz ist seit 2005 Heilklimatischer Kurort, was ein Snob wie gewöhnlich ignoriert. Der Grund für den Erwerb dieses Prädikats war die Schließung der in Pri­vat­besitz befindliche Jod-Quelle. Das Quellenhäuschen der Kur­fürstin Adelheid Quelle existiert zwar noch, ist jedoch nicht zu­gäng­lich. Als Alter­native wurde die Bad Heilbrunner Klima-Terrain­kur entwickelt, die im We­sent­lichen aus Wandern besteht. Im Jahre 2012 erwarb die Gemeinde die Wan­del­halle und das Kur­hotel, um beides ab­zu­reißen und eine neue Ortsmitte zu schaffen (bad-heilbrunn.de). Geblieben sind der Kur­saal, in dem Veranstaltungen stattfinden, und der Kur­park. Nebenan liegen ein Kräutergarten und ein Bistro-Café. Der Park hat eine eigene Bus­halte­stelle; von dort verkehren Busse nach Bad Tölz (Bf.), Kochel (Bf.) und Wolf­rats­hausen (Bf.). Die m&i Fach­klinik am jenseitigen Kurparkende offeriert eine Cafeteria und einen Kiosk (fachklinik-bad-heilbrunn.de). Etwa 500m südlich liegt ein Rewe Super­markt mit WLAN, Heißer Theke und einem Bistro. Physiotherapie und Massagen erhält man in der Praxis M. Merklinger (merklinger-info.de) und bei Chutha­mat-Thaimassage (chuthamat-thaimassage.de). Sehens­wert sind im Ort die Kirche St. Kili­an, die Park-Villa, die Kunstakademie EigenArt, der Park Zauberwald und in der Umgebung vor allem das Kloster in Benediktbeuern. Die Hotellerie besteht aus etwa einem Dutzend Be­her­ber­gungs­betriebe (interessant ist das Themenhotel Zauber­kabinett; zauberkabinett.com), die Gastro­no­mie umfasst etwa ein halbes Dutzend Betriebe. Ein­kaufs­mög­lich­keiten bieten im Wesentlichen der Rewe und ein Bio­laden, sowie ein paar kleinere Geschäfte im Ort. Erwähnen sollte man unbe­dingt noch den Bad Heilbrunner Heiltee (bad-heilbrunner.de). Die Anreise mit der Bahn erfolgt bis Bad Tölz und von dort mit dem Bus nach Bad Heilbrunn; alternativ mit der Münchener S-Bahn 7 nach Wolf­rats­hausen und ab dort mit dem Bus. Die Kur­taxe be­trägt €1 pro Tag und Person.

Mittwoch, 2. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Helmstedt (Stadt Helmstedt)

Das ehemalige Kurbad ist ein Ortsteil von Helmstedt mit etwa 150 Einwohnern und liegt direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Eine Heilquelle gab es von 1755 bis 1894. Warum die Quelle versiegte, ist nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass es mit dem nahegelegenen Braun­kohle­tagebau zu tun hatte. Bad Helmstedt ist seit 1982 staatlich anerkannter Erholungsort (ein Prädikat welches Snobs ignorieren). Im Ort stehen mehrere Villen, zwei Hotels, das Brunnen­theater von 1927 (brunnentheater.de) und ein Kurpark mit Wassertretbecken, einem Denkmal und ver­schie­de­nen Kunstwerken. Am Parkrand liegt das Hotel Quellenhof (hotelquellenhof.de). Der Bus Linie 399 fährt zum Bahnhof Helmstedt. In der Helmstedter Innenstadt sind vor allem die zahlreichen Fach­werk­häuser einen Blick wert. Eine Kurtaxe wird nicht erhoben.

Sonntag, 29. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Tönisstein (Stadt Andernach)

Das Tönissteiner Tal ist heute Teil der Stadt Andernach am Rhein. Ab 1465 bestand im Tal das Klo­ster St. Antoniusstein, zuvor gab es schon eine Kapelle. Eine Heilquelle wurde 1501 urkund­lich er­wähnt. Seit 1620 gab es auch einen Kurort. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Tönisstein zum be­vor­zug­ten Kur­bad der Köl­ner Kurfürsten. Im Jahre 1802 wurde das Kloster säkularisiert, was sich negativ auf den Kur­betrieb auswirkte. Der nördlich vom Kloster gelegene und später Bad Tönis­stein ge­nann­te Ort wird diesertage durch eine Seniorenresidenz geprägt (seniorendomizil-badtoenisstein.de). Das Mine­ral­wasser kommt heutzutage als Tönissteiner (Sprudel) von Brohl-Lützing aus in den Handel (toenissteiner.com). Ein Kurbetrieb existiert jedoch nicht mehr. Sehens­wert ist die Wolfs­schlucht, in der früher Trass abgebaut wurde. Durch die Schlucht führt der Höh­len- und Schluch­ten­steig, der auch an den Ruinen des Klosters vorbeiführt. In der Umgebung be­fin­den sich weitere Trass­höhlen, vor allem am Teufelsberg, und mehrere Aus­sichts­punkte. Vor der Senioren­residenz steht immer noch der alte Brunnen­pavillon. Gegen­über liegt eine Gaststätte, die aber derzeit geschlossen ist. Am Taleingang liegt die Pension Schmökermühle (schmoekermuehle.de) und es führt eine Mu­se­ums­bahn­strecke vorbei, die an Fahr­tagen die ca. 600m entfernte Haltestelle Bad Tönisstein be­dient (vulkan-express.de). Die Bus­halte­stelle vor der Seniorenresidenz wird von der Linie 807 an­ge­fahren, die alle zwei Stunden nach Niederzissen oder Wehr via Wassenach fährt (teilweise Rufbus!). Eine Kurtaxe wird derzeit nicht erhoben.

Donnerstag, 26. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Köstritz

Bekannt ist der Ort im Vogtland für sein Schwarzbier und seine Gärten (stadtbadkoestritz.de). Der erste Landschaftsgarten wurde 1804 angelegt. Nach 1845 wurde schrittweise der Badebetrieb auf­ge­nommen. Den Titel „Bad“ erhielt Köstritz 1926. Bedingt durch eine rückläufige Sole­pro­duk­tion und fehlenden Investitionen kam der Kurbetrieb jedoch zum Erliegen. Das Kurhaus, seit 1948 Rheuma-Sanatorium, wurde schließlich 1990 ge­schlossen und sieben Jahre später abgerissen. Sehenswert sind in der Stadt die Fachwerk­bau­ten der Innenstadt, die Reste des Schlosses (Torbau), das Hein­rich-Schütz-Haus (Museum; heinrich-schuetz-haus.de), das Dahlien-Zentrum mit seinen Schau­gär­ten, das Rosarium und der ehe­ma­lige Schlosspark. Das Haus des Gastes ist Sitz mehrere Vereine, des Dahlien-Zentrums (dahlienzentrum.com) und der Stadtbibliothek. Im Sommer steht am Orts­rand ein Freibad zur Ver­fü­gung (kein Thermal­wasser!). Hotellerie und Gastronomie sind über­sicht­lich: Es gibt ein Hotel, fünf Pen­sio­nen, vier Ferienwohnungen / Privat­zimmer und vier Gaststätten. In Innen­stadt­nähe fin­det man einen Super­markt, ein weiterer liegt am jenseitigen Flussufer auf dem Weg zum 1.5km ent­fernten Bahn­hof. Vom Bahnhof fahren Züge nach Leipzig, Gera und Saalfeld (Saale). Mehrere Bus­linien fahren von Bad Köstritz nach Gera, Bad Kloster­laus­nitz und in weitere Orte der Umgebung. Eine Kurtaxe wird derzeit nicht erhoben.

Montag, 23. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Schussenried

Den Titel „Bad“ führt Schussenried seit 1966 (bad-schussenried.de). Leider ist nicht ganz klar, wie­so. Von einem Kurbetrieb ist nichts bekannt. Ein paar Indizien deuten darauf hin, dass es in der Ge­gend früher mal ein Moorbad gegeben haben könnte. Schussenried ist vor allem be­kannt für seine archäologischen Funde aus der Jung­stein­zeit, das Prämonstratenserkloster (ex Reichs­abtei; kloster-schussenried.de) und das Zentrum für Psychiatrie. Sehenswert sind die Klo­ster­gebäude und die übri­gen Sakral­bauten im Ort, ein paar Profanbauten im Ortskern, das Bierkrug-Museum, das Muse­ums­dorf Kürnbach (museumsdorf-kuernbach.de), der Schwaigfurter Weiher und diverse histo­rische Museen im Ort und in der Umgebung. Einen kleinen Kurpark find­et man am süd­westlichen Orts­rand, dahinter den Zellersee mit Freibad und Café. Die Gastronomie im Ort soll­te ausreichen. Die Einkaufsmöglichkeiten erstrecken sich auf ein paar kleinere Geschäfte im Orts­inneren und ein paar Supermärkte an den Rändern der Innenstadt. Der Rewe bietet WLAN und eine Heiße Theke, der Aldi in Bahnhofsnähe Toiletten und einen Kaffeeautomaten. Vom Bahn­hof Bad Schus­sen­ried fahren Züge nach Ulm und Friedrichshafen. Die Kurtaxe be­trägt €1.20 pro Per­son und Nacht.

Freitag, 20. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Bramstedt

Im Jahre 1910 wurde der Stadt das Prädikat "Bad" verliehen (bad-bramstedt.de). Heute hat sich der Kurbetrieb jedoch in die beiden Kliniken verlagert: In die Schön Klinik und in das benachbarte Klini­kum Bad Bramstedt. Die beiden Kliniken haben eine eigene Bahn­station (Bad Bramstedt Kur­haus). Am Klinik-Bahnhof findet man einen Gastronomie­betrieb und einen Friseur.

Die Schön Klinik ist die größte psychosomatische Fachklinik Deutschlands und gilt als eine der er­folg­reichsten Spezialkliniken für die Behandlung psychosomatischer Erkran­kungen (schoen-klinik.de). Jährlich behandelt sie rund 3.300 Patienten. Die Klinik hat eine Cafeteria und einen Kalt­getränke­auto­maten. Die Nutzung des Internet-Cafés ist kostenpflichtig. Neben der Klinik befindet sich ein Theater.

Das Klinikum Bad Bramstedt vereint elf Fachkliniken unter einem Dach (klinikumbadbramstedt.de). Jährlich lassen sich über 13.000 Patienten dort behandeln. Der Be­hand­lungs­schwer­punkt liegt auf Erkrankungen des gesamten Stütz- und Be­wegungsapparates. In der Ein­gangshalle findet man einen Kiosk und südlich der Klinik einen kleinen Park mit einem Mini­golf­platz.

Die Heilquelle, der die Stadt den Titel „Bad“ verdankt, existiert allerdings immer noch, auch wenn das Wasser inzwischen eher spärlich tröpfelt. Sie liegt etwa 2.5km außerhalb des Ortes im Osterau­tal. Der Kurpark mit seiner Kneipp-Anlage befindet sich jedoch 3km ent­fernt von der Quelle am Ufer der Hudau und nennt sich Garten der Sinne. Sehens­wert sind im Ort das Schloss, die Kirche St. Maria-Magdalena aus dem 14. Jahr­hun­dert, das Torhaus, diverse Ge­bäu­de im Ortsinneren und ein paar Denkmäler. Außerhalb liegt die sog. Kur­bahn, eine Feldbahn mit der früher Torf transpor­tiert wurde (kurbahn-bad-bramstedt.de). Gastro­nomie, Hotel­lerie, Ein­kaufs­mög­lich­keiten und diver­se Dienstleister sind ausreichend vor­han­den. Freies WLAN erhält man am Rat­haus. Vom Bahnhof Bad Bramstedt fahren Züge nach Neu­münster und Norder­stedt und Busse in die nähere Umgebung. Die Kurtaxe be­trägt €1 pro Per­son und Nacht.

Dienstag, 17. Juni 2025

Flüge nach Elba

In diesem Jahr (2025) wird der Flugverkehr auf die Insel im Ligurischen Meer aus dem deutsch­sprachigen Raum vorwiegend von den Gesellschaften Private Wings (private-wings.de) und MHS-Aviation (uks-touristik.de) saisonal und an bestimmten Wochen­tagen durchgeführt. Erstere fliegt dabei vorwiegend ab Altenrhein (CH) und Mannheim (D), zweitere ab Bern (CH) und Friedrichs­hafen (D). Die italienische Gesell­schaft Smallfly (smallfly.eu) fliegt außerdem ab Florenz, Pisa und Mailand nach Elba, ebenfalls saisonal und an bestimmten Wochentagen. Genaue Informationen erhält man auf der Webseite des Flughafens Elba (elbaisland-airport.it). UKS-Touristik (uks-touristik.de) offeriert überdies Pauschalreisen mit Flug, Transfer und Hotel.

Samstag, 14. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Segeberg

Im Jahre 1868 wurde in Segeberg in einer Tiefe von 149 Metern ein Steinsalzlager angebohrt, je­doch konnte es wegen eingedrungenen Wassers nicht abgebaut werden. Die abfließende Sole mit einem Salzgehalt von etwa 20 bis 25 Prozent wurde jedoch einige Zeit später für das Solebad ge­nutzt. Als Segeberg 1924 das Recht zuerkannt wurde, sich „Bad“ zu nennen, hatte es die beste Zeit seines Kurbetriebs bereits hinter sich. Zwar gibt es auch heute noch einen kleinen Kurpark, jedoch ist die imposante Seeuferpromenade sehr viel eindrucksvoller. Weiterhin sehens­wert sind der Kalk­berg mit seiner Karsthöhle, das Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus, das alte Rathaus, die beiden Kirchen und verschiedene Denkmäler. Bekannt ist Bad Segeberg vor allem für seine Karl-May-Fest­spiele. Gastro­nomie, Hotellerie, Einkaufsmöglichkeiten und diverse Dienst­leister sind reichlich vorhanden. In der ganzen Stadt findet man freies WLAN. Vom Bahn­hof Bad Segeberg fahren Züge nach Neumünster und Bad Oldesloe. Innerorts verkehren Busse. Eine Kurtaxe wird derzeit nicht er­hoben (badsegeberg-tourismus.de).

Mittwoch, 11. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Sachsa

Den Titel „Bad“ trägt der Heilklimatische Kurort am südlichen Harzrand schon seit 1905 (bad-sachsa.de). Eine Heil­quelle gibt es nicht, dafür aber ein „mildes Reizklima“, was immer dies heißen mag. Auf 10 aus­ge­wie­se­nen Terrain­kur­wegen ist gesundheits­förderndes, heilklimatisches Gehen und Wandern möglich. Da­bei wirken sich Klima und natürliche Umgebung des Kurortes besonders positiv auf Herz- und Kreis­laufsystem sowie die Atemwege aus, wie es in einer Info­broschüre heißt.

Kernstück des Kur­be­triebes ist der Vitalpark, ehemals Kurpark und 2013 neu gestaltet. Es gibt dort einen künst­lichen Teich, eine Wassertretanlage, einen Barfußpfad, einen Kinderspielplatz und ein paar Liegebänke. Auf der Kurpark-Bühne finden regelmäßig Kurkonzerte statt. Auch als Ver­an­stal­tungs­ort wird der Vitalpark gerne genutzt. Historische Bauten am Rande des Parks sind der Musik­pavillon, die Wandelhalle und das Kurhaus. Im Park, in der Touristeninformation und im Kurhaus gibt es freies WLAN. Weiterhin hat Bad Sachsa eine Salzgrotte, ein Freizeitbad (kein Thermalwasser!), eine Eis­lauf­halle und zwei am Kurpark gelegene Well­ness-Resorts, in denen man klassische Massagen erhalten kann. 

Sehenswert sind im Ort das Rat­haus, die St.-Nikolai-Kirche, das Grenz­land­museum, das Heimat­museum, das Natur­zeit­museum und einige Villen im Ortsinneren. Die Kerzen­manufaktur besitzt eine Art Werksverkauf (harzer-kerzenwerkstatt.de). Die besondere Attraktion ist jedoch die Um­gebung mit ihren zahl­reichen Natur­schutz­gebieten und Wander­möglich­keiten, historischen Plätzen und Bauwerken (u.a. Burg­ruine Sachsen­stein), dem Ravensberg (659m, Haus­berg von Bad Sachsa und Ski­sport­zentrum), dem Greifvogelpark Harzfalkenhof und dem Märchen­grund (einem Märchen­park). Hotellerie, Gastro­nomie und Einkaufsmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden, letztere vor allem an der südöst­lichen Ausfallstraße in Richtung Bahnhof. Darüber hinaus gibt es eine Stadt­biblio­thek und zwei Bücher­boxen. Vom Bahnhof Bad Sachsa (ca. 3km außerhalb) fahren Züge nach Göttingen, Nord­hausen und Bo­den­felde und Busse u.a. zum Kur­park. Die Kurtaxe be­trägt maximal €2.85 pro Per­son und Nacht.

Sonntag, 8. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Fallingbostel

Die Stadt in der Lüneburger Heide war seit 1975 staatlich anerkannter Luftkurort und seit 1976 staat­lich anerkanntes Kneipp-Heilbad und führt die Bezeichnung „Bad“ seit 2002 (vogelpark-region.de). Ende Juli 2015 wurde die Anerkennung der Prädikate Kneipp-Heilbad und Luftkurort vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr mit sofortiger Wirkung widerrufen, nachdem der Stadtrat entschieden hatte, in diesem Bereich kein Geld mehr zu in­vestie­ren. Der einstige Kurort darf „Bad“ im Namen dennoch weiter tragen, was im Nieder­sächsi­schen Kommunalverfassungs­gesetz fest­geschrie­ben ist. Eine Heilquelle gibt es nicht. Sehens­wert sind im Ort die St.-Dionysus-Kirche, der Megalithpark, das Museum für Archäologie & Geologie, zahl­rei­che Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Hauptort und am Ortsrand das Wald­gebiet „Lieth“. Es gibt einen kleinen Kurpark an der Böhme, an dessen Ende sich ein Frei­bad befindet (kein Thermalwasser!). Daran schließt sich die „Lieth“ an. Die Klinik Fallingbostel am Parkrand hat eine Cafeteria. Gastronomie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind vorhanden (der Rewe bietet WLAN), am Kirchplatz steht eine Bücher­box. Wei­te­re Supermärkte befinden sich an der Ausfallstraße nach Düshorn. In einigen Teilen der Innen­stadt gibt es von 7-14 Uhr freies WLAN. Vom Bahnhof aus fah­ren Züge nach Buchholz (Nord­heide) und nach Hannover. Eine Kurtaxe wird derzeit nicht er­hoben.

Donnerstag, 5. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Kleinen

Im Jahre 1895 wurde eine Wasserheilanstalt am Schweriner See eröffnet und am See­ufer sollte eine Strandpromenade mit „Luft- und Sonnenbad“ entstehen. Hier sollten Knochen-, Muskel- und Ge­lenk­schäden aller Art behandelt werden. Während des ersten Weltkriegs wurde der Kurbetrieb ein­gestellt und danach nicht wieder aufgenommen. Seitdem gibt es in Bad Kleinen keinen Heil­betrieb und keine Kuranlagen mehr. Eine Heilquelle existiert ohnehin nicht. Da der Ort den Zusatz „Bad“ jedoch schon vor 1993 geführt hat, darf er ihn nach dem „Gesetz über die Anerkennung als Kur- und Erho­lungs­ort in Mecklenburg-Vor­pom­mern“ zeit­lich unbeschränkt weiterbenutzen. Sehens­wert sind im Ort der sog. Eiertunnel, ein Fuß­gän­ger­tun­nel von 1896 der die Bahnanlagen in Rich­tung See unterquert, die Schwedenschanze, eine Wehr­an­la­ge aus dem 17. Jahrhundert, und ein paar Wohn­häuser und andere Gebäude in der Innen­stadt. Die See­ufer-Pro­me­na­de bietet eine Badestelle und es existiert eine Marina. Große Be­deu­tung hat die Eisen­bahn, kreuzen sich doch im Bahnhof Bad Kleinen die Strecken Schwerin - Wismar und Lübeck – Rostock. Es gibt ein großes Bahn­be­triebs­werk mit ent­spre­chender Verwal­tung. Im Ort fin­det man ausreichend Gastro­nomie und Ein­kaufs­möglich­keiten (teilw. mit WLAN). Eine Kurtaxe wird derzeit nicht erhoben (mein-bad-kleinen.de).

Montag, 2. Juni 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Imnau (Stadt Haigerloch)

Eigentlich ist der 600-Einwohner-Ortsteil des schwäbischen Haigerloch gar kein Heilbad, denn seine Quelle ist eine Mineralwasserquelle, zwar von vorzüglicher Qualität, aber ohne Heilwirkung. Heute gilt er auch nicht mehr als Kurort, selbst wenn er sich weiterhin „Bad“ nennen darf. Trotz­dem beeindruckt Imnau durch seine Kurarchitektur, die sich vor allem am Nordrand des histori­schen Kur­parks befindet. Das Hotel Fürstenhof ist ebenfalls ein Teil da­von. Damit ist Imnau auf je­den Fall einen Tages­be­such wert. Am gegenteiligen Park-Ende steht das Café Arthaus (das-arthaus.de). An­son­sten finden sich im Ort leider nur noch zwei weitere Gast­stätten (eyachperle.de) und eine Metz­ge­rei. Von der Bushaltestelle Bad Imnau Quellenstraße fahren die Linien 310 und 311 nach Haiger­loch, Hechingen und Horb am Neckar (Bf.). Ob und in welcher Höhe eine Kurtaxe er­ho­ben wird, ist nicht bekannt. Im nahen Hauptort Haigerloch bieten sich das Atom­keller-Museum und die Dauer­aus­stellung über Werner Heisenberg für einen Besuch an.

Freitag, 30. Mai 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Honnef

Bekannt als das rheinische Nizza, war die Stadt am Rheinufer in der Zeit der Bonner Republik ein beliebter Wohnsitz für Politiker und der Politik Nahestehenden (meinbadhonnef.de). Einen Kur­be­trieb hat sie jedoch schon lange nicht mehr, obwohl es gerüchteweise auf der Rheininsel Grafen­werth noch eine Heil­quelle mit Trinkbrunnen geben soll. Die Insel ist über eine Kribbe und zwei Brücken mit dem Fest­land verbunden und beherbergt ein Freibad, ein paar Sportplätze (darunter ein Boule-Platz), zwei Restaurants und mehrere Schiffsanlegestellen, sowie den Sportboothafen. Die Stadt erreicht man vom Rheinufer nach Überqueren einer Brücke über die rechtsrheinische Bahn­strecke und die Bundesstraße 42. Auf dem Weg passiert man einen Abzweig der zum Stadt­garten führt, welcher jedoch direkt an der B42 liegt. Neben dem alten Kurhaus gibt es noch einen kleinen Kurgarten. Ein weite­rer Park ist der am nördlichen Ende der Hauptstraße gelegene Park Reitersdorf (reitersdorf.de) mit den Fundamenten einer kleinen Burgruine (22x22m). Südlich des Parks liegt die WohnGut Park­residenz (wohngut.de), die ein Restaurant und ein Café (nur nachmittags geöffnet) be­sitzt. Gastro­no­mie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten findet man im Ort ge­nügend, u.a. das Geschäft Rosa Va­lenz. Der Schwer­punkt des Angebotes liegt auf Damen-Accessoires, aber es gibt auch Kleidung und Schuhe. Ebenfalls im An­gebot ist eine kleine Herren­accessoire-Abteilung (rosa-valenz.de). Am südlichen Ende geht Bad Honnef nahtlos in den Nachbarort Rheinbreitbach über, wobei die Stadt­grenze auch die Landes­grenze zu Rhein­land-Pfalz darstellt. Der Bad Honnefer Bahn­hof befindet sich am Rhein­ufer auf Höhe der Insel Grafenwerth (Züge nach Köln und Ko­blenz). Etwas weiter nördlich liegt eine Endhaltestelle der Stadtbahn Bonn. Busse fahren in die Nach­barorte und ins nahe Sieben­gebirge. Bad Honnef erhebt keine Kur­taxe.

Dienstag, 27. Mai 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Rippoldsau-Schapbach

Etwa 16km von Bad Peterstal-Griesbach entfernt liegt Bad Rippoldsau, und ca. 7km weiter süd­lich der Ortsteil Schapbach (dazwi­schen befindet sich ein Kneipp-Becken). Einst war das auf 500m ü.M. befindliche Rippoldsau das höchst­gelegene Mineral- und Moorbad des Schwarz­waldes. Nachdem die einzige Kurklinik jedoch im Jahre 2011 ihre Pforten schloss und 2017 das ge­sam­te bewegliche Inventar ver­stei­gert wurde, ruht der Kur­be­trieb. Der südlich von Schapbach gelegene Ochsenwirts­hof (ochsenwirtshof.de) hat indessen ein haus­eigenes Hallenbad und Sauna, Liegewiese, ein Was­ser­tret­becken, einen Tennisplatz und offeriert Massagen. Sehens­wert sind in Rippoldsau und Um­ge­bung die Wallfahrtskirche Mater Dolo­rosa, die Kirche St. Cyriak in Schapbach, der Glas­wald­see, der bis zu 32 Meter hohe Burg­bach­wasser­fall, das Wald-Kultur-Haus (wald-kultur-haus.de) und der Wolf- und Bären­park (bad-rippoldsau-schapbach.de). Weiter­hin gibt es in Rip­polds­au eine Bäcke­rei, eine Bücherei und eine Bankfiliale. In Schapbach findet man einen Super­markt, einen Getränke­markt, einen Friseursalon (frisörsalon-haarmonie.de), Bank, Post und ein Frei­bad (mit Minigolf­platz). Im übrigen ist die Gegend ein her­vor­ragendes Wan­der­gebiet mit zahl­reichen für Picknicks geeigneten Plätzen. Der Produktions­standort für Mineral­wasser in Rippoldsau gehört zum Geträn­ke­hersteller Peterstaler Mineralwasser aus dem be­nach­barten Bad Peterstal-Griesbach (peterstaler.de). Eine betriebliche Besonderheit stellt die 2005 er­rich­tete 16 Ki­lo­meter lange Mi­ne­ral­wasserleitung zwischen den beiden Produktions­standorten dar. Die An­reise nach Bad Rip­poldsau-Schap­bach erfolgt mit den Bussen 7266 oder F13 ab Hau­sach im Kinzigtal (Bf.; efa-bw.de). Die Kur­taxe beträgt in beiden Ortsteilen €1.70 pro Person und Nacht.

Samstag, 24. Mai 2025

Bad Peterstal-Griesbach

Der Kurbetrieb erfolgt im wesentlichen im Gesundheitshotel „Das Bad Peterstal“ (dasbadpeterstal.de). Das Hotel bietet 35 Ein­zel- und Dop­pel­zimmer, Restaurant und Cafè mit Terrasse, Seminar- und Tagungs­räume, Friseur, Aufenthaltsraum mit Dach­terrasse, Hauskapelle, Lift und Parkplatz. Die besondere Attrak­tion ist jedoch der Kurbereich: Es gibt Therapiebäder mit Wasser aus hauseigenen Quellen (sic), Kneipp-Anwendungen, Kranken­gym­na­stik, Massagen, eine Sauna und eine am­bulante Badekur (dasbadpeterstal-physio.de). Heil­anzei­gen liegen vor bei nicht akuten Herz-, Gefäß- und Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Erkrankungen der Ge­len­ke und der Wirbelsäule, rheu­ma­tischen Erkrankungen, Stoff­wechsel­erkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, psy­cho­so­ma­tische Erschöpfungs­zustän­den und  Frauenkrankheiten. Man muss nicht Hotelgast sein, um den Kurbereich nutzen zu dürfen. Direkt vor der Tür liegt der Trink­pavil­lon der Sophienquelle. Neben dem Kurhotel, existiert in Bad Peterstal noch eine Praxis für Physio­therapie (bad-peterstal-griesbach.de).

Sehenswert sind in Bad Peterstal die Pfarrkirche, die Brunnentempel der Sophienquelle und der des Getränkeherstellers Peterstaler Mineralquellen (peterstaler.de), sowie das Roller- und Moped-Muse­um. Der Kur­park liegt etwas außer­halb des Hauptortes am Freiersbach. Im Park gibt es eine Boule-Bahn und an seinem Südende ein beheiztes Freibad. Das Kulturhaus ist nur bei Veran­stal­tun­gen geöffnet. Gastro­nomie und Hotellerie sind spärlich vorhanden und es gibt einen Supermarkt. Das Café Räpple eig­net sich aber hervorragend für den Nachmittagstee oder -kaffee mit Schwarz­wälder Kirschtorte. Vom Bahn­hof Bad Peterstal aus fahren Züge nach Offenburg, Freudenstadt und Bad Griesbach.

In Bad Griesbach gibt es ein Orts­museum, eine Konditorei, einen Brunnentempel, die St.-Antonius-Kirche und die gleichnamige Ka­pelle, einen Internetzugang in der Touristen­informa­tion und den Mineralwasserabfüller Gries­bacher (griesbacher.de). Ein Kurpark existiert zwar auch, jedoch liegt dieser auf einer Anhöhe weit außer­halb des Ortes. Im Park steht die St.-Anna-Kapelle und am Park­rand liegt das Hotel Dollen­berg 5*S, wo man Spa-Anwendungen erhal­ten kann (dollenberg.de). Es gibt mehrere Schwimmbecken (Innen-Außenbecken mit Schwimm­schleu­se, Mineralwasserbad, Whirl­pool), ein Kneipp-Becken, vier Saunen, Fitnessraum, Massagen, Well­ness­behandlungen und eine private Arztpraxis. Das im Ort gelegene Hotel Adlerbad (adlerbad.de) bietet Sauna, Fit­ness­bereich und Massagen. Zum Wandern gut geeignet ist die Umge­bung mit dem Glaswaldsee. Vom Bahn­hof Bad Griesbach aus fahren Züge nach Offenburg, Freu­den­stadt und Bad Peters­tal. Die Kur­taxe beträgt in beiden Orts­teilen €1.90 pro Person und Nacht.

Mittwoch, 21. Mai 2025

Bad Holzhausen (Stadt Preußisch Oldendorf)

Den Titel „Bad“ trägt Bad Holzhausen erst seit 2007 (bad-holzhausen.de). Der Heil­wasser­aus­schank der Calcium-Sulfat-Quelle findet ausschließlich in der Kur- und Reha-Klinik Hol­sing­Vital statt. Einige Angebo­te der Klinik können auch von externen Besuchern in Anspruch ge­nommen wer­den, u.a. Massagen, medizinische Bäder, die Salzgrotte, der Friseur und die Fuß­pflege. Dazu gibt es Programme für Selbstzahler, z.B. für mehr Rückenfitness oder Entspannung mit Sport­therapie. Die Klinik hat einen eigenen Garten und liegt etwa 900 Meter vom Bahnhof entfernt (holsingvital.de). Massagen und andere Behandlungen erhält man aber auch in mehreren Physio-Praxen in Bad Holzhausen.

In entgegengesetzter Richtung von der Klinik befindet sich der ca. 5 Hektar große Kurpark, der einen deutlichen, norddeutschen Charme ausstrahlt. Das Haus des Gastes entstand 1529 als Ritter­gut und beherbergt unter anderem einen Leseraum mit Büchern und Zeitungen, eine Kamin­ecke, Toilet­ten und Vortragsräume. Neben dem Haus, hat sich auch die ehemalige Mühle von 1888 er­hal­ten. Im Park gibt es eine Boule-Bahn, außerdem einen Kinderspielplatz, einen Sportplatz und einen Bar­fuß­par­cours. Am nördlichen Rand liegt das Kurparkcafé. Neben dem Kurpark mit dem Haus des Gastes und der Mühle, ist auch die Kirche von Bad Holzhausen einen Blick wert. Gastronomie ist im Ort eher spärlich; zum Einkaufen gibt es zwei Supermärkte und ein paar kleine Geschäfte. Vom Bahn­hof Bad Holzhausen fahren Züge u.a. nach Bielefeld. Die Kur­taxe beträgt €1.20 pro Person und Nacht.

Sonntag, 18. Mai 2025

Bad Gottleuba-Berggießhübel

Die Stadt im Elbtalschiefergebirge mit ca. 5700 Einwohnern entstand 1999 durch den Zusam­men­schluss des Moorbades Gottleuba und des Kneippkurortes Berggießhübel, zusammen mit einigen weiteren Nachbarorten (badgottleuba-berggiesshuebel.de). Ursprünglich waren die beiden Haupt­orte Berg­bau­städte. Der Bergbau endete im Jahre 1889 mit der Schließung der letzten Erzgrube. Aber schon um 1861 hatte der Kur­tourismus dank einer eisen­haltigen Heil­quelle eingesetzt und nahm ab 1886 richtig an Fahrt auf, als die vorhandenen Moor­vor­kommen erschlossen wurden. Den Titel „Bad“ führt Gottleuba seit 1936. In Berggießhübel wurden um 1720 herum zwei Heilquellen entdeckt, die aber durch die Hoch­wasser­katastrophe von 1927 zerstört wurden. Auch in Gottleuba richtete das Hoch­wasser damals große Verwüstungen an. Im Jahre 1934 wurde in Berggießhübel der Kneipp-Kur­betrieb ein­geführt. Heute hat sich der Kurbetrieb weitgehend in die Median Kliniken verlagert, die insgesamt über mehr als 1200 Gäste­betten verfügen. Aber auch Physiotherapien spielen eine be­deu­ten­de Rolle. Heil­quellen gibt es zwar nicht mehr, aber Moorbehandlungen erhält man im Waldhaus (waldhaus.berggiesshuebel.de) und im Kurbad (kurbad-badgottleuba.de).

Sehenswert sind in Gottleuba die Bähr-Mühle, der Stadtbrunnen, die Postmeilensäule, das Rathaus, die St.-Petri-Kirche, die Median-Klinik von 1913, die Medizinhistorische Sammlungen (medizinhistorische-sammlungen-gottleuba.de) und in der Umgebung die Talsperre und mehrere Wandergebiete. In Berggießhübel gibt es die beiden Stadt­kirchen, das Kurhaus, das Haus des Gastes von 1722 und das Mu­seum Heimat­stube zu sehen. In der Umgebung beider Orte findet man mehrere Wan­der­ge­bie­te, Schau­berg­werke, Denk­mäler und Aussichts­punkte. Gastronomie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind spärlich, aber vorhanden. Die Median-Klinik in Gottleuba verfügt über einen Kiosk, die in Berggießhübel über eine Cafeteria. Die Funktion eines Kurparks über­nimmt in Gottleuba der Goethe-Park. An seinem Rand steht ein Speiseeis-Verkaufs­automat und in der Nähe ein Super­markt. Da­hin­ter befindet sich die Stadt­bibliothek. In Berg­gieß­hübel fallen dem Park des Schlosses Friedrichsthal die Aufgaben eines Kur­parks zu. An seinem anderem Ende liegt die dortige Median-Klinik. Außer­dem gibt es noch den innenstadtnahen Fritze­garten. Durch beide Orte fahren Busse nach Pirna (Linien 216/217) und in be­nach­barte Orte. Die Kurtaxe beträgt €1.80 pro Person und Nacht.

Donnerstag, 15. Mai 2025

Bad Sobernheim

Von 1915 bis 1925 wirkte der evangelische Pastor Emanuel Felke. ein Vertreter der Natur­heil­kunde, in Sobernheim zwischen Hunsrück und Pfälzer Bergland (bad-sobernheim.de). Dort entwickelte er die nach ihm benannte Felkekur. Ihr zen­tra­les Element ist ein Lehm-Schlamm-Bad. Die Felke-Kuren werden heute in einer Kur­klinik, zwei Kurhotels und einem Kur-Resort durch­geführt. Seit 1995 darf sich Sobernheim „Bad“ nennen. Sehens­wert sind im Ort die sakralen Gebäude, der Markt­platz, einige Gutshöfe, zwei Mu­seen und eine Fossilienfundstätte. Mittler­weile gibt es auch eine Felkequelle, ein Natrium-Chlorid-Wasser, das bei Magen-Darm und Leber-Gallen-Beschwer­den hilft. Leider versiegt die Quelle immer wieder. Im Marum-Park finden im Musikpavillon im Sommer regelmäßig Kurkonzerte statt. Eine wichtige Rolle spielt auch der Weinbau, vor allem die Großlage Paradiesgarten. Durch den Ort ver­laufen mehrere Wander- und Radwege. In der Bad So­bern­heimer Innenstadt sind Gastro­nomie und Einkaufsmöglichkeiten ausreichend vorhanden. Der Netto bietet WLAN, der Rewe WLAN und eine Heiße Theke. Vom Bahnhof Bad Sobernheim ver­kehren Züge nach Idar-Oberstein, Frank­furt/M., Koblenz, Saar­brücken und Mainz. Busse fahren in die Nachbarorte. Die Kurtaxe beträgt €1.30 pro Person und Nacht.

Montag, 12. Mai 2025

Bad Godesberg (Stadt Bonn)

Den Draitschbrunnen im Redoutenpark nahe der Brunnenallee gibt es vermutlich schon seit der Römerzeit. Er wird aus insgesamt 14 Quellen gespeist. Seit Mitte des 18. Jahr­hunderts wird er wieder genutzt, musste jedoch einige Umgestaltungen über sich er­gehen lassen. Zeitweise ver­siegte er sogar. Ab 1890 nahm die Nutzung jedoch wieder zu. Etwa zur selben Zeit wurde Godes­berg mit seinem Ortsteil „Godesberg-Villenviertel“ ein beliebter Altersruhesitz wohl­haben­der Pensionäre aus dem nördlichen Rheinland. Er ent­wickelte sich zu einem renom­mier­ten Kurort und erhielt 1926 den Titel „Bad“.

Zur Zeiten der Bonner Republik siedelten sich viele diplomatische Vertretungen in Bad Go­des­berg an. Im Jahre 1969 wurde Bad Godesberg ein Stadtteil von Bonn. Bereits 1962 wurde mit der Kur­fürsten­quelle eine weitere Quelle erbohrt. 1970 wurde eine Trink­halle errichtet, in der das Wasser der Kurfürstenquelle ausgeschenkt wird, 1977 kam ein Pavillon an der Brunnen­allee hinzu, in dem beide Mineralwässer zu bekommen sind (buergerbadgodesberg.de). Nach dem Wegzug der Re­gie­rung nach Berlin ent­wickelte sich Bad Godes­berg leider zu einem Stadt­teil, der an einigen Stellen die Charak­te­ristika eines sozialen Brennpunktes aufweist. Die Zahl schwerer Gewaltdelikte nahm erheblich zu. Besonders das schroffe Nebeneinander von Villenviertel und Pro­blem­bezirk ist in den letzten Jahren zu einem Merkmal Bad Godesbergs geworden.

Bad Godes­berg verfügt über ein Schauspielhaus, das „Kleine Theater“ (kleinestheater.eu), die „Re­doute“ (für Veranstaltungen) und das „Haus an der Redoute“ (für Ausstellungen). Im Stadt­park steht das Carillon, ein mechanisches Glockenspiel. Die Liste der Baudenkmäler ist endlos und um­fasst u.a. zahlreiche historische Villen in den Ortsteilen Villenviertel und Alt-Godesberg, und natür­lich die Godesburg. Vom Bahnhof Bad Godesberg fahren Züge nach Köln, Koblenz und in das Ahr­tal, Stadt­bahnen nach Bonn und Köln und Busse in die umgebenden Stadtteile. Hotellerie, Gastro­nomie und Einkaufsmöglichkeiten sind reichlich vorhanden. Die Beher­ber­gungs­steuer der Stadt Bonn beträgt 6% vom für die Beherbergung aufgewendeten Betrag (einschließlich Umsatzsteuer).

Freitag, 9. Mai 2025

Bad Laer, Bad Rothenfelde und Bad Iburg

Sie liegen am Rande des Teutoburger Waldes und nur wenige Kilometer auseinander, die drei Kur­orte südlich von Osnabrück. Zwischen den Orten und nach Osnabrück verkehrt der Bus Linie 466.

Bad Laer ist ein Heilbad mit einer Sole-Mineralquelle (bad-laer.de). Das Sole-Vital, in welchem die Kuranwendungen stattfinden, versteht sich als Kurmittelhaus und nicht als Freizeitbad mit Thermal­wasser (solevital.de). Die öffentlichen Schwimmzeiten sind daher eher restriktiv gehalten und der Schwerpunkt liegt auf Physiotherapie, Dafür gibt es aber auch Solebäder in einer priva­ten Bade­wanne, außerdem Massagen und verschiedene, andere Behandlungen, sowie ein Bistro. Südlich des Kurmittelhauses und der Blomberg Klinik liegt der Kurpark. In diesem findet man u.a. den Glocken­see, ein Gradierwerk, eine Gastwirtschaft und einen Boule-Platz. Durch den Park führt die Bahn­strecke der Museumsdampfbahn. Neben dem Kurpark ist ein Dahlien­garten. Südlich des Kur­parks liegt die Innenstadt mit Gastronomie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten. An ihrem Westrand findet man auch ein paar Supermärkte. Beim Kurpublikum beliebt ist das Theater im Kurpark (kuhtheater.de). Sehenswert sind im Ort die Fachwerkbauten im Ortskern, die romanische St. Marien-Kirche und das Heimatmuseum. Die Anreise erfolgt ab Osna­brück Hbf. mit dem Bus 466 im Stundentakt nach Bad Laer (Fahrtdauer ca. 60min.; vos.info). Die Kurtaxe beträgt €1.80 pro Person und Nacht.

Das Heilbad Rothenfelde (bad-rothenfelde.de) ist der östliche Nachbarort von Bad Laer und besitzt eine kuppelüberdachte Natur-Soletherme (carpesol.de). Diese verfügt über mehrere Becken, Sauna, Well­nessbereich (mit Massagen; Badetuch nicht vergessen!) und Gastronomie. Im 18 Hektar großen Kurpark befinden sich ein Konzertgarten, zwei Gradier­werke, eine Kneipp­anlage, ein Minigolfplatz (öffentl. WC) und mehrere Brunnen und Denkmäler, Um den Kur­park herum gibt es ein paar Gastro­nomiebetriebe und im alten Gradierwerk ein kleines Einkaufs­zen­trum. Einen Besuch wert ist dort das Laden­geschäft des Bürstenhauses Redecker (Salinenstr. 2 – 6), wo man handgefertigte Bürsten aller Art erhält (redecker.de). Bad Rothenfelde ist relativ jung und hat vor 1724 noch nicht existiert. Seit diesem Jahr wird die Solequelle genutzt, zunächst jedoch zur Salzgewinnung. Erste Heilerfolge lassen sich ab 1811 nachweisen. Sehens­wert sind im Ort die Wasserburg Palsterkamp, die dazugehörige Mühle, sowie mehrere Villen und ein paar anderen Gebäude aus dem späten 19. Jahr­hundert. Die Anreise erfolgt mit der Bahn ab Osna­brück Hbf. bis Dissen-Bad Rothenfelde, dann geht es weiter mit dem Bus 475 bis zur Orts­mitte Bad Rothenfelde. Alternativ könnte man ab Osna­brück auch mit den Bussen der Linien 466 und 467 fahren. Die Kurtaxe beträgt maximal €2.40 pro Person und Nacht.

Bad Iburg ist Kneippkurort und hat keine Heilquelle (badiburg-tourismus.de). Der weitläufige Kur­park liegt am nord­west­lichen Ortsrand und bietet einen Kletterwald, Baumwipfelpfad und Wald­spiel­platz. Der weiter stadteinwärts gelegene Waldkurpark besitzt mehrere Brunnen und kommt dem Ideal eines Kurparks schon näher. An seinen Rändern liegen mehrere Gastronomie­betriebe. Außerdem gibt es noch den Kneipp-Erlebnis-Park, den Knotengarten und die Tegelwiese. Sehens­wert sind im Ort das Schloss Iburg (heute Amtsgebäude), das Rathaus, die vier Kirchen und das Uhren­museum. Gastronomie ist ausreichend vorhanden, die Einkaufsmöglichkeiten liegen je­doch eher am Rande des Ortskerns. Diverse Massagepraxen und Physiotherapie-Betriebe offerieren Rücken­massagen. Zwei besondere Attraktionen befinden sich am östlichen Ortsrand: Ein Ver­kaufs­automat für Forellen und eine Wasser­tretstelle für Hunde. Letztere liegt direkt am Freedebach, nahe bei der (separaten) Wasser­tretstelle für Menschen. Der umgebende Teutoburger Wald ist ein sehr gutes Wandergebiet. Bad Iburg erreicht man ab Osna­brück mit dem Bus Linie 466. Die Kurtaxe be­trägt maximal €1.84 pro Person und Nacht.