Donnerstag, 26. April 2018

Die Thermen im Aostatal

Die Namen klingen französisch; die Orte liegen jedoch im italienischen Aostatal. Amtssprachen sind italienisch und französisch, allerdings spricht die Mehrheit (>70%) heute italienisch. In einigen Or­ten (u.a. Issime, Gressoney) wird aber bis heute sogar ein Dialekt des Walserdeutschen gespro­chen (ca. 1000 Sprecher).
Bereits seit 1770 ist die Thermalquelle von Saint-Vincent bekannt und war der Grund für den Bau des Grand Hotels Billia zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das heutige Thermalbad bietet verschiede­ne Badebecken mit Wasserstrahlmassagen, Saunen, einen Hammam und diverse Wellnessangebote, sowie Gastronomie (termedisaintvincent.com). Auch sonst findet der Kurgast alles, was man von einem guten Kurort erwarten kann: Restaurants, Casino, Theater und eine elegante Einkaufsstraße in einem 5000-Einwohner-Ort, der auch für die Pinienhaine seiner Umgebung bekannt ist. Ein be­liebtes Ausflugsziel ist Breuil-Cervinia, ein Wintersportort am Ende des nach Norden gerichteten Seitentales Valtournenche mit einem Golfplatz (im Sommer) und einem interessanten Blick auf die Rückseite des bekannten Matterhorns.
Fast am entgegengesetzten, westlichen Ende des Aostatales liegt der Thermalbadeort Pré-Saint-Didier. Die dortige Thermalquelle ist seit der Römerzeit bekannt, das heutige Hauptbadehaus stammt aus dem 19. Jahrhundert (qcterme.com). Das besondere in Pré-Saint-Didier ist der Thermal­garten, in welchem sich die verschiedenen Badeeinrichtungen mit Blick auf das Mont Blanc Massiv mehr oder weniger verstreut befinden. U.a. führt ein malerischer Wasserlauf vom Hauptgebäude zu den Gärten mit den drei Schwimmbecken. Ursprung der Thermalquelle ist eine Grotte unterhalb des Wasserfalls des Orrido.
Die Anreise ins Aostatal erfolgt mit dem Auto ab Martigny (CH) über den Großen St. Bernhard Pass, Hauptstrasse Nr. 21 (der Tunnel ist mautpflichtig, die schweiz. Autobahnvignette gilt nicht). Ab Chamonix (F) wäre auch die Zufahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel möglich (ebenfalls mautpflichtig) oder man reist von Süden vom in der Poebene gelegenen Ivrea her an. Wegen der hohen Treibstoffpreise in Italien (und teilw. auch in Frankreich) bei der Durchreise durch die Schweiz dort unbedingt nochmal tanken! Mit der Eisenbahn kann man via Mailand (Nachtzughalt), Novara und Ivrea bis Aosta fahren. Es gibt auch Zugver­bindungen von Ivrea nach Turin. Ab Martigny existiert zweimal täglich (morgens und abends) eine Postautoverbindung nach Aosta (Linie 211; postauto.ch). Neuerdings gibt es auch eine Flixbus-Linie von Montreux nach Aosta.

Nachtrag
In Aosta unbedingt das Caffè Nazionale, Piazza Emile Chanoux 9 besuchen! Geschmackvolle Inneneinrichtung in gediegenen Farben, Deckengewölbe und interessante Cocktails.

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