Dienstag, 12. November 2024

Wellness für Snobs?

Viele Hotels haben neben der althergebrachten Übernachtung auch Wellness-Angebote im Pro­gramm. Um diese machen Snobs wegen mangelnder Authenti­zi­tät jedoch einen großen Bogen. Gegen eine klassische Rückenmassage ist natürlich nichts einzuwenden, auch ein Jaccuzzi- oder Whirl­pool-Besuch kann Spaß machen, aber bei Sauna- / Dampfbad- / Hammam­besuchen wird es schon kri­tisch, denn Snobs verkehren nicht gerne an Orten, wo man gemeinsam transpiriert. Das gilt na­tür­lich erst recht für Fitnessbereiche aller Art. Und von Honigpeelings, Aromatherapien oder Anti-Aging Be­hand­lungen nimmt ein Snob auf jeden Fall Abstand. Was bleibt, sind Besuche im hotel­eigenen Schwimmbad, im Jaccuzzi oder in der Massagepraxis. Einen traditionellen Kur­auf­ent­halt mit Trink- und Badekur in einem renommierten Heilbad mit Kurpark, Wandelhalle und Kur­kon­zert kann ein solcher Aufenthalt im Wellness-Bereich eines Hotels aber selbstverständlich nicht ersetzen.

Samstag, 9. November 2024

Bad Abbach

Das eher ruhige Heilbad südlich von Regensburg besitzt mit der Kaiser-Heinrich-Quelle eine im Kurpark frei zugängliche Schwefelquelle, die wahrscheinlich schon den Römern bekannt war (bad-abbach.de). Zum Trinken ist sie jedoch nur bedingt geeignet; Badekuren gegen rheuma­tische Er­kran­kungen sind die übliche An­wendung. Etwa 800 Meter vom Kur­park entfernt liegt die Kaiser-Therme (kaiser-therme.de). Sie hat verschiedene Badebecken, ein Dampf­bad, Well­ness, Massagen, eine Salzgrotte, ein Bistro und eine eigene Bushaltestelle (Bad Abbach, Kaiser-Therme); es fährt die Linie 16 nach Regensburg Hbf. Von Be­deu­tung sind auch die drei orts­ansäs­sigen Kur­kliniken (Rheu­matologie, Orthopädie, Reha). Sehenswert sind die Burgruine Abbach, einige sakrale Ge­bäu­de und außerhalb des Ortes das Löwendenkmal und die Funda­mente einer römischen Villa Rustica. Der Kur­park stammt von 1872, wurde aber 2011 neu ge­staltet. Am westlichen Orts­rand liegen meh­rere Super­märkte (der Rewe bietet WLAN und eine Heiße Theke). Die Kurtaxe beträgt €1.80 pro Tag und Person. Ab Regensburg Hbf. ver­keh­ren die Bus­linien 16 und 19 nach Bad Abbach. Der Bahn­haltepunkt Bad Abbach liegt nahe beim Orts­teil Lengfeld, etwa 4km vom Haupt­ort entfernt. Im Ortsteil Poikam befindet sich eine weitere Bahn­station.

Mittwoch, 6. November 2024

Atemkuren im Heilstollen Neubulach

In Neubulach (neubulach.de), unweit von Bad Teinach im Schwarzwald, existiert ein Heilstollen (einer von 14 im deutschsprachigen Raum), in welchem Speläotherapie praktiziert wird. Be­han­delt werden verschiedene Atemwegserkrankungen, physische & psychische Erschöpfung, Schlaf­störungen und Stress (bei Herzbeschwerden oder Klaustrophobie sollten man jedoch auf die An­wen­dung verzichten). Unbedingt sollte man seinen eigenen Schlafsack, Trinkwasser und even­tuell ein Buch zum Lesen mitbringen. Die Temperatur liegt im Stollen zwischen 6 und 8°C. Fünf An­wendungen kosten €70. Der Heilstollen liegt beim Besucherbergwerk (bergwerk-neubulach.de), etwa einen Kilometer südlich von der historischen Altstadt mit Stadtmauer und Fachwerkhäusern. Es gibt eine kleine Gastwirtschaft und in der Umgebung ein paar Sitzbänke. Der etwa 600 Meter vom Heilstollen entfernte Kurpark hat Picknick­bänke, eine Minigolfanlage und eine Kneipp­sche Wassertretanlage. Im Haus der Gesundheit (Ostrand der Altstadt, ca. 1km vom Heil­stollen) befindet sich ein Lese- und Ruheraum für die Kur­gäste. Leider sind die Öff­nungs­zeiten eher restriktiv. Im Ort gibt es mehrere Gastronomie­betriebe. Jeden Freitag findet auf dem Markt­platz ein Wochen­markt statt; außerdem gibt es u.a. eine Bankfiliale mit Geld­automat, diverse Einzelhändler und am Rande der Alt­stadt einen Supermarkt (weitere am nordwestlichen Ortsrand). Neubulach erreicht man ab Calw oder dem Bahnhof Bad Teinach / Neubulach (Züge nach Pforzheim) mit dem Bus Linie 634 oder 640. Die Kurtaxe liegt bei €2 pro Person und Tag.

Sonntag, 3. November 2024

Bad Teinach – Zavelstein

Bad Teinach (bad-teinach-zavelstein.de) ist der kleinste Kurort im Nord­schwarz­wald. Mit nur ca. 500 Ein­wohnern und einer Mineralquelle hält es außerdem den Titel Kleinstes Heilbad in Baden-Württem­berg. Der Kurbetrieb besteht seit dem 17. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert wurde Tei­nach das Lieblingsbad der württembergischen Herzöge. Die Therme, in welcher sich der heutige Kurbetrieb im Wesentlichen abspielt, wurde vor einigen Jahren reno­viert. Man muss aber nicht im dazugehörigen Hotel wohnen, um den Badebereich besuchen zu können (hotel-therme-teinach.de). Das Wasser der Mineraltherme hat – je nach Becken – eine Temperatur von bis zu 37°C. Man kann auch diverse Wellnessbehandlungen und Massagen be­kommen. Außerdem gibt es eine Sauna. Sehens­wert sind die evangelische Kirchen der einzelnen Ortsteile, die Burgruine Zavelstein und die Herrschaftsbrücke über die Nagold von 1882; sie gilt als erste weit gespannte Bogenbrücke aus Naturstein im deutschsprachigen Raum. Ein­kaufs­möglich­keiten bietet Bad Tei­nach keine: Es existiert nur eine Nudelmanufaktur mit Direkt­ver­kauf. Im alten Rathaus besteht eine kleine Büche­rei. Bekannt ist weiterhin die alljährliche Kro­kus­blüte Anfang März im OT Zavel­stein (teinachtal.de). Bad Teinach erreicht man ab Calw oder dem Bahn­hof Bad Teinach / Neubulach (Züge nach Pforzheim) mit dem Bus Linie 635 (hält am Kur­haus) oder 641, oder man nimmt ein Taxi (Tel. 07053 / 96960) . Die Kurtaxe liegt bei €1.50 pro Person und Tag. Das benachbarte Neu­bu­lach (ca. 3km) hat einen Asthma-Heilstollen. Besuchen könnte man eventuell den Digel Herren­mode Fabrik­verkauf im ca. 20km entfernten Nagold (digel.de).