Mit dem Einzug der Eisenbahn in die „Perle des Aggertals“ im Jahre 1885, begann der Sommerfrische-Tourismus und erreichte seine Blütezeit zwischen 1920 und 1939. So wurden die Agger-Promenade (heute: Aggerstrand), zwei Aussichtstürme, das Freibad und Wanderwege angelegt und neue Gasthöfe eröffnet. Auch die heutige Aggertalhöhle wurde als Schauhöhle hergerichtet. Es gab im damaligen Kurpark sogar eine Heilquelle (leider ist von beiden nichts mehr übrig). Seine Vergangenheit als Standort von Eisenhüttenwerken hatte der Ort zu dieser Zeit schon lange hinter sich gelassen, nachdem die letzte Eisenhütte 1876 geschlossen wurde. Bis heute beeindrucken aber der historische Ortskern und das Naturschutzgebiet Weinberg. Vor allem wegen letzterem wird der Ort gerne von Wanderern besucht. Vereinzelt befinden sich in der bewaldeten Umgebung des Ortes Bänke, Picknickbänke, und Regenschutzhütten. Am sog. Aggerstrand gibt es eine Badestelle und ein paar strandübliche Freizeitbeschäftigungen (Beachvolleyball, Tischtennis, Freiluftschach etc.). Erst 2019 wurde mit dem „Windloch“ eine neue Höhle im Mühlenberg entdeckt. Bis jetzt sind etwa 6000 Meter der Höhle erforscht; eine Besichtigung ist derzeit noch nicht möglich. Gastronomie ist eher spärlich, aber vorhanden. Besuchen sollte ein Snob auf jeden Fall den Imbiss „Jagdhütte Ründeroth“ am östlichen Ortsausgang (Bushalt Allenkamp; jagdhuette-ruenderoth.de). Zum Einkaufen bieten sich ein Supermarkt und ein paar kleinere Geschäfte am Marktplatz an, außerdem gibt es eine thailändische Massage-Praxis (annwellness-thaimassage.de). Ründeroth erreicht man mit der Oberbergischen Bahn (RB25) ab Köln in ca. 60 Minuten, oder ab Gummersbach und Lüdenscheid.
Der Blog zum eBook "Snob mit wenig Geld - Wie man sich auch mit geringen Finanzmitteln von der billigen Masse abgrenzt"
Samstag, 29. Juni 2024
Mittwoch, 26. Juni 2024
Das Ostseebad Rerik
Der Tourismus kam erst mit dem Aufbau des staatlichen Erholungswesens der DDR in den Küstenort (rerik.de). Nach der Wende wurde der alte Ortskern saniert. Sehenswert sind die alte Kirche von etwa 1250 (renoviert 1668), das Heimatmuseum, der Hafen, die Promenade mit der Seebrücke und einige vorgeschichtliche Denkmäler (Großsteingräber, Ganggräber, Dolmen). Leider ist die Seebrücke von 1996 derzeit nicht zugänglich und soll in Kürze durch einen Neubau ersetzt werden. Gastronomie, Hotellerie und Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. Die Ausleihe in der Ortsbibliothek ist mit Kurkarte kostenfrei. In der Bibliothek steht ein kostenpflichtiger Internet-Arbeitsplatz zur Verfügung (Öffnungszeiten beachten!). Fahrgastschiffe führen vom Haffanleger Ausflugsfahrten durch (ms-ostseebad-rerik.de). Öffentliche Toiletten befinden sich an der Haffpromenade, an der Busstation, an der Dünenstraße, im Park an der Steilküste und am Parkplatz vom Strandzugang 10 (Regenschutzhütte in der Nähe). Die Kurtaxe liegt in der Hauptsaison bei €2 pro Tag und Person. Der nächstgelegene Bahnhof ist Neubukow. Von dort geht es mit dem Bus (Linien 104, 105, 121; rebus.de) nach Rerik.
In der Nähe: Schlossurlaub an der Ostsee
Montag, 24. Juni 2024
Das Ostseebad Boltenhagen
Um 1803 wurde der erste Badekarren am Strand des etwa 30km nordöstlich von Lübeck gelegenen Ostseebades ins Wasser geschoben (boltenhagen.de). Nach dem Untergang der DDR wurden zahlreiche Gebäude renoviert und 1992 eine neue Seebrücke gebaut. 2000 wurde auch ein neues Kurhaus errichtet. Sehenswert sind die Steilküste, die Kirche, zwei Gutshöfe und der Hafen. In Boltenhagen herrscht ein mildes Reizklima, welches sich durch seine salzhaltige Luft und besondere Luftreinheit auszeichnet. Verbunden mit der Brandungszone und dem weißen Sandstrand, ist es besonders geeignet für Menschen mit Atemwegsbeschwerden und Allergien. Die Kurabgabe beträgt saisonal bis zu €2.80 pro Tag und Person. Busse fahren etwa stündlich nach Grevesmühlen (Bf., Linie 345), Wismar (Linie 240) oder zweistündlich nach Dassow (Linie 3900).
In der Nähe: Groß-Schwansee an der Ostsee
Freitag, 21. Juni 2024
Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn
Seit Jahrhunderten wird das Moor aus der Conventer Niederung bei Bad Doberan (bad-doberan-heiligendamm.de) für Heilzwecke genutzt, vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, rheumatischen Erkrankungen, Osteoporose, Arthrose und Erschöpfungszuständen. Verabreicht werden die Moorkuren in der Dr. Ebel Fachklinik. Sehenswert sind im Ort die diversen Landschaftsgärten, das Kloster mit Beinhaus und eine ganze Reihe historischer Gebäude und Villen, u.a. das Kurhaus von 1793 und das Salongebäude von 1802. Es gibt außerdem zwei Museen. Die Kurtaxe beträgt je nach Saison bis zu €2 pro Tag und Person. Bad Doberan liegt an der Bahnstrecke Wismar – Rostock.
Wer lieber eine Thalassokur absolvieren möchte, fährt mit der Mecklenburgischen Bäderbahn (molli-bahn.de) von Bad Doberan nach Heiligendamm (300 Einw.), Deutschlands ältestem Seebad (seit 1793) und Wiege der Thalassotherapie. Heute werden die Therapien vorwiegend in der örtlichen Median-Klinik durchgeführt (median-kliniken.de). Einen Besuch wert ist das Grand Hotel, welches zwar eine Neuschöpfung nach der Wendezeit ist, jedoch aus fünf historischen Gebäuden besteht. Die Nutzung des Strandes ist kurtaxpflichtig (in der Hauptsaison €2 pro Tag und Person) und muss am Automaten bezahlt werden.
Am Endpunkt der 15.4km langen Bahnlinie von Bad Doberan liegt das Seebad Kühlungsborn (Fahrzeit ca. 45min.). Schon 1857 haben hier die ersten Badetouristen den natürlichen, mehr als 6km langen Sandstrand bevölkert. Nach dem Untergang der DDR wurden einige alte Gebäude saniert, aber viele mussten auch abgerissen werden, sodass von der alten Bausubstanz nur ein eher kleiner Rest übrig ist. Ansonsten sind die beiden Kirchen, die Windmühle und das Hotel Schloss am Meer sehenswert, ebenso ein alter Grenzwachturm aus DDR-Zeiten und natürlich die Bäderbahn. Die Ufer- und Strandpromenade (mit mehr als 3km immerhin eine der längsten überhaupt) und die Seebrücke sind Neubauten. In Kühlungsborn beträgt die Kurabgabe in der Hauptsaison €3 pro Tag und Person. „Tagesgäste, die sich im Erhebungsgebiet aufhalten, ohne dort zu übernachten, unterliegen ebenfalls der Kurabgabepflicht, soweit sie die zu Kur- und Erholungszwecken bereitgestellten öffentlichen Einrichtungen tatsächlich nutzen oder an Veranstaltungen teilnehmen“, heißt es in der Kurabgabesatzung.
Noch ein Hinweis: Wer die Bäderbahn mit dem D-Ticket nutzen will, bezahlt einen Schmalspurbahn-Zuschlag in Höhe von €10.
In der Nähe: Schlossurlaub an der Ostsee
Mittwoch, 19. Juni 2024
Lietzow auf Rügen
Die Gemeinde zwischen den beiden Jasmunder Bodden besitzt eine Bahnstation und erhebt keine Kurtaxe. Der naturbelassene Kiesstrand ist etwa 450 Meter vom Bahnhof entfernt. Damit qualifiziert sich Lietzow für einen Besuch mit dem D-Ticket. Sehenswert sind die im Stile des Historismus erbaute Villa „Schlösschen Lichtenstein“ von 1892, deren Vorbild das gleichnamige Schloss auf der schwäbischen Alb ist, und die Gutsanlage Semper aus dem 18. Jhd. mit ihrem Waldpark und dem aus Süntelbuchen bestehenden „Hexenwald“, deren Herrenhaus 1922 für die Familie von Brüning gebaut wurde (Heute: Polizeierholungswerk). Auf dem Weg vom Bahnhof zum Strand passiert man einen Lebensmittelladen, der allerdings nur Werktags Vormittags geöffnet hat. Am nördlichen Strandteil gibt es ein Restaurant (strandgut-lietzow.de). Wer übernachten möchte, findet Angebote u.a. unter lietzow.net.
Montag, 17. Juni 2024
Rügen und Usedom mit dem D-Ticket
Die beiden Ostseeinseln sind touristische Schwergewichte. Das ist der Grund, warum sie relativ teuer und die Kurtaxen recht hoch sind; in einigen Orten sind sogar Hunde kurtaxpflichtig. Da die Kurtaxe meist nur bei Übernachtungen fällig wird, könnte man seinen Aufenthalt auf einen Tagesbesuch beschränken und lieber in einem preiswerteren Ort landeinwärts übernachten. Die Anreise erfolgt dann mit der Bahn und Abends verlässt man den Ort oder die Insel wieder. Die Rügener Seebäder Sassnitz, Lietzow, Prora und Binz und die Usedomer Küstenorte zwischen Ahlbeck und Karlshagen sind mit der Eisenbahn gut zu erreichen, sodass einem Tagesbesuch nichts im Wege steht. Die Kurtaxe in den sog. Usedomer Kaiserbädern liegt maximal bei €2.70, in Karlshagen bei €2. Die Rügener Orte Sellin, Baabe und Göhren erreicht man mit dem „Rasenden Roland“ der Rügenschen Bäderbahn (ruegensche-baederbahn.de; Schmalspurbahn-Zuschlag €10). In Baabe ist überdies der Strandzugang kostenpflichtig, wenn man keine Kurkarte hat (€3.25). Auf Rügen ist u.a. der Ort Bergen kurtaxfrei, in dessen Bahnhof die verschiedenen Bahnstrecken Rügens zusammenkommen und wo man deshalb – je nach Zielort – ohnehin umsteigen muss. Die an der Nordküste Rügens gelegenen Orte Breege-Juliusruh und Sassnitz berechnen in der Hauptsaison €1.50, der Ort Lohme €1 Kurtaxe.
Mehr zum Thema: Kurtaxe auf Rügen
Externe Seiten: Kurtaxe auf Rügen ## Badestrände auf Rügen
Sonntag, 16. Juni 2024
Das Ostseeheilbad Graal-Müritz
Das einstige Familienbad zwischen Mecklenburger Bucht und Rostocker Heide ist ein wenig in Vergessenheit geraten, erlebt aber derzeit wieder einen Aufschwung (graal-mueritz.de). Die ersten Badegäste kamen schon 1819 an den natürlichen Sandstrand (es gibt Hundeabschnitte); das erste Grand Hotel eröffnete 1875. Franz Kafka, Erich Kästner und Hans Fallada haben hier Urlaube verbracht, ebenso wie die Großherzogliche Familie von Mecklenburg. Die Strandpromenade stammt von 1909. Die 350 Meter lange Seebrücke mit Schiffsanleger ist von 1992, nachdem alle früheren Seebrücken durch Sturmfluten zerstört wurden; so geschehen in den Jahren 1883, 1891, 1913 und 1940. An der Schiffsbrücke starten die Schiffstouren, u.a. nach Warnemünde. Sehenswert sind im Ort weiterhin das Heimatmuseum, die beiden Kirchen, der Wasserturm und diverse Gründerzeit-Villen, außerdem der 4.5 Hektar große Rhododendronpark und das benachbarte große Moor. Vor der Seebrücke, im Kurpavillon im Park und in der Strandmuschel finden regelmäßig Konzerte statt. Hotellerie, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sind genügend vorhanden. Im Meerwasser-Hallenbad „Aquadrom“ (aquadrom.net) erhält man die üblichen Gesundheits- und Wellnessangebote. Gratis WLAN gibt es an der Seebrücke und im Haus des Gastes. Der Bahnhof Graal-Müritz ist der Endpunkt der RB12 von Rostock. Der Bahnhof liegt etwa 1.5km vom Strand entfernt. Die Kurabgabe beträgt derzeit €2.80 pro Tag und Person. Das Parken ist fast überall gebührenpflichtig.
Freitag, 14. Juni 2024
Das Grand Hôtel du Cervin in St-Luc (Wallis)
Das historische Grand Hotel aus dem Jahr 1893 wurde 2022 vollständig renoviert und in eine Jugendherberge umgewandelt (grandhotelducervin.ch). Nur die Fassade ist seit 1893 weitgehend unverändert geblieben. Im Haus existieren eine Brasserie und ein neu eingerichteter Wellnessbereich mit Schwimmbad (mit Massagedüsen, Sprudelliegen etc.), Sauna und Massagen. Beide können auch von externen Gästen aufgesucht werden. Die kleinste Wohneinheit ist das Doppelzimmer für – je nach Saison – etwa SFr. 178-268 pro Nacht (SFr. 294 inkl. Wellnessbereich). Und wie in Jugendherbergen üblich, gibt es vor allem Mehrbettzimmer.
Sehenswert sind im Ort die historischen Mühlen, diverse Schalensteine, einige sakrale und ein paar wenige profane Gebäude. Eine besondere Attraktion ist das Observatorium am Berg (ofxb.ch). Im Winter dominiert der Skibetrieb, weshalb es auch eine Standseilbahn gibt. Im Sommer werden die üblichen Bergsportarten (Wandern, Klettern etc.) betrieben (valdanniviers.ch). Es existieren ein paar Geschäfte, darunter zwei kleine Lebensmittelläden, und ein Bankautomat, außerdem sechs Gastronomiebetriebe und ein Tea Room. Die Gästetaxe beträgt SFr. 4 pro Nacht und Person.
Dem Grand Hotel am Nächsten liegt die Bushaltestelle Bella Tola der Linie 454; von dort sind es etwa 170 Meter zum Hotel. Die Anreise ab Siders/Sierre erfolgt stündlich mit dem Bus 451 bis Vissoie, Poste. In Vissoie wird dann in die Linie 454 umgestiegen (postauto.ch). Die Fahrzeit beträgt etwa 45 Minuten. Parkplätze sind generell gebührenpflichtig, wobei oft die erste Stunde gratis ist. Nur wenige Parkplätze in den blauen Zonen sind mit Parkscheibe bis zu zwei Stunden kostenfrei.
Dienstag, 11. Juni 2024
Das ehemalige Sanatorium «Bella Lui» in Crans-Montana
Die heutige Jugendherberge liegt auf einem sonnigen Hochplateau mit einer außergewöhnlichen Sicht auf die Walliser Alpen (Jugendherberge Crans-Montana). Es gibt drei Sonnenterrassen und dank der hohen Fensterfronten besonders viel Tageslicht in den Räumen mit großen Glastüren und Balkonen. Die Gäste sitzen teilweise auf restaurierten Originalmöbeln und fahren im Lift mit Spiegel und hölzerner Sitzbank. Neben den in Jugendherbergen üblichen Mehrbettzimmern, gibt es 37 Doppelzimmer, aber nur ein einziges Einzelzimmer, welches sich jedoch im Originalzustand von 1930 befindet. Das Einzelzimmer kostet zwischen SFr. 110 und 160 pro Nacht, je nach Saison. Doppelzimmer kosten zwischen SFr. 140 und 180 pro Nacht. Das Frühstück ist inkludiert. Die Gästetaxe liegt bei SFr. 3 pro Nacht und Person. Hunde sind auf Anfrage erlaubt.
Die dem Sanatorium am Nächsten liegende Bushaltestelle ist Lac Grenon (ca. 230 Meter); die von mehreren Buslinien bedient wird. Die Linie 421 fährt zum Bahnhof Siders/Sierre (Fahrzeit ca. 50min.), die Linie 431 fährt in 7 Minuten zur Bergstation der Standseilbahn nach Siders/Sierre (Fahrzeit ins Tal ca. 14min.). Die Talstation der Standseilbahn ist etwa 300 Meter vom Bahnhof entfernt.
Samstag, 8. Juni 2024
Das Grand Hotel Toblach
Das Hotel im südtirolerischen Pustertal wurde 1878 von der österreichischen Südbahngesellschaft eröffnet. Mit seinen neoklassizistischen Fassaden aus Sichtbackstein und holzverzierten Giebeln verknüpft das Bauwerk Elemente der damaligen Industriearchitektur mit jenen des sog. „Schweizer Holzstils“ und zog in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg auch prominente Gäste an, wie z.B. die gekrönten Häupter Albert von Sachsen und Milan von Serbien oder den Komponisten Gustav Mahler. Leider ist das Haus im Laufe der Zeit den Weg des allmählichen Niedergangs gegangen, wie viele ehemalige Grand Hotels. Schon während der Weltwirtschaftskrise musste das Hotel Konkurs anmelden, nachdem es im ersten Weltkrieg als Lazarett gedient hatte. Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel und das Haus beherbergte Parteiorganisationen, Militärdienststellen, ein päpstliches Hilfswerk und ein Kinderferienheim. Heute dienen Teile des Komplexes als Kulturzentrum, andere Teile als Jugendherberge (toblach.jugendherberge.it). Vor allem letzteres ermöglicht aber immerhin preisbewussten Snobs in einem gehobenen Haus zu einem nicht ganz ungünstigen Preis zu wohnen. Neben den üblichen Mehrbettzimmern verfügt die Jugendherberge über fünf Einbettzimmer mit Dusche, WC und Waschbecken. Bettwäsche ist vorhanden; Hand- und Badetücher gibt es gegen Leihgebühr. Kostenloses WLAN ist inklusive. Je nach Saison beginnen die Preise etwa bei €50 pro Nacht (+ Ortstaxe). Die Region ist u.a. bekannt für die sog. „Drei Zinnen“, eine markante Bergkette in den Dolomiten. Die Buslinie 446 verkehrt ab Toblach in das den Bergen vorgelagerte Fischleintal. Die Buslinien 444 und 445 fahren zum Aussichtspunkt Drei-Zinnen-Blick an der SS51, unweit von Schluderbach (suedtirolmobil.info). Das Hotel liegt etwa 220 Meter vom Bahnhof Toblach entfernt in südlicher Richtung.
Donnerstag, 6. Juni 2024
Jugendherbergen in historischen Gebäuden
Die moderne Nutzung eines historischen Gebäudes ist eine Gratwanderung zwischen Denkmalschutz und den Erfordernissen der Gegenwart. Dennoch findet man erstaunlich oft moderne Jugendherbergen in historischen Bauwerken, z.B. in der Burg Stahleck in Bacharach, im ehemaligen Kloster in Leutesdorf, in der Alten Feuerwache in Plauen oder im Schloss Colditz. Aber nicht nur in Schlössern und Burgen, auch in alten Industrieanlagen, Landgütern oder Berghütten befinden sich Jugendherbergen (jugendherberge.de). Dem preisbewussten Snob eröffnet sich damit eine Möglichkeit zu einem günstigen Preis in einem geschichtsträchtigen Haus zu wohnen. Warum sollte man diese Möglichkeit nicht nutzen?
Dienstag, 4. Juni 2024
Touristische Bahnen und das D-Ticket
Einige Bahnen, die überwiegend touristisch genutzt werden, können auch mit dem Deutschland-ticket für 49 Euro befahren werden; teilweise zahlt man einen Aufpreis. Die folgenden Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Zittauer Schmalspurbahn: Historikzuschlag (10 €) erforderlich
Weißeritztalbahn: Historikzuschlag (10 €) erforderlich
Lößnitzgrundbahn: Historikzuschlag (10 €) erforderlich
Fichtelbergbahn: Historikzuschlag (10 €) erforderlich
Harzer Schmalspurbahnen: inklusive, auch Dampfzüge, ausgenommen Brockenbahn Drei Annen Hohne – Brocken
Molli: Schmalspurbahnzuschlag (10 €) erforderlich
Rasender Roland: Schmalspurbahnzuschlag (10 €) erforderlich
Döllnitzbahn: Dieselzüge inklusive, für Dampfzüge entfernungsabhängiger Dampfzuschlag (doellnitzbahn.de)
Zugspitzbahn auf der Talstrecke Garmisch-Partenkirchen – Grainau
Dampfzüge der Ulmer Eisenbahnfreunde (Albtal, Murgtal, Enztal) mit Nostalgiezuschlag
Dieselbetrieb Freizeitexpress Ostalb (Münsingen – Ulm – Amstetten – Gerstetten)
Itztalbahn im Abschnitt Röhrnbach – Freyung mit Anschlussfahrkarte Passau – Röhrnbach
Samstag, 1. Juni 2024
Der Ritten bei Bozen
Erster Ort am Berg war und ist Maria Himmelfahrt (1176m); hier endete die Zahnradstrecke und hier beginnt bis heute die etwa 6km lange Adhäsionsstrecke nach Klobenstein, entlang derer sich zahlreiche Villen und Patrizierhäuser befinden. Erst 1969 wurden die ersten Straßen auf dem Ritten eröffnet; drei Jahre zuvor ging die neue Seilbahn von Bozen nach Oberbozen in Betrieb und die Zahnradstrecke der Rittner Bahn wurde stillgelegt.
Die Adhäsionsstrecke von Maria Himmelfahrt nach Klobenstein wurde erst vor wenigen Jahren saniert und modernisiert, vor allem die Gleisanlagen, Remisen, Stromversorgung, Bahnsteige und die Beleuchtung. In der Hauptsaison nutzen bis zu 4000 Fahrgäste täglich die Bahn, die mit ihren teils historischen Fahrzeugen selbst eine Attraktion ist. Die Verkehrslast ruht auf vier BDe 4/8 Triebwagen, die von der Trogener Bahn (Schweiz) stammen. In Oberbozen endet heute die Seilbahn aus dem Tal unmittelbar an der Station der Rittner Bahn, sodass die Reisenden zwar eine kürzere Reisezeit (12min. statt 53min.) haben, aber dafür umsteigen müssen. Im Umfeld der Station gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten, u.a. einen Despar- und einen M-Preis-Supermarkt.
Sehenswert sind in Oberbozen die Erdpyramiden im Katzenbachtal, die Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die neue Pfarrkirche, die zahlreichen Sommerfrischenhäuser und die Gloriette in Maria Himmelfahrt. Einen Blick wert sind auch die beiden Hotels Parkhotel Holzner (1907 auf Initiative der Rittner Bahn AG erbaut) und das Hotel Post-Victoria (beide in Stationsnähe). Es gibt ein Schwimmbad und im Winter einen Eislaufplatz. Im 2km entfernten Wolfsgruben sind der Wolfsgrubner See, das Bienenmuseum und die Menhire einen Besuch wert.
Klobenstein (1140m) ist nach 18minütiger Fahrt die Endstation der Rittner Bahn und auch hier findet man zahlreiche Sommerhäuser. Sehenswert ist weiterhin die Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Es gibt ein Freibad, einige Tennisplätze und ein paar im Ort verstreut liegende Geschäfte (darunter zwei Supermärkte). In Klobenstein verweilten u.a. Sigmund Freud und Franz Kafka und es existiert ein recht bekanntes Gemälde des Malers Lovis Corinth aus dem Jahre 1910, dass den Hamburger Unternehmer Henry B. Simms und Teile seiner Familie in der Sommerfrische auf einer Aussichtsterrasse in Klobenstein zeigt. Im unmittelbaren Nachbarort Lengmoos bestand einst eine Kommende des Deutschen Ritterordens, außerdem gibt es auch dort am Ortsrand Erdpyramiden. Vom Busbahnhof Klobenstein verkehren die Linien 165 (Bozen - Lengstein), 166 (Klobenstein – Pemmern) und 167 (Klobenstein – Wangen).
In Pemmern startet die Seilbahn zur Schwarzseespitze (2070m). Von dort sind es ca. 2.5km und 190 Höhenmeter zum Rittner Horn (2260m), dessen Gipfel jedoch auf dem Gebiet der Gemeinde Barbian liegt. An der Bergstation und in ihrer Nähe befinden sich gleich mehrere Gastwirtschaften und einige Aussichtspunkte. An der Talstation gibt es eine Bushaltestelle, öffentliche Toiletten und einen WLAN-Hotspot.
Von der Straße von Klobenstein nach Lengstein zweigt bei den Erdpyramiden vor Maria Saal (Bushalt) die ca. 2.5km lange Zufahrtsstraße nach Bad Siess ab; einem aus nur wenigen Gebäuden bestehenden Weiler (1450m; badsiess.it). Wer mit dem Linienbus anreist, könnte auch mit dem Bus 166 Richtung Pemmern bis zur Haltestelle Tann fahren; von dort führt ein ca. 1km langer Waldweg nach Bad Siess. Die Siesser Heilquelle wurde um 1870 wiederentdeckt und wird seither für Trink- und Badekuren genutzt. Das Wasser wirkt appetitanregend und findet vor allem bei Rheumatismus und Hautpflege Anwendung. Die Quelle entspringt oberhalb des Weilers in gleichmäßiger Schüttung und die Quelltemperatur beträgt konstant 6,7°C. Das Wasser ist durchscheinend und klar, und weist selbst nach starken Regenfällen keine Trübung auf. Durch den geringen Gehalt an Mineralsalzen schmeckt es leicht süßlich und hat aufgrund der enthaltenen alkalischen Salze eine leicht zusammenziehende Wirkung auf die Schleimhäute der Mundhöhle. Die großen Mineralanteile sind Natrium-, Kalzium- und Magnesiumsalze neben Metakieselsäure. Bemerkenswert ist, dass das Wasser absolut und streng neutral ist, also weder säuerlich noch basisch reagiert und dass seine Dichte etwas geringer ist als die eines gewöhnlichen Wassers. Im Gasthaus Bad Siess werden Wasserbäder unter Hinzugabe diverser Kräuter nach Wahl offeriert. Sauna, Massagen und Kosmetikbehandlungen gibt es auch. Außerdem wird das Wasser zum Kochen verwendet.