Sonntag, 13. Oktober 2019

Unbekannte Seilbahnen in der Ost-Schweiz

Der Osten der Eidgenossenschaft, vornehmlich bestehend aus St. Galler Rheintal und dem nördlichen Graubün­den, besitzt ein paar interessante Seilbahnen. Die meisten sind hinlänglich bekannt. Es gibt aber auch ein paar wenige, die kaum jemand kennt. Betrieben werden sie meist ganzjährig und Fahrten sollte man möglichst vorab reservieren.

Vom bündnerischen Malans hinauf auf die Jeninser Alpe führt seit 1940 die Älplibahn (aelplibahn. ch). Zunächst nur für Militärtransporte gedacht, entwickelte sie sich ab 1945 zu einer be­liebten Touristenbahn. Die ca. 3.5km lange Bahn erschließt ein eher unbekanntes Wandergebiet auf der Jeninser Alpe in etwa 1800 Metern Höhe (Restaurant in der Bergstation). Aufgrund der geringen Transportkapazität (32 Personen pro Stunde) begegnet man dort oben nur wenigen Wanderern.

Nicht weit von Malans, oberhalb des Ortes Grüsch, befindet sich eine weitere, wenig bekannte Seilbahn. Sie führt von Fanas hinauf zum Maiensäss Eggli (ca. 1700 Meter; gruesch.ch/seilbahn-fanas). Oberhalb der Bergstation wartet das Bergrestaurant Sassauna auf Besucher. Zunächst nur als Erschließung der Maiensässe gedacht, wurden aber schon ab 1953 die ersten Touristen befördert.

Von Ragnatsch, zwischen Sargans und Walenstadt gelegen, startet die Palfriesbahn auf den mehr als 1700 Meter hohen Palfries (seilbahn-palfries.ch). Auch diese Bahn wurde zunächst nur vom Militär genutzt und steht erst seit 2016 der Öffentlichkeit zur Verfügung. In jede der beiden Seilbahn­kabinen passen acht Personen. Einige hundert Meter von der Bergstation entfernt befindet sich ein Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeit (palfries.ch).

Hoch oben über dem St. Galler Rheintal und der Ortschaft Oberschan befindet sich das Hotel Alvier (hotelalvier.ch). Die Gastronomie kann man durchaus empfehlen, auch wenn das Preisniveau der Höhenlage des Gebäudes entspricht (ca. 1000 M.ü.M.). Immerhin gibt es für Restaurantgäste eine kostenlose Zusatz­leistung, nämlich eine Fahrt mit der hauseigenen Seilbahn (sonst SFr. 5 pro Richtung). In sechs Minuten werden auf einer Strecke von ca.1.2km über 300 Höhenmeter überwunden. Die Bedienung der Bahn wird durch den Fahrgast vorgenommen; es empfiehlt sich folglich die Bedienungs­anleitung genau zu studieren.

In Frümsen startet die Staubernbahn, die den Ort mit dem Berggasthof Staubern (1745 M.ü.M.; staubern.ch) unterhalb der Staubernkanzel verbindet. Von dort oben kann man gleichermaßen in das Rheintal und nach Appenzell hinein blicken, vor allem auf das Alpsteinmassiv. Das Besondere an der Bahn ist seit 2018 ihr Antrieb mit Solarenergie. Eine beliebte Wanderroute ist der Weg hinüber auf den Hohen Kasten (Seilbahn nach Brülisau) mit seinem Drehrestaurant.


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