Montag, 30. September 2024

Eintrittsgelder für Touristenorte

Venedig hat es vorgemacht und ein €5-Eintrittsgeld für Touristen eingeführt. Auch Capri will neuer­dings 5 Euro von jedem Besucher. Und in Como wird die Einführung eines Eintrittsgeldes für Be­sucher derzeit noch erwogen. Die Region Cinque Terre, die sich aus fünf malerischen Dörfern an der liguri­schen Riviera zusammensetzt, hat diesen Sommer neue Regeln für Reisende er­lassen. Unter anderem sol­len höhere Preise die Touristenströme eindämmen. So werden z.B. die Tarife für regionale Bahn­fahr­ten verdoppelt. Im Nationalpark der Cinque Terre gilt für den «Sen­tie­ro Verde Azzurro», eine der beliebtesten Wander­strecken der Region, neu ein Ein­bahn­system – je­weils von 9 bis 14 Uhr. Ist der Andrang zu groß, werden die Besucher auf andere Routen umge­lei­tet. Und auf der Wander­strecke von Monterosso nach Vernazza wird neuerdings geprüft, ob die Wan­derer ge­eignetes Schuh­werk tragen.

Aber nicht nur in Italien, auch in der Schweiz lechzen immer mehr Gemeinden nach der Brief­tasche ihrer Besucher, zum Beispiel Lauterbrunnen im Berner Oberland. Ein Talpass soll dort ein­geführt werden, den Gäste über das Smartphone lösen. Die Gebühr in Höhe von 5 bis 10 Fran­ken soll nur für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gelten. Hotelgäste und Nutzer des öffent­lichen Verkehrs blieben verschont. Die ebenfalls im Berner Oberland gelegene Gemeinde Iselt­wald führte jüngst eine Sel­fie­gebühr für einen Insta-Hotspot am See ein. Wer in der idyllischen Gegend ein Foto von sich schießen möchte, zahlt jetzt 5 Franken an einer Drehschranke.

Apropos Fotos: In Mallorca entsteht gerade eine neue Initiative, die das Versenden von Urlaubs­fotos in sozialen Medien unterbinden will. Die Kampagne steht unter dem Motto: «Don't tag that beach, b*tch». Vor allem Einheimische sollen mit Aufklebern mit diesem Motto aufgerufen werden, schöne und bisher eher unbekannte Orte nicht in den sozialen Medien zu teilen, um keine Touristen anzulocken.

Für einen Snob sind dies alles untrügliche Signale nach anderen Ferienorten Ausschau zu halten.

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