Samstag, 22. Januar 2022

Wassertreten in Bad Tennstedt

Für Snobs gilt, dass ein Heilbad unbedingt eine Heilquelle haben muss. Ein Ort ohne Heilquelle kann niemals ein Heilbad sein, auch wenn dort Anwendungen gemäß der Lehre von Pfarrer Kneipp durchgeführt werden, die überdies in Fachkreisen auch heute noch umstritten sind. Ein Ort ohne Heilquelle kann ein Ferienort oder ein Erholungsort sein, aber niemals ein Heilbad! Das gilt auch, wenn anstelle des Begriffes „Heilbad“ verwandte Wörter wie „Kurbad“ oder „Kurort“ benutzt werden.

Gemäß dieser Definition wäre Bad Tennstedt aber auf jeden Fall ein Heilbad, denn seit 1812 spru­delt dort die Schwefelwasserquelle des „Stinkenden Molchs“, in welcher auch J.W. von Goethe ge­kurt hat (stadtbadtennstedt.de; Kurtaxe €1). Der Badebetrieb wurde 1990 in die Median-Klinik ver­legt und ist nur mit ärztlicher Verschreibung zugänglich, jedoch existiert im Kurpark ein Wasser­tret­becken, wel­ches in den Sommermonaten mit dem Wasser aus der Schwefelwasserquelle gefüllt wird und gratis genutzt werden kann. Zum Baden ist das Becken allerdings nicht geeignet.

Natür­lich gibt es in Bad Tenn­stedt auch sonst fast alles, was einen Kurort aus­macht: Einen Kur­park, diverse Baudenkmäler, zwei kleine Museen und eine landschaftlich an­spre­chen­de Um­ge­bung. Ga­stro­nomie und Pensionen findet man ebenfalls und am Ortsrand stehen ein paar Super­märkte. Di­rekt neben dem Kurpark befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof von Bad Tennstedt. Von hier ver­keh­ren Busse u.a. nach Bad Lan­gen­salza und zum dortigen Bahnhof (Linie 740). Die nächst­ge­le­ge­nen Auto­bah­nen wären die A71 und die A4.

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