Dienstag, 24. Dezember 2019

Banking für Snobs

Privatbankiers gelten als die exklusivsten Vertreter des Bankgewerbes. Im Unterschied zu den übrigen Banken, waren bei ihnen in der Vergangenheit vor allem die Eigentümer und deren Familienangehörige in der Geschäftsführung tätig. Nur gelegentlich gab es auch andere, persönlich haftende Gesellschafter. Heute trifft dies nur noch bedingt zu. Juristisch unterliegen Privatbankiers im wesentlichen denselben Gesetzen, wie die Großbanken. Lediglich in der Schweiz hat der Privatbankier einen rechtlich definierten Einzelstatus, woraus allerdings keine besonderen Vorteile erwachsen. In der Regel haben sich Privatbankiers heutzutage auf die Vermögensverwaltung spezialisiert. Dabei spielt die Tradition einer Bank und ihrer Inhaber im Erscheinungsbild einiger Privatbanken eine wesentliche Rolle, was der Denkweise eines Snobs sehr wohl entgegen kommt. Der Bundesverband deutscher Banken listet in der BRD derzeit 22 Privatbankiers auf; in der Schweiz existieren derer noch fünf (eine Liste der aktuell tätigen Privatbanken in der BRD findet man hier). Leider jedoch befinden sich die meisten de facto im Eigentum einer größeren Bank oder sind Teil eines Konzerns, auch wenn es noch einen persönlich haftenden Gesellschafter gibt. Unter dem Strich kann man sagen, dass es heutzutage keinen finanztechnischen Grund mehr gibt einen Privatbankier für seine Bankgeschäfte auszuwählen. Besondere Vorteile bringt es dem Bankkunden nicht, nichteinmal bei der Vermögens­verwaltung. Bleibt also nur die Tradition. Beschränkt sich diese jedoch nur noch auf die Führung eines historischen Namens als Aushängeschild, dann sollte man vielleicht besser eine andere Bank für seine Bankgeschäfte auswählen.
Wo aber sollte ein Snob denn nun sein Bankkonto unterhalten? Eine Bank die sich nur auf wohlhabende Privatkunden spezialisiert kommt nicht in Frage, sofern der Snob kein Vermögen besitzt. Aus praktischen Gründen sollte es eine Bank sein, die in erreichbarer Entfernung eine Filiale oder wenigstens einen Geldautomaten (ev. mit Einzahlfunktion) besitzt. Ist die Bank Mitglied im Cashpool, dann kann man auch an den Geldautomaten der anderen Mitglieder kostenlos Bargeld abheben. Bei diesen handelt es sich in der Regel um kleine Banken, Privatbanken oder nur regional präsente Banken (sofern sie keine Genossenschaftsbanken sind), weshalb auch die reverse Suche nach einer Bank unter den Cashpool-Mitgliedern sinnvoll sein kann. Auf jeden Fall ist eine kleine, regionale Bank exklusiver und somit einer Großbank vorzuziehen.

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