Freitag, 5. August 2022

Landschaftsgärten bei Weimar

Die thüringische Hauptstadt besitzt mehrere interessante Landschaftsparks aus der Zeit zwischen 1710 und 1780, die besonders auf die Initiativen des jeweils regierenden Herzogs von Sachsen-Weimar zu­rück­gehen. Picknicktauglich wären sie alle, leider wird es jedoch nicht überall gerne gesehen.

Recht nahe an der Innenstadt von Weimar liegt der 48 Hektar große Park an der Ilm. Er entstand im 18. Jahrhundert unter Beteiligung von Johann Wolfgang v. Goethe. Charakteristisch sind seine Brücken, die Sichtachsen und der wertvolle Baumbestand, der teilweise aus Übersee stammt. Der eigentliche Park unterteilt sich in den Goethe-Park und den Dux-Garten. Diese beiden Teile sind mit der über die Ilm führende Dux-Brücke miteinander verbunden. Zu Goethes Zeit gab es im Park so­gar Obst- und Gemüse-Anbau rund um das sog. Gartenhaus, welches sich im Eigentum des Dich­ter­fürsten befand. Weiterhin gibt es im Park eine künstliche Ruine sowie diverse Denkmale, Büsten und Figuren.

Der 43 Hektar große Schlosspark Belvedere, der 1748 fer­tig­gestellt wurde, war ursprünglich als re­präsentative, barocke Gartenanlage im strengen französi­schem Stil um das gleichnamige Lust­schloss des Herzogs von Sachsen-Weimar herum angelegt. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss als Erziehungsanstalt genutzt. Heute kann es besucht werden und es beherbergt in seinen Neben­ge­bäuden auch ein Rokoko-Museum und eine Musikschule. Im Jahre 2004 wurden der Park und die Orangerie restauriert. Bemerkenswert sind im Park die sog. Große Grotte (eine künstliche Ruine in Monopteros-Gestalt), das Eishaus, der russische Garten, die Schlossfontäne, der Blu­men­garten mit Pavillon und die Orangerie mit dem Delphin-Brunnen. Schloss und Park befinden sich ca. fünf Ki­lo­meter südlich von Weimar auf einer Anhöhe.

Ungefähr 4 Kilometer nordöstlich von Weimar liegt der Ortsteil Tiefurt. Das eher kleine Schloss Tie­furt war ursprünglich der Pächtersitz eines Gutes und ab 1780 der Sommersitz der damaligen Her­zogin-Mutter Anna Amalia. Heute ist das Schloss ein Museum. Der 21 Hektar große Schloss­park wurde als englischer Landschaftspark zu beiden Seiten der Ilm angelegt. Zwei Brücken ver­bin­den die bei­den Teile. Sehenswerte Bauwerke sind das Teehaus, die Vergil-Grotte, der Mo­nop­teros und einige Denk- und Grabmale. Der Park diente auch als Aufführungsort für Theaterstücke, wie z.B. Goethes „Fischerin“.

Nordwestlich von Weimar befinden sich Schloss und Park Ettersburg. Das Schloss wurde 1712 fertig gestellt. Goethe, Herder und andere Geistergrößen ihrer Zeit verkehrten ab 1776 im Schloss als Gäste der Herzogin-Mutter Anna Amalia und Friedrich Schiller hat hier 1800 sein Werk Maria Stuart vollendet. Heute wird das Schloss vorwiegend als Hotel genutzt. Der Park ist nicht sehr spek­ta­kulär, bietet aber immerhin ein paar Picknickplätze. Zumindest hier dürften Picknicks also erlaubt sein.

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