Sonntag, 1. Mai 2022

Bahn-Lounge vs. Burger-Restaurant

Bereits 1997 eröffnete die erste DB Lounge am Hauptbahnhof Frankfurt/M. als Nachfolgerin der früheren Wartesäle für die erste Klasse. Inzwischen gibt es in der BRD 15 DB Lounges und in Österreich sieben ÖBB Lounges, die an allen wichtigen Bahnhöfen den Reisenden der ersten Klasse und den Vielfahrern zur Verfügung stehen. Worin aber liegen die Vorteile einer Bahn-Lounge?

Der erste Vorteil ist wohl der eingeschränkte Zugang. Einen gewöhnlichen Wartesaal kann jeder betreten, aber die DB Lounge verlangt eine Zugangsberechtigung in Form einer Fahrkarte der ersten Klasse (Flexpreis), einen BahnComfort Status oder eine Bahncard 100. Somit ist die DB Lounge nur einem ausgewählten Kreis zugänglich. Weitere Vorteile: Die Sitzmöbel sind oft be­que­mer als in gewöhnlichen Wartebereichen und das Lesen der Zeitungen und Zeitschriften und die Getränke sind kostenlos. Es gibt auch ein paar Arbeitstische für Notebooks (mit WLAN und Steck­dosen). Ähnlich verhält es sich mit den ÖBB Lounges. Auch hier gilt, dass der Zugang nur einem ausge­wähl­ten Personenkreis gestattet wird. Alkoholfreie Getränke und kleinere Snäcks sind gratis, ebenso WLAN, Steckdosen und digitale Zeitungen und Zeitschriften. Damit aber wären die Vorteile einer Bahn-Lounge auch schon ausreichend beschrieben.

Burger-Restaurants sind erstaunlich gut als Lounge-Alternative geeignet, auch wenn sie ge­gen­über einer Bahn-Lounge ein paar Nachteile haben. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, d.h. man muss damit rechnen, dass das Publikum nicht aus allerbesten Kreisen stammt, aber dafür braucht man selbst auch keine komplizierte oder teure Zugangsberechtigung. Die Sitzmöbel sind häufig weniger bequem, aber immer noch akzeptabel und auf dem Tisch kann man problemlos sein Notebook auf­bauen und das hauseigene WLAN nutzen. Steckdosen gibt es allerdings nicht (hier würde bei Be­darf ein Zu­satzakku weiterhelfen). Essen und Getränke sind zwar nicht gratis, aber sie stellen sozu­sagen die Zugangs­berechtigung her und im Gegensatz zur DB Lounge gibt es eben auch etwas zum Essen. Man muss ja nicht unbedingt Hamburger und Pommes be­stellen; ein Café Latte und ein Schoko-Croissant erfüllen den gleichen Zweck. Das Angebot an Zeitungen und Zeitschriften ist zwar beschränkt, aber meist findet sich nebenan ein Bahnhofskiosk, der diese Lücke gerne auffüllt. Und was die Öffnungszeiten an­geht, überflügeln die Burger­-Restau­rants praktisch immer die Lounges, die meist nur tagsüber geöffnet haben und um 20 oder 21 Uhr schließen. Im übrigen gibt es Burger­-Restaurants nicht nur an Bahn­höfen, sodass dem Snob auch anderswo eine brauchbare Aufenthalts­möglichkeit zur Verfügung steht. Warum also nicht?

Mehr zum Thema: Burger Lounges

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