Samstag, 7. November 2020

Das Kurhaus Bergün

Der nächste Corona-Lockdown ist da, was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass ja bereits im April die ersten Weihnachtsmärkte abgesagt worden sind. Das lässt vermuten, dass hinter den Anti-Corona-Maßnahmen wesentlich mehr Planung steckt, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Leider aber muss auch ein Snob sich mit der bestehenden Situation irgendwie arrangieren. Nichts­destotrotz kann man aber Reisepläne für die Zeit nach dem Lockdown schmieden – wann immer dies sein mag.

In der Schweiz finden sich auch heute noch erstaunlich viele Hotels im Belle-Epoque- oder Jugend­stil. Das liegt u.a. daran, dass zu dieser Zeit der Tourismus dorthin einsetzte. Eines der weniger be­kannten Häuser ist das Kurhaus Bergün (kurhausberguen.ch), im gleichnamigen Graubündner Ferienort an der Albula­bahn­strecke gelegen. Seit 1906 werden hier Gäste beherbergt und heute stehen den Besuchern sowohl modern eingerichtete Hotelzimmer als auch ebensolche Ferienwohnungen zur Verfügung. Das Restaurant ist mittlerweile (leider) so beliebt, dass man zum Speisen eine Reservierung be­nötigt. Dennoch sollte man es besuchen, denn die von regionalen Produkten dominierte Speisekarte kann sich sehen lassen, auch wenn die Auswahl auf den ersten Blick nicht sehr groß erscheint. Wer die Chance hat, sollte an einer Table d`hôte teilnehmen. Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch die kleine aber feine Bar­karte, zeugt sie doch von einem erlesenen Geschmack, unter Berück­sichtigung einheimischer Spirituosen. Auch bei anderen Getränken hat man sich wohltuenderweise gegen die Masse entschieden. Auf der Weinkarte finden sich – als Besonderheit – fast nur schweizerische Weine. Lediglich bei den Rotweinen offeriert man solche aus dem benachbarten Alpenraum (Italien und Südtirol) und ein paar wenige aus Spanien und aus Württemberg. Bei den Schaumweinen steht ein Schaffhausener an erster Stelle, gefolgt von zwei italienischen Schaumweinen und einem eher unbekannten, französischen Champagner (Cuvée).

Bergün, an der Nordrampe des Albulapasses gelegen, erreicht man mit der Rhätischen Bahn ab Chur. Das Kurhaus liegt nur ca. 5 Minuten von Bahnhof entfernt. Im Sommer spielt der Verkehr über den Albulapass eine gewisse Rolle, im Winter ist Bergün der Endpunkt der Schlittelbahn auf der gesperrten Passstraße zwischen Preda und Bergün. Mit dem Auto fährt man ab Chur via Lenzer­heide nach Tiefencastel und dann Richtung Surava und Filisur. Die Straße führt nach Tiefencastel direkt am Thermalbad Alvaneu vorbei, welches direkt neben einem Golfplatz liegt.

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