Die Tulpenblüte ist vorbei und der
Keukenhof schließt für dieses Jahr seine Pforten. Die genaue
Besucherzahl steht noch nicht fest, jedoch kann man jetzt schon
sagen, dass wohl eine neue Rekordzahl im Bereich von 1.4 Mio.
Besuchern erreicht wird. An Ostern dieses Jahr war der Keukenhof vor
lauter Touristen kaum mehr erreichbar und die Situation war für
Einheimische «inakzeptabel», wie der Keukenhof-Direktor selber
erklärte. Die niederländische Fremdenverkehrsorganisation will
deshalb künftig darauf verzichten, Ferien in den Niederlanden aktiv
zu promoten. Anstelle dessen wolle man sich darauf fokussieren, die
Besucherströme besser zu verteilen, also weniger bekannte
Attraktionen der Niederlande zu promoten (Stichwort:
Destinationsmanagement). Für den Snob bedeutet das, dass in Zukunft
unbekannte Destinationen bekannter werden und deren Exklusivität
damit gegen Null sinken dürfte. Dieser Trend ist vor allem deshalb
gefährlich, weil sich parallel eine weitere, unheilige Entwicklung
zeigt: Die Entfremdung von der Natur. Der bekannte, niederländische
Gärtner Simon Pennings äußerte sich gegenüber der Presse: „Die
Leute haben aus den Augen verloren, wie Pflanzen wachsen und dass wir
das ganze Jahr dafür arbeiten. […] Milch kommt für sie aus der
Fabrik und nicht von einer Kuh. Dasselbe gilt für die [Tulpen-]
Knollen – sie denken, das sei eine Art Plastik.“ Keine guten
Aussichten für Snobs.
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