D.R. Harris legt Pick-Me-Up neu auf

Die Londoner Apotheke D.R. Harris, bekannt vornehmlich für ihre Herrenpflegeprodukte, hat ihr Pick-Me-Up Tonic neu aufgelegt. Von etwa 1860 bis zur Jahrtausendwende war das Getränk erhält­lich, wurde dann aber vom Markt genommen, als sich abzeichnete, dass für den zukünftigen Ver­trieb eine staatliche Verkaufslizenz notwendig sein würde. Bis dahin war Pick-Me-Up ein beliebter Morgentrunk und wurde gerne auch als Katerkur genutzt. Einer der pro­minentesten Anhänger dürfte wohl der Literat Oscar Wilde gewesen sein. Die Rezeptur ist heute ein wenig anders als damals, aber die Hauptzutaten sind nach wie vor Enzian, Kardamon und Gewürz­nelke. Auch soll der heutige Geschmack den der früheren Version deutlich übertreffen. Gedacht ist die Neuauflage des ehemaligen Morgengetränkes als Cocktailzutat in der Art eines Bitterstoffes. Wer Pick-Me-Up jedoch wie früher als Morgengetränk oder Katerkur nutzen will, der gebe 10-15 Tropfen davon in ein Glas mit etwa 60ml Wasser und füge eine Vitamin-Brausetablette nach Wahl hinzu. 100ml des Wundermittels sind bei D.R. Harris für £19.95 erhältlich.

Kurztrip auf der Ostsee

Die Corona-Restriktionen werden wohl demnächst wieder verschärft, auch wenn die Übersterblich­keit nach wie vor gering oder auch gar nicht vorhanden ist. Zeit für einen kleinen Urlaub. Eines der wenigen snobtauglichen Kurzurlaubsangebote ist das einer 24h-Mini-Kreuzfahrt nach Schweden mit TT-Line von Travemünde nach Trelleborg. Die Abfahrt erfolgt entweder morgens (z.B. 09:30 Uhr) oder abends (z.B. 21:30 Uhr) ab Travemünde. Nach etwa 9½ Stunden Fahrzeit erreicht das Fährschiff den Hafen von Trelleborg (abhängig vom Schiffstyp). Die Aufenthaltsdauer im Hafen von Trelleborg liegt bei etwa 2½ Stunden, bevor es wieder zurück nach Travemünde geht. Tipp: Abends in Travemünde losfahren, dann erlebt man den ganzen nächsten Tag auf See. Wer ein All-Inclusive-Angebot ge­bucht hat, muss Frühstück, Abendessen und einige Getränke nicht extra be­zahlen. Eine All-Inclu­sive-Kabine für 1 bis 2 Perso­nen kostet derzeit ab €138. Im Bordshop kann man u.a. skandinavische Süßwaren und pfandfreie Ge­tränke einkaufen. Es gibt auf einigen Schiffen auch einen Whirlpool, allerdings könnte dieser Corona-bedingt geschlossen sein.

Noch ein Hinweis: Derzeit müssen Reisende die aus einem Corona-Risikogebiet in die BRD ein­reisen in häusliche Quarantäne gehen. Das gilt jedoch nicht, wenn man nur durch das Risiko­gebiet ohne Zwischenaufenthalt durchgereist ist. Wer also in Schweden nicht an Land gegangen ist, sollte nicht unter die Quarantäneregelung fallen.

 

Der Spirituosen-Katalog von Edeka

Edeka wartet seit kurzem mit einer kleinen Aufmerksamkeit für Spirituosenliebhaber auf: Einem Katalog mit Premium-Spirituosen. Die ersten Seiten sind dem Whisky gewidmet und beginnen mit einer stimmungsvollen Einleitung, darunter eine Geschmackseinordnung und eine Begriffs­erklä­rung. Dann werden diverse internationale Whiskys in Kürze vorgestellt. Auch zum Thema Rum erfährt man zunächst Wissenswertes bevor die einzelnen Rum-Marken aus diversen karibischen Staaten und den Philippinen beschrieben werden. Das Kapitel Gin ist ähnlich aufgebaut und es werden solche aus Europa und Japan präsentiert. Zu Vorletzt geht es um Premium-Wodka aus Japan, Russland und Frankreich. Die Betrachtung schließt mit einigen traditionellen Spirituosen, wie z.B. Cognac, Obstbränden und Likören. Alle Spirituosen sind bei Edeka erhältlich oder können zumindest bestellt werden. Für den Snob bedeutet dies jedoch, dass alle aufgelisteten Spirituosen unzweifelhaft dem Mainstream zuzurechnen und nur wenig exklusiv sind. Nichtsdesto­trotz ist der Katalog einen Blick wert, richtet er den Blick eines Snobs doch auf die Spirituosen die er wegen ihrer Popularität besser meiden sollte.

Das Drehlokal im Steinwaldhaus

Wer im Bayerischen Wald unterwegs ist und zufällig in die Nähe von Erbendorf im Fichtelgebirge kommt, könnte dem im Ortsteil Pfaben gelegenen Hotel Steinwaldhaus einen Besuch abstatten (steinwaldhaus.de). Dort gibt es nämlich eine technische Besonderheit zu bestaunen: Das Drehlokal. Hierbei handelt es sich um einen Teil der Gaststube, der sich entlang einer runden Fensterfront um die eigene Achse dreht, um möglichst vielen Gästen einen Blick auf das Aussichtspanorama der Oberpfalz zu ermöglichen. Eine Umdrehung dauert ca. 45 Minuten. Aber auch schon die gute Küche wäre einen Besuch wert und ein Blick auf die Getränkekarte offenbart sowohl ein paar Cocktails, als auch eine Auswahl lokaler Spirituosen. Im übrigen empfiehlt sich ein Spaziergang in der Umgebung, z.B. zum Zipfeltannenfelsen.

Das Kurhaus Bergün

Der nächste Corona-Lockdown ist da, was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass ja bereits im April die ersten Weihnachtsmärkte abgesagt worden sind. Das lässt vermuten, dass hinter den Anti-Corona-Maßnahmen wesentlich mehr Planung steckt, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Leider aber muss auch ein Snob sich mit der bestehenden Situation irgendwie arrangieren. Nichts­destotrotz kann man aber Reisepläne für die Zeit nach dem Lockdown schmieden – wann immer dies sein mag.

In der Schweiz finden sich auch heute noch erstaunlich viele Hotels im Belle-Epoque- oder Jugend­stil. Das liegt u.a. daran, dass zu dieser Zeit der Tourismus dorthin einsetzte. Eines der weniger be­kannten Häuser ist das Kurhaus Bergün (kurhausberguen.ch), im gleichnamigen Graubündner Ferienort an der Albula­bahn­strecke gelegen. Seit 1906 werden hier Gäste beherbergt und heute stehen den Besuchern sowohl modern eingerichtete Hotelzimmer als auch ebensolche Ferienwohnungen zur Verfügung. Das Restaurant ist mittlerweile (leider) so beliebt, dass man zum Speisen eine Reservierung be­nötigt. Dennoch sollte man es besuchen, denn die von regionalen Produkten dominierte Speisekarte kann sich sehen lassen, auch wenn die Auswahl auf den ersten Blick nicht sehr groß erscheint. Wer die Chance hat, sollte an einer Table d`hôte teilnehmen. Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch die kleine aber feine Bar­karte, zeugt sie doch von einem erlesenen Geschmack, unter Berück­sichtigung einheimischer Spirituosen. Auch bei anderen Getränken hat man sich wohltuenderweise gegen die Masse entschieden. Auf der Weinkarte finden sich – als Besonderheit – fast nur schweizerische Weine. Lediglich bei den Rotweinen offeriert man solche aus dem benachbarten Alpenraum (Italien und Südtirol) und ein paar wenige aus Spanien und aus Württemberg. Bei den Schaumweinen steht ein Schaffhausener an erster Stelle, gefolgt von zwei italienischen Schaumweinen und einem eher unbekannten, französischen Champagner (Cuvée).

Bergün, an der Nordrampe des Albulapasses gelegen, erreicht man mit der Rhätischen Bahn ab Chur. Das Kurhaus liegt nur ca. 5 Minuten von Bahnhof entfernt. Im Sommer spielt der Verkehr über den Albulapass eine gewisse Rolle, im Winter ist Bergün der Endpunkt der Schlittelbahn auf der gesperrten Passstraße zwischen Preda und Bergün. Mit dem Auto fährt man ab Chur via Lenzer­heide nach Tiefencastel und dann Richtung Surava und Filisur. Die Straße führt nach Tiefencastel direkt am Thermalbad Alvaneu vorbei, welches direkt neben einem Golfplatz liegt.

Ausgehen zu Corona-Zeiten II

Die Corona-Restriktionen sind wieder da und bedingt durch den zweiten Lockdown gibt es wieder so gut wie keine Möglichkeiten abends auszugehen. Restaurants, Kinos oder Theater sind praktisch alle geschlossen.

Wie schon beim Frühjahrs-Lockdown haben viele Restaurants auf Bring- und Lieferdienst oder Selbst-Abholung umgestellt, um die Ver­luste der coronabedingten Schließungen aufzufangen. Weiterhin sind im wesentlichen solche Restaurants geöffnet, die über einen Autoschalter verfügen (auch Drive-In oder Drive-Thru genannt). Vor allem McDonalds, Burgerking und ähnliche Schnell­restaurants besitzen einen solchen Autoschalter. Angesichts der eingeschränkten Auswahl an Alter­nativen könnte man auch als Snob von dem Angebot Gebrauch machen.

Die einzige Unterhaltungsmöglichkeit ist derzeit - wie schon im Frühjahr - der Besuch eines Autokinos. Eine Liste aller geöffneten Auto­kinos in der BRD findet man auf Wikipedia. Das einzige Autokino Österreichs hat leider schon Winterpause. In der Schweiz haben noch einige Autokinos geöffnet, aber leider gibt es darüber keine zentrale Übersicht.

Ansonsten bleibt auch diesmal wieder nur ein Trip nach Schweden oder Weißrussland, den beiden einzigen Ländern in Europa, die keinen kompletten Lockdown haben. Die schwedische Fährgesellschaft TT-Line bietet derzeit einige intessante Variationen ihrer beliebten Mini-Kreuzfahrten / Kurzurlaube auf See, u.a. eine Reise von Travemünde nach Rostock (sic).