Der Ort ist Teil der Gemeinde Simmerath und gilt gemäß einer repräsentativen Umfrage des renommierten forsa-Instituts unter 3532 Teilnehmern im Jahre 2011 als unbekanntester Ort Deutschlands. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Steigerung der deutschlandweiten Bekanntheit als Tourismusziel, konnte bei einer Erhebung gleicher Art im Frühjahr 2013 keine Verbesserung erreicht werden. Einem Snob könnte das nur Recht sein, wenn Rurberg wirklich so unbelebt wäre, wie das Institut impliziert. Leider ist dem nicht so. Rurberg liegt am Südrand des Rurstausees (auch Rurtalsperre oder Rursee genannt; rursee.de). Da große Teile des heutigen Ortes erst 1934 nach der Flutung der Talsperre angelegt wurden, gibt es nur wenig alte Bausubstanz, lediglich einen alten Bauernhof und ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert in der Steinbüchelstraße. Weiterhin sehenswert ist das Museum im Infocenter Nationalparktor, zumal Rurberg Ausgangspunkt für Wanderungen in den Kermeter ist. Der Tourismus-Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Wassersport: Es gibt einen Seglerhafen, mehrere Wassersportclubs, ein Naturfreibad (mit öffentl. WC), Angelplätze und eine Anlegestelle für Fahrgastschiffe (rursee-schifffahrt.de). Gastronomie und Hotellerie ist ausreichend vorhanden, aber Einkaufsmöglichkeiten gibt es keine. Busse der Linie 68 fahren nach Simmerath und Schleiden. Im Sommer verkehren Fahrgastschiffe nach Schwammenauel, mit Anschluss nach Heimbach (Bf.). Die Kurtaxe beträgt €2 pro Tag und Person.
Der Blog zum eBook "Snob mit wenig Geld - Wie man sich auch mit geringen Finanzmitteln von der billigen Masse abgrenzt"
Montag, 28. Juli 2025
Mittwoch, 23. Juli 2025
Gemünd in der Eifel (Stadt Schleiden)
Samstag, 19. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Oldesloe
Im Jahr 1813 wurde in Bad Oldesloe ein modernes Kurbad (Sole-, Moor- und Schwefelbad) in Betrieb genommen. Die Verleihung des Titels „Bad“ erfolgte jedoch erst im Jahr 1910, als der Umfang des Kurbetriebs schon fast wieder bedeutungslos war. Trotz der heute nicht mehr vorhandenen Anerkennung als Heilbad trägt Oldesloe aber weiterhin den Namenszusatz „Bad“. Einen Kurbetrieb gibt es seit 1928 nicht mehr und über eine Heilquelle ist nichts bekannt. Einzig ein Kurpark existiert noch (badoldesloe.de). Dieser hat zwar einige idyllische Ecken, ist aber ansonsten eher unspektakulär. Man findet in ihm noch ein paar schwach salzhaltige Quellen, jedoch sind diese von eindringendem Treibsand bedroht. Für einen Kurbetrieb reichen sie nicht aus. Sehenswert sind in Bad Oldesloe die Mennokate (ein Museum für Menno Simons, den Begründer der Mennonitenkirche), das Heimatmuseum und eine ganze Reihe von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Innenstadt zur genüge, jedoch sind die großen Supermärkte eher am Stadtrand zu finden. Dem Kurpark am nächsten liegt der Penny Markt neben der Peter-Paul-Kirche. Außerdem sind in der Nähe die Stadtbibliothek und das Kultur- und Bildungszentrum beheimatet. Die Hotellerie ist übersichtlich: Es gibt fünf Hotels und neun Ferienwohnungen. Vom Bahnhof Bad Oldesloe fahren Züge nach Lübeck, Hamburg, Bad Segeberg und Neumünster. Busse verkehren im Ort und in die Nachbarorte. Eine Kurtaxe wird derzeit nicht erhoben.
Montag, 14. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Emstal
Der Ort liegt etwa 20km südwestlich von Kassel (bad-emstal.de). Im Jahre 1976 wurde im Ortsteil Sand eine Thermalquelle erbohrt, 1992 wurde der Gemeinde die Bezeichnung „Bad“ verliehen. Leider musste das Thermalbad in Sand im Jahre 2023 wegen seines maroden Daches abgerissen werden und ein Ersatz ist noch nicht in Sicht. Aktuell geht die Planung in Richtung eines Thermalbadesees. Der Kurpark existiert aber noch. In ihm findet man einen Kräutergarten, einen Kinderspielplatz, eine öffentliche Toilette und die Kurparkpromenade, die in ihrem nördlichen Ende in den „Rosengarten Kunst und Kultur“ übergeht, in dem Skulpturen regionaler Künstler ausgestellt sind. Eine besondere Attraktion ist das kleinste Café Deutschlands, welches sich in einer ausgedienten Telefonzelle befindet und von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat ab 14:00 Uhr geöffnet hat. Bis zu 250 Tagesgäste hatte Bad Emstal-Sand vor der Schließung des Bades zu verzeichnen. Bis ein neues Konzept steht, müssen sich Besucher mit dem Kurpark und dem Ort selbst zufrieden geben. Wellness-Anwendungen bekommt man im Parkhotel neben dem Kurpark (Sauna, Gradierwerk, Erlebnisduschen, Whirlpool, Kosmetikbehandlungen; emstaler-hoehe.de). Im Landhaus Talblick, nahe beim Rosengarten, befindet sich eine Massagepraxis (physiotherapie-carsten-mueller.de). Es existieren im Ort auch noch weitere Praxen für Massagen, Physiotherapie, Fitness oder Kosmetikbehandlungen. Sehenswert sind im Hauptort die evangelische Kirche und der ehemalige Bahnhof Sand mit seinem Museumsbetrieb. Die Umgebung mit dem Naturpark Habichtswald ist ein beliebtes Wandergebiet mit weiteren Sehenswürdigkeiten, u.a. der Burgruine Falkenstein, der Wehrkirche Balhorn und der Klosteranlage Merxhausen. Eine besondere Erwähnung verdient das Schloss im Ortsteil Riede mit seinem Landschaftspark, den man unbedingt besuchen sollte. Im Ortsteil Balhorn findet man ein Freibad (kein Thermalwasser!). Hotellerie und Gastronomie sind übersichtlich: Es gibt im Hauptort zwei Hotels, ein paar Ferienwohnungen und ein gutes halbes Dutzend Gaststätten, außerdem ein Naturfreundehaus mit 41 Gästebetten (naturfreunde-bad-emstal.de). Weitere Unterkünfte und Gaststätten befinden sich in den übrigen Ortsteilen. Die Einkaufsmöglichkeiten im Hauptort konzentrieren sich entlang der Kasseler Straße (u.a. drei Supermärkte; der Netto hat WLAN). Nach Bad Emstal-Sand gelangt man mit dem Bus 52 von Kassel nach Martinshagen und ab dort mit dem Bus 153 nach Sand (nvv.de). Die Kurtaxe beträgt €1 pro Tag und Person.
Freitag, 11. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Schwartau
Die Nachbarstadt von Lübeck besitzt eine Vergangenheit als Sommerfrische und gilt als Jod-Sole- und Moorheilbad (bad-schwartau.de). Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärksten Jod-Sole-Quellen Norddeutschlands. Das Jod-Sole-Thermalbad Holstein Therme ist jedoch seit 2021 geschlossen. Der Kurbetrieb findet seither vorwiegend in der benachbarten Asklepios Klinik statt (asklepios.com). Die Klinik liegt direkt am Kurpark, etwa 800 Meter vom Bahnhof entfernt. Bedauerlicherweise sind die meisten Behandlungen nur mit ärztlicher Verschreibung zugänglich. Im „Asklepios Gesundheitszentrum“ gibt es nur wenige Angebote für ambulante Selbstzahler: Fitnesscenter, Massagen, Wärmepackungen und kosmetische Fußpflege. Nebenan liegen das Sauna-Zentrum „Sauna Pur“ im ehemaligen Thermengebäude und etwas weiter entfernt in der Gegenrichtung die Salzoase, eine Salzgrotte die auch Massagen anbietet (salzoase.de). Das Zentrum des Kurparks bildet der Kurparksee, der an seinem Nordrand durch einen schmalen, aber begehbaren Damm vom Fluss Schwartau getrennt ist. Am anderen Flussufer befindet sich ein Minigolfplatz mit Kiosk / Imbiss, den man über eine Brücke und einen ca. 400 Meter langen Umweg erreicht. Am nordwestlichen Rand des Kurparks existiert eine Bushaltestelle (es verkehren Busse nach Travemünde, Lübeck und Bad Schwartau ZOB). Nur etwa 50 Meter entfernt liegt mit der Georgskapelle von 1508 das zweitälteste Gebäude von Bad Schwartau. Weiterhin sehenswert sind das älteste Gebäude, die Kirche St. Fabian und St. Sebastian aus dem 13. Jahrhundert im Ortsteil Rensefeld, der Wasserturm von 1910, der Bahnhof und zahlreiche Skulpturen, Denkmäler und Gedenksteine. Einen Blick wert sind auch der innenstadtnahe Bürgerpark und der Moorwischpark. Eine beliebte, touristische Aktivität ist das Wandern, bietet Bad Schwartau doch mehr als 90km Wanderwege.
Die Hotellerie ist mit 22 Betrieben recht übersichtlich (davon ein Hotel und eine Pension). Gastronomie ist eher spärlich vorhanden und die Einkaufsmöglichkeiten bestehen im Wesentlichen aus drei Supermärkten (der Edeka hat WLAN) und zahlreichen kleineren Geschäften. Besuchen könnte man auch den Werksverkauf des Konfitürenherstellers Schwartau Werke (schwartau.de), auch wenn dort eher Massenprodukte feilgeboten werden. Außerdem gibt es ein Kino, eine Stadtbücherei und drei Laien-Theater. Öffentliche Toiletten befinden sich am ZOB, am Markt, am Kurpark-Eingang, am Zentralparkplatz und im Rathaus. Bad Schwartau erreicht man mit dem Bus ab Lübeck (der ZOB liegt westlich der Innenstadt) oder dem Zug ab Kiel und Lübeck (der Bahnhof liegt östlich der Innenstadt). Zwischen ZOB und Bahnhof verkehrt der Bus Linie 10. Die Kurtaxe beträgt €1.65 pro Tag und Person.
Dienstag, 8. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Dürkheim
Dieser Kurort ist nicht alltäglich, denn die Alte Maxquelle, mit der zwischen 1859 und 1960 das Gradierwerk betrieben wurde, hat den höchsten Arsengehalt in Deutschland und den zweithöchsten weltweit. Bei der Analyse ihres Wassers im Jahre 1861 entdeckten der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und der Physiker Gustav Robert Kirchhoff überdies mittels Spektralanalyse die neuen Elemente Cäsium und Rubidium. Trinkkuren kommen also wohl eher nicht infrage, auch wenn mancher gerne seine Schwiegermutter nach Bad Dürkheim zur Trinkkur schicken würde. Den Gradierbau gibt es aber immer noch und er stellt das geistige Zentrum des (sehenswerten) Kurparks dar. Mit Kurkarte ist der Zutritt zum Gradierbau kostenfrei, ohne zahlt man €1.50 (bad-duerkheim.de). Der Kurpark ist frei zugänglich. Die Kurtaxe beträgt maximal €3.
Man könnte aber auch eine Wanderung in den nahen Pfälzerwald unternehmen, an dessen Ostrand die Kernstadt liegt, während sich das Stadtgebiet im Westen bis kurz vor Frankenstein erstreckt. Mehrere (Fern-) Wanderwege verlaufen durch Bad Dürkheim und auf der Stadtgemarkung liegen mehrere Hütten des Pfälzerwald-Vereins. Wichtige Sehenswürdigkeiten am Ort und in der Umgebung sind die Ruinen der Benediktinerabtei Limburg, die Ruine Hardenburg, Burg Schlosseck, das Forsthaus Jägerthal, die Reste der Jagdschlösser Kehrdichannichts, Murrmirnichtviel und Schaudichnichtum, sowie diverse sakrale Gebäude und antike Ausgrabungen. Dazu kommen etwa 23 Naturdenkmäler. Gastronomie, Hotellerie und Einkaufsmöglichkeiten findet man genug. Weiterhin verfügt die Stadt über nicht weniger als sechs Kur- und Reha-Kliniken.
Am zweiten und dritten Wochenende im September findet der traditionelle Wurstmarkt statt, der trotz seines Namens ein Weinfest ist. Der Weinbau spielt in Bad Dürkheim seit alters her eine wichtige Rolle, was man nicht zuletzt am sog. Dürkheimer Riesenfass erkennt, welches mit einem Durchmesser von 13.5 Metern das größte Fass der Welt ist und ein Restaurant beherbergt. Es wurde 1934 aus 200 Schwarzwald-Tannen hergestellt und übertrifft das Fass im Heidelberger Schloss, welches nur einen Durchmesser von 7 Metern aufweist.
Vom Bahnhof Bad Dürkheim aus fahren Züge nach Neustadt/Weinstr., Freinsheim und Grünstadt und eine Straßenbahn (Rhein-Haardt-Bahn) nach Ludwigshafen. Die Kurtaxe beträgt €2 pro Person und Tag. Öffentliche Toiletten befinden sich am Busbahnhof, Gradierbau, Weindom, Haus Catoir, Rathaus, Wurstmarktplatz, im Kurpark und in der Rote-Kreuz-Straße. Die Stadtbücherei verfügt über Computerarbeitsplätze.
Samstag, 5. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Heilbrunn
Das ehemalige Heilbad unweit von Bad Tölz ist seit 2005 Heilklimatischer Kurort, was ein Snob wie gewöhnlich ignoriert. Der Grund für den Erwerb dieses Prädikats war die Schließung der in Privatbesitz befindliche Jod-Quelle. Das Quellenhäuschen der Kurfürstin Adelheid Quelle existiert zwar noch, ist jedoch nicht zugänglich. Als Alternative wurde die Bad Heilbrunner Klima-Terrainkur entwickelt, die im Wesentlichen aus Wandern besteht. Im Jahre 2012 erwarb die Gemeinde die Wandelhalle und das Kurhotel, um beides abzureißen und eine neue Ortsmitte zu schaffen (bad-heilbrunn.de). Geblieben sind der Kursaal, in dem Veranstaltungen stattfinden, und der Kurpark. Nebenan liegen ein Kräutergarten und ein Bistro-Café. Der Park hat eine eigene Bushaltestelle; von dort verkehren Busse nach Bad Tölz (Bf.), Kochel (Bf.) und Wolfratshausen (Bf.). Die m&i Fachklinik am jenseitigen Kurparkende offeriert eine Cafeteria und einen Kiosk (fachklinik-bad-heilbrunn.de). Etwa 500m südlich liegt ein Rewe Supermarkt mit WLAN, Heißer Theke und einem Bistro. Physiotherapie und Massagen erhält man in der Praxis M. Merklinger (merklinger-info.de) und bei Chuthamat-Thaimassage (chuthamat-thaimassage.de). Sehenswert sind im Ort die Kirche St. Kilian, die Park-Villa, die Kunstakademie EigenArt, der Park Zauberwald und in der Umgebung vor allem das Kloster in Benediktbeuern. Die Hotellerie besteht aus etwa einem Dutzend Beherbergungsbetriebe (interessant ist das Themenhotel Zauberkabinett; zauberkabinett.com), die Gastronomie umfasst etwa ein halbes Dutzend Betriebe. Einkaufsmöglichkeiten bieten im Wesentlichen der Rewe und ein Bioladen, sowie ein paar kleinere Geschäfte im Ort. Erwähnen sollte man unbedingt noch den Bad Heilbrunner Heiltee (bad-heilbrunner.de). Die Anreise mit der Bahn erfolgt bis Bad Tölz und von dort mit dem Bus nach Bad Heilbrunn; alternativ mit der Münchener S-Bahn 7 nach Wolfratshausen und ab dort mit dem Bus. Die Kurtaxe beträgt €1 pro Tag und Person.
Mittwoch, 2. Juli 2025
Bäder ohne Heilbad: Bad Helmstedt (Stadt Helmstedt)
Das ehemalige Kurbad ist ein Ortsteil von Helmstedt mit etwa 150 Einwohnern und liegt direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Eine Heilquelle gab es von 1755 bis 1894. Warum die Quelle versiegte, ist nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass es mit dem nahegelegenen Braunkohletagebau zu tun hatte. Bad Helmstedt ist seit 1982 staatlich anerkannter Erholungsort (ein Prädikat welches Snobs ignorieren). Im Ort stehen mehrere Villen, zwei Hotels, das Brunnentheater von 1927 (brunnentheater.de) und ein Kurpark mit Wassertretbecken, einem Denkmal und verschiedenen Kunstwerken. Am Parkrand liegt das Hotel Quellenhof (hotelquellenhof.de). Der Bus Linie 399 fährt zum Bahnhof Helmstedt. In der Helmstedter Innenstadt sind vor allem die zahlreichen Fachwerkhäuser einen Blick wert. Eine Kurtaxe wird nicht erhoben.