Dienstag, 8. Juli 2025

Bäder ohne Heilbad: Bad Dürkheim

Dieser Kurort ist nicht alltäglich, denn die Alte Maxquelle, mit der zwischen 1859 und 1960 das Gradierwerk betrieben wurde, hat den höchsten Arsengehalt in Deutschland und den zweit­höchsten weltweit. Bei der Analyse ihres Wassers im Jahre 1861 ent­deck­ten der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und der Physiker Gustav Robert Kirchhoff über­dies mittels Spektral­analyse die neuen Ele­mente Cäsium und Rubidium. Trinkkuren kommen also wohl eher nicht infrage, auch wenn man­cher gerne seine Schwiegermutter nach Bad Dürkheim zur Trinkkur schicken würde. Den Gradier­bau gibt es aber immer noch und er stellt das geistige Zentrum des (sehenswerten) Kurparks dar. Mit Kur­karte ist der Zutritt zum Gradierbau kostenfrei, ohne zahlt man €1.50 (bad-duerkheim.de). Der Kur­park ist frei zugänglich. Die Kurtaxe beträgt maximal €3.

Man könnte aber auch eine Wanderung in den nahen Pfälzerwald unternehmen, an dessen Ostrand die Kernstadt liegt, während sich das Stadtgebiet im Westen bis kurz vor Frankenstein erstreckt. Mehrere (Fern-) Wanderwege verlaufen durch Bad Dürkheim und auf der Stadt­gemar­kung liegen mehrere Hütten des Pfälzer­wald-Vereins. Wichtige Sehenswürdigkeiten am Ort und in der Umge­bung sind die Ruinen der Bene­dik­tinerabtei Limburg, die Ruine Hardenburg, Burg Schlosseck, das Forsthaus Jägerthal, die Reste der Jagdschlösser Kehrdich­annichts, Murrmir­nichtviel und Schau­dich­nichtum, sowie diverse sakra­le Gebäude und antike Aus­gra­bun­gen. Dazu kommen etwa 23 Na­tur­denk­mäler. Gastronomie, Hotel­lerie und Ein­kaufs­mög­lichkeiten findet man genug. Weiterhin ver­fügt die Stadt über nicht weniger als sechs Kur- und Reha-Kliniken.

Am zweiten und dritten Wochenende im September findet der traditionelle Wurstmarkt statt, der trotz seines Namens ein Weinfest ist. Der Weinbau spielt in Bad Dürkheim seit alters her eine wich­ti­ge Rolle, was man nicht zuletzt am sog. Dürkheimer Riesenfass erkennt, welches mit einem Durch­messer von 13.5 Metern das größte Fass der Welt ist und ein Restaurant beherbergt. Es wurde 1934 aus 200 Schwarzwald-Tannen her­ge­stellt und übertrifft das Fass im Heidelberger Schloss, wel­ches nur einen Durch­messer von 7 Metern aufweist.

Vom Bahnhof Bad Dürkheim aus fahren Züge nach Neustadt/Weinstr., Freinsheim und Grünstadt und eine Straßen­bahn (Rhein-Haardt-Bahn) nach Ludwigshafen. Die Kurtaxe beträgt €2 pro Person und Tag. Öffent­liche Toiletten befinden sich am Busbahnhof, Gra­dier­bau, Weindom, Haus Catoir, Rathaus, Wurst­markt­platz, im Kurpark und in der Rote-Kreuz-Straße. Die Stadtbücherei verfügt über Computer­arbeitsplätze.

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