“Man
möchte sagen, dass man noch nie gewaschen gewesen ist, bevor man
nicht ein Türkisches Bad genommen hat.”
So soll es Helmuth von Moltke beschrieben haben, der um 1835 als
Militärberater im Osmanischen Reich tätig war. Die
orientalische Körper- und Badekultur ist etwa 5000 Jahre alt. Das
Türkische Bad – der “Hamam”
– kommt aus dem Arabischen und das Wort bedeutet soviel wie
“wärmen”. Die
Körperreinigung, das Schwitzen und die Massage sind Elemente eines
uralten schamanischen Rituals. Ein Hamam besteht traditionell aus
einem Warmluftraum, einem Heißluftraum mit einer Temperatur zwischen
40 und 50 Grad Celsius, kühleren Räumen sowie den Umkleidekabinen.
Das Dampfbad darf niemals komplett nackt, sondern nur mit einem um
den Körper gewickelten Leinentuch, dem sogenannten “Pestemal”,
betreten werden.
Das erste
öffentliche Badehaus von Istanbul, das Cağaloğlu Hamamı, ließ im
Jahre 1741 Sultan Mahmut I. errichten. Hier hat nach ihm auch Kaiser
Wilhelm II. ein Dampfbad genommen (cagalogluhamami.com.tr). Älter
ist jedoch der Gedik Ahmet Paşa Hamam aus dem Jahre 1475, der - als
Privatbad errichtet - überdies ein bedeutendes architektonisches
Denkmal der osmanischen Zeit darstellt (gedikpasahamami.com). Nur
unwesentlich jünger (von 1550) ist der Süleymaniye Hamam. Dieses
Badehaus war zur privaten Nutzung des Sultans auch Teil innerhalb des
Süleymaniye Moschee-Komplexes (suleymaniyehamami.com.tr).
Ausführliche
Informationen über die Badehäuser Istanbuls mit der Möglichkeit
zur Vorbuchung gibt es auf der Webseite der Istanbul Tourist
Information (istanbul-tourist-information.com). Natürlich erhält
man dort auch andere interessante und wichtige Informationen über
die Stadt am Bosporus.
Istanbul ist
aber durchaus auch für einen Shoppingtrip geeignet. Die Erstattung
der 18%igen Mehrwertsteuer ist für Nicht-Ansässige ab TRY 118,- (~
€ 51,- / CHF 61,-; bei Bekleidung ab TRY 108,-) möglich.
Allerdings verzeichnet Global Blue nur das İstinye Park
Einkaufszentrum (istinyepark.com) als Einkaufsort mit
Steuererstattung, was bedeutet, dass man wohl
auf einen lokalen Servicepartner zurückgreifen muss. Einen Besuch
wert ist - neben dem İstinye Park Einkaufszentrum – auch der
Große Bazar Kapali Çarsi. Mit etwa 5000 Läden ist er sozusagen der
Urvater aller Einkaufszentren. Dort gibt es vor allem Lederwaren,
Teppiche und Schmuck. Besuchen sollte man ihn möglichst an
Freitagen, am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn keine
Besuchergruppen da sind. Bei der Galata-Brücke liegt der
Gewürzbasar, mit Waren die vorwiegend aus Ägypten importiert
werden. Das Feilschen nicht vergessen! Die örtliche Hermès-Filiale
befindet sich an der Adresse Abdi İpekci Cad.Bo.79 Nişantaşı.
Einen Besuch wert sind außerdem die Bar des Georges Hotel Galata,
mit einem atemberaubenden Blick über Istanbul, und die Bar Vogue,
Spor Caddesi, BJK Plaza A Blok Kat:13 Akaretler (Restaurant, Sushi-
und Weinbar mit Blick auf den Bosporus und Summit Bar and Terrace im
Conrad Hotel, Cihannuma Mah., Besiktas).
Für die Anreise empfiehlt es sich auf
den Spuren des Orient-Express zu wandeln und die Nachtzüge von Wien
nach Bukarest und von Bukarest nach Istanbul zu nehmen. Der legendäre
Luxuszug, dem vor allem Agatha Christie mit dem Krimi „Mord im
Orient-Express“ ein literarisches Denkmal gesetzt hat,
existiert zwar nicht mehr; offiziell wurde der letzte Nachfahre des
O.E. mit dem Winterfahrplanwechsel 2009 eingestellt. Aber sein
Geist scheint weiter zu leben, und zwar in Gestalt der besagten
Nachtzüge, die zwar keine durchgehende Verbindung anbieten, aber den
Reisenden erahnen lassen, wie es früher gewesen sein mag.
Die rumänische
Staatseisenbahn betreibt einen Nachtzug von Wien nach Bukarest
(EN347), Wien Hauptbahnhof ab 19:42 Uhr ME(S)Z, über Budapest, Arad
und Braşov nach Bukarest,
Gara de Nord an 15:50 Uhr EE(S)T am Folgetag. Die anschließende
Nacht verbringt man in einem Bukarester Hotel in Bahnhofsnähe, z.B.
im Andy Hotel (ab €45; andyhotels.ro), Vila 11 Hostel (ab €20;
vila11.hostel.com) oder Hotel Elizeu (ab €50; hotelelizeu.ro). Ein
Tipp: Am Bahnhofskiosk gibt es die Allgemeine
Deutsche Zeitung für Rumänien (täglich von
Di.-Sa.; adz.ro). Am nächsten Tag geht es weiter
mit D 461 / 465 / 81031 Bosphorus Express, Bukarest ab 12:50 Uhr
EE(S)T über Dimitrowgrad nach Istanbul, an 07:50 Uhr EE(S)T am
folgenden Tag.
Die Rückfahrt
beginnt in Istanbul mit D 81032, ab 22:00 Uhr EE(S)T, und endet
(zunächst) in Bukarest Gara de Nord an 17:15 Uhr EE(S)T. Nach
einer Übernachtung in der rumänischen Hauptstadt geht es am
nächsten Tag weiter mit EN346, ab 14:00 Uhr EE(S)T, am folgenden Tag
Wien Hauptbahnhof an 08:18 Uhr ME(S)Z.
Zwischen Wien
und Bukarest werden verschiedene Übernachtungskategorien angeboten,
vom einfachen Sitzplatz bis zum Schlafwagen mit 1- oder
2-Bett-Abteil, eigener Dusche und WC. Zwischen Bukarest und
Istanbul reicht die Auswahl von einem Platz im 6-Bett-Abteil
Liegewagen bis zum 1- oder 2-Bett-Abteil mit eigenem Waschbecken im
Schlafwagen.
Alle o.g. Züge verkehren
täglich (ohne Gewähr). Wer möchte, könnte ab Wien mit weiteren
Nachtzügen u.a. nach Köln, München oder Zürich reisen, und
damit der alten O.E.-Route noch ein wenig mehr näher kommen.
Andere
Anreisemöglichkeiten: Zur Anreise per Flugzeug empfiehlt sich
Eurowings (ab €49 + Gebühren). Alternativ könnte man in der
Sommersaison ab München ZOB 2x wöchentlich per Eurolines-Fernbus
(eurolines.de) die etwa 1900km lange Strecke nach Istanbul
zurücklegen. Die Fahrtdauer beträgt ca. 32 Stunden, der einfache
Fahrpreis liegt bei €125. In den Sommermonaten verkehrt ein Autozug
zwischen Villach und Edirne. Und gelegentlich wird Istanbul auch von
Kreuzfahrtschiffen angelaufen.
Hinweis: Alle
mit dem Zug durchfahrenen Länder (außer der Türkei) gehören der
EU an, sodass keine Visa benötigt werden, allerdings kann es
Zollkontrollen geben, auch innerhalb des Schengen-Raumes. Die
Fernbusse verkehren gewöhnlich über Serbien; hier sollte man vorher
die Einreisevorschriften konsultieren. Österreichische
Staatsbürger benötigen für die Einreise in die Türkei ein Visum!
Übrigens: Wer sich aus Istanbul ein geschmackvolles Souvenir mitbringen möchte, könnte es damit probieren: http://www.globalblue.com/destinations/turkey/istanbul/souvenir-serap-korkmaz-sofia-tea-set (sieht zumindest auf den Fotos gut aus).
Übrigens: Wer sich aus Istanbul ein geschmackvolles Souvenir mitbringen möchte, könnte es damit probieren: http://www.globalblue.com/destinations/turkey/istanbul/souvenir-serap-korkmaz-sofia-tea-set (sieht zumindest auf den Fotos gut aus).
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