Eine Einteilung nach Reiseklassen
findet man heutzutage fast nur noch bei der Eisenbahn (und im
Flugverkehr). Passagierschiffe, Straßenbahnen oder Busse haben nur
(noch) eine Reiseklasse. Naturgemäß ist der Komfort in der
ersten Klasse höher als in der zweiten – oder sollte es zumindest
sein. Der größte Vorteil der ersten Klasse ist natürlich die
Abgrenzung von den übrigen Reisenden, was sich vor allem in
überfüllten Zügen positiv bemerkbar macht, beschränkt sich die
Überfüllung in der Regel doch nur auf die zweite Klasse. Die erste
Klasse ist im Allgemeinen schon auf der Außenseite des Zuges als
solche markiert, meistens durch eine gelbe Linie (seltener orange) an
der Dachkante oder an der Tür und durch die Ziffer „1“ oder
(röm.) „I“ neben der Tür. In modernen Hochgeschwindigkeitszügen
werden die Klassen nicht mehr nummeriert, sondern tragen einen Namen,
z.B. First, Business, Premier, Select, Comfort, Priority für
die gehobene Reiseklasse; z.B. Economy, Standard, Budget
für die zweite Klasse.
Die DB AG fährt heute im Fernverkehr
generell mit der ersten und zweiten Wagenklasse in einem
Sitzverhältnis von 20:80. Vorzüge der ersten Klasse sind bequemere
Sitze mit größerem Sitzabstand als in der zweiten Klasse,
Sitzplatzreservierung, die kostenlose Benutzung der DB Lounge an
großen Bahnhöfen und in einigen Zügen auch Bedienung am Platz und
kostenlose Zeitungen. Der Aufpreis einer Fernverkehrsfahrkarte der
ersten Klasse liegt bei etwa 60% des Preises einer Fahrkarte für
die zweite Klasse, jedoch finden sich hin und wieder Sonderangebote,
die kaum über dem Preis der zweiten Klasse liegen.
Im Nahverkehr unterscheiden sich heute
erste und zweite Klasse teilweise kaum mehr. In manchen
Nahverkehrszügen weicht die erste Klasse nur durch die Farbe der
Polster von der zweiten ab. Andererseits findet man in den neuen
Doppelstockwagen in der ersten Klasse eine „2+1“-Bestuhlung,
verstellbare Sitze, Klapptische und Fußablagen. Oft gibt es auch
Einzelsitze in der ersten Klasse und Sitzbänke in der zweiten. In
Stadtbahnen und Bussen existiert heutzutage in der Regel keine
Klasseneinteilung mehr. Für einige Schnellbuslinien des Hamburger
Verkehrsverbundes benötigt man jedoch eine Zuschlagskarte 1. Klasse,
wie sie sonst nur bei Regionalzügen üblich ist.
Die Österreichischen Bundesbahnen
bieten die erste Klasse fast nur in Fernverkehrszügen und selten in
internationalen Regionalzügen an; es gibt bequemere Sitze und
Zeitungen und an großen Bahnhöfen darf die ÖBB-Lounge besucht
werden. Der Railjet hat eine Business Class, die in
Österreich für den Fahrpreis der 1. Klasse mit einem Zuschlag
von €15 (einschließlich Platzreservierung) zu nutzen ist (im
Ausland gilt dieser Bereich in den ÖBB-Wagen als normale erste
Klasse). Im Fahrpreis ist eine Tageszeitung und ein Begrüßungsgetränk
enthalten, das an den Platz gebracht wird.
In den Zügen der österreichischen
Westbahn ist ein Wagen für das Angebot Westbahn plus
reserviert. Für einen Aufpreis von €10 bis €15 je nach
Strecke stehen jedem Fahrgast zwei Sitzplätze, eine Zeitung und ein
Freigetränk zur Verfügung und in diesem Wagen werden die Fahrgäste
mit Getränken und Snacks am Platz bedient. Die Inneneinrichtung
dieses Bereichs unterscheidet sich ansonsten nicht vom restlichen
Zug.
In der Schweiz ist die erste Klasse
nicht nur im Fernverkehr, sondern auch im Regionalverkehr weit
verbreitet. In der S-Bahn ist der Komfortunterschied gering, sonst
aber wird in der ersten Klasse im Allgemeinen merklich mehr Platz pro
Fahrgast geboten (Sitzplatzanordnung 2+1 und mehr Beinfreiheit).
Gelegentlich findet sich selbst auf Fahrgastschiffen auf den größeren
Seen noch eine erste Klasse.
Einige Fernbuslinien von Eurolines
bieten eine Business Class. Diese beinhaltet hochwertige Sitze
und mehr Beinfreiheit, Infotainment, freien Internetzugang (WiFi),
220V Steckdosen und Zeitungen und Magazine. Angeboten werden neben
der täglichen Route Berlin – Budapest die ebenfalls täglichen
Verbindungen Berlin – Bratislava und Berlin – Wien und mehrmals
täglich Berlin – Prag und München – Prag. Des weiteren werden
Business Class-Verbindungen auf den Strecken Hamburg – Rotterdam,
Oldenburg - Hamburg – Kopenhagen und Berlin – Kopenhagen
offeriert.
In Nachtzügen und auf Fährschiffen
mit Übernachtungskabinen gibt es unterschiedliche Reisekategorien,
vom einfachen Schlafsessel oder Liegewagen bis zum Deluxe-Abteil mit
Dusche und WC und von der einfachen Innenkabine bis zur
„Schiffseignersuite“. Im Linienflugverkehr wird eine Vielzahl von
Reisekategorien mit unterschiedlichen Leistungen geboten, welche die
klassische Aufteilung in First, Business und Economy
Class weitgehend abgelöst haben.
Bei der Fährgesellschaft Color Line
erhält man als Mitglied des Color Clubs (kostet €10/Jahr) -
neben Rabattpunkten und Reiseangeboten - im Terminal Kiel Zugang zum
VIP-Check-In und zur VIP-Lounge (mit Getränken und WLAN), sofern man
ohne Fahrzeug reist. Die Buchung einer höheren Kabinenklasse wird
jedoch extra berechnet.
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