Wien ist im Opernballfieber. Nur noch
zwei Tage bis zum großen Ereignis. Und wie immer, spekuliert
die Presse darüber, wer kommt, wer nicht kommt und wen Mörtel-Lugner
wohl dieses Jahr als Gast einladen wird. Sicher ist bis dato nur,
dass Bundespräsident van der Bellen, Kanzler Kurz und Vizekanzler
Strache dabei sind, zusammen mit ihrem Gast, dem Ministerpräsidenten
Mazedoniens, und dass Richard Lugner wahrscheinlich das australische
Supermodell Elle Macpherson mitbringt (übrigens kriegt Lugner bald
sein eigenes Wachs-Double in der Wiener Filiale von Madame
Tussaud's). Alle weiteren sind eher B-Prominente. Die (fast
schon skandalöse) Nachricht des Tages: Anna Mikl-Leitner, Tochter
von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner,
debütiert nach dem Jägerball nun auch am Opernball. Übertroffen
wird dies nur noch vom Interview Lugners mit dem „Standard“,
in welchem er den Verdacht äußert, Logen-Kellner würden ihm
heimlich leere Champagnerflaschen unter den Tisch stellen und später
sagen, er und seine Begleiterinnen hätten sie ausgetrunken. Bei
Preisen ab €315 pro Flasche ist das zugegebenermaßen keine
Kleinigkeit. Lugner: "Die Gefahr ist, dass die Kellner
Strawanzer sind." Die Cateringfirma ist verärgert und
betont, dass sie schon seit 150 Jahren beim Opernball serviert. Ob
auch schon genauso lange mit dem Champagner strawanzt wird, bleibt
offen. 78% der Beteiligten einer Umfrage sagen, dass der Opernball
wichtig für das positive Image Österreichs ist. Ein weiterer hoher
Anteil sieht den Ball als Teil der kulturellen Identität
Österreichs, obwohl er den meisten Befragten (ca.70%) zu teuer ist.
Das stellt in der Praxis jedoch kein Problem dar, da die Befragten
ohnehin nicht eingeladen wurden (die billigste Eintrittskarte kostet
etwa €400 und selbst zum Kauf muss man eingeladen werden).
Zugegebenermaßen wird jedoch ein Teil der Kosten vom Steuerzahler
aufgebracht, z.B. für das erhöhte Polizeiaufgebot vor der Oper. Damit wären die
wichtigsten Informationen über den Wiener Opernball zusammengefasst.
Der Rest ist ohnehin jedes Jahr das Gleiche und mehr braucht ein Snob
nicht darüber zu wissen.
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