Es ist keine Region die viele Touristen
anzieht. Es gibt zwar ein Thermalbad, aber sonst eher wenig was
touristisch interessant wäre. Aber vielleicht ist es genau das, was
den Reiz des Saarlandes ausmacht.
In der Gemeinde Kleinblittersdorf, am
Rande der Ortschaft Rilchingen-Hanweiler befindet sich die (recht
teure) Saarland Therme (Tageskarte €30; saarland-therme.de).
Der Bahnhof Hanweiler (Gr) liegt etwa einen Kilometer
entfernt. Das heutige Thermalbad, mit Sauna und Wellness-Bereich,
wurde 2012 eröffnet, auch wenn die Quelle schon seit 1841 für
medizinische Zwecke genutzt wird. Ob eine Kurtaxe erhoben wird, ist
nicht bekannt, aber wahrscheinlich.
Der Idee eines Kurortes am nächsten
kommt Weiskirchen im sog. „Schwarzwälder Hochwald“;
seines Zeichens „Heilklimatischer Kurort“, also ein
besserer Luftkurort (Kurabgabe €1.40; weiskirchen.de). Außerdem
werden Kneipp-Behandlungen angeboten. Ein Hallenbad gibt es auch
(vitalis-weiskirchen.de). Fast die Hälfte des mit etwa 6500
Einwohnern bevölkerten Gemeindegebietes ist bewaldet. Durch das
Gemeindegebiet führen der Saarland-Rundwanderweg und der
Saar-Hunsrück-Steig, außerdem gibt es einen Wildpark mit
Hochseilgarten. Im Ort existieren ein paar sehenswerte, historische
Gebäude, darunter mehrere Sakralbauten (saarschleifenland.de).
Der heilklimatische Kurort Orscholz im
westlichen Saarland gehört zur Gemeinde Mettlach, allerdings
spielt sich der Kurbetrieb vorwiegend in der örtlichen Reha-Klinik
ab (Kurabgabe €1.80). Bekannt ist der Ort vornehmlich für den
Aussichtspunkt Cloef mit seinem unverwechselbaren Blick auf die
Saarschleife. In der Nähe gibt es einen Baumwipfelpfad. Der Lidl an der Straße nach Weiten besitzt einen Heißgetränkeautomaten.
Etwa 20 Kilometer südöstlich von
Orscholz existiert auf dem Gebiet des Merziger Stadtteils Bietzen
eine öffentlich zugängliche Heilquelle, direkt am Saarufer und an
der L174, wenige hundert Meter entfernt vom Bahnhaltepunkt
Fremersdorf.
Der heilklimatische Kurort Nonnweiler
liegt im äußersten Norden des Saarlandes nur rund 30km von Trier
entfernt (Kurabgabe nicht bekannt). Namhaft ist hier vor allem die
Primstalsperre, die jedoch nur als Trinkwasserreservoir dient und
nicht für den Wassersport genutzt wird. Ganz in der Nähe liegt der
695 Meter hohe Dollberg, der höchste Berg des Saarlandes. Bei
Nonnweiler gibt es am Peterberg außerdem ein Freizeitzentrum mit
einer Sommerrodelbahn. Durch das Gemeindegebiet führen der
Saarland-Rundwanderweg und der Saar-Hunsrück-Steig. Im Ort selbst
findet man diverse historische Gebäude, darunter im Ortsteil
Braunshausen Gebäude aus der Frühzeit der Industrialisierung.
Nicht weit von Nonnweiler befindet sich
der Bostalsee; ein Stausee der vornehmlich touristischen Zwecken
dient. Um den See herum führen ein 6,8km langer Wanderweg und ein
7,2km langer Radwanderweg. Das touristische Angebot des
Freizeitzentrums mit Ferienpark beinhaltet Camping, Segeln, Angeln,
Surfen, Tretbootfahren, Schlittschuhlaufen, Beachvolleyball, ein
Strandbad und ein Tropenbad. Südwestlich von Weiskirchen befindet
sich mit dem Losheimer Stausee ein weiteres Freizeitareal. Umgeben
ist der See von einem 4,1km langen Rundwanderweg und einem großen
Freizeitzentrum mit Minigolfanlage, Bootshafen, Gastronomie und einem
Strandbad, auf dessen Areal gelegentlich Open-Air-Konzerte
stattfinden. Beide Seen sind leider nur wenig snobtauglich.
Mit dem Brennenden Berg, in der
Nähe des Saarbrücker Stadtteils Dudweiler gelegen, hat das
Saarland jedoch eine Sehenswürdigkeit zu bieten, die man nur
dort findet – auch wenn eigentlich gar nicht viel zu sehen ist.
Nach der Überlieferung geriet rund 500 Meter nordnordwestlich der
Bergkuppe, in einer Art Klamm die durch den Abbau von
Alaunschiefer entstanden war, in den 1660er Jahren ein offener
Steinkohlenflöz in Brand. Über die Brandursache gibt es
widersprüchliche Angaben. Selbst Johann Wolfgang von Goethe hat den
Brennenden Berg im Jahre 1770 besucht und darüber geschrieben. Die
Felsspalten mit Wärmeaustritt sind bis heute ein beliebtes
Besucherziel, vor allem für Schulausflüge.
Erwähnenswert ist überdies noch der
Weinbau an der Saar, auch wenn sich das wichtigste Weinbaugebiet
zwischen Serrig und Konz schon im Nachbarland Rheinland-Pfalz
befindet. Der Weinbau im Saarland umfasste lange Zeit nur die Mosel
bei Perl, wo auf Muschelkalkböden überwiegend die Rebsorte Elbling
wächst. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Weinbautradition an
der Saarländischen Saar wiederbelebt, mit ersten Weinbergen bei
Saarfels und Merzig. Leider wird nur wenig Winzersekt produziert, was
diesen allerdings recht exklusiv macht.
In das Saarland gelangt man von Norden
kommend über die A1 via Trier oder von Osten über die A6 oder die
A8/B10. Da die o.g. Ortschaften recht verstreut liegen, ist die
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig. Leider sind nur
die Orte Rilchingen-Hanweiler, Dudweiler, Perl und Fremersdorf mit
der Eisenbahn erreichbar.
Nachtrag: In Merzig gibt es neuerdings „DAS BAD“, ein modernes Freizeitbad welches das Heilwasser aus der Bietzener Quelle nutzt (dasbadmerzig.de). Auch das ehemalige VdK-Heim Haus Sonnenwald in Merzig nutzt das Wasser aus Bietzen in seinem Bewegungsbecken.
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