Wer sich dem Reiz postindustriellen
Siechtums nicht entziehen kann, sollte neben Charleroi auch Lüttich
(franz. Liège, niederl. Luik) besuchen. Die Stadt an
der Maas besitzt einen gewaltigen Binnenhafen am Fluss (ca. 50km
lang) und wer am Flussufer entlang flaniert, bewegt sich zwischen
gewaltigen Schubverbänden und den das Ufer säumenden Plattenbauten
à la DDR. Vor allem die halben Schiffswracks am Quai de la
Dérivation bleiben in Erinnerung. Da Lüttich im engen Maastal
über eine weite Strecke an Hängen und Hügeln entlanggebaut wurde,
gibt es bedeutende Treppen und allerlei barockes Bauwerk zwischen
brüchigem Beton.
Eine in Lüttich übliche Gewohnheit ist das öffentliche Urinieren, sodass an manchen Tagen ein markanter Geruch durch die maroden Straßen weht, der sich hier und da mit dem Duft der maghrebinischen Metzgereien vermischt. In jedem Reiseführer erwähnte Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale, der neue Bahnhof Guillemins oder die Montagne de Bueren (eine Treppe die von der Stadt zur Zitadelle Buerenberg führt), treten dabei in den Hintergrund und auch die zahlreichen (teils neu eingerichteten) Museen können das Image der Stadt kaum retten.
Das Viertel Outremeuse, zwischen dem rechten Maasufer und einem Seitenkanal der Maas eine Insel bildend, ist eher flach und einfach. Dort befinden sich die beiden (angeblich) belebtesten Straßen der Stadt, die Rue Puits-en-Sock und die Rue Surlet, sowie der Parc de la Boverie, der ebenfalls Anzeichen des Verfalls demonstriert. Auch hinter dem Kanal sind die Straßen genauso löchrig wie auf der anderen Flußseite und alte Bürgerhäuser wechseln sich ab mit Industriebrachen und das Araberviertel mit Klein-Vietnam.
Eine in Lüttich übliche Gewohnheit ist das öffentliche Urinieren, sodass an manchen Tagen ein markanter Geruch durch die maroden Straßen weht, der sich hier und da mit dem Duft der maghrebinischen Metzgereien vermischt. In jedem Reiseführer erwähnte Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale, der neue Bahnhof Guillemins oder die Montagne de Bueren (eine Treppe die von der Stadt zur Zitadelle Buerenberg führt), treten dabei in den Hintergrund und auch die zahlreichen (teils neu eingerichteten) Museen können das Image der Stadt kaum retten.
Das Viertel Outremeuse, zwischen dem rechten Maasufer und einem Seitenkanal der Maas eine Insel bildend, ist eher flach und einfach. Dort befinden sich die beiden (angeblich) belebtesten Straßen der Stadt, die Rue Puits-en-Sock und die Rue Surlet, sowie der Parc de la Boverie, der ebenfalls Anzeichen des Verfalls demonstriert. Auch hinter dem Kanal sind die Straßen genauso löchrig wie auf der anderen Flußseite und alte Bürgerhäuser wechseln sich ab mit Industriebrachen und das Araberviertel mit Klein-Vietnam.
Weithin bekannt sind die Lütticher
Waffeln aus dickem, zuckersüßem und buttertriefendem Hefeteig;
eines der wenigen Produkte (neben Jupiler Bier), das nach dem
Niedergang von Kohle und Stahl noch in der Stadt hergestellt wird.
Man sollte sie unbedingt probieren, ebenso wie belgische Pommes
Frites (beste Friterie soll die Friterie du Perron in der Rue de Bex sein).
Einen Blick wert sind auch die spelunkenartigen Bistros am
Bahnhofsplatz – sowas sieht man heutzutage kaum noch!
Erstaunlicherweise bietet Lüttich aber sehr gute
Einkaufsmöglichkeiten, u.a. für Süßwaren, Kaffee, Tee, Bücher,
Wein und Käse.
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