Es ist wie in
Großbritannien, nur mit Euro und ohne Royalty: Die Hauptstadt der
Republik Irland bietet einen interessanten Kontrast zum Vereinigten
Königreich und vermittelt eine gute Vorstellung, wie es dort
aussähe, wenn die britische Monarchie abgeschafft würde. Daran
denkt aber natürlich niemand. Für Snobs macht es jedoch erstaunlich
wenig Unterschied, denn Dublin hat Snobs so oder so etwas zu bieten,
auch wenn das Angebot nicht so üppig ist wie in London, was aber an
der unterschiedlichen Größe der beiden Städte liegt.
Zunächst
wären da die üblichen Sehenswürdigkeiten: Das Nationalmuseum
(Eintritt kostenlos; museum.ie), die Nationalgalerie (Eintritt
kostenlos, außer Sonderausstellungen; nationalgallery.ie), das
Trinity College
(tcd.ie), die St. Patrick’s Cathedral (Eintritt
€5.50), das Dubliner Schloss (Eintritt €7; dublincastle.ie), das
Stadtviertel Temple Bar und die Stadtparks. Eine typisch
irische Kuriosität, vor allem für Kinder, stellt das National
Leprechaun Museum dar (Führung €10; leprechaunmuseum.ie).
Theaterfreunde sind in Dublin genau
richtig. Im Abbey Theatre, gegründet von William Butler
Yeats, werden vor allem Werke irischer Autoren aufgeführt
(abbeytheatre.ie), während das Gate Theatre vorwiegend
britische und amerikanische Autoren im Programm hat (gatetheatre.ie).
In der 3Arena finden dagegen alle möglichen Veranstaltungen
statt (3arena.ie).
Zwei gute Adressen für den
Nachmittagstee sind The Gresham Hotel, 23 Upper O'Connell
Street (ab €21) und The Morrison, Ormond Quay Lower (ab
€19). Traditionelle Fish & Chips erhält man überall in
Dublin, u.a. auch bei Leo Burdock (leoburdock.com).
Eine fast snobtaugliche Attraktion wäre
„The Church”.
Restaurants in ehemaligen Kirchen gibt es ja erstaunlich viele
und auch die Hauptstadt Irlands kann mit einem solchen aufwarten.
Außer dem Restaurant mit Biergarten, findet man einen Nachtclub im
Keller und einen Partyraum im alten Kirchturm. Überdies ist das
Lokal regelmäßiger Treffpunkt eines Whiskey-Tasting-Clubs. Damit
ist The Church (www.thechurch.ie) eigentlich schon zu
prominent, um für Snobs interessant zu sein, aber einen Kurzbesuch
sollte man wagen können.
Natürlich kann man auch in Dublin
einen traditionellen Hot Towel Wet Shave bekommen. Ein
Anbieter ist die in Familienbesitz befindliche Barbershop-Kette Sam's
Barbers (samsbarbers.com). Weitere gute Servicestellen sind The
Grooming Rooms (thegroomingrooms.com) in der South William
Street, Knight's Barbers im Stephens
Green Shopping Centre (knights-barbers.com) und The Man
Cave (themancave.ie) in der Harty Avenue,Walkinstown (außerhalb
der Innenstadt). Besonderes Augenmerk verdienen die irischen
Herrenpflegeprodukte der Marke Dr K Soap Company
(drksoap.com), die man in Dublin bei Sam's Barbers (s.o.),
Knight's Barbers (s.o.) und in den meisten Filialen der
LloydsPharmacy (lloydspharmacy.ie) erhält.
Kein Aufenthalt in Dublin ist
vollständig ohne einen Besuch im renommiertesten Kaufhaus der Stadt
Brown Thomas (brownthomas.com). Nach dem Shop-in-shop Prinzip
gibt es im Flagshipstore 95 Grafton Street Boutiquen von Hermès,
Fortnum & Mason, Gucci, Armani und vielen anderen Luxusmarken. Im
obersten der vier Stockwerke befindet sich ein Restaurant.
Auch außerhalb Dublins findet man
interessante Dinge.
- Outlet Shopping ■ Etwa eine Autostunde von Dublin entfernt liegt Kildare Village, das wichtigste Outlet Center Irlands (kildarevillage.com). Das Center wird mit Bussen von Dublin (Innenstadt und Flughafen), Limerick und Shannon (Airport) aus angesteuert. Mit der Eisenbahn fährt man ab Dublin Heuston Station in 35 Minuten nach Kildare Town und steigt dort um in den kostenlosen Zubringerbus. Auch aus anderen Regionen Irlands gibt es Buszubringer (v.a. Dublin Coach) oder Bahnanschlüsse. Im Center werden die üblichen Dienste geboten, u.a. gratis WLAN, eigene App, Akkuladegeräte, Kinderspielplatz, Autoservices, Hundepension, Hands Free, Tax Free & Personal Shopping.
- Landschaftsgarten ■ Weit im Westen der Insel bei Fanore, an einer Meeresbucht gegenüber von Galway, liegt Caher Bridge Garden, einer der reputabelsten, irischen Landschaftsparks. Der Garten ist in Privatbesitz und Besuche (Eintritt €5) sind nur mit Voranmeldung möglich: caherbridgegarden@gmail.com (Tipp: Wer sich für irische Landschaftsgärten interessiert, sollte sich das hier ansehen.).
- Spukschloss ■ Ballygally Castle in Nordirland, nördlich von Belfast an der irischen See gelegen, ist heute ein Hotel (hastingshotels.com/ballygally-castle). Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Lady Isobella Shaw wurde von ihrem Mann, Lord James Shaw, angeblich im Turmzimmer eingesperrt, nachdem sie den gemeinsamen Sohn zur Welt brachte. Lord Shaw wollte sie verhungern lassen, also sprang Isobella aus dem Fenster und starb. Seit über 400 Jahren soll ihr Geist das Schloss heimsuchen, auf der Suche nach ihrem Sohn. Heute ist das Schloss ein Hotel, Isobellas Suche ist aber noch nicht abgeschlossen. Gäste hören mitten in der Nacht (!) immer wieder jemanden an ihre Türe klopfen. Das Schloss ist übrigens auch sehr gut für den Nachmittagstee geeignet (ab £15).
- Heilbad vs. Heiratsmarkt ■ Traditionelle Heilbäder und Kurorte wird man in Irland leider vergebens suchen. Der Grund liegt darin, dass es keine Heilquellen gibt. Einzige Ausnahme ist Lisdoonvarna (739 Einw.). Das verschlafene Dorf in einer Karstlandschaft im Westen der Insel ist der einzige Ort Irlands mit einer Heilquelle. Diese wird allerdings so gut wie gar nicht genutzt. Lisdoonvarna ist vielmehr für seinen Heiratsmarkt bekannt, der jährlich am Erntedankfest (Thanksgiving) stattfindet (früher zeitgleich mit dem Viehmarkt) und von Besuchern aus der ganzen englischsprachigen Welt aufgesucht wird.
Die Anreise nach Irland kann über
mehrere Routen erfolgen (alle Fähren transportieren auch PKW):
1. Mit der Fähre ab Cherbourg (F).
Beinahe täglich (in den Wintermonaten seltener) verlässt abends
eine Fähre von Irish Ferries (irishferries.de) oder Stena
Line (stenaline.de) die französische Hafenstadt an der
Kanalküste auf dem Weg ins irische Rosslare oder nach Dublin.
Weitere Verbindungen werden ab dem benachbarten Rosscoff (F)
offeriert, u.a. eine mit Brittany Ferries nach Cork
(brittanyferries.de). Cherbourg erreicht man ab Paris, Bahnhof St.
Lazare mit der Eisenbahn in ca. 3 ½ Stunden.
2. Mit P&O Ferries
(poferries.com) von Zeebrügge (B) oder Hoek-van-Holland (NL) nach
Hull (GB), mit der Eisenbahn nach Liverpool und ab dort mit P&O
Ferries nach Dublin.
3. Mit der Fähre oder dem
Kanaltunnelzug über den Ärmelkanal, mit der Bahn nach Holyhead
oder Pembroke und ab dort mit einer Fähre nach Rosslare oder
Dublin.
4. Mit dem Flugzeug. Vor allem Ryanair
bietet preiswerte Flüge nach Dublin an.
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