Es ging in der Vorweihnachtszeit durch
die Presse: Rolex-Uhren werden teurer weil sie knapp sind (vor allem
in München) und Champagner vom Discounter taugt praktisch nichts.
Für einen Snob ist beides nicht weiter erstaunlich.
Rolex ist wahrscheinlich die
bekannteste Uhrenmarke der Welt. Für Snobs wäre das schon Grund
genug keine Rolex zu tragen. Erschwerend hinzu kommt das neureiche
Image der Marke, auch wenn die Qualität der Uhren zugegebenermaßen
akzeptabel ist. Außerdem sind Rolex-Uhren Massenprodukte, wenn auch
recht teure (geschätzte Jahresproduktion etwa 950.000 Uhren). Ein Snob wird daher der Uhr einer kleinen, aber feinen
und möglichst unbekannten Uhrenmanufaktur den Vorzug geben.
Bei Champagner vom Discounter ist
eigentlich klar, dass dieser qualitätsmäßig auf der
alleruntersten Stufe angesiedelt ist. Um zum Beispiel einen
Preis von unter €10 anbieten zu können, so, wie Aldi mit seiner
Hausmarke „Veuve Monsigny“, kann man nur die billigsten Trauben,
die ja unbedingt aus der Champagne stammen müssen, verarbeiten.
Zwar müssen auch diese von Hand gelesen werden, was die
Personalkosten hochtreibt, und Flaschengärung bei entsprechender
Reifezeit ist natürlich ebenfalls Pflicht und entsprechend aufwändig und
teuer. Aber schließlich kann man mit der Marke Veuve Monsigny niemanden beeindrucken, denn wer sich ein wenig auskennt, weiß, dass
diese von Aldi kommt. Ein Snob der tatsächlich wenig Geld ausgeben will, würde daher wirklich preisgünstigen Sekt wählen und diesen möglichst auch noch im benachbarten Ausland kaufen, wo es keine Schaumweinsteuer gibt. Und wirklich exklusiv ist ohnehin nur
Winzersekt, den ein Snob von seinem Hauslieferanten bezieht und an
dessen Weingut er möglichst auch noch finanziell beteiligt ist.
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