Die Freizeitbeschäftigungen eines
Snobs können überaus vielfältig sein. Allerdings gibt es zwei
Aktivitäten die besonders hervorstechen: Kuraufenthalte und
Kreuzfahrten. Beide haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten
deutlich verändert.
Traditionelle Kuraufenthalte werden nur
noch in wenigen Traditionsbadeorten angeboten. Die meisten Orte
handhaben den Kurbetrieb heute wesentlich legerer, was allerdings den
Vorteil hat, dass man oft auch ohne ärztliche Verschreibung
Kurbehandlungen erhalten kann. Einige Orte haben den organisierten
Heilwasserausschank sogar ganz abgeschafft. Die Brunnenhalle im
Kurpark ist meist aber noch öffentlich zugänglich, sodass sich
jeder mit einem mitgebrachten Trinkgefäß am Heilwasser bedienen
kann. Einer privaten Trinkkur steht also nichts im Wege. Eine Badekur
kann man natürlich nur durchführen, wenn es am Ort ein
Thermalschwimmbad gibt. Das muss nicht notwendigerweise groß sein
(im Prinzip würde schon eine Badewanne ausreichen). Und es soll
Fälle gegeben haben, wo Leute das Heilwasser in einen mitgebrachten
Tank abgefüllt haben, um damit zu Hause in ihrer Badewanne zu baden.
Das gesellschaftliche Leben, welches traditionellerweise beim Kuren
eine Rolle spielt, hat sich heutzutage ohnehin ins Internet
verlagert. Ein Selfie, das den Snob am Brunnen beim Trinken des
Heilwassers zeigt, auf der eigenen Facebook-Seite genügt, um die
Welt über den Kuraufenthalt des Snobs zu informieren.
Kreuzfahrten sind heutzutage zum
Massenphänomen verkommen. Moderne Kreuzfahrtschiffe gleichen
eher schwimmenden Rummelplätzen, mit einem Unterhaltungsangebot das
sich vorwiegend an ein Massenpublikum richtet und einem Hotelbereich
der mehr als 6000 Reisende beherbergen kann. Von der Exklusivität
der frühen Kreuzfahrten ist nichts mehr übrig geblieben. Einem Snob
bleibt unter diesen Umständen nichts anderes übrig, als sich mit
der bestehenden Situation zu arrangieren und sich eine exklusivere
Urlaubsart zu suchen. Problematisch ist dies, wenn der Snob gewissen
Budgetbeschränkungen unterliegt. Eine preiswerte Möglichkeit zu
einem Kreuzfahrterlebnis zu kommen ist eine sog. Mini-Kreuzfahrt
auf einem Fährschiff. Die Freizeiteinrichtungen moderner Fährschiffe
stehen denen auf Kreuzfahrtschiffen mittlerweile in nichts nach.
Besonders interessant sind für den Snob die Spa-Bereiche mit
Whirlpool(s) und Massagen. Die Einkaufszentren an Bord
geben in der Regel nicht so viel her, aber schauen kann man ja mal.
Die Showprogramme auf manchen Fährlinien haben durchaus
eine gewisse Qualität, also warum sollte man sie nicht mal
anschauen? Manchmal kann man dazu sogar ein VIP-Paket buchen
(Tischreservierung, Schaumwein etc.). Auch die Gastronomie
an Bord kann durchaus einen Besuch wert sein. Tipp: Die Cocktails
in den Schiffsbars sind oft günstiger, als an Land. Alles was man
dann noch braucht, sind ein paar Selfies vom Oberdeck, mit dem Meer
im Hintergrund, für die eigene Facebook-Seite.
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