Freitag, 19. April 2019

Gastronomie in Brüssel

Die belgische Hauptstadt bietet eine Kombination aus französischer und flämischer Esskultur, was sich in der Gastronomie natürlich widerspiegelt. Die folgenden Lokale sind einen Besuch wert, allerdings sind die meisten recht bekannt. Alle befinden sich in der Brüsseler Innenstadt und liegen nicht weit voneinander entfernt.

À la Mort Subite (alamortsubite.com) ist vielleicht nicht das gemütlichste Lokal, erinnert die Atmosphäre doch ein wenig an einen altmodischen Wartesaal am Bahnhof. Das Essen dieser Brasserie ist jedoch unvergleichlich und auch die deftigen Portionen sind (anders als in Frankreichs Nouvelle Cuisine) „wenig übersichtlich“, wie Loriot wohl sagen würde. Der Getränkeschwerpunkt liegt natürlich auf belgischem Bier, aber ein Blick auf die Getränkekarte, die auf einen großen Wandspiegel gemalt ist, weist auch Wein oder alkoholfreie Getränke aus.
Etwas verspielter kommt das Café Metropole (metropolehotel.com) daher und erinnert mit seinem fast schon barocken Interieur an die Wiener Kaffeehauskultur (man beachte die geschnitzte Holzdecke). Selbst die Zierpalmen wirken irgendwie, als ob sie dazugehörten. Auch hier ist das Essen geradezu exquisit, selbst für einen Snob. Man beachte vor allem die hauseigenen Confiserieprodukte.
Welch einen Gegensatz zum Metropole bietet Le Cirio in der Rue de la Bourse mit seinen klaren, eckigen Linien. Hier kann man neben Süßspeisen auch Muscheln mit Pommes Frites bekommen. Leider ist das Lokal relativ teuer und viel zu bekannt, sodass man vorab seinen Platz reservieren muss (thefork.be).
Wer Le Falstaff betritt (lefalstaff.be), dem fallen sofort die bunten (wenn auch unechten) Glasfenster im hinteren Teil des Lokals ins Auge, wie man sie sonst eher in Kirchen sieht; in einem sonst eher rustikalen Ambiente. Die dargestellten Motive beziehen sich aber natürlich auf die gleichnamige und eher weltliche, namensgebende Figur, die nicht nur mehrere Shakespeare-Komödien bevölkert, sondern von anderen Autoren (vor allem Verdi) zur eigenständigen Hauptfigur erhoben wurde. Die Speisekarte ist auch hier sehr vielseitig und die Portionen entsprechen belgischen Standards (nicht denen der Nouvelle Cuisine). Leider sind die Preise nicht allzu Budget-freundlich.

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