Fango ist ein Mineralschlamm
vulkanischen Ursprungs. In der BRD wird sog. anorganischer Fango
verwendet, d.h. Fango bei dem nicht mittels Zugabe von Algen
und Mikroorganismen ein 60 Tage dauernder, biologischer Reifeprozess
(Maturation) eingeleitet worden ist, wie z.B. in manchen Kurorten
Italiens üblich (dieser gereifte Fango wird als organischer Fango
bezeichnet).
Abgebaut wird das Vulkangestein in der
BRD v.a. in Bötzingen am Kaiserstuhl und
in Mendig im Bereich des Laacher Sees (Eifel); in Österreich in der
Region Steirisches Vulkanland (sogenannter Gossendorfer
Fango) und in der Schweiz in der Gemeinde Rüschegg BE, südlich
von Bern gelegen. Es handelt sich bei dem Gesteinsmehl somit um ein
anorganisches Naturprodukt, welches nicht aus dem jeweiligen Kurort
stammt wo es angewendet wird, sondern erst an seinem jeweiligen
Bestimmungsort mit ortsgebundenem Mineral- oder Thermalwasser
aufgemischt wird.
Das Ausgangsmaterial wird gebrochen,
erhitzt und dann feingemahlen. Zur Behandlung im Kurort wird das
Gesteinspulver mit (Thermal-) Wasser zu einem homogenen
Fangoschlammbrei vermischt, dieser auf eine Temperatur von 45°C bis
50°C erhitzt und dann als sogenannte Schlammpackung in einer
Schichtdicke von etwa 3cm auf die erkrankten Bereiche des Körpers
aufgetragen. Anschließend wird der Körper zwecks optimaler
Wärmespeicherung in Leinentücher oder Wolldecken eingehüllt. Die
Anwendungsdauer solch einer Behandlung liegt zwischen 20 und 40
Minuten, sodass die abgegebene Wärme des Fangos auch in tiefer
liegendes Gewebe eindringen kann und dieses lang anhaltend und
wirkungsvoll erwärmt. Behandelt werden vor allem Muskel- und
Gelenkbeschwerden.
In der Peloidtherapie (Behandlung mit
Heilschlamm etc.) werden neben Fango auch Torf, Schlick, Heilerde und
einige andere Materialien eingesetzt. Meist geschieht dies in Form
einer Wärmetherapie, wobei der Wärmegrad vom Wassergehalt
abhängt. Die medizinische Wirkung der Peloidtherapie ist
allerdings nicht ganz unumstritten.
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