Eine
Musikdose (auch Spieldose oder Spieluhr genannt) ist unzweifelhaft
ein Gegenstand der den Besitzer als kultivierten Menschen ausweist
(natürlich nur insofern es sich nicht um eines dieser albernen
Kitschobjekte aus irgendeinem Souvenirladen handelt). Die im Jahre
1796 vom Genfer Uhrmacher Antoine Favre erfundene, melodiespielende
Mechanik war damals ein kleines Wunderwerk. Heute gibt es zwar
bessere Methoden um Musik zu speichern, aber der Reiz der kleinen,
farb- und intarsienverzierten Holzkistchen ist geblieben. In
Mitteleuropa findet man erstaunlich viele Museen, die sich dem Erhalt
mechanischer Kunstwerke verschrieben haben, von der Musikdose bis zur
Karussellorgel. Eine Auflistung der Wichtigsten findet sich auf der
Webseite der Drehorgelfreunde Berlin unter internationale-drehorgelfreunde-berlin.de/museen-sammlungen/index.html.
Sehenswert sind sie alle, aber zwei Ausstellungen die sich ausnehmend
den Musikdosen widmen seien dem Snob besonders zum Besuch empfohlen.
Hauptstadt
der Musikdosen ist bis heute Sainte-Croix in der Westschweiz, unweit
von Yverdon-les-Bains am Neuenburger See (einem sehenswerten Kurort
mit Belle-Epoque-Atmosphäre). Vor allem das Museum für mechanische
Kunstwerke Centre International de la Mécanique d'Art
beherbergt eine große Zahl an interessanten Exponaten. Der Eintritt
liegt derzeit bei SFr. 14, geöffnet hat das Museum in den
Sommermonaten täglich außer Montags mit mehreren Führungen; im
Winter nur nachmittags. Einzelheiten findet man auf der Webseite musees.ch. Weiterhin gibt es eine Museumsboutique, eine Boutique
des Musikdosenherstellers Reuge und einen Tea Room.
Siegfrieds
Mechanisches Musikkabinett (siegfrieds-musikkabinett.de) im
Brömserhof in Rüdesheim am Rhein (ruedesheim.de) besitzt etwa
350 selbstspielende Musikinstrumente aus drei Jahrhunderten. Geöffnet
ist von März bis Dezember täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr (im
Winter auf Anfrage). Der Eintrittspreis liegt bei € 7. Im
Museumsladen kann man u.a. Musikdosen erwerben, allerdings wird dort
auch sehr viel Kitsch angeboten.
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