„Verblassende Herrlichkeit“
ist ein Begriff, der immer wieder auftaucht, wenn von Blackpool die
Rede ist, vor allem im Bezug auf das Hotel Imperial. Der
viktorianische Prachbau liegt direkt an der nördlichen Uferpromenade
und hat neben dem Schriftsteller Charles Dickens auch diverse
Premierminister beherbergt. Vor allem die sozialdemokratische
Partei hat immer gerne ihren Parteitag in Blackpool und in diesem Hotel abgehalten, denn
die Stadt ist traditionellerweise kein Ferienort des Hochadels,
sondern der Arbeiterklasse. Mit dieser begann gegen Ende des 18.
Jahrhunderts der Tourismus, als Arbeiter-Sparvereine anfingen
organisierte Ausflüge aus den Industriezentren um Manchester nach
Blackpool anzubieten. Richtig in Fahrt kam der
Blackpool-Tourismus gegen 1870, als die Eisenbahngesellschaften
verbilligte Gruppenreisetarife nach Blackpool einführten. Heute
fliegen die Arbeiter jedoch lieber ans Mittelmeer. Snobs, die bereits
Orte wie Charleroi und Lüttich besucht haben, werden Blackpool
aber mit Sicherheit etwas abgewinnen können. Die Frage des Quartiers
ist praktisch schon geklärt, obwohl die Zimmer im Imperial mit
Preisen ab £50 für Budget-Snobs eine Herausforderung
darstellen (imperialhotelblackpool.co.uk). Sehenswert sind auf jeden
Fall die drei Piers, der 158 Meter hohe Blackpool Tower (dem
Eiffelturm nachempfunden), die Museumsstraßenbahn auf der
Uferpromenade, der Freizeitpark (blackpoolpleasurebeach.com) und
eventuell noch die örtliche Niederlassung von Madame Tussaud`s.
Ein nachmittaglicher Tanztee zur Musik einer Wurlitzer-Orgel – in
Blackpool gibt es ihn noch; außerdem einen Zoo und einen Golfplatz.
Eine andere Sehenswürdigkeit beginnt nur wenige Meter hinter der
Uferpromenade: Die heruntergekommene Stadtkulisse mit ihrer
„Trash-Economy“, d.h. leerstehende Geschäfte und
dazwischen Wettbüros, Piercingstudios, Billig-Läden, orientalische
Fressbuden und ähnliches, bis hin zu einer Lebensmittel-Tafel für
Bedürftige. Apropos Lebensmittel: Den besten Nachmittagstee soll es
im Tower Ball Room und im Royal Carlton Hotel
geben, die besten Fish & Chips soll man im Coral Island
bekommen (coralisland.co.uk). Ein Geheimtipp für den Nachmittagstee
ist die Revolution Bar (35
Market St.; revolution-bars.co.uk).
Für die Anreise könnte man die
Fährverbindung von Zeebrügge oder Rotterdam nach Kingston-upon-Hull
benutzen und ab dort mit der Eisenbahn in etwas mehr als vier Stunden
nach Blackpool fahren. Zum Bahnhof Blackpool North verkehren
direkte Züge ab Liverpool und Manchester. Nach Blackpool South
fahren die Züge nur vom etwa 25km entfernten Preston aus. Der
nächste Flughafen wäre der von Manchester, südlich der Stadt
gelegen und mit beinahe stündlichen Zugverbindungen nach Blackpool
North. Jet2.com fliegt von MAN nach Berlin, Köln, Nürnberg,
Innsbruck, Salzburg, Wien und Genf. Es existieren mehrere Lounges in Manchester, die über loungepass.com gebucht werden können.
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