Dienstag, 28. September 2021

Gradierwerke

Im weitesten Sinne handelt es sich bei einem Gradierwerk um eine Anlage zur Salzgewinnung. Heut­zutage werden Gradierwerke jedoch oft zu Kurzwecken betrieben und sind deshalb beson­ders häufig in Kurorten vorzufinden. Dabei rieselt Sole – salzhaltiges Wasser aus dem Erdinneren - eine meterhohe Wand aus Schwarzdornreisig hinunter. Dadurch wird die Luft in der Nähe des Gra­dier­werks mit Soletröpfchen und Salzaerosol angereichert, die auf die Atemwege ähnlich wie See­luft wirkt. Gradierwerke befinden sich oft (aber nicht immer) in den Kurparks von Kurorten und Heil­bädern. Ihre Nutzung ist gewöhnlich mit der Kurtaxe oder einem Eintrittsgeld in den Kurpark ab­ge­golten und oft gelten sie auch als besondere Sehenswürdigkeit. Bei Wikipedia existiert eine Liste der Gra­dier­werke in Deutschland (39x) und Österreich (4x).

In einigen Kurorten befinden sich auch kleine Gradierwerke in geschlossenen Räumen. Diese wer­den dann als Indoor-Gradierwerk, Raum-Inhalatorium (Bad Orb), Inhalationshaus (Dornumer­siel) oder Salzgrotte (Bad Neuenahr) bezeichnet. Manchmal werden sie auch von kommerziellen An­bietern betrieben. In so gut wie allen Fällen ist die Nutzung kostenpflichtig.

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