Im weitesten Sinne handelt es sich bei einem Gradierwerk um eine Anlage zur Salzgewinnung. Heutzutage werden Gradierwerke jedoch oft zu Kurzwecken betrieben und sind deshalb besonders häufig in Kurorten vorzufinden. Dabei rieselt Sole – salzhaltiges Wasser aus dem Erdinneren - eine meterhohe Wand aus Schwarzdornreisig hinunter. Dadurch wird die Luft in der Nähe des Gradierwerks mit Soletröpfchen und Salzaerosol angereichert, die auf die Atemwege ähnlich wie Seeluft wirkt. Gradierwerke befinden sich oft (aber nicht immer) in den Kurparks von Kurorten und Heilbädern. Ihre Nutzung ist gewöhnlich mit der Kurtaxe oder einem Eintrittsgeld in den Kurpark abgegolten und oft gelten sie auch als besondere Sehenswürdigkeit. Bei Wikipedia existiert eine Liste der Gradierwerke in Deutschland (39x) und Österreich (4x).
In einigen Kurorten befinden sich auch kleine Gradierwerke in geschlossenen Räumen. Diese werden dann als Indoor-Gradierwerk, Raum-Inhalatorium (Bad Orb), Inhalationshaus (Dornumersiel) oder Salzgrotte (Bad Neuenahr) bezeichnet. Manchmal werden sie auch von kommerziellen Anbietern betrieben. In so gut wie allen Fällen ist die Nutzung kostenpflichtig.
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