Natürlich sollte ein Snob keine allzu
öffentlichen Schwimmbäder frequentieren, sondern nach Möglichkeit
nur private Swimming Pools aufsuchen. Oft muss man sich jedoch auch
mit einem Hotelpool zufrieden geben. Das ist aber immer noch
besser als ein öffentlicher Strand, an welchem einem womöglich auch
noch die Sachen geklaut werden, so, wie es neuerdings in Barcelona
immer öfter passiert. Dort verteilt die Polizei inzwischen schon
„Notfallsets“ an Bestohlene, bestehend aus einem T-Shirt, einer
kurzen Hose, Badesandalen und einer Fahrkarte für die
U-Bahn-Heimfahrt. Überfüllte Massenstrände sollte man folglich
also meiden.
Ein Hotelpool ist generell eine
Ruhezone, d.h. keine Handytelefonate, kein Arbeiten mit dem Notebook
(auf dessen Display man bei starkem Sonnenschein sowieso nichts
erkennen kann), keine laute Musik (außer bei Poolpartys) und keine
lauten Gespräche. Das alles überlassen Snobs dem neureichen
Pöbel. Stattdessen liegen sie bequem auf einem Liegestuhl, trinken
einen Cocktail und lesen einen Hintertreppenroman, oder ähnliches.
Nach Möglichkeit sollte man die Liege im voraus reservieren.
Dies geht oft über das Hotel oder einen Dienstleister. Die
Sonnenliege sollte man aber nur dann belegen, wenn man sie auch
wirklich benutzt, also nicht einfach nur ein Handtuch hinlegen und
weggehen. Sowas machen gewöhnlich nur Proleten, die Angst haben
übervorteilt zu werden. Als Snob hat man sowas nicht nötig. Und im übrigen hat man ja ohnehin (meist) reserviert. Natürlich kann man den Liegestuhl kurzzeitig verlassen,
z.B. um die Toilette aufzusuchen oder um in den Pool zu gehen.
Und immer sollte man ein Handtuch
unterlegen, bevor man sich auf den Liegestuhl legt. Passendes Modell:
„Santa Fu“ mit der Aufschrift „Strafvollzug“;
dieses wird in der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel
hergestellt. Für den internationalen Gebrauch nehme man ein Handtuch
mit dem Aufdruck „Reserved“. Beide Motive sind u.a. bei
Amazon erhältlich und transportieren natürlich eine gewisse Ironie.
Die Badehose eines Snobs sollte nicht
zu knapp ausfallen, schließlich wollen wir keinen Erotikfilm drehen.
Mit einer einfarbigen Badehose von Orlebar Brown ist man auf
der sicheren Seite (die allzu bunten Modelle meiden;
orlebarbrown.com). Vor dem Eintritt ins Wasser unbedingt die Brause
benutzen.
Noch ein Wort zu Strandkörben: Diese
findet man gewöhnlich nur an Stränden der Nord- und Ostsee.
Ein großer Vorteil eines Strandkorbes ist die damit einhergehende
Privatsphäre. Vor Diebstahl schützen sie jedoch leider nicht. In
der Regel gibt es einen Betreiber, der sie für einen Tag (oder eine
Woche) vermietet. Oft werden Strandkörbe ab Mittags zu einem
ermäßigten Preis vergeben, was insofern praktisch ist, als dass man
dann das Wetter einschätzen kann. Den Vormittag nutzt man für
Einkäufe oder Besichtigungen und Nachmittags geht man an den Strand.
Ob man auch im Meer badet, bleibt jedem selbst überlassen und hängt
natürlich auch vom Wetter ab.
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