Für Snobs gilt, dass ein Heilbad unbedingt eine Heilquelle haben muss. Ein Ort ohne Heilquelle kann niemals ein Heilbad sein, auch wenn dort Anwendungen gemäß der Lehre von Pfarrer Kneipp durchgeführt werden, die überdies in Fachkreisen auch heute noch umstritten sind. Ein Ort ohne Heilquelle kann ein Ferienort oder ein Erholungsort sein, aber niemals ein Heilbad! Das gilt auch, wenn anstelle des Begriffes „Heilbad“ verwandte Wörter wie „Kurbad“ oder „Kurort“ benutzt werden.
Gemäß dieser Definition wäre Bad Tennstedt aber auf jeden Fall ein Heilbad, denn seit 1812 sprudelt dort die Schwefelwasserquelle des „Stinkenden Molchs“, in welcher auch J.W. von Goethe gekurt hat (stadtbadtennstedt.de; Kurtaxe €1). Der Badebetrieb wurde 1990 in die Median-Klinik verlegt und ist nur mit ärztlicher Verschreibung zugänglich, jedoch existiert im Kurpark ein Wassertretbecken, welches in den Sommermonaten mit dem Wasser aus der Schwefelwasserquelle gefüllt wird und gratis genutzt werden kann. Zum Baden ist das Becken allerdings nicht geeignet.
Natürlich gibt es in Bad Tennstedt auch sonst fast alles, was einen Kurort ausmacht: Einen Kurpark, diverse Baudenkmäler, zwei kleine Museen und eine landschaftlich ansprechende Umgebung. Gastronomie und Pensionen findet man ebenfalls und am Ortsrand stehen ein paar Supermärkte. Direkt neben dem Kurpark befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof von Bad Tennstedt. Von hier verkehren Busse u.a. nach Bad Langensalza und zum dortigen Bahnhof (Linie 740). Die nächstgelegenen Autobahnen wären die A71 und die A4.
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