Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht,
findet sie oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet, zum Beispiel
entlang des Brennerpasses. Natürlich nicht direkt neben der
Brenner-Autobahn oder der Eisenbahnstrecke, sondern in den vom
Brenner abzweigenden Seitentälern. Nebenbei bemerkt sollte man –
wenn man den Brennerpass zwischen Innsbruck und Grasstein meint –
vom Wipptal sprechen, denn so lautet die korrekte, aber
weitgehend unbekannt Bezeichnung das Tales, welches durch den Brenner
Passübergang in zwei Hälften geteilt wird (wipptal.at). Nördlich
der heutigen Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien zweigen
vom Wipptal das Navistal, das Schmirntal und das Valser
Tal nach Osten und das Gschnitztal und das Obernbergtal
nach Westen ab. In allen Tälern geht es erstaunlich ruhig zu, wenn
man ersteinmal die belebte Brennerstraße hinter sich gelassen hat.
Auch Touristen trifft man weniger, als man denkt. Offenbar sind die
meisten nur daran interessiert möglichst schnell nach Italien zu
gelangen. Spektakuläres findet man in den Seitentälern des
Wipptales allerdings nicht. Sehenswert sind die Sakralgebäude, die
urigen Dörfer, die idyllische Natur und natürlich die Berge. Das
Angebot an Freizeitaktivitäten unterscheidet sich von Ort zu Ort
kaum: Wandern, Klettern, Mountainbike fahren und was sonst noch im
Gebirge üblich ist. Für Winterurlaub eignen sich die Orte im
Regelfall nicht, denn es gibt nur wenige Skigebiete. Das Besondere
ist eben die Abgeschiedenheit und Ruhe, die man in diesen eher
unbekannten Tälern genießt. Wem die Ruhe jedoch zu viel wird, der
könnte einen Ausflug zum Brenner Outlet Center auf der Passhöhe
machen (outletcenterbrenner.com).
Die Anreise ist zumindest mit der
Eisenbahn unkompliziert. Die meisten Bahnhöfe entlang der
Brennerbahn sind in das S-Bahn-Netz von Innsbruck einbezogen. In die
Täler hinein geht es dann vom Bahnhof aus mit dem Linienbus oder
einem Taxi. In Innsbruck enden überdies die ÖBB-Nachtzüge aus Hamburg und Düsseldorf. Mit dem Auto kann man zwar die mautpflichtige
Autobahn benutzen. Wer sich aber die Autobahnmaut sparen will, der
könnte es mit dieser Route versuchen: A7 (Füssen) – Fernpass –
Telfs – Innsbruck – Brennerpassstraße B182. Bis Innsbruck könnte man ab Düsseldorf
auch den ÖBB-Nachtzug mit Fahrzeugtransport NJ421 nehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.