Samstag, 18. April 2020

Moorheilbäder

Moorheilbäder sind Kurorte, in denen Bäder mit Torf als Heilmittel eingesetzt werden. Dazu wird Badetorf auf Temperaturen zwischen 38 °C und 40 °C erwärmt. Der Badetorf sollte möglichst frisch sein, denn je frischer er ist, desto besser wirkt er. Schon Paracelsus hat Moor als Heil­mittel empfohlen, jedoch ist sich die moderne Medizin über dessen konkrete Heilwirkung nicht einig. Die Wärme des erhitzten Torfes hat aber auf jeden Fall eine positive Wirkung auf das Immun­system, den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel und hilft auch bei Gelenkerkrankungen und rheuma­tischen Beschwerden. Moorbäder werden einzeln in einer Wanne genommen (im Gegensatz zu Thermalwasserbädern für die es gewöhnlich große Schwimmbecken gibt), wobei der Torf nur einmal verwendet und nach Gebrauch in das Abbaugebiet zurück verbracht wird. Der Badetorf sollte mög­lichst dick­breiig sein und möglichst wenig Wasser enthalten. Wegen eventueller Indikationen und Kontra­indikationen sollte man vorab einen Arzt konsultieren.
In Deutschland werden Moorbäder in mehr als 40 Kurorten angeboten (Liste hier), in Österreich sind es sechs und in der Schweiz lediglich St. Moritz. Erwähnt werden sollten auch noch die alten böhmischen Kurorte Franzensbad, Marienbad und Karlsbad, die heute allesamt in Tschechien liegen. Für ruheliebende Snobs dürfte vor allem Bad Leonfelden im oberösterreichischen Mühl­viertel - mitsamt seinem kleinen Skigebiet, dem Nordwaldkamm-Wanderweg und den alljährlichen Festwochen im Sommer - geeignet sein (vortuna.at). Aber auch das relativ junge Moorheilbad Bad Traunstein (modernes Kurzentrum von 2008) oder das nur unwesentlich ältere Bad Groß­pert­holz (moorbad-badgrosspertholz.at) und sein Nachbar­ort Harbach (moorheilbad-harbach.at) – alle im niederösterreichischen Waldviertel gelegen - sind einen Snob-Blick wert.

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