Fast schon legendär sind die Pariser
Künstlercafés, unter Ihnen klangvolle Namen wie das Café de la
Rotonde, Café de Flore (cafedeflore.fr), Les Deux
Magots (lesdeuxmagots.fr), Café du Dôme oder Café de
la Paix, das älteste erhaltene
Pariser Kaffeehaus von 1862 (cafedelapaix.fr). In ihnen verkehrten
einst die Größen der Pariser Bohème, wie Pablo Picasso, Amadeo
Modigliani, Diego Rivera, Ernest Hemingway, George Gershwin, Paul
Gauguin, Robert Capa, Jean-Paul Sartre und Ezra Pound, um die
wichtigsten zu nennen. Lenin und Trotzki haben einst hier Schach
gespielt, bevor sie ihre Revolution starteten. Kein Wunder, dass die
Lokale heute von Touristen überrannt werden. Während die oft
mittellosen Künstler der Gründerzeit in einigen Lokalen auf Kredit
speisen konnten (der Besitzer des Rotonde akzeptierte sogar
Bilder als Bezahlung), werden die heutigen Touristen kräftig zur
Kasse gebeten. Für Snobs bedeutet das, dass es Zeit ist das Lokal zu
wechseln und sich nach einer kleinen, ruhigen und unbekannten
Brasserie umzusehen, in welcher man für dasselbe Geld ein Menü
bekommt, für das in den Renommierlokalen bestenfalls eine Vorspeise
serviert würde. In einer Touristenstadt wie Paris ist das natürlich
eine gewaltige Aufgabe. Die anhaltenden, politischen Unruhen (Gelbwestenproteste, linke Randale etc.) machen die Sache auch nicht nicht leichter.
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