Der Winter ist zugegebenermaßen nicht
die ideale Jahreszeit für Picknicks. Aber sowas hat Snobs ja noch
nie gestört! Das Problem liegt vielmehr darin einen geeigneten
Picknickplatz zu finden. Eine gute Möglichkeit stellen Tropenhäuser
in Botanischen Gärten dar. Wenn man es diskret anstellt, hat selbst
die Gartenverwaltung oft keine Einwände. Man sollte jedoch wissen,
dass es Botanische Gärten gibt, in denen ein amtliches
Picknickverbot gilt (z.B. in Köln). Andererseits existieren aber
auch Gärten, in denen sogar offizielle Picknickplätze ausgewiesen
sind (z.B. in Berlin oder Chemnitz), wenn auch nicht in den
Tropenhäusern.
Zunächst ist es notwendig, dass sich
im ausgewählten Tropenhaus eine Bank oder bankähnliche
Sitzgelegenheit befindet, denn auf den empfindlichen Bodendeckern
eine mitgebrachte Picknickdecke auszurollen, könnte auf wenig
Gegenliebe seitens der Gärtner stoßen. Auch ein Picknickkorb dürfte
zu viel Aufsehen erregen. Der Picknickproviant sollte verzehrfertig
sein, d.h. keinen Grill, Wasserkocher oder ähnliches verwenden.
Geeignet sind Sandwiches (auch mit Baguette), einige Obstsorten
(Äpfel, Bananen) und anderes sog. Fingerfood, also alles, was
man zuhause vorbereiten und unterwegs ohne Besteck essen kann.
Geruchsintensive Zutaten sind zu vermeiden. Den obligaten Schaumwein
sollte man diskret in eine Thermoskanne umfüllen (entweder Stanley
Classic Vacuum oder Flsk). Als Trinkgefäß wähle man
einen unauffälligen Edelstahlbecher oder einen Kaffeebecher. Als
Picknicktasche könnte man eine Fortnum's Eau De Nil Lunch Box
verwenden; diese lässt sich gut in der Hand tragen und ist –
von der blauen Farbe und dem Logo abgesehen – relativ unauffällig.
Ähnliche Lunchboxen anderer Hersteller und ohne Logo findet man im
Netz. Im übrigen sollte das Picknick nicht zu lange dauern und man
sollte auf keinen Fall Abfälle oder andere Spuren hinterlassen.
Ein weiterer, brauchbarer
Winterpicknickplatz sind Grillhütten auf dem Lande. Diese kann man
oft von der Gemeinde oder einem privaten Eigentümer anmieten und
darin – anstatt zu grillen - ein Winterpicknick veranstalten. Ein
kleines Feuer anzuzünden ist jedoch – je nach Außentemperatur –
eine gute Idee, denn in aller Regel sind derartige Grillhütten
unbeheizt. In einer angemieteten Grillhütte kann man sicherlich
ungezwungener vorgehen, als in einem Botanischen Garten, allerdings
sollte man auch hier keine verwertbaren Spuren zurücklassen. Ein
Picknick in einer Grillhütte kann man natürlich sehr gut mit einer
Winterwanderung kombinieren und dabei auch seinen Snob-Hund mitnehmen
(Hundebiskuits nicht vergessen!).
In vielen Wandergebieten findet man hin
und wieder Schutzhütten, die dazu gedacht sind sich bei einem
Regenguss kurz unterstellen zu können. Die meisten sind nach einer
Seite hin offen und bieten nur eine einfache Sitzbank. Ähnlich
konstruierte Wartehäuschen gibt es auch oft an ländlichen
Bushaltestellen. In solchen Hütten könnte man ebenso eine kurze
Rast mit einem kleinen Imbiss einlegen, jedoch bieten sie kaum Schutz
vor Kälte. Eine Ausnahme bilden nur solche Hütten, die im Winter in
einem günstigen Winkel zur Sonne stehen und die Sonnenwärme
einfangen; in ihnen kann sich tagsüber die Temperatur kurzfristig
auf ein angenehmes Maß aufheizen. Für eine kurze Pause sollte es
reichen.
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