Schnellrestaurants und -imbisse gibt es
viele. Wann aber ist eine solche Lokalität snobwürdig? Das
wichtigste ist einen alteingesessenen Traditionsbetrieb mit guter
Reputation, stimmigem Angebot und solidem Preis-Leistungs-Verhältnis
auszuwählen. Man kann und sollte sich dabei ruhig auf Empfehlungen
Ortskundiger (Snobs) verlassen. Man erkennt eine gute Pommes- oder
Currywurstbude aber auch an ihrer Speisekarte. Natürlich kann
heutzutage keine Imbissbude ohne Hamburger, Hot Dogs oder Wraps
auskommen, aber traditionelle Gerichte wie (Thüringer) Bratwurst,
Currywurst oder Grillhähnchen mit Pommes Frites müssen auf
jeden Fall auf der Speisekarte stehen (eventuell auch Schnitzel
Wiener Art). Ein recht brauchbares Hilfsmittel bei der Auswahl sind
zudem Pommes- und Currywurstbuden-Führer in Buchform, wie z.B. der
Pommesführer Ruhr, Hamburg Rot-Weiss, der
Currywurst-Kompass Köln, Currywurst (Führer für
Berlin) und der Currywurst-Führer (mit Buden in ganz
Deutschland), um die bedeutsamsten Veröffentlichungen zu nennen. Im
Internet findet man ebenfalls Empfehlungen zu Pommes- und
Currywurstbuden (z.B. bei pommeswelt.de). Ein gutes Beispiel für die
systemgastronomische Organisation einer Pommes- oder Currywurstbude
ist das Schnellrestaurant Kochlöffel (kochloeffel.de). Solange die
Qualität stimmt (und die Marke nicht zu populär wird), gibt es
keinen Grund von dem Angebot nicht Gebrauch zu machen.
Im Ausland herrschen einige
Besonderheiten vor, die ein Snob unbedingt kennen sollte.
In Großbritannien wird traditionellerweise das bekannte Fish & Chips serviert. Die Fish & Chips App der britischen National Federation of Fish Friers bietet ein Verzeichnis der renommiertesten Fish & Chips Lokale und nutzt die GPS-Funktion des Smartphones für die Umkreissuche (ifish4chips.co.uk). Wichtig: Im Lokal niemals einfach nur „fish & chips“ bestellen, sondern immer die Fischart nennen, u.a. cod (Kabeljau), haddock (Schellfisch), pollock (Seelachs), also z.B. „haddock & chips, please!“ Das gilt übrigens auch für die Republik Irland.
Belgien ist bekanntlich das Mutterland der frittierten Kartoffelstäbchen. Die besten Pommesbuden („Frituren“) von Brüssel findet man auf der Webseite belgien-tourismus.de ( Genießen Fritten). Serviert wird traditionellerweise in einer Papiertüte. Eine beliebte Beilage ist das Frikandel, eine frittierte Hackfleischrolle (ausgesprochen /frikadɛl/, Betonung auf der letzten Silbe, das „n“ ist stumm). Kennen sollte man unbedingt noch die Mitraillette (auch Pain Frites oder Sandwich Américan genannt), eine belgische Fastfood-Spezialität die vor allem in den Frituren der Hauptstadt Brüssel und der Wallonie offeriert wird. Als Basis wird ein halbes oder ein kleines, leicht getoastetes Baguette verwendet. Mit einem Messer wird das Baguette soweit seitlich aufgeschnitten, dass es aufgeklappt werden kann ohne in zwei Teile zu zerfallen. Nun werden ein Frikandel oder einige kleine Fleischstücke eingefügt und dann original belgische Pommes Frites über das Fleisch gelegt. Oftmals wird noch Salat oder Käse eingebaut, bevor die Soße hinzugefügt wird, die dann durch die Pommes Frites bis zum Fleisch läuft. In einigen Frituren wird die Mitraillette vor dem Servieren noch kurz mit Käse überbacken oder manchmal sogar kalt (!) serviert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.