Montag, 12. September 2022

Wahrer Luxus im Flug

Linienflug Erster Klasse (oder wenigstens Business Class) mit Bordeinkauf (natürlich alles „Luxus­artikel“), ein gedrucktes Bordmagazin mit jeder Menge Lifestyle-Infos und Werbeanzeigen. Be­such in einer Flughafen-Lounge und auf Fernstrecken auch Duty Free Einkäufe - bezahlt wird natürlich mit Kreditkarte – so ähnlich stellt sich der Unwissende eine Luxusreise vor. Nichts für Snobs!

Der wahre Luxus auf Flugreisen besteht in der Nutzung eines Privatflugzeuges oder Lufttaxis, also einer Maschine in welcher nur der Snob und sein privater Anhang reisen. Man erspart sich über­dies die lästigen Sicherheitskontrollen und darf auch ansonsten verbotene Gegenstände mit in die Flug­zeugkabine neh­men.

Das Flugzeug kann durchaus eine kleine Pro­pellermaschine sein, wenn es auf eine Kurzstrecke geht. Manche dieser Fluggeräte sind so klein, dass sie gerade mal Platz für den Piloten, einen Mit­flieger und etwas Gepäck bieten, aber das ist immer noch besser, als ein Sitz in der Ersten Klasse einer vollbesetzten Linienmaschine. Man findet solche Flug­gelegenheiten häufig über einschlägige Mit­flug­por­ta­le, in denen Hobbypiloten Mitflieger suchen, die sich an den Spritkosten beteiligen. Ein großer Vor­teil dieser Propellerflieger ist, dass sie auf klei­nen Flugplätzen landen und somit Groß­flughäfen um­gehen. Selbst eine nur wenige hundert Meter lange Gras­piste stellt für sie kein Problem dar.

Aber auch ein kleiner Businessjet (beispielsweise ein Learjet) wäre eine Option, vor allem, wenn es sich um eine Fernstrecke handelt. Meistens sind diese Jets für maximal 10 Personen ausgelegt und die Kabinenhöhe liegt oft unter 1.50 Meter (also deutlich weniger als Stehhöhe). In einigen Fliegern gibt es eine Toilette und – mit etwas Glück – einen kleinen Kühlschrank mit ein paar Ge­trän­ke­do­sen und Knab­be­reien. Derartige Businessjets mietet man bei Firmen, die auf Executive Business Char­ter spe­zialisiert sind.

Für Atlantiküberquerungen sollte man möglichst eine Düsenmaschine auswählen. Allerdings gibt es auch Propellermaschinen die den Atlantik überqueren können, selbst wenn sie etwas länger brau­chen, wie z.B. die Beechcraft Super King Air 350i. Die Turbo-Prop-Maschine hat eine Reich­weite von über 3300 Kilometern, was etwas mehr als der Entfernung Shannon (Irland) – Gander (Neu­fund­land) ent­spricht (unter 3200 km). Eine Turbo-Prop-Maschine schafft diese Strecke in ca. sieben Stun­den. Zum Vergleich: Ein zweistrahliger Pilatus PC-24 Businessjet be­nötigt für dieselbe Strecke knapp fünf Stunden; ist also nur wenig schneller.

PS. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Propellermaschinen mit Ziel Nordamerika meist die Route über die Azoren und Neufundland nehmen, wegen der günstigen Winde. Die läng­ste Strecke über Wasser ist dort etwa 2450 km lang.

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